Frage: Basispflege bei Neurodermitis/