Hallo Frau Höfel!
Ich bin in der 30.SSW mit meinem 7.Kind schwanger.In den SS,2,3,und 4und 5 habe ich unter vorzeitgen Wehen gelitten und habe von meiner Frauenärztin Spiropent bzw.Partusistentabletten bekommen bis zur 36.SSW.Beim 6.kriegte ich es mit Magnesium gut in den Griff.
Ich nehme zur Zeit 300mg Magnesium pro Tag,aber leider merke ich seit geraumer Zeit,daß sich die Gebärmutter doch stark kontrahiert.Bis jetzt gings noch nicht auf den Muttermund.
Klar beim 7.Kind merkt man jedes Ding,jede einzelne Bewegung des Babys.Ich denke,man ist einfach vom Gewebe her schon sehr ausgedehnt.
Ich habe auch oft das Gefühl,daß das Baby selbst die Gebärmutter so weit stimuliert,daß sie sich zusammenzieht.So lange das ohne Schmerzen verläuft,mach ich mir keine Gedanken,aber seit ca.1 Woche sind auch ab und zu schmerzhafte Kontraktionen dabei.Höchstens 1-2 in der Stunde,aber nie regelmäßig.
Muß ich mir jetzt Sorgen machen,oder ist es durchaus normal.Vom Muttermund geht nichts ab,kein Schleim etc.
Sollte ich wieder mit Partusisten anfangen,aber meine Hebamme meinte oral würde das gar nichts bringen und man würde es lieber i.v.verabreichen.Oral würde es nur vermehrt bei den Schwangeren zu vorzeitigen Blasensprüngen kommen.Da ich schon eine Frühgeburt in der 36.SSW bei meinem 4.Kind mit Notkaiserschnitt hatte ,möchte ich dieses Risiko natürlich nicht eingehen.
Gibt es noch einer andere Möglichkeit für mich,als zu Partusisten zu greifen?
Ich mach mich wirklich jetzt verrückt und werde immer ängstlicher.
Über Ihren Rat wär ich Ihnen dankbar.
MFG Katja
Mitglied inaktiv - 14.04.2010, 09:28
Antwort auf:
Alternative zu Partusisten Oral ?
Liebe Katja,
ups- ein Notkaiserschnitt wegen Blasensprung in der 36. SSW? *Staun*
Zu den Kontraktionen:
Ihre Hebamme hat völlig Recht. Partusisten oral ist nachgewiesermaßen nicht wirksam.
Wenn Sie Wehen haben (und nur dann), darf es auch der Tokolysetee sein! Die Teemischung setzt sich zu gleichen Teilen zusammen aus:
Brennessel, Frauenmantel, Himbeerblättern, Johanniskraut, Melisse, Schafgarbe und Zinnkraut.
1 Teelöffel pro 125 ml Wasser - mit kochendem Wasser aufbrühen - 10 Minuten in einem großen Teebeutel/Netz ziehen lassen. Davon dürfen Sie 3 Tassen lauwarm in kleinen Schlucken über den Tag verteilt trinken.
Bitte verwenden Sie frische Kräuter, keine Instantmischungen.
Hier noch einige Alternativen:
Kräutermischung
Baldrian, Hopfen, Johanniskraut, Majoran, Melisse und Thymian zu gleichen Teilen mischen lassen. ! Teelöffel pro Tasse mit kochendem Wasser aufbrühen - 10 Minuten ziehen lassen - 2 Tassen über den Tag verteilt schluckweise trinken.
Homöopathie
Bitte von einer erfahrenen Hebamme oder einem Arzt verordnen lassen. In Frage kommen: Caulophyllum, Kalium carbonicum, Pulsatilla uns Sepia. Bitte keine Eigenverordnung, da für Sie das richtige Mittel und die richtige Potenz herausgesucht werden müssen.
Ätherische Öle
Toko(lyse)-Öle sind Majoran, Lavendel extra und Rosenholz. Bitte das ätherische Öl nicht pur verwenden, sondern mit einem Basisöl mischen. Leicht in den Bauch einmassieren oder als warme Kompresse auflegen.
