Frage: Anfrage wegen künstlicher Weheneinleitung

Hallo Frau Höfel, Mein eingetragener Entbindunggstermin war am 04.-06.12.,aber unsere Kleine wollte noch nicht,vielleicht weil mein Mann z.Z. im Außendienst ist. Auf alle Fälle bin ich mit dem heutigen Tag den 5.Tag über Geburtstermin. Am Freitag soll ich ein letztes Mal zu meinem Frauenarzt kommen und wenn ich dann immer noch keine Geburtswehen habe,will er mir für Samstag einen Überweisungsschein für meine Geburtsklinik schreiben.Der Samstag wäre dann Tag 8 nach VGT. Der Arzt meinte,dann würde wahrscheinlich am Montag eine künstliche Weheneinleitung stattfinden. Hab dazu 2 Fragen,meine Nachsorgehebamme sagte zu mir,daß ich trotz Überweisungsschein für Samstag ohne Wehen noch nicht ins Krankenhaus müßte.Stimmt das? Wie lange sollte ich dann noch warten? Also,meinem Baby gehts sehr gut,Käseschmiere vorhanden,keine ver- kalkte Plazenta,keine Übertragungszeichen. Dann meine 2. Frage: Ich habe von einigen Frauen gehört,daß ihnen durch die künstl. Weheneinleitung einige Komplikationen während des Geburtsverlaufes beschert wurden.Könnte ich das irgendwie umgehen? Ansonsten trinke ich im Moment Yogi-Tee,spreche mit meiner Kleinen,wenn am Wochenende Papa kommt,wir dann auf sie warten u. bleibe weiter entspannt. Wäre Ihnen, Frau Höfel, sehr dankbar für ein bißchen Aufklärung. liebe Grüße Anja

Mitglied inaktiv - 09.12.2009, 11:33



Antwort auf: Anfrage wegen künstlicher Weheneinleitung

Liebe Anja, wenn alles okay ist, dann reicht der Montag für die Klinik. +/- 10 Tage ist der Zeitraum, den man als Geburtszeitraum annimmt. Zu dieser Einteilung hat man sich geeinigt, weil man sich sein kann, dass eine normale Placenta bis dahin sicher und effizient arbeitet. Nach 14 Tagen über Geburtstermin (und erst ab hier spricht man von Übertragung!) geht man davon aus, dass die Placenta anfängt zügiger zu altern. Das Problem bei Frauen über Termin ist oft der Kopf. Da gibt es einen Entbindungstermin, ja, aber dieser Termin heißt korrekt: angenommener ET, nicht "bestimmter Geburtstermin"! Aber sobald dieser Termin errreicht ist, gehen alle Gedanken nur noch in Richtung: Geburt! Jedes Zipperlein wird voller Erwartung beguckt, analysiert usw. Es wird gebadet und geräumt, alles getan, damit es bald losgeht! Und was macht der Körper? Er registriert Stress! Und bei Stress verzögert er die Geburt! Gehen Sie in de Kneipe, ins KIno, Weihnachtseinkäufe machen! Dann geht es vielleicht schneller los als Sie denken! Das Einleiten beschreibe ich mal im Zusammenhang: Vor dem Einleiten (ich erklärs mal im Zusammenhang) kommt der Wehenbelastungstest. Bei einem Wehenbelastungstest wird eine Braunüle gelegt und ein Wehenmittel per Infusion gegeben. Dadurch fangen ganz langsam Wehen an. Diese sind nicht mit Geburtswehen zu vergleichen, sie sind viel schwächer. Mit diesem Test kann man herausfinden, ob die Plazenta unter Stress (Wehen!) noch ausreichend arbeitet und das Kind gut versorgt wird. Gibt es bei der Versorgung des Kindes über die Plazenta Probleme, so kann man diese an Herztonveränderungen auf dem CTG sehen und entsprechend handeln. Ist alles in Ordnung und das Kind soll geboren werden, wird man Ihnen für den nächsten Tag das "Primen" anbieten. D.h., man würde ein Gel/Tabletten an den Muttermund geben, welches Prostaglandine enthält und die Geburtsbereitschaft fördern soll. Durch die Tabletten/ das Gel können drei Dinge geschehen (deshalb muß man das Primen meist mehrmals wiederholen): 1. Es passiert nichts 2. Sie bekommen Wehen und es passiert immernoch nichts 3. Das Kind kommt! Da die Tabletten/ das Gel nur alle 6-8 Stunden verwendet wird (die Wehen erst gar nicht kommen oder nach zwei Stunden wieder aufhören), wird die eine oder andere Frau geneigt sein zu sagen, dass es viele Stunden gedauert hat! Nach 3x Tabletten/ Gel ist erstmal ein Tag Pause. Deshalb bitte Geduld mitbringen! Dann geht es erst an die eigentliche Einleitung. Das heißt Tropf dran und bei einem gewissen Muttermundsbefund die Fruchtblase auf. Dann gibt es allerdings auch kein Zurück mehr. Und das ist der Grund, warum es manchmal Probleme gibt. Das KInd muss dann kommen! D.h. der Tropf wird gesteigert, die Erwartungshaltung steigt, das Kind bekommt Stress, reagiert mit Herztonabfällen, man muss eingreifen usw. Liebe GRüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 10.12.2009



