Frage: Hilfe zum Einschlafen

Liebe Frau Höfel, meine Tochter, jetzt 12 Wo., wurde 2 Wochen vor dem ET wegen eines Hydrozephalus per Kaiserschnitt entbunden und verbrachte die ersten 4 Tage auf der ITS. Im Anschluß waren wir noch 10 Tage im KH und das Bonding hatten wir erst da. Der Kopfumfang hat sich schnell normalisiert und sie entwickelt sich unauffällig. Ich stille sie voll. Sie ist sehr kuschelbedürftig, das ist an sich auch kein Problem. Ich habe sie in der Manduca fast ständig bei mir denn sie lässt sich nur schwer ablegen, sie fängt dann schnell an zu weinen. Im Arm schläft sie ohne Probleme ein aber nicht allein. Bisher haben wir den Mittagsschlaf gemeinsam gehalten, abends ist sie auf dem Arm eingeschlafen und dann hab ich sie ins Bett gelegt. Sie schläft dann bis gg. 5 mit einer kleinen Trinkunterbrechung durch. Ich wollte jetzt damit beginnen sie gg 19.30 Uhr ins Bett zu bringen.. mit dem Ritual Wickeln, Schlafsack anziehen, Stillen, Kuscheln und ins Bettchen legen. Sie ist beim hinlegen auch total müde aber wenn sie dann liegt wandelt sich das, sie fängt an zu weinen und lässt sich auch nicht beruhigen.. nach 20 minütigem erfolglosem Summen und Schhhhh hab ich sie dann immer wieder raus genommen und sie schlummert sofort tief und fest auf meinem Arm. Jetzt meine Frage, ist das alleine schlafen noch zu früh für sie oder sollte ich dran bleiben. Vielen lieben Dank für Ihren Rat!

von Estrellita19 am 13.06.2018, 13:08



Antwort auf: Hilfe zum Einschlafen

Liebe Estrallita, hören Sie auf Ihr Bauchgefühl! Das zeigt Ihnen den richtigen Weg! Nur noch zur Bestätigung den Standardtext: Der Tipp kann nur heißen: tragen, tragen, tragen und da sein und gelassen bleiben! So wie Sie es tun! Wenn Sie nach New York ziehen, dann würden Sie sich zu Anfang völlig unsicher fühlen (Angst haben, heulen, sich ungerecht behandelt fühlen), wenn Sie sich nach 3 Wochen auf einmal irgendwo in der Stadt wiederfinden würden! Klar, Sie würden sich dann umschauen und gucken, ob Sie irgendetwas wiedererkennen - Ihr Kind kann das nicht, denn es kann nur einen kurzen Radius scharf sehen! Da gilt: aus dem Auge - aus dem Sinn - Verlassensein! Und Sie würden in New York nach dem Weg fragen - Ihr Kind kann das nicht - es weiß gar nicht, was ein Weg ist! Ihr Kind schläft auf dem Arm (in Sicherheit) oder vom Schaukeln des Kinderwagens (bekannte Bewegung) ein und wacht im Bett auf - da würde ich auch schreien! Ihr Kind ist irritiert. Irritiert, weil es auf dem Arm einschläft, aber an einer anderen Stelle wieder aufwacht! Das Kind weiß nämlich nicht, dass Sie es dort abgelegt haben! Wenn Sie vor dem Fernseher einschlafen und im Bett aufwachen, dann wissen Sie, dass Ihr Mann so nett war........Ihr Kind kann das nicht einordnen. Deshalb fühlt es sich im Moment auf Ihrem Arm am wohlsten und das ist gut (und völlig normal) so! Sicher können Sie sich noch erinnern wie es war als Sie Ihren Freund/ Ihren Mann kennengelernt haben! Da war schmusen, anschauen, knuddeln, knutschen, "zusammenkleben" angesagt - am liebsten hätte man sich doch die ersten Monate überhaupt nicht losgelassen, oder? Und so geht es im Moment Ihrem Kind! Und noch mal ja, man kann ein Kind verwöhnen! Fragen Sie doch mal in Ihrem Umfeld, wer gerne verwöhnt wird! Ein paar Beispiele (ohne Ansehen der Person): Mag Ihr Freund es, wenn man ihn verwöhnt? Ein paar Schnittchen für die Kumpels und ihn beim Fernseh-Fußball-Abend? Abends eine warme Mahlzeit? Rücken eincremen nach dem Baden? Das Bier holen, obwohl er selber gehen kann? Kuscheln vorm Fernseher? DAS ist Verwöhnen! Mag Ihre (Schwieger)mutter es, wenn Sie Ihr aufmerksam zuhören? Wenn Sie Ihr zum Kaffee den Tisch nett richten? Mal eine kleine Aufmerksamkeit und sei es nur das Bemerken der neuen Frisur? DAS ist verwöhnen! Mag Ihre Nachbarin es, wenn Sie die Tageszeitung von unten mit hochbringen etc....... usw.! Fragen Sie mal Ihren Freund, wie es ihm gehen würde, wenn er von der Arbeit käme (nachdem er sich über die Kollegen geärgert hat und der Tag sowieso mies war) und Sie würden ihm einen großen Stopfen in den Mund schieben und ihn hin und her wiegen und ihm sagen: Schscht, ist alles gut! Schlaf ein bisschen......... oder geh nach nebenan und brüll da vor Dich hin! *grins* Oder wenn Ihre (Schwieger)mutter das Neueste erzählen will und Sie hören gar nicht hin, sondern telefonieren mit der Freundin! Kollegin Andrea hat es einmal ganz treffend ausgedrückt: "Verwöhnen" hat in Deutschland leider, speziell wenn es um Kinder geht, einen unguten Beigeschmack. Dabei wünscht sich doch eigentlich jeder, "verwöhnt" zu werden, denn in Wirklichkeit ist das ja nichts anderes als besonders umsorgt werden, jeden Wunsch von den Augen abgelesen zu bekommen, einfach das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. In diesem Sinne "verwöhnst" Du Dein Kind, und das braucht es auch und es ist richtig, was Du tust. Was die "anderen Seiten" betrifft, die davor warnen (woher wissen die eigentlich um Deinen Tagesablauf?): sie meinen "verziehen", d.h. maßlosen Wünschen nachgeben, unsinnige Dinge erlauben etc. und ist etwas ganz anderes. Genieße die kostbare Zeit mit Deinem Neugeborenen, "verwöhne" es nach Strich und Faden und laß Dich aber auch selber verwöhnen (Du bist ja auch noch im Wochenbett!). Es wird sich ganz sicher im Laufe der Zeit ein Familienrhythmus ergeben, der allen Beteiligten gerecht wird. Alles Gute!" Hier noch ein Brief einer anderen Forums-Nutzerin "es gibt solche Babys, meiner war auch so einer. Ich habe mir das Buch „Das 24-Stunden-Baby" von Dr. William Sears zugelegt - hier stehen so manche hilfreiche Erklärungen und auch Tipps. Zusammenfassend kann man sagen: das Einzige was hilft sind TRAGEN und/oder STILLEN und das rund um die Uhr und es ist das Beste was Du für Dein Baby tun kannst. Keine Bange, Du verwöhnst Dein Baby damit nicht, Du erfüllst nur seine existentiellen Bedürfnisse. (Ich habe mal den schlauen Satz gelesen ..."und glauben Sie nicht, dass Sie ihrem Baby damit irgendeine besondere Gunst erweisen. Getragen und Gestillt zu werden ist für ihn lediglich der Normalzustand." Nachdem ich das begriffen hatte wurde mein Leben einfacher. (Auch wenn das Tragen selbst natürlich anstrengend war) Unser Sohn wurde die ersten 3 Monate seines Leben quasi nicht mehr abgelegt, sondern er schlief und wachte nur in meinen Armen - und wenn ich zu müde wurde, übernahmen ihn andere hilfreiche Hände. Ein Freundin hat das mal folgendermaßen genannt - "Euer Sohn schläft nur auf Körpern, grins). Nachdem er jedenfalls begriffen hatte, dass er sich felsenfest darauf verlassen kann wurde er fast schlagartig zufrieden. Heute mit 11 Monaten ist er ein heiteres, gelassenes Baby, dass sich sicher sein kann, dass wir alles versuchen, seine Bedürfnisse zu erfüllen und damit in sich selbst ruht. Ich kann Euch nur wünschen, dass Ihr Euren Weg findet, LG Joshi" Bleiben Sie gelassen und verwöhnen Sie Ihr Kind - das gibt ihm sovieeeel Sicherheit! Und sein Verhalten gibt Ihnen doch Recht: "Er ist ein freundlicher und aufmerksamer Junge" - Ihre Worte! Drucken Sie den Text aus und geben Sie ihn Ihrem Mann mit auf Montage und Ihrer Schwiegermutter natürlich auch! Haben Sie ein Tragetuch? Das hilft manchmal Wunder! Kind ist nah am Körper und Frau hat die Hände frei! Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 14.06.2018



