Guten Abend Frau Höfel,
ich habe einé Frage. Und zwar wird ja immer wieder von einem Bodning gesprochen (Bindung zw. Mutter und Kind nehme ich an)
Woran merkt man, dass dieses Bonding nicht geklappt hat?
Nach der Geburt hatte ich meinen Kleinen kurz auf die Brust gelegt bekommen und dann kamen die weiteren Untersuchungen . Danach hatte ich ihn wieder auf dem Arm. Ein paar Stunden später habe ich ihn vor lauter Erschöpfung meiner Mutter in den ARm gelegt. War dies verkehrt?
Kann dass Bodning gestört werden, wenn man ergebnislos das Kind zum stillen "zwingt"
Hatte auch Wochenbettdepr. habe nur geheult ohne Grund. Dachte immer ich mache alles falsch. Dies hielt vier Wochen an, bis ich endlich aufgehört habe zu stillen, was ja nciht wirklich klappte da nicht mehr als 30 ml (beide Seiten zusammen) rauskamen.
Ich hoffe sie verstehen meine Frage. Ich liebe meinen Sohn über alles. Aber ich wundere mich, dass er nie eine richtige fremdlpahse hatte, immer auf Menschen offen zugeht, es gleich akzeptiert hat, bei meiner Mutter zu bleichen als ich wieder anfing arbeiten zugehen (da war er zwei) Ich schiebt mich sogar zur Tür, macht sie auf, winkt mir gibt mir einen KUss, schiebt mich raus und macht die Tür zu!!! hat beim erstenmal richtig weh getan.
Er ist jetzt 2 jahre und 3 Monate alt.
Einen schönen Abend noch und liebe Grüße aus Hessen
Angela
Mitglied inaktiv - 04.11.2006, 18:20
Antwort auf:
Bonding
Liebe Angela,
SilkeJulia hat es super beschrieben - freuen Sie sich über ein Kind, welches glücklich und zufrieden ist.
Wäre es Ihnen lieber, er würde jedesmal heulen und sich stundenlang nicht beruhigen? Das würde Sie als Mutter zwar "unentbehrlich" machen und Ihre Mutter sich als schlechte Oma fühlen lassen, aber auch Schuldgefühle (mein Sohn fühlt sich nicht wohl, aber ich muß doch arbeiten oder soll ich lieber zuhause bleiben?)auslösen.
Meine Tochter war auch ein paar Wochen ziemlich hin- und hergerissen. Meine Enkeltochter hat sich nämlich an der Tür zur Wohnung der Tagesmutter förmlich aus Ihrem Arm gewunden und ist losgekrabbelt (ohne Umdrehen und Bedauern*fg*), weil Sie die anderen KInder gehört hat.
Zum Bonding:
Die Empfehlung "ein Kind soll nach der Entbindung mindestens 1 Stunde ungestörten Hautkontakt mit der Mutter haben um das Bonding zu unterstützen" sagt, was gewünscht ist.
Bonding dient also der Unterstützung des Mutter-Kind-Kontaktes - es heißt nicht, dass eine Mutter nach 1 Stunde Hautkontakt eine perfekte Bindung zu Ihrem Kind hat oder nach 15 Minuten Hautkontakt niemals eine gute Bindung aufbauen kann.
Eine Kollegin hat eine Arbeit darüber verfaßtund kam zu dem Schluß: Mutterliebe wird nicht mit dem Kind mitgeliefert, sie wächst mit der Zeit.
Und keine Angst, dass Ihre Mutterliebe nicht reicht! Es ist nämlich nicht so, dass ein gewisses Kontingent da ist und langsam aufgebraucht wird - sondern sie wächst mit jedem Tag neu! Das ist das Wunderbare an Ihr!
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 05.11.2006
Antwort auf:
Bonding
Hallo Angela,
eine gestörte Mutter-Kind-Bindung erkennt man daran, dass das Kind entweder keinerlei(!) Interesse an seiner Mutter hat (und umgekehrt) oder dadurch, dass es ein extremes "Rockzipfelkind" ist und vor allem und jedem Angst zu haben scheint.
Das Verhalten deines Sohnes hört sich sehr selbstständig und selbstsicher an.
So etwas kann nur entstehen, wenn das Kind eine sichere Bindung zur Mutter hat.
Um diese aufzubauen braucht es viel mehr als nur das erste Bonding oder das Stillen - nimm zB Adoptivkinder, die ihre Adoptivmutter erst im Alter von einigen Monaten oder sogar Jahren kennenlernen - oder auch Kinder, die sofort nach der Geburt verlegt werden mussten und deren Eltern sie erst Tage später mal auf den Arm nehmen dürfen.
Die müssten ja dann ALLE eine gestörte Bindung zu ihren Eltern haben.
Die Realität lehrt uns aber, dass das nicht so ist.
Kinder, die eine sichere Bindung haben, sind genau so wie du deinen Sohn beschreibst.
Sie gehen offen auf andere Menschen zu und haben keine Trennungsängste, denn sie wissen: Mama kommt immer wieder, bei Mama bin ich sicher, ich kann jederzeit in ihren Schoß zurückkehren.
Denn das Kind hat nie die Erfahrung machen müssen, verlassen zu werden und keine Hilfe/Unterstützung zu erfahren.
Das Verhalten deines Sohnes ist also positiv!
Freu dich, dass du so einen offenen, kontaktfreudigen und selbstsicheren Sohn hast. :-)
Alles Gute!
Silke
Mitglied inaktiv - 04.11.2006, 18:36
Antwort auf:
Bonding
Ich hatte auch nicht das perfekte Bonding. WAr nach der Geburt stunden weg, wegen einer Ausschabung, Stillen war eine einzige Katastrophe. Ich habe auch gedacht, jetzt ist es vorbei mit der Bindung. Aber er entwickelt sich so weit gut. Ich denke, es kommt auf mehr Aspekte an, von daher, denke positiv. Alles Gute
Mitglied inaktiv - 04.11.2006, 19:30