Antwort auf: Anfrage wegen künstlicher Weheneinleitung

Hallo Anja, was sagt denn Deine Hebamme sonst? Wie sieht der MuMu aus? Weich? Evtl. schon etwas geöffnet? Meine Erfahrung: FÄ's lassen gern schnell einleiten, weil sie dann die Verantwortung quasi los sind... Mein Sohn kam am 12.07.2007, bei ET + 10 zur Welt und wir haben so lange gewartet, weil ich gut von meiner Hebi betreut wurde. Sie hat per Akkupunktur etwas nachgeholfen. So bin ich mit einem 4cm geöffneten MuMu bei ET+10 zur Einleitung ins KH. Sie hat mich begleitet. Erst wurde mir morgens von ihr eine Tablette gelegt, dann tat sich bis mittags nichts. Dann wurde ich, nachdem ich ganz leichte Wehen hatte, um 16 Uhr an den Wehentropf angeschlossen und 3,5 Std. später - nach heftigen Wehen ohne große Wehenpausen - war unser Sohn dann da. Nicht jede Einleitung bedeutet Komplikationen. Bei mir gings schnell und ich war froh, so lange gewartet zu haben. Nur Mut, ich drücke Dir die Daumen und wünsche Dir eine schöne, schnelle Geburt. Alles Liebe Manu

Mitglied inaktiv - 09.12.2009, 15:26



Antwort auf: Anfrage wegen künstlicher Weheneinleitung

ich wurde auch eingeleitet...ich lag nur ne halbe stunden am wehentropf und dann hatte ich selber heftige wehen... bei mir allerdings gabs ein paar komplikationen,aber jede geburt ist anders... vielleicht bekommst du ja noch von selber wehen =) alllles Gute

Mitglied inaktiv - 09.12.2009, 15:39



Antwort auf: Anfrage wegen künstlicher Weheneinleitung

Bin zwar nicht Frau Höfel, aber vielleicht darf ich dir trotzdem antworten. Mein kleiner kam bei ET+12 auf natürlichem Weg auf die Welt. Er hatte keinerlei Anzeichen von Übertragung und ihm ging es richtig gut. Bin 2 Wochen vor ET nur noch zu den Hebis gegangen. Diese sehen das mit dem Termin eher locker. Wir haben ab ET aller 2 Tage CTG geschrieben. War immer alles in Ordnung. Bei ET+10 wurde ich zum Doppler-US geschickt. Auch hier war wie bei dir noch alles supi. Keine verkalkte Plazenta, Versorgung super, keine Übertragungszeichen. Größe und Gewicht im Rahmen. In der Entbindungsklinik wird auch bis ET+14 mit dem Einleiten gewartet und das war gut so. Bei ET+13 hätte ich noch die Hebammen-Methode mit Wehencocktail probiert, weil auf Einleitung hatte ich wirklich keine Lust. Aber mein Kleiner hat sich dann ja von selbst kurz vor der Angst auf den Weg gemacht...;-) Ich würde dir raten so lange wie möglich zu warten. Und vielleicht kommt ja der kleine am Wochenende. Manchmal spüren Kinder, wenn es dir nicht passt. lg und eine schöne (spontane) Geburt!!!! Sasumm

Mitglied inaktiv - 09.12.2009, 15:50



Antwort auf: Anfrage wegen künstlicher Weheneinleitung

Vielen Dank , Erst mal vielen Dank für Eure Erfahrungen mit Einleitung zur Geburt. Es hat mir doch einiges klarer gemacht. Ganz herzlichen Dank auch an Sie Frau Höfel,für Ihre ausführliche Antwort.Bin jetzt etwas aufgeklärter und beruhigter und hoffe,es geht bald doch noch natürlich los. Anja

Mitglied inaktiv - 10.12.2009, 21:37