Frage: Einschlafnuckeln

Sehr geehrte Frau Höfel, Ich versuche Ihnen einmal kurz die Situation zu schildern, und hoffe auf eine Idee, das in den Griff zu bekommen. Vincent wurde am 26.2 geboren und würde die ersten beiden Monate voll gestillt. Nach einem Nierenbeckeninfekts und langer Antibiotikaeinnahme wollte aber die Milch nicht mehr einschießen, also sind wir bei Aptamil Pre geblieben, was er während des infekts bekommen und gut vertragen hatte. Er kam mit 52 cm und 3780 gr zur Welt und war von Anfang an ein guter Esser. Nicht viel auf einmal, aber oft. Sehr oft. Teilweise stündlich seine 100 ml. Danach legte es einen schalter um, und alle versuche ihm mehr "einzuflösen" gingen ins leere. Wir kamen im Laufe seines vierten Lebensmonat oft auf Tagesmengen von über einem Liter. Unser Kinderarzt riet aber davon ab, auf eine Folgemilch umzusteigen. Da er mein erstes Kind ist, hielt ich mich daran. Anfang des fünften Monats trank er immer weniger, dies brach sogar so rapide ein, dass er in zwei Wochen 700 gr verlor. Vincent war motorisch zu diesem Zeitpunkt sehr weit, er könnte seinen Kopf ohne jegliche Unterstützung halten, und frei sitzen. Sein Zungenstreckreglex war sehr abgeschwächt und schlussendlich lehnte er die Flasche trotz sichtlichem Hunger komplett ab. Nur die zum einschlafen nicht. Aber da trank er auch nicht mehr als 100 ml. Bei 3 tagesschläfchen und dem zubettbringen wären wir so auf 400 ml gekommen + evtl 100 ml in der Nacht. Als ich dann aus Verzweiflung versuchte ihm seine Pre-Milch mit dem Löffel zu füttern, konnte das nicht schnell genug geschehen. Auf raten unseres Arztes, führten wir die Beikost ein. Innerhalb kürzester Zeit löffelte der kleine Mann eine volle Mahlzeit mit 200 gr und wollte oftmals noch mehr. Es klappte hervorragend, er vertägt es gut und er nahm wieder zu. Aktuell sind wir bei 71 cm und 7800 gramm. Er ist ausgesprochen aktiv, neugierig und ein sehr freundlicher Zeitgenosse. Vor 3 Wochen führten wir den Abendbrei ein. Wie zu erwarten isst er ihn mit der selben Begeisterung und in der gewohnten Menge (200 gr). Ich lege ihn um 20 Uhr schlafen. Die Nächte sind nie gleich, mal schläft er durch, mal kommt er 1 mal, ganz selten öfter als 2 mal. In dieser Zeit gibt mein Mann ihm die Flasche. Ab 5 beginnt "meine schicht". Da wacht er zwischen 5 und 6 einmal auf, trinkt noch ein Fläschchen und schläft bis 8 weiter. Um 8 stehen wir dann gemeinsam auf. Danach wird er pünktlich im 2-stunden-rythmus müde und lässt sich nur mit seiner Flasche, oder wenn gar nichts mehr geht im Kinderwagen, meiner letzten Instanz, zum schlafen bringen. Versuche ihn wach zu halten enden im Gebrüll. Außerdem bin ich der Meinung, dass er schlafen kann, wann er das möchte und halte nichts davon ihn zu ziehen. Womöglich Auch ein Fehler, ich weiß es nicht.. Mein, bzw unser Problem sind die Flaschen, die er zum schlafen braucht. Abends, wie mittags nach dem Brei. Dadurch, dass er zum einschlafen seine 100 ml trinkt, hat er nach seinen 30 minütigen Nickerchen (man kann da wirklich die Uhr nach stellen) natürlich noch keinen Hunger. Also muss ich etwa eine Stunde warten, bis wieder Appetit da ist und er seinen Brei mampft. Kurz danach, wird er wieder müde, und fordert seine Flasche. Und hier scheint er sein Magenvolumen zu überschätzen, trinkt, und erbricht in hohem Bogen. Momentan praktiziere ich die "nervige Flasche" und löse den Druck wenn er dabei ist einzudösen. Bei Protest bekommt er sie wieder, bis er wieder einschläft. Mittlerweile klappt das ganz gut, und er schläft meißt beim ersten Anlauf ohne dauernuckeln ein. Allerdings auch nur, wenn er sie überhaupt einmal im Mund hatte. Versuch ihn ohne Flasche in den Schlaf zu tragen, singen, mich daneben zu legen, helfen alle nicht. Er besteht auf sein nuckeln und ich halte nichts davon ihn schreien zu lassen, bis er vor Erschöpfung einschläft. den Schnuller lehnt er strikt ab, egal welche Marke und Form. Er benutzt ihn eher als Beisring und wird dadurch auch wieder wach. Die ersten beiden sind immerhin schon da. Und da dieses dauernuckeln bekanntlich schädlich für die Zähne ist, vor allem nach dem Zähneputzen, würde ich ihm das gerne sanft entwöhnen.. putze ich ihm nach der Flasche die Zähne, ist er wieder wach. Im Kinderwagen einschlafen lassen und dann ins Bettchen legen funktioniert auch nicht. Sobald er hochgehoben wird ist er wieder wach. Oder sehe ich das zu eng, und er darf ruhig noch nuckeln? Aber was mache ich, damit nicht alles wieder rauskommt? Ich möchte ihm nicht sein Essen wegnehmen, oder ist die Breimenge etwas zu reduzieren und ihm seine Flasche zu lassen, schon des Rätsels Lösung? Vielen Dank schon mal im Vorraus, dass sie sich Zeit genommen haben meinen irrsinnig langen Text zu lesen. Ich hoffe auf das Beste. Mit freundlichen Grüßen, Katharina

von MadKat4889 am 19.08.2017, 13:05



Antwort auf: Einschlafnuckeln

Liebe Katharina, Ihr Kind ist bis zum Ende des 1. Lebensjahres ein Säugling. Wie der Name schon sagt, fällt in diese Zeit ein ausgeprägtes Saugbedürfnis! Ich kann aus Ihrem Post nicht ersehen, was das Kind nun wirklich über Tag trinkt. Könnten Sie das mit Zeiten noch einmal auflisten? Was ich auch nicht verstehe: warum muss das Kind nach Flasche, 30 Minuten Schlaf (+ 1 Stunde auf Appetit warten) schon wieder essen? Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 20.08.2017