Frage: Beckenendlage 36. SSW

Hallo! Heute beim Ultraschall wurde festgestellt, das sich unser Kleiner in Beckenendlage befindet. Ich war darüber sehr überrascht, weil er die ganzen letzten Wochen schon richtig herum lag und mit dem Kopf auch schon sehr weit unten (in der 35. SSW wohl in etwa so weit, wie Kinder sonst in der 38. SSW). Deshalb nun meine Frage: Wenn er sich nun nochmal gedreht hat (vermutlich in den letzten zwei Tagen), wie wahrscheinlich ist es, das er das nochmal tut? Was würden Sie raten zu tun, wenn er sich nicht mehr von selbst dreht? (Wie lange sollte man da noch abwarten?) Habe erfahren, das es fürs Moxen schon zu spät ist. Die Risiken für eine äußere Wendung sind ja aber scheinbar auch nicht so gering, ebenso wie die bei einer Spontangeburt aus BEL, oder? Bei mir kommt hinzu, das ich wegen eines zu niedrigen Blutwertes wahrscheinlich keine PDA bekommen kann. Über eine schnelle Antwort würde ich mich freuen! Liebe Grüße, Lilly.

Mitglied inaktiv - 30.05.2003, 18:41



Antwort auf: Beckenendlage 36. SSW

Liebe Lilly, etwa 5% aller Kinder werden aus BEL geboren. Bei Frühgeburten sind es etwas mehr, denn in der 20.-30. SSW befindet sich ca. jedes 3. Kind noch in BEL, in der 35. SSW noch jedes 10. Leider werden durch eine zu frühe Diagnose die Frauen oft verunsichert. Selbst nach der 37.SSW dreht sich ein Teil der Kinder noch in eine Schädellage. Die Ursachen sind eher Theorie: - Die Form der Gebärmutter, des Beckeneinganges oder des kindl. Körpers kann so verändert sein, dass die Formübereinstimmung eher durch BEL als durch SL gefunden wird. - Bei überreichlichem Raumangebot soll dem Kind die Orientierung fehlen oder einfach nur der Zwang zur Formübereinstimmung - Raummangel soll eine spontane Drehung verhindern. Bis zur 35. SSW (manche sogar später!)drehen sich die Kinder noch spontan in eine Schädellage. Vorher gibt es noch einige Möglichkeiten, die Drehung zu unterstützen. Z.B. Moxen, Indische Brücke (von einer Hebamme zeigen lassen!). Die äußere Wendung haben wir bei uns am Haus verlassen. Zum einen, weil die Frau dafür in Sectio-Bereitschaft (mit PDA usw.) sein muß, zum anderen wegen der Gefahr der Placentalösung. Falls alles nichts nützt, ist ein Spontanversuch auf jeden Fall lohnenswert. Der Kaiserschnitt sollte das Mittel der letzten Wahl sein. Warum wollen Sie sich eine der größten Bauchoperationen (die dem Notfall vorbehalten sein sollte und ein vierfach erhöhtes Risiko gegenüber der Spontangeburt hat) antun, wenn das Kind auch so zur Welt kommen kann? Dem Kind schaden Sie damit nicht. Für das Kind ist es einfach nur eine Geburt mit den Füßen voran! Sprechen Sie mit einer Klinik, die BEL spontan entwickelt! Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 02.06.2003



