Frage: Kann ich ohne schlechtes Gewissen abstillen?

Liebe Martina Höfel, habe jetzt weiter abgepumpt, so wie Sie es sagten. Brust fühlt sich jetzt besser an. Medikamente sind Propranolol und Furosemid. Die Ärzte hier widersprechen sich. Hausarzt sagt Furosemid besser nicht, Kinderarzt sagt, Betablocker geht gar nicht und der Gyn sagt nicht stillen. Hab bei ETox und auch bei Dr. Paulus geguckt. So richtig sagt keiner JA. Auch wenn Propranolol Mittel der Wahl ist, wie soll ich die Kleine (8 Tage alt) denn überwachen und was, wenn was ist? KH ist ne Std weg. Ich hab sie auch grad im Arm und will kein Risiko. Gar keins. Andere sagen, kein Problem. Ist ja auch nicht deren Kind. Wie kann ich der kleinen Maus denn so einen Cocktail geben? Das widerstrebt mir total. Denke, mein Sohn ist auch ohne MMilch gewachsen. Der ganze Stress rund ums Stillen und Blutdruck nervt nur noch. Was denken Sie? Kann ich denn abstillen ohne schlechtes Gewissen? Weiß echt nicht, was ich mache... Dreh mich hier im Kreis. Außerdem war ich heute beim Gyn. Ich habe die letzten Tage ein paar Mal in der Badewanne gesessen. Irgendwie war das sehr angenehm, mein Mann saß daneben und paßte auf (wegen Blutdruck). Meine Beinkrämpfe wurden viel besser und die Brust hab ich auch schön warm abgeduscht, tat weniger weh und Milch lief gut. Jetzt sagt er heute, alles normal, verheilt super, nur baden geht gar nicht, solange die Gebärmutter noch nicht verheilt ist und Blut kommt. (Kommt aber total wenig.) Sagt, es könnte Wasser reinlaufen und sich alles entzünden, weil durch Geburt alles weiter und MM ja noch auf ist. Irgendwie haut hier bei mir grad alles nicht so hin... Kann es tatsächlich sein, daß da jetzt Wasser reinläuft, wenn ich weiter bade? LG, Karina

Mitglied inaktiv - 08.02.2011, 18:29



Antwort auf: Kann ich ohne schlechtes Gewissen abstillen?

Liebe KarinaMo, in der laufenden Schwangerschaft sind Mittel, wie das Furosemid nicht erlaubt. Nach Ende der Schwangerschaft werden zunächst die gleichen Empfehlungen ausgesprochen, wie schon während der Schwangerschaft, weil keine dokumentierten Erfahrungen zur Anwendung von Furosemid in der Stillzeit vorliegen. Diskutiert wird eine mögliche Verminderung der Milchproduktion aufgrund der gesteigerten Diurese bei längerer Einnahme und hoher Dosierung. Ob die Milchbildung bei Frauen, die schon einige Zeit erfolgreich stillen, beeinflusst wird, wurde noch nicht untersucht. Wechselduschen und Schwimmen sind hilfreich, da durch den hydrostatischen Druck des Wassers die Ödeme zurückgedrängt werden können. Das ist, was Sie in der Badewanne erleben. Die Empfehlung während des Wochenbettes nicht zu baden (in der hauseigenen Wanne) sind überholt. Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, dann schieben Sie einen Tampon (evtl. mit Olivenöl getränkt). Die Erfahrungen haben gezeigt, dass eine gute, ausgewogene Ernährung mit eiweißreicher, kalorienreicher und keineswegs salzarmer Kost, einen positiven Einfluss auf Ödeme haben. Wenn die Oedeme hartnäckig verharren, kann sicher auch mit einem Diuretikum gearbeitet werden. Sofern gestillt wird, ist immer der Wirkstoff Hydrochlothiazid vorzuziehen. Hydrochlorothiazid ist bis zu einer Dosierung von 50 mg täglich in der Stillzeit akzeptabel. Beim Pr. sind aufgrund der geringen relativen Dosis Symptome der β-Blockade unwahrscheinlich und wurden bei gestillten Säuglingen bisher nicht beschrieben. Empfehlung: Propranolol gehört mit Metoprolol zu den β-Blockern der Wahl in der Stillzeit. So, dass ist im Moment Lehrmeinung. Wenn Sie sich für ein klares "nein, keine Medikamente" entscheiden, dann ist das zu akzeptieren. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten. Sie pumpen weiter und wenn es die Milchmenge erlaubt, dann kann das Kind nach Ausschleichen der Medikamente Muttermilch mit der Flasche bekommen - oder direkt von der Brust. Oder Sie stillen ab. Dann nur soviel pumpen, dass die Brust entlastet ist. Wie Sie sich entscheiden, dass müssen Sie leider selber heraus finden. Aber wenn eine Entscheidung getroffen ist, dann sollten Sie sie nicht wieder in Zweifel ziehen. Es ist dann okay so. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 09.02.2011



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