Antwort auf: Hilfe zum Einschlafen

Warum soll sie mit ihren 12 Wochen alleine einschlafen? Kinderärzte propagieren das immer wieder gerne, aber die Zahl der Babys, die das tun, ist verschwindend gering. Und es ist doch nichts verwerflich daran, dass sie auf deinem Arm einschläft. Deine Nähe gibt ihr Vertrauen und nimmt ihr die Angst vor dem Schlafen, denn schlafen bedeutet ja, dass man der Natur erstmal ausgeliefert ist, weil man sich nicht wehren kann. Und wenn da keiner da ist, der einen beschützt, dann ist das für das Baby grausam. Viele Kinder schlafen auch später nur mit Nähe ein und da ist auch nichts schlimm dran. Wir Erwachsenen schlafen doch auch lieber neben unserem Partner ein als alleine, nir wissen wir eben, dass wir nicht gleich schutzlos der Welt ausgeliefert sind, wenn wir schlafen. Lasst also alles so wie es ist, irgendwann schläft sie von alleine ein. Alles Gute!

von Anniquita83 am 13.06.2018, 15:05



Antwort auf: Hilfe zum Einschlafen

Hallo, ich sehe es genauso wie Anniquita 83. Sie braucht einfach noch deine Nähe beim Einschlafen und das ist auch noch total normal. Leider haben wir in unserer westlichen Welt immernoch die Vorstellung davon, dass ein Baby zu einer bestimmten Uhrzeit in seinem Bettchen schlafen sollte. Dies ist aber jedoch weit weg von der Realität. Mein Sohn ist 6 Monate alt und schläft nur bei uns im Bett mit Stillen ein und wacht auch noch oft nachts auf. Begleite dein Baby in den Schlaf so wie sie es braucht und auch so lange sie es braucht. Liebe Grüße Verena

von Verenchen123 am 13.06.2018, 22:02



Antwort auf: Hilfe zum Einschlafen

Lieben Dank für die Antworten, die mir mein Bauchgefühl eigentlich nur bestätigen.. dann machen wir in trauter Zweisamkeit weiter wie bisher.. man lässt sich nur leider vom Umfeld und den gut gemeiten Ratschlägen allzu leicht verunsichern.. LG Estrellita19

von Estrellita19 am 14.06.2018, 08:34



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