Antwort auf: Beckenendlage 36. SSW

Hi Lilly, meist werden bei der äußeren Wendung sehr gute Erfolge erzielt,es sollte allerdings ein Wehenhemmer gegeben werden, damit sich die Gebärmutter dehnt. Meist zeigt es sich schon nach dem ersten Versuch, ob die Wendung klappt. Liegt das Kind allerdings schon sehr weit unten, würde ich dir davon abraten. Bei mir kam es dadurch zu einem vorzeitigem Kaiserschnitt in der 36. Schwangerschaftswoche. Vor einem Kaiserschnitt brauchst du allerdings keine Angst haben. Wenn du den Termin rechtzeitig ansetzt, kannst du dir dadurch sogar die sehr schmerzhaften Wehen ersparen. Auch das Geburtserlebnis wird dir nicht fehlen, egal ob mit PDA oder Vollnarkose(hatte ich) hinterher, wenn du das Kleine im Arm hälst ist es genauso schön wie bei einer Spontangeburt. Ich spreche aus Erfahrung.Mein erstes war Kaißerschnitt und mein zweites eine normale Entbindung. Ich kann dir nur empfehlen: Mach dich nicht verrückt und vor allem lass dich von den anderen nicht verrückt machen, auch nicht im Bezug auf einen Kaißerschnitt. Meiner war super, auch hinterher total unkompliziert. Wenn er notwendig ist, ich kanns nur empfehlen, war ne super Entbindung. Alles Gute Alex

Mitglied inaktiv - 30.05.2003, 20:37



Antwort auf: Beckenendlage 36. SSW

Hallo, woher weißt Du das mit der Äußeren Wendung? Meine Ärztin sagte, daß dabei ein Riesenstreß für das Baby entsteht, das Ganze wird unter Notkaiserschnittgefahr gemacht. Außerdem hat man nicht die Garantie, daß sich das Baby nicht wieder zurückdreht. Es besteht die Gefahr einer Plazentaablösung, also Lebensgefahr für das Baby und die Mutter... LG Sabine

Mitglied inaktiv - 31.05.2003, 09:15



Antwort auf: Beckenendlage 36. SSW

Hallo, hm, meiner hat sich an seinem Termin nochmal gedreht, er kam dann 2 Wochen später (c; Er war noch nichtmal klein und mein Bauch noch nichtmal gross, hat sich den Platz trotzdem noch gemacht *g*. Für die Moxa muss es nicht zu spät sein, die kann man notfalls auch bis zum Termin machen, äussere Wende weiss ich nicht genau ... Meine Hebamme macht sie, allerdings sehr vorsichtig, nennt sich dann "sanfte Wende", da das baby nur angestubst wird und sich selber drehen muss. Der Erfolg ist nicht ganz so gross, dafür ist das Risiko auch nicht höher als wenn der Krümel sich alleine dreht. Was mich aber immer wieder erstaunt: Warum denkt immer alle Welt, eine BEL wäre ein zwingender KS-Grund?? Frau kann ein Baby meist auch ohne grössere Probleme aus BEL spontan gebären! LG Jenny

Mitglied inaktiv - 01.06.2003, 00:54



Antwort auf: Beckenendlage 36. SSW

ot

Mitglied inaktiv - 01.06.2003, 13:27



Antwort auf: Beckenendlage 36. SSW

.. ich kenne eine ganze Menge Frauen, die aus BEL spontan entbunden haben. Als mein Sohn noch in BEL lag haben wir uns eine Klinik angeschaut, der Oberarzt antwortete auf meine frage, dass die KS-Rate bei BEL nicht höher sei als bei SL. Auf die Nachfrage, warum die meisten Kliniken es dann bei Erstgebärenden ablehnen, machte er mit den Fingern das "Money-Zeichen". LG Jenny

Mitglied inaktiv - 01.06.2003, 23:34



Antwort auf: Beckenendlage 36. SSW

Hallo nochmal :-) Mein Vater ist Arzt und hat gemeint, bei Erstgebärenden ist der MuMu noch nicht so "geübt". Und bei BEL kommt das Baby mit dem größeren Teil, also dem Popo, voran... Und dann Sauerstoffmangelgefahr, und Möglichkeit der Verletzung der Nervenenden... Außerdem wird eine BEL-Geburt normalerweise mit PDA und unter Notkaiserschnittgefahr gemacht. Deswegen hatte ich mich für KS entschieden. Klar, spontane Geburten sind generell nicht risikolos, aber es bestehen faktische Risiken bei BEL. In dem ersten Krankenhaus, das für BEL-Geburten bekannt ist, wurde ich mit Statistiken zugesch... und auf die Frage nach den Risiken gab man mir KEINE Antwort! Auch komisch, nicht wahr? So long! Sabine

Mitglied inaktiv - 02.06.2003, 16:58



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