Liebe Frau Höfel, zur Vorgeschichte: unsere Tochter ist am 21.3. März mit 36+1 gesund zur Welt gekommen (unkomplizierte Spontangeburt). Wir sind mit 2000g entlassen worden und mussten nach einem "Einbruch" beim Trinken ein paar Wochen Fingerfeeding praktizieren, bevor sie selbstständig trinken konnte. Ich stille seit Geburt voll. Meinen Mann und mich hat diese Erfahrung allerdings schon etwas mitgenommen, so dass wir zeitweise in einer 50er-Jahre-mäßige "Wir wiegen das Kind bei jedem Stillen"-Dynamik hereingeraten sind (die wir bei unserem Sohn nie hatten), die unser Kinderarzt mit dem Hinweis, Nahrungsaufnahme sei keine Leistung glücklicherweise stoppen konnte. Zu aktuellen Situation: Die Kleine entwickelt sich gut, ist ziemlich aufgeweckt und kann schon krabbeln, zieht sich hoch etc.. Zähne sind noch nicht da. Unsere Tochter kann sitzen, die Hand-Mund-Koordination funktioniert, der Zungenstoßreflex scheint (fast) verschwunden. Brei lehnt sie allerdings weiterhin ab (unser Sohn hat mit 6 Monaten sofort mit Leidenschaft größere Mengen gegessen). Wir haben es klassisch mehrfach mit Möhrenbrei versucht ab dem 6. Monat. Sie macht aber den Mund nicht auf, schaut uns skeptisch an und wenn man Brei "hineinmogelt", dreht sie nach ca. drei Löffeln den Kopf weg und fängt dann z. T. an zu weinen. Wir haben das ein paarmal ein paar Tage probiert und dann jeweils wieder gestoppt und ein paar Wochen später wieder probiert. Inzwischen haben wir ihr auch mal eine Kartoffel in die Hand gegeben, allerdings war auch da das Interesse nicht so groß (hinsichtlich essen, am Gegenstand schon). Meine Frage: Ich merke, wie mich - vermutlich aufgrund der Vorgeschichte - das Thema Beikost anfängt, zu stressen. Ich bin hin- und hergerissen zwischen der Kleinen noch Zeit geben und es jetzt z. B. mal alternativ mit Getreide-Obst-Brei zu versuchen und frage mich, ob sie genug Nährstoffe bekommt usw.. Unsere Tochter entwickelt sich weiter auf der 25%-Perzentile, scheint also nicht gewichtsmäßig abzurutschen, allerdings macht sie jetzt nachts zwischen 4 und 7 Uhr Dauertrinken (was ich logischerweise nicht schön finde, aber auch nicht unerträglich). Wozu würden Sie raten? Viele Grüße und vielen Dank im Voraus.
von annsophie am 03.12.2020, 11:37