Frage: hat mein Mann eine postnatale Depression?

Hallo, unsere Tochter ist nun 11 Monate alt. Mein Mann und ich führten immer eine harmonische Beziehung. Unsere Tochter war kein einfaches Baby, sie schrie viel, die ersten 6 Monate kam ich nicht raus mit ihr, sie schrie sehr oft und wollte nur getragen werden. Ich hatte viele Ängste, machte mir viele Vorwürfe als Mutter nicht gut zu sein, ich liebte mein Baby, konnte aber nicht mal mit ihr lachen, ich funktionierte einfach. Ich glaube, ich hatte eine postnatale Depression... Nach den 6 Monaten besserte sich alles, ich konnte mit ihr vor die Tür und sie auch mal 10 Minuten ablegen, ohne, dass sie schrie, ich hatte endlich Freude an ihr. Um diese Zeit fing mein Mann plötzlich an stark abzunehmen, nun konnte er nicht mehr mit ihr lachen, er war sehr gereizt mir gegenüber, kümmerte sich aber um sie. Er sagte ständig sein Kopf sei platt, er könne nicht nachdenken, finanzielle Ängste machten sich bei ihm breit, er war unmotiviert und lustlos, hatte oft Kopfschmerzen und er konnte nicht mehr richtig schlafen. Auf Nachfrage nach dem Grund, schob er Stress bei der Arbeit vor (er wurde kurz vor der Geburt befördert). Im Januar sagte er mir er wäre unglücklich und unzufrieden und wir versuchten mal etwas Zeit zu zweit zu verbringen. Wir gingen 2x für 1-2 Stunden essen und unterhielten uns. Im März sagte er, er wolle sich trennen, weil er keine Gefühle mehr für mich habe, er käme nicht mehr gerne heim nach der Arbeit. Dabei sagte er im Februar noch, wie sehr er uns liebt und uns niemals aufgeben würde. Nun bin ich mit unserer Tochter ausgezogen und er holt sie 2x pro Woche über Nacht. Er will keinen Kontakt mehr zu seinen Freunden, die er über 10 Jahre kennt und hat sich neue Freunde gesucht (seine Arbeitskollegen, alle Single und kinderlos). Kann es sein, dass er nun eine postnatale Depression entwickelt hat? Er sagt, mit ihm ist alles in Ordnung und er brauche keine Hilfe. Ich bin total ratlos, im Internet steht nicht viel über postnatale Depression beim Vater, aber zu dem was ich darüber gefunden habe, passt alles. Er wollte unbedingt eine Familie mit mir gründen und nun ist alles aus. Können die Gefühle nach der Depression wieder kommen? Ich weiß nicht, wie ich mit ihm umgehen soll, ich habe das Gefühl, ich stresse ihn mit allem was ich tue oder sage. Außerdem mache ich mir Sorgen, dass, wenn er solch eine Depression hat, es Auswirkungen auf unsere Tochter haben kann

von BienchenLö am 06.05.2017, 22:10



Antwort auf: hat mein Mann eine postnatale Depression?

Liebe bienchen, ich bin Hebamme und kann von daher nicht beurteilen, ob Ihr Mann eine Depression hat. Da muss Fachpersonal ran. Machen Sie zügig einen Termin bei der Schwangerschaftskonfliktberatung (ja, auch nach der Geburt!) der Diakonie, Pro Familia, Donum vitae oder dem Sozialdienst der Kath. Frauen. Erstmal allein. Dort steht geschultes Personal zur Verfügung, welches sich Zeit für Ihr Anliegen nimmt, Raum für Ihre Ängste und Ihre Gedanken schafft! Und das eröffnet manchmal völlig neue Blickwinkel! Und evtl. vermitteln diese auch einen Termin beim Psychologen. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 08.05.2017



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Postnatale Depression?

Mein Sohn ist 9 Monate alt und seitdem er auf der Welt ist, auch recht fordernd. Dazu kommt noch, dass er ein wirklich schlechter Schläfer ist. Mein Freund ist bis jetzt noch arbeiten gewesen und war meistens erst Zuhause, wenn der Kleine im Bett lag. Kurz vor der Schwangerschaft sind wir ins Grüne gezogen und in meiner unmittelbaren Nähe habe ich ...