Ich habe gute Erfahrungen mit Majoran gemacht.
Der Tee reguliert die Kontraktionen. Verwenden Sie bitte bis zur 36.SSW folgende Kräuter nicht (auch nicht in der Duftlampe oder als Massageöl): Basilikum, Ingwer, Nelke, Verbena (Eisenkraut), Zimt, Campfer, Japanische Minze und Thuja. Diese können vorzeitige Wehen auslösen.
Falls Sie lieber ein Öl nutzen wollen: dass Toko-Öl bitte nicht zu oft und nicht zu lange einmassieren (Massieren macht Wehen)- manchmal reicht auch ein warmer Waschlappen mit dem Öl drauf auf dem Bauch!
Fragen Sie Ihre Hebamme oder den Arzt, ob es okay ist, wenn Sie Bryophyllum dazu nehmen.
Bryophyllum ist eine pflanzliche, homöopathische Arznei aus der anthroposophisch orientierten Medizin. Der gängige Name dafür ist auch: Keimzumpe.
Es gibt sie in unterschiedlichen Potenzen.
Das ist diese Pflanze, deren reife Blüten, „weghüpfen“ wenn man sie an der einen Seite leicht drückt. Ich habe das als Kind immer getan. Was man sich von ihr als arzneiliche Information verspricht, ist die Fähigkeit, dieser „weggehüpften“ Keimlinge, sich dort einzunisten, wo sie gerade gelandet sind. Sie brauchen dafür überhaupt keine Hilfe, niemand muss sie einbuddeln oder pflegen. Sie nisten sich dort ein, wo sie gerade sind. Mit der Gabe von Bryophyllum soll diese spezielle Eigenschaft dieser Pflanze auf die Frucht übergehen.
In der anthroposophischen Klinik wird sie grundsätzlich bei Frühschwangeren eingesetzt (Herdecke hat dazu eine Studie gemacht). Man gibt sie im ersten Trimenon der Schwangerschaft, also bis zur vollendeten 12.Woche. Jeden Tag eine Messerspitze der Trituration (Pulver).
Aber sie hat auch noch weitere Eigenschaften.
Sie reguliert funktionelle Störungen und bringt rezidivierende (wiederkehrende) Entzündungen der Stoffwechselorgane zur Heilung. Sie bekämpft vorzeitige Wehen, in dem Falle wird sie auch in anderen Abschnitten der Schwangerschaft empfohlen.
Außerdem hilft sie vitaler Schwäche und Unruhe, wenn diese durch seelische Ausnahmezustände hervorgerufen wird. Das trifft auch auf seelisch bedingte Schlafstörungen zu.
Ihre Kraft hat drei Ansatzpunkte:
die Unterstützung der Einnistung im ersten Trimenon
seelische Hilfe bei Angst und Panik in der SS
Beruhigung bei vorzeitiger Wehentätigkeit.
Hier kann man sie ergänzend einsetzen, denn eine innere Beruhigung wird immer auch positiv auf die vorzeitige Wehentätigkeit einwirken. Auch ist es oft so, dass die üblichen Wehenhemmer arge Unruhezustände hervorrufen können. Hier bildet Bryophyllum eine wunderbare Ergänzung.
Besonders Frauen, die vielleicht schon eine oder mehrere Fehlgeburten hinter sich haben, gehen oftmals sehr ängstlich in eine Folgeschwangerschaft. Ihnen würde ich Bryophyllum ganz besonders ans Herz legen. Es unterstützt nicht nur die Einnistung, es hält auch die Psyche und eventuelle Schlafunregelmäßigkeiten prima in der Balance.
Hersteller: Weleda
Die Firmen Weleda und Wala sind übrigens, anders als andere Pharmakonzerne, Stiftungen. Hier gehen die Gewinne nicht in Gehälter oder Diäten unter, sie fließen direkt in die Forschung. Der Wissensstand dieser Firmen auf dem Gebiet der homöopathischen Arzneien ist dementsprechend hoch.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 14.04.2010