Vielleicht bin ich auf dieser Seite auch falsch, dann verweisen sie mich doch bitte auf die passende Seite. Danke. Ich bin als Kinderfrau seit fast 3 Jahren in einer Familie tätig; Junge (9), Mädchen (3) und Mädchen (7 Mon.). Ich bin in die Familie fest angefangen als die Mittlere 4 Monate alt war. Zuvor habe ich sie einmal für 4 Stunden betreut, da war sie 9 Wochen alt. Mit 4 Monaten haben wir dann die Eingewöhnung gestartet, nicht ganz so einfach, Baby weinte zwischendrin auch mal, aber so nach 6 Wochen lief es gut, so dass Mama auch ihre Arbeit wieder aufnehmen konnte und ich das Kind 2-5 Stunden betreute. Dem Bruder auch (aber er war ja schon 6 Jahre und somit war da die Eingewöhnung leichter). Die Betreuung der beiden Großen verläuft wunderbar. Beide kommen gerne bei mir mit (sind meistens draußen bzw. unterwegs) und gehen genauso gerne auch wieder mit nach Hause, Wir haben eine gute Bindung zueinander, was auch gut deutlich wird, wenn wir uns mal 2-3 Wochen nicht gesehen haben. Auch mit den Eltern komme ich gut zurecht, wir pflegen ein gutes Verhältnis. Im Mai 15 ist die Kleine geboren. Eigentlich war geplant, dass wir mit der Eingewöhnung um den 3, 4. Monat rum starten, das haben wir schnell verschoben, da Mama noch nicht so weit war und die Kleine selbst es auch nicht war und ich gebe zu, ich selbst fühlte mich auch noch nicht bereit dazu. Die Geburt der Kleinen war schwer, endete fast im Notkaiserschnitt, Mutter und Kind haben anschließend medizinische Versorgung benötigt und stundenweise wussten wir nicht, ob beide durchkommen werden. Nach ein paar Stunden sah es besser aus, sie erholten sich. Die Kleine hatte Anpassungsstörungen, brauchte viel die Nähe ihrer Mutter, weinte viel. So um den 3.Monat wurde es besser, so dass ich sie da erstmals auch auf den Arm nehmen konnte. Die Mutter hatte ihr Baby fast durchgehend auf dem Arm oder in der Trage, ließ es kaum los. Sie brauchte ihre Zeit um sich von der Geburt zu erholen, besonders psychisch. Eine gute Hebamme hat ihr dabei geholfen, so sagt sie heute. Inzwischen ist die Kleine 7 Monate alt und auf einer Seite möchte die Mutter ihren Job wieder aufnehmen (stundenweise, ist bei mir auch nur der Nebenjob). Andererseits darf kaum eine andere Person das Baby auf dem Arm nehmen. Sie sagt selbst, dass sie es am besten kann und dass sie es selbst ihrem Mann vom Arm nimmt, wenn es weint (ist leider wirklich so, habe ich schon miterleben dürfen). Die Kleine ist super entwickelt, sehr mobil, krabbelt sicher, zieht sich an Gegenständen hoch, ist schon 83cm groß, wiegt ca.12kg (weiß ich von der Mutter). Sie streckt auch die Arme zu mir aus, ist teilweise bei mir auf dem Arm, weint dann auch nicht. Leider ist die Kleine direkt zum Jahresanfangs in stationärer Behandlung im Krankenhaus gewesen wegen eines Affektkrampfes (bis dahin nicht bekannt gewesen). Die Kleine hat sich davon gut erholt, neigt allerdings dazu, es wieder zu bekommen. Die Mutter konnte einen durch ihr Eingreifen bereits verhindern. Die Mutter ist seitdem noch verunsicherter und fragt sich nun noch mehr, wie es weiter gehen soll. Ich habe das Gefühl, dass die Mutter dringend mal eine Auszeit braucht, Zeit zum Atmen, dass sie mal bsp. 30 Minuten ohne Baby braucht (welches sie nie abgibt). Sie sagt es so nicht aus, sagt aber selbst auch, dass sie gerne mal ein wenig Zeit für sich haben würde, andererseits hat sie große Angst davor, dass die Kleine einen Affektkrampf bekommt und es nicht erkannt wird. Ihr Mann war schon im November so weit, dass er mit das Baby gerne mit geben wollte um mal Zeit mit seiner Frau alleine zu haben, da verneinte sie es aber noch sehr. Heute wurden mir diese Zweifel so deutlich, diese "Angst"? Einerseits will sie, scheint mir auch bereit zu sein ihre Tochter abzugeben, andererseits hat sie einfach Angst, dass dann was passiert. Und das hat nichts mit mir als Person zu tun, sondern es ist bei ihrem Mann ja genauso. Nächste Woche wollen wir mal zusammen spazieren gehen, mit den anderen Kindern, so dass ich das Baby besser kennenlerne. Wir wollen langsam mit der Eingewöhnung starten. Ich frage mich aber, ob das überhaupt Sinn macht wenn sie als Mutter noch nicht überzeugt von der Betreuung ist. Ist es nicht vielleicht besser noch zu warten, wobei ich auch nicht weiß, wann bei ihr der Zeitpunkt sein wird, wo sie zu 100% Ja sagen wird. Sie sagt selbst aus, dass sie damals bei der Mittleren auch Zweifel gehabt hat, es da aber so gut gelaufen ist, dass diese schnell verflogen sind. Allerdings hat sie die Mittlere nie so viel getragen, viel früher loslassen können, vom Gesamten war es da ganz anders als jetzt. Was würden sie mir empfehlen zu machen? Abwarten oder es doch versuchen und ggf. dann feststellen, dass es noch zu früh ist? Vielleicht klappt es ja doch gut und die Mutter kann sich mehr lösen wie ich es derzeit sehe. Wir reden hier ja auch nicht von 5 Stunden Betreuung, sondern jedeglich um 1-2 Stunden, je nachdem wie das Baby es auch mit macht. Da sie noch voll stillt sind viele Stunden ja auch gar nicht möglich. Ich würde der Mutter nur gerne ein wenig Entlastung geben, jetzt, wo sie das mit dem Spazieren schon von sich aus angeboten hat, nachdem wir über die Betreuung vom Baby gesprochen haben. Wir haben keinen Druck, sie hat ihrem Arbeitgeber noch nicht mitgeteilt, wann sie wieder kommen will, könnte es aber bei Bedarf recht schnell. Ich denke aber, dass ihr einfach ein paar Minuten Ruhe auch ganz gut tun würden.
von Ani123 am 09.01.2016, 18:06