Frage: Frühlingssonne

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Abeck, ich habe eine Frage zu dem ja nun bei dem Sommerwetter erst recht aktuellen Thema Sonne, und zwar geht mir ein Vorfall leider noch nicht so richtig aus dem Kopf. Am ersten warmen Tag im April (ca. 20 Grad, sonnig) ging ich mit meiner Tochter gegen 14 Uhr am Nachmittag – damals fünf Wochen alt – im Kinderwagen spazieren. Der erste Teil der Strecke führte durch den Wald, allerdings war die Baumdecke zu dem Zeitpunkt noch recht dünn und ließ recht viel Licht durch, unterbrochen von kurzen Schattenstreifen. Leider hatte ich – platt gesagt aus Unerfahrenheit - kein Sonnensegel über den Wagen gespannt. Ich hatte – ich befürchte auch hier aus Unerfahrenheit, da ja viel zu warm bei den Temperaturen – wie an den kälteren Tagen davor das Wetterverdeck über den Wagen gespannt und das Kopfteil hochgeklappt, so dass man von oben keinen direkten Einblick auf das Gesicht des Kindes hat, sondern man sich wirklich vorbeugen muss. Meine Tochter schlief, so dass ich für einige Minuten nicht direkt in den Wagen gesehen habe. Plötzlich weinte sie und als ich nachsah, stellte ich fest, dass ihr die Sonne direkt im Gesicht stand. Da ich nicht genau nachvollziehen konnte, wie lange das schon der Fall war, bin ich immer noch etwas besorgt. Abends schrie sie länger (was sie aber seit Geburt vor dem Einschlafen tatsächlich jeden Abend tut), war etwas gerötet (tendiert aber generell zu einer Rötung um die Augenbrauen) und auch an der Stirnpartie recht heiß, allerdings schien sie Berührung nicht zu schmerzen. Wir waren uns daher nicht sicher, ob die Rötung nun von der Sonne oder vom Schreien kam. Am nächsten Morgen war nichts mehr von besagter Rötung mehr zu sehen. Daher meine Fragen: 1. Ist es überhaupt möglich, dass ein leichter Sonnenbrand von so kurzer Dauer ist? 2. Ist ein Sonnenbrand so überhaupt möglich, wenn die Sonne minutenweise ins Gesicht scheint, aber ab und zu durch Schatten unterbrochen wird? 3. Kann ein leichter Sonnenbrand in dem jungen Alter noch gravierendere Folgen haben als beispielsweise im fortgeschrittenen ersten Lebensjahr? Man liest ja immer wieder über die empfindliche Babyhaut und das erhöhte spätere Krebsrisiko bei Sonnenbrand in der Kindheit, weshalb ich mir in der Situation ziemliche Vorwürfe gemacht habe. Ein Gutes hatte der Schreck auf jeden Fall: Ich achte nun noch akribischer auf Sonnenschutz. Ich bedanke mich schon im Voraus ganz herzlich bei Ihnen für Ihre Antwort und hoffentlich meine Beruhigung. Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer. Gruß

von lilly0505 am 05.06.2015, 20:41



Antwort auf: Frühlingssonne

sehe keinen klinischen Hinweis für einen Sonnebrand, der nicht übernacht ausheilen wird! Somit keine Sorgen machen! Auch lässt sich in der Regel ein Sonnenbrand im Kindesalter prinzipiell eigentlich nicht vermeiden. Was man jedoch vermeiden kann, sind regelmässige Sonnenbrände!

von Prof. Dr. med. Dietrich Abeck am 08.06.2015