Sehr geehrte Frau Höfel, ich bin in der 31 ssw und habe jetzt zum 4 malwährend der schwangerschaft einen leichten Ausbruch an genital herpes , ich habe bis jetzt noch nicht mit meiner Frauenärztin darüber gesprochen aber irgendwie beunruhigt es mich dieses mal.
Könne. Sie mir sagen welche bzw ob genital herpes Auswirkungen für das baby haben.kann oder auch nicht.
Vielen dank im voraus für Ihre Hilfe mfg boloo
von
boloo
am 17.07.2014, 20:42
Antwort auf:
genital herpes in der schwangerschaft
Liebe boloo,
nach der 20.SSW stellen die Herpes-Viren für das Ungeborene kein erhöhtes Risiko mehr dar.
Dazu schreibt Dr. Bluni: "Von klinischer Bedeutung ist die Infektion erst wieder – und hier vor allem die Primärinfektion – wenn sie um den Geburtstermin auftritt. Dabei kann es zur Ansteckung des Kindes durch direkten Kontakt mit infiziertem Genitalsekret kommen, wenn die Mutter zum Geburtszeitpunkt eine primäre oder auf wiedergekehrte Herpes Infektion hat.
Bei frischer Infektion mit Herpesviren der Mutter im Genitalbereich wird unabhängig von einer medikamentösen Therapie der Kaiserschnitt bei Patientinnen mit klinischer Symptomatik vor oder spätestens innerhalb eines Zeitraumes von 4-6 h nach Blasenssprung empfohlen, da sonst keine Vorteile für das Kind zu erwarten sind (Randolph et.al., 1993)
Nach Expertenmeinung ist ein vorsorglicher Kaiserschnitt bei Frauen mit wiederholtem Herpes genitalis zur Verhinderung einer aufsteigenden Infektion des Kindes nicht indiziert.
Therapeutisch wird die prophylaktische Verabreichung von Aciclovir oder Valaciclovir im dritten Schwangerschaftsdrittel für alle Schwangeren mit regelmäßigen Ausbrüchen einer Herpes-genitalis-Infektion und einer aktiven Genitalien HSV-Infektion kurz vor oder zum Zeitpunkt der Geburt empfohlen.
Momentan ist der Einsatz dieser antiviralen Therapie in der Schwangerschaft noch nicht als Routineanwendung etabliert. Das bedeutet, dass die betroffenen Frauen entsprechend informiert und beraten werden müssen. Bis heute gibt es allerdings keine Berichte über negative Auswirkungen der Therapie mit Aciclovir auf das Ungeborene. Der Einsatz von Valaciclovir ist auch möglich, jedoch ist der Einsatz dieses Medikamentes in der Schwangerschaft noch nicht ausreichend erforscht.
Je nach Ausprägung der Symptome bieten die primäre Kaiserschnittentbindung und die prophylaktische Therapie mit Aciclovir 3-4 Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin Möglichkeiten, eine aufsteigende Infektion des Ungeborenen zu verhindern.
Es ist darüber hinaus sehr wichtig, darauf hinzuweisen, dass diese Maßnahmen in der Lage sind, einen Großteil der Folgen für das Kind zu verhindern. Jedoch wird es in keinem Fall eine absolute Sicherheit geben."
Sprechen Sie mit Ihrer Gyn!
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 18.07.2014