Hallo,
mein Sohn ist jetzt 37 Wochen alt und will nicht mehr an die Brust.
Mit ca. 3 Monaten musste ich mit dem Zufüttern von Premlich beginnen, da er nur durch die MuMi nicht mehr satt geworden ist und eine Zeit lang sogar abgenommen hat. Durch die Flasche kam es dann zur Brustverweigerung und es folgten ein paar anstrengende Wochen, in denen ich es aber geschafft habe, dass er die Flasche nur abends nimmt und den Rest des Tages an der Brust trinkt. Mittlerweile bekommt er drei Breimahlzeiten (vormittags und abends Grießbrei,der mit Premilch angerührt wird/ Mittags Gemüsebrei) und wurde nach Bedarf gestillt (ca. 3-4x am Tag). Vom Gewicht her, ist er immer noch unterm Durchschnitt.
Da er seit Neujahr durchschläft wurde er nur noch morgens gestillt und über den Tag wollte er kaum noch an die Brust bzw. hat dann nur ein paar Schlucke genommen und wollte dann nicht mehr.
Ich muss dazu sagen, dass ich seit Oktober wieder mein Studium aufgenommen habe und mein Mann in Elternzeit ist. Ich bin zwischen den Vorlesungen immer nach Hause gefahren um zu stillen und als die Abstände größer wurden, bin ich auch länger in der Uni geblieben. Abpumpen klappte leider gar nicht, weswegen er dann öfter das Fläschchen bekommen hat. Jedoch ist er mir immer an die Brust gegangen, wenn ich dann zu Hause war und durfte dann auch trinken.
Das Interesse an der Brust scheint jetzt jedoch von einem Tag auf den anderen verschwunden zu sein.
Das letzte Mal wurde er vor 3 Tagen gestillt und da er jetzt krank geworden ist, wollte ich ihn wieder öfter stillen, damit er Abwehrstoffe bekommt. Wenn er die nackte Brust sieht, greift er noch hin, macht aber keine anstalten zu trinken bzw. geht kurz mit dem Mund an die Brustwarze.
Ich stille gerne und bin etwas traurig, dass die Stillbeziehung so früh und abrupt endet.
Woher kommt sein plötzliches Desinteresse? Kann es auch nur an der Erkältung liegen? Er hat eine sehr verstopfte Nase und bekommt beim trinken kaum Luft.
Wie lange dauert es bis der Körper keine Milch mehr produziert? Ich möchte ihm die Brust gerne trotzdem noch anbieten oder soll ich es lieber gut sein lassen, wenn er nicht will?
Schonmal vielen Dank.
Liebe Grüße!
von
Neelya
am 22.01.2018, 16:23
Antwort auf:
Kind stillt sich selbst ab mit 8 Monaten?!
Liebe Neelya,
es kann eine Phase sein - oder tatsächliches Abstillen zur Flasche hin.
Behandeln Sie die verstopfte Nase- entweder mit Muttermilch (Strohhalm als Pipette nutzen) oder mit Nasentropfen. Dann wird sich zeigen, ob der Schatz wieder an die Brust geht.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 23.01.2018
Antwort auf:
Kind stillt sich selbst ab mit 8 Monaten?!
Hallo,
bin Langzeitstillerin gewesen und möchte auch gern etwas dazu sagen, wenn ich darf.
Es liegt meistens an der Flaschenmilch, wenn die Babys nicht mehr an der Brust trinken möchten. Sie ist einfach bequemer zu trinken für die Mäuse, als die Brust. Hier müssen sie sich deutlich mehr anstrengen. Es gibt zwar Kinder, die lange die Zwiemilch nehmen (also Brust UND Flasche). Aber es ist auch etwas dran am Spruch, dass Zufüttern mit der Flasche oft der Anfang vom Ende der Stillbeziehung ist. Zwiemilch-Beziehungen dauern oft kürzer.
