Frage: Depigmentierungen

Sehr geehrter Herr Dr. Abeck, ich hatte sie vor einer Weile schon einmal angeschrieben. Mein kleiner Sohn (mittlerweile 10,5 Monate alt) hat zahlreiche depigmentierte Hautstellen. Wir waren damit bereits bei zahlreichen Ärzten. Zuletzt in Düsseldorf bei einer Kinderneurologie um eine tuberöse Sklerose auszuschließen. In dem Rahmen waren wir auch bei einer Hautärztin, die mit der Neurologie zusammenarbeitet. Sie stellte die Diagnose "Naevus depigmentosus segmentalis et strialis entlang der Blaschko-Linien am linken Unterbauch und linkem Oberschenkel". Die neurologischen Untersuchungen waren ebenfalls unauffällig (zeitgerechte Entwicklung, Schlaf- und Wach-EEG ok - Schlafmyoklonien). Es ergab sich kein Hinweis auf eine TS. So weit so gut. Nun habe ich aber den Eindruck, dass die weißen Flecken größer werden und neue dazu kommen (auf der anderen Bauchseite, die bisher fleckenfrei war). Es ist sehr schwer zu sehen, da mein Sohn sehr blass ist, aber die Ärztin meinte damals, dass die Flecken unverändert bleiben würden. Es könne sich aber auch noch als segmentale Vitiligo herausstellen, dann würden sie mehr werden, so ihre Worte damals. Ich weiß nun wirklich nicht wie ich weiter vorgehen soll. Ich würde gerne Ihre Meinung dazu wissen. Mich irritiert, dass die Flecken entlang der Blaschko-Linien verlaufen. Das sollte bei einer Vitiligo doch nicht so sein, oder? Und die Flecken sind auch nicht kalkweiß, sondern depigmentiert. Kann es sich noch um eine Hypomelanosis Ito handeln, oder ist das auszuschließen? Für eine Vitiligo könnte allerdings sprechen, dass ich unter Hashimoto leide, die mein Sohn ggfs. geerbt haben könnte, und die ja oft mit Vitiligo einhergeht. Sein Blut / Schilddrüsenwert ist nicht kontrolliert worden. Sie sehen, ich verzweifele langsam. Ich möchte wissen was mein Kind hat! Und ich habe das Gefühl, dass mein Kinderarzt mich nicht Ernst nimmt, da mein Sohn sonst einen fitten Eindruck macht. Können Sie mir sagen wie ich am besten weiter vorgehen soll? Sollten die Flecken nochmals untersucht werden? Und wenn ja, kennen Sie eventuell einen auf Pigmentierungsstörungen spezialisierten Arzt im Raum Köln? Und können Sie eine Hypomelanosis Ito ausschließen? Vielen herzlichen Dank für Ihre Mühe! Neko82

Mitglied inaktiv - 17.11.2017, 09:32



Antwort auf: Depigmentierungen

Guten Abend! Ich denke, Sie sind bei einer dermatologisch-kompetenten Kollegin, die ich erneut aufsuchen würde und die neuen Hautveränderungen zeigen würde. Ihr klinisch und v.a. neurologisch gesundes Kind spricht gegen die tuberöse Sklerose. Ja, eine Vitiligo entlang der Blaschko-Linien ist möglich. Insgesamt besteht meiner Meinung nach kein Grund für eine übertriebene Hektik.

von Prof. Dr. med. Dietrich Abeck am 17.11.2017