Frage: Habe ich meine Tochter verwöhnt?

Guten Tag Frau Höfel, meine Tochter ist 9 Monate alt, ein fröhliches und sehr neugieriges Kind, aber seit sie ca. 6 Monate alt ist, ist sie sehr anhänglich. Es gibt Tage da darf ich ihr nicht mal den Rücken zudrehen und sie fängt sofort an zu weinen. Wenn ich sie auf eine decke setze spielt sie auch alleine, nur den Raum verlassen darf ich nicht. Wenn Papa sich zu ihr setzt geht das auch nur 10 minuten gut dann ruft sie sehr laut Mam und schaut zu tür. Abends ist es so, dass ich mit ihr kuschel und singe, sie umarme und einen Gute-Nacht-Kuss gebe bevor ich sie in ihr Bett lege, dann schläft sie auch allein ein, aber nach ca. 2 stunden schreit sie wie aus dem nichts und sucht engen Körperkontakt zu mir bis sie wieder eingeschlafen ist. Von ihrem Papa lässt sie sich nie beruhigen, egal in welcher alltäglichen Situation. Wir haben auch oft Besuch von anderen Familienmitgliedern, damit sie nicht nur mich um sich hat. Habe ich etwas Falsch gemacht? eine kleine 2. frage hinterher. Sie hat bis jetzt noch keinen einzigen zahn. Ich mach mir da bisschen Sorgen. Ist das normal mit 9 Monaten? Vielen Dank im Vorraus, Liebe Grüße, Julia

von Mama-Julia2013 am 15.02.2014, 22:58



Antwort auf: Habe ich meine Tochter verwöhnt?

Liebe Julia, ja, Sie haben Ihr KInd verwöhnt und das ist super gut so! Denn genau deshalb ist Ihr Kind so wie es ist: fröhlich und ausgeglichen. Bitte lesen Sie auch hier: http://www.rund-ums-baby.de/hebamme/beitrag.htm?id=126743&suche=verw%F6hnen&seite=2 Meine Oma würde sagen: das Kind ist nicht Fisch und nicht Fleisch! Sie sind der sichere Hafen, den das Kind durchaus schon mal verlässt. Das ist ihm gar nicht bewußt, denn Sie sind ja in der Nähe! Dann kann man schnell zur Mama (schuen, krabbeln etc.) und sich dann ganz schnell wieder der interessanten anderen Sache zuwenden. Aber wenn der sichere Hafen plötzlich um die Ecke verschwindet (oder das Gesicht von Mama weg ist), dann ist Not. Das KInd weiß nicht, dass Sie nebenan sind! Sie sind buchstäblich futsch! Ja, Ablenkung funktioniert kurz. Aber dann fehlt was. Das ist insbesondere für Väter schwer auszuhalten, weil sie sich immer etwas zurück gesetzt und ausgegrenzt (manchmal auch unfähig und ungeliebt) fühlen. Müssen sie aber nicht. Das Kind wird sich in den nächsten Monaten und Jahren mehr und mehr für seine Umgebung und Bezugspersonen interessieren und lernen, dass Mama nicht verschwindet, sondern mit Sicherheit wiederkommt. Und irgendwann sitzt Mama mit langem Gesicht da, weil das KInd den ganzen Tag von ihr betreut wird - sie aber in dem Moment wo Papa zur Tür herein kommt keine Rolle mehr spielt! ;-) Die Zähne kommen noch - keine Sorge! Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 16.02.2014