Frage: Beikoststart

Guten Abend Frau Höfel, Mein Sohn ist mittlerweile 20 Wochen alt und demnächst planen wir den Beikoststart. Aktuell bekommt er 4 x täglich die Flasche mit Pre Nahrung da ich leider nicht stillen könnte. Starten werden wir dann mit dem Mittagsbrei (Gemüse). Nach ca. 4 Wochen sollte ja dann die nächste Mahlzeit ‚ersetzt‘ werden. Hier wird ja immer der Abendbrei vorgeschlagen. Wäre es auch ok die Nachmittagsflasche mit Brei zu ersetzen? Wenn ja, macht man dann einfach den ‚Abendbrei‘ nachmittags oder mache ich dann einen nachmittagsbrei mit Obst? Es ist unser erstes Kind und bin mir da einfach unsicher. Meine Hebamme ist was das Thema angeht leider sehr ‚locker‘ und sagte mir nur ich solle schauen wie es funktioniert. Ich möchte aber nichts ‚falsch‘ machen und bitte Sie daher um Rat. Vielen Dank vorab!

von Rala88 am 08.03.2018, 23:15



Antwort auf: Beikoststart

Liebe Rala, vielleicht erst etwas Grundsätzliches: Die Hauptnahrung für ein Kind im ersten Lebensjahr ist Milch. Deshalb sollten auch keine Mahlzeiten ersetzt werden, sondern die Milchmahlzeiten mit Beikost ergänzt werden. D.h., Sie starten mit ein paar löffeln Gemüse und geben danach Milch. Nach ca. 1 Woche kommt ein neues Gemüse. So findet man zügig heraus, was Baby mag und was es verträgt. Dann kommt Kartoffel dazu usw. Hinterher immer etwas Milch (bis zum Sattsein). Mit dem zweiten Brei verfahren Sie genauso. Dabei ist es egal, ob Sie den morgens, mittags oder abends geben. Zum Selberkochen: Frieren Sie in kleinen Portionen ein, dann können Sie nach Bedarf auftauen. Ja, Eingefrorenes mitnehmen und erwärmen lassen oder einfach bei Raumtemperatur (z.B. im Sommer) füttern. Solange der Brei kalt ist bzw. knapp Raumtemperatur hat, ist alles gut. Ja, eingefrorener Brei schon am Vorabend zum Auftauen in den Kühlschrank gegeben werden. Bitte NICHT in der Mikrowelle erwärmen! Die Wassermoleküle in der Speise heizen nach und es kann zu Verbrennungen im Mund führen! Irgendwann wird das Kind Ihnen Essen klauen und in den Mund stecken. Das ist eigentlich der passende Start für Beikost. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 10.03.2018



Antwort auf: Beikoststart

Guten Morgen, Ich habe noch eine Ergänzung: Ich habe vor auf Vorrat selbst zu kochen und dann einzufrieren. Dazu haben wir die Becher von AVENT. Wie macht man es dann am besten wenn man über die Mittagszeit unterwegs ist? Eingefrorenes mitnehmen und erwärmen lassen oder dann doch lieber ein Gläschen? Wie lange wäre es ‚unbedenklich‘ den gefrorenen Brei ungekühlt mitzunehmen? Für zu Hause: Kann ich den eingefrorenen Brei schon am Vorabend zum auftauen in den Kühlschrank geben um ihn dann mittags in der Mikrowelle zu erwärmen? Vielen Dank vorab!

von Rala88 am 09.03.2018, 08:29



Antwort auf: Beikoststart

Hallo, als erstes würde ich mal schauen, wie das mit der Beikost so klappt. Nimmt er überhaupt den Löffel, mag er die einzelnen Gemüsesorten etc? Und dann kommt ja auch erstmal die Kartoffel und danach das Fleisch dazu, um ein vollwertiges Menü zu haben. Das kann schon mal mehr als vier Wochen dauern. Ebenso ist es möglich, dass nach einer kurzen anfänglichen Euphorie über das neue Essen der Löffel erstmal wieder konsequent verweigert wird. Das kann auch zwischendurch, z.B. in Zahnungsphasen, immer mal wieder passieren. Du musst auch gar keine Flasche ersetzen, denn die Milch ist im ersten Jahr Hauptnahrung. Klar gibt es Babys, die ihre 200g Brei + Obst (zur Eisenaufnahme) in sich reinmümmeln und danch wirklich keinen Hunger mehr haben und keine Flasche brauchen. Davon sollte man aber nicht unbedingt ausgehen. Zur Frage nach dem zweiten Brei: du kannst den Milch-Getreide-Brei, welcher ja traditionell der zweite Brei ist, auch am Nachmittag geben. Oder am Vormittag, ganz wie es in euren Tagesplan passt. Da gibt es keinerlei Vorschriften. Es ist nämlich ein Märchen, dass Babys diesen Brei abends essen und dann toll durchschlafen. Mach dir also gar keinen allzu festen Plan, halte dich daran, was Babys alles Essen dürfen und was nicht und geht das Thema Beikost langsam an. Und wenn euer Kind mal nicht mag, dann trotzdem immer lächeln ;-) Alles Gute und viel Freude beim Entdecken für euren Kleinen!

von Anniquita83 am 09.03.2018, 10:40



Antwort auf: Beikoststart

Hallo Rala, 4 Monate ist ziemlich früh für den Beikoststart. Zeigt dein Sohn den schon die typischen Anzeichen für die Beikostreife? Also kein Würfelreflex mehr wenn der Löffel in den Mund kommt, fasziniertes Beobachten wenn ihr esst, greifen nach eurem Essen und der Versuch es sich dann in den Mund zu stecken? Wenn du es mit der Beikost probierst, behalte bitte immer im Kopf, dass es ein Versuch ist. Manche Kinder sind mit 4 Monaten schon weit genug, andere kommen auch mit 9 Monaten noch nicht mit dem Löffel klar. Zwinge dein Kind und dich nicht in ein zeitliches Idealschema. Schau wie es klappt. Und denk daran, dass ein Kind im 1. Lebensjahr ein Säugling ist, der von Natur aus hauptsächlich von Milch ernährt werden will. Beikost heisst Beikost, weil sie neben der "normalen" Kost (Milch) gereicht wird. Also erstmal zusätzlich. Mit der Zeit nehmen die Kinder dann genug davon zu sich, so dass sie davon zu einzelnen Mahlzeiten gesättigt werden. Viel Spaß beim Herantasten. Bianca

von Bianca197 am 09.03.2018, 19:14



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