Es wäre vielleicht gut gewesen, eine Stillberaterin zu fragen, als er mit drei Monaten nicht mehr satt geworden ist. Normalerweise reguliert die Brust dies ihn. einiger Zeit von selbst. Sie stellt sich auf den erhöhten Bedarf ein. Das kann allerdings ein, zwei Wochen dauern, weil die Brust manchmal etwas schwerfällig regiert. Die meisten Mütter kriegen dann Panik und füttern zu. Ich musste da auch immer die Nerven bewahren, wenn es bei meinen beiden Kindern nicht mehr zu reichen schien. Reichte aber dann doch wieder.
Nun ist die Situation bei Euch aber ja so, wie sie ist, mein Tipp wäre also eher etwas fürs nächste Kind: Wenn die Milch nicht zu reichen scheint, gibt es nur Eines: Anlegen, anlegen, anlegen, ruhig X-mal pro Stunde. So kann man die Milchmenge beliebig (!) steigern und eine „Durststrecke“ überwinden. Das ständige Anlegen übt einen starken Reiz aufs Gehirn und auch auf die Brust aus, sie produziert dann allmählich mehr. Außerdem sorgt es dafür, dass das Kind trotzdem satt wird, nur eben häppchenweise - solange, bis die Brust sich wieder angepasst hat. Die Natur macht‘s seit Zehntausenden von Jahren so - ganz ohne Flaschenmilch. Auch Deine Brust kann locker sogar zwei Kinder ernähren, auch Zwillinge wären also kein Problem gewesen. So fantastisch passt sich eine gesunde Brust dem Bedarf an.
Dass die Zwiemilch-Fütterung gerade jetzt nicht mehr klappt, liegt aber vielleicht auch zusätzlich an etwas Anderem: Vermutlich spürt Dein Sohn jetzt auch, dass viel Unruhe in Dein Leben gekommen ist. Du fährst ständig von der Uni hin und her, bist innerlich vermutlich immer schon wieder auf dem Sprung, musst lernen, bis oft geistesabwesend, musst multi-tasken - all so etwas merken Babys mit ihren feinen Antennen natürlich ganz genau. Die Stillbeziehung braucht Zeit und viel Ruhe.
Trotzdem: Du machst nichts falsch, ganz im Gegenteil. Du hast versucht, alles richtig zu machen. Ich finde es klasse, dass Du versuchst, das Studium und die Bedürfnisse Deines Sohnes zu vereinen, großen Respekt! Vielleicht darfst Du jetzt einfach innerlich loslassen. Dein Sohn hat gemerkt, dass es für Dich und vielleicht auch für ihn einfacher wäre, das Stillen langsam aufzugeben. Ich finde, Du darfst Euch diesen Schritt jetzt erlauben. Du hast eine tolle Basis gelegt mit dem achtmonatigen Stillen, das ist viel länger als die meisten Frauen stillen (Durchschnitt liegt bei sechs Wochen!).
Ich weiß, diese Loslösung tut weh, das ging mir auch sehr stark so. Ich finde aber, dass es zur jetzigen Situation von Euch beiden irgendwie passt und etwas Stress und Unruhe aus Deinen Leben nehmen kann. Jetzt kann auch Dein Mann füttern. Papa und Kind sind nicht mehr davon abhängig, dass Du herbei geeilt kommst. Und Du musst keine Sorge haben, dass Du nicht rasch genug nach Hause kommst und kannst auch mal in der Uni bleiben. All das ist auch gut - für Euch alle.
LG
von
Banu28
am 22.01.2018, 17:24
Antwort auf:
Kind stillt sich selbst ab mit 8 Monaten?!
Hast Du probiert, im Halbschlaf anzulegen? Das geht dann oft noch besser. Wegen der verstopften Nase würde ich 'richtige'Nasentropfen geben, damit sie abschwillt, wenn isotonische Kochsalzlösung nicht reicht.
In dem Alter braucht er noch etwa 3 Milchmahlzeiten, wobei ihr ja den Brei mit Pre anrührt, der zählt natürlich rein. Sollte er wirklich gar nicht mehr an der Brust trinken, sollte ihr wirklich Pre in der Flasche anbieten.
Milch kommt oft noch seeeehr lange.
von
emilie.d.
am 22.01.2018, 21:19
