Frage: Nävus Reed bei 3,5 Jährigem?

Lieber Prof.Abeck, ich habe bei meinem Sohn einen rzendunkelbraunen/ schwarzen, erhabenen Fleck mit leicht ausgefranztem Rand ( ca 1mm groß ) am Knie entdeckt. Wir waren beim Hautarzt. Dieser ließ den Fleck mit dem Moleanalyzer von Fotofinder untersuchen. Das Ergebnis war "auffällig"und ein score von 0,9. Der Arzt meinte zu mir dies sei jedoch aller Wahrscheinlichkeit nach falsch da ea ein sog. Nävus Reed und nix gefährliches sei. Ich soll in 2 Monaten nochmal zur Verlaufskontrolle kommen. Meine Frage nun ist wenn es ein Risiko gibt wieso entfernt man den Fleck nicht einfach? Ich habe Angst das der Arzt sich vielleicht täuscht und doch etwas bösartiges dahinter steckt und man so Zeit verschenkt. Was ist Ihre Meinung? Vielen Dank vorab!

von Zanubia am 18.01.2019, 07:23



Antwort auf: Nävus Reed bei 3,5 Jährigem?

Spitz- oder Reed-Naevus kommt im Kindesalter immer wieder vor. Reed- oder Spitz-Nävus: Es handelt sich um einen benignen Naevus der sehr schnell wächst und selbst histologisch nur sehr schwierig von einem Melanom unterschieden werden kann. Der klassische Spitz-Naevus stellt sich als pinkfarbene Papel auf der Wange von Kindern dar und wurde aufgrund seines histologischen Bildes als «juveniles Melanom» beschrieben. Es gibt unterschiedliche Formen des Spitz-Naevus: von rötlich/pink bis bräunlich/schwarz. Was alle dieser Formen gemeinsam haben, ist das äusserst schnelle Wachstum und die Symmetrie der Läsionen. Spitz-Naevi sollten auf alle Fälle entfernt werden, da die endgültige Diagnose ausschliesslich histologisch gestellt werden kann [5]. Und selbst histologisch ist die Abgrenzung eines Spitz-Naevus vom spitzoiden Melanom schwierig. Ich denke, dass man den Spitz-Nävus mit dem Auflicht gut erkennen kann. Dennoch entferne ich diese Hautveränderungen zur absoluten Sicherheit auch. Bei der von Ihnen genannten Größe der Hautv. reicht ja eine 3 mm-Stanzbiopsie, die einer einzigen Hautnaht bedarf. Ein absolut unproblematischer, wenige Minuten in Anspruch nehmender Eingriff und die Angelegenheit ist erledigt. Ich bezweifle, ob der WV-Termin in 2 Monaten irgendwelche neuen Erkenntnisse bringen wird. Aber: die Entscheidung liegt beim behandelnden Arzt!

von Prof. Dr. med. Dietrich Abeck am 19.01.2019