Guten Tag,
meine Tochter ist nun 9 Monate alt und bisher habe ich keinen Alkohol (Schwangerschaft + Stillzeit) getrunken. Ich stille sie 3x am Tag (8h, 15h, 20h). Darf ich mit ruhigem Gewissen mal einen Baileys oder ein Cidre trinken? Es wäre nicht schlimm, wenn ich besser weiterhin darauf verzichte, aber mal einen Schluck, würde ich nicht verwehren.
Wie schnell wird der Alkohol abgebaut - besser wie viel befindet sich noch in der Muttermilch?
Danke Caitryn
Mitglied inaktiv - 22.10.2009, 15:22
Antwort auf:
Alkohol - wann?
Liebe caitryn,
ein Cidre ist auf jeden Fall drin!
So schreibt es Biggi Welter: "alkoholfreies Bier ist in der Stillzeit normalerweise kein Problem, auch normales Bier oder Sekt kann ab und zu getrunken werden.
Das Komitee für Medikamente der Amerikanischen Akademie der Kinderärzte betrachtet Alkoholgenuss in der Stillzeit als vertretbar, obwohl beim Konsum großer Alkoholmengen Nebenwirkungen beobachtet wurden. Es konnten keine Schädigungen durch gelegentliches Trinken oder regelmäßiges Trinken geringer Alkoholmengen (ein Glas oder weniger täglich) festgestellt werden.
Alkohol geht unbehindert in die Muttermilch über. Man hat herausgefunden, dass die Konzentrationsspitze in der Muttermilch 30 bis 60 Minuten nach dem Trinken bzw. 60 bis 90 Minuten nach dem Genuss von alkoholhaltigen Nahrungsmitteln erreicht wird (Lawton 1985). Alkohol wird auch unverändert aus der Milch und dem Kreislauf der Mutter ausgeschieden. Bei einer Frau mit einem Gewicht von 55 kg dauert es etwa zwei bis drei Stunden, bis die Alkoholmenge von einem Glas Bier oder Wein von ihrem Körper abgebaut wird (Schulte 1995). Allerdings dauert es umso länger, den Alkohol abzubauen, je mehr davon aufgenommen wurde. Bei einer Frau von 55 kg dauert es bis zu 13 Stunden, bis ein Glas eines hochprozentigen Getränks abgebaut wird. Die Auswirkungen von Alkohol auf ein gestilltes Baby stehen in direktem Zusammenhang zu der von der Mutter konsumierten Menge.
Mäßiger bis starker Alkoholgenuss einer stillenden Mutter kann den Milchspendereflex beeinträchtigen, die Milchaufnahme des Babys hemmen, die motorische Entwicklung des Babys beeinträchtigen, langsame Gewichtszunahme und andere Nebenwirkungen beim Baby verursachen."
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 22.10.2009