Was tun bei einer Depression?

Hallo, leider habe ich 11 Monate nach der Geburt meines zweiten Kindes immer noch eine Depression, die irgendwie immer stärker wird. Am liebsten würde ich morgens schon den Abend haben um wieder schlafen gehen zu können, weil ich auf alles keine Lust habe, möchte ungern raus, ausser spazieren, bin traurig, kann über nichts lachen, freue mich leide...


Postpartale Depression auch noch ein Jahr nach der Geburt

Hallo Frau Höfel, Kann eine postpartale Depression auch noch 17Monate nach der Geburt auftreten? Ich habe mich in der SS schon immer sehr gesorgt(Listerien etc) und auch danach, dass mit meinen Kindern oder mir etwas passiern könnte. Jetzt sind wir gerade wieder umgezogen und irgendwie wird es immer schlimmer...mache mir ständig Sorgen und habe ...


Depression oder Unsicherheit?

Ich hoffe ich habe hier die Möglichkeit ein paar Tips oder Anregungen zu bekommen, mich macht meine Situation sehr traurig und die Frage ist ob ich mir Selbst nur im Weg stehe oder Hilfe von außen brauche: Ich habe vor drei Monaten unser Wunschkind zur welt gebracht! Wir mussten lange auf unseren Sohn warten und ich liebe ihn über alles! Nun ist...


Einleitung bei beginnender Depression

Hallo Frau Höfer, Ich habe am Sonntag mein ET. Leider habe ich immer wieder starke und rhythmische wegen. Die im 5 min tackt kommen aber nach 2-3stunden bricht es einfach ab. Das ist sehr Kräfte zährend. Ich bin seit 4Wochen Geburtsreif doch es geht nie richtig los. Jetzt ist meine Psyche voll im Keller. Ich bin nur noch am weinen. Ich ha...


Habe ich eine Wochenbett Depression

Hallo ich habe meine 4 Tochter am 1.12.18 entbunden und kämpfe immer noch mit der Geburt die für mich sehr traumatisch war wie auch die Schwangerschaft an sich.Ich hatte mich sehr gefreut schwanger zu sein aber ich nahm fast alle Komplikationen mit die es nur gab und auch meine 4Tochter (meine 2 Tochter hat den selben Herzfehler der operiert wurde)...


Habe ich schon eine Depression?

Hallo Frau Höfel, ich schrieb Ihnen ja jetzt schon mehrfach. Meine Tochter ist inzwischen fast 7 Wochen alt, hat heftige Blähungen und eine Asymetrie mit Verdacht auf KISS. Dadurch schreit sie sehr häufig und ist sehr unruhig. Ich bekomme sie oft nicht beruhigt und komme mir vor wie eine Versagerin. Desweiteren gebe ich mir die Schuld an ihren Besc...


Depression in der Schwangerschaft

Hallo, Ich bin in der 8. Woche Schwanger. Und leide an extremer Übelkeit und Kreislaufproblemen, dazu kommt sehr starke Müdigkeit - ich könnte 24/7 schlafen. Dazu bin ich durch das Kitakind seit 6 Monaten konstant krank… Wir haben bereits ein Kind, 2 Jahre alt. In der Schwangerschaft hatte ich die gleichen Probleme, allerdings erst ab der 9. Woche...


Depression Risiko für Autismus

Liebe Fr. Höfel ich bin 38 Jahre alt und in der SSW 6+3 und bin von der Persönlichkeit her eher ängstlich-vermeidend und auch bisschen Kontrollzwang und manchmal auch antrieblos. Es findet keine Behandlung statt und ich gehe normal arbeiten und einem Alltag nach. In wie weit kann meine ängstlich-vermeidende Persönlichkeit/Depressionen Ris...


Blutung Verhütung + Depression nach Geburt

Liebe Frau Höfel, ich wende mich nochmals an Sie. Ich habe ja mit Beginn der ersten Periode nach Geburt mit der Pilleneinnahme begonnen. In der 3. Woche eine Pille vergessen und jetzt dadurch die 7 tägige Einnahmepause gestartet. Zudem habe ich vermutlich eine Depression entwickelt, die sehr plötzlich auftrat und seit gestern stelle ich vermehr...