Frage: Baby schläft nur auf dem Arm ein- ist das okay?

Liebe Frau Höfel, meine Tochter ist jetzt fast 6 Monate alt und sie schläft nur auf dem Arm ein. Das heißt, wenn sie müde wird, setze ich mich(tagsüber- abends stille ich sie in den Schlaf) irgendwo mit ihr hin, sie schläft ein und dann lege ich sie ins Bett und dann schläft sie. Wenn ich sie wach ins Bett lege, weint sie und schläft nicht. Auch nicht wenn ich mich daneben setze. Ist das so in Ordnung und muss ich das ändern? Ich bekomme aus meinem Umfeld immer zu hören, sie müsse im Bett einschlafen. LG novemberbaby2012

von novemberbaby2012 am 21.04.2013, 09:45



Antwort auf: Baby schläft nur auf dem Arm ein- ist das okay?

Liebe novemberbaby, "das Umfeld" sitzt ja auch nicht täglich neben dem weinenden Kind! Da kann "das Umfeld" auch gut reden! ;-) Solange SIE und das KInd mit der "auf dem Arm einschlafen"- Situation glücklich/ zufrieden sind, ist alles okay. Mal ehrlich: was würden Sie antworten, wenn Ihr Mann sagen würde. Deine Kuschelei mit mir ist nach wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht nötig. Du musst lernen alleine (ein)zuschlafen. Sie würden Ihrem Mann einen Vogel zeigen!!!!! Aber von 6 Monate alten Kindern verlangen manche das! Der Tipp kann nur heißen: tragen und gelassen bleiben! Fiel vielleicht das Wort verwöhnen? Fragen Sie doch mal die anderen Leute, ob sie gerne verwöhnt werden! Ein paar Beispiele (ganz ohne Ansehen der Person): Mag Ihr Freund es, wenn man ihn verwöhnt? Ein paar Schnittchen für die Kumpels und ihn beim Fernseh-Fußball-Abend? Abends eine warme Mahlzeit? Rücken eincremen nach dem Baden? Das Bier holen, obwohl er selber gehen kann? Kuscheln vorm Fernseher? DAS ist Verwöhnen! Mag Ihre (Schwieger)mutter es, wenn Sie Ihr aufmerksam zuhören? Wenn Sie Ihr zum Kaffee den Tisch nett richten? Mal eine kleine Aufmerksamkeit und sei es nur das Bemerken der neuen Frisur? DAS ist verwöhnen! Mag Ihre Nachbarin es, wenn Sie die Tageszeitung von unten mit hochbringen etc....... usw.! Fragen Sie mal Ihren Freund, wie es ihm gehen würde, wenn er von der Arbeit käme (nachdem er sich über die Kollegen geärgert hat und der Tag sowieso mies war) und Sie würden ihm einen großen Stopfen in den Mund schieben und ihn hin und her wiegen und ihm sagen: Schscht, ist alles gut! Schlaf ein bisschen......... oder geh nach nebenan und brüll da vor Dich hin! *grins* Oder wenn Ihre (Schwieger)mutter das Neueste erzählen will und Sie hören gar nicht hin, sondern telefonieren mit der Freundin! Kollegin Andrea hat es einmal ganz treffend ausgedrückt: "Verwöhnen" hat in Deutschland leider, speziell wenn es um Kinder geht, einen unguten Beigeschmack. Dabei wünscht sich doch eigentlich jeder, "verwöhnt" zu werden, denn in Wirklichkeit ist das ja nichts anderes als besonders umsorgt werden, jeden Wunsch von den Augen abgelesen zu bekommen, einfach das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. In diesem Sinne "verwöhnst" Du Dein Kind, und das braucht es auch und es ist richtig, was Du tust. Was die "anderen Seiten" betrifft, die davor warnen (woher wissen die eigentlich um Deinen Tagesablauf?): sie meinen "verziehen", d.h. maßlosen Wünschen nachgeben, unsinnige Dinge erlauben etc. und ist etwas ganz anderes. Genieße die kostbare Zeit mit Deinem Neugeborenen, "verwöhne" es nach Strich und Faden und laß Dich aber auch selber verwöhnen (Du bist ja auch noch im Wochenbett!). Es wird sich ganz sicher im Laufe der Zeit ein Familienrhythmus ergeben, der allen Beteiligten gerecht wird. Alles Gute!" Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 21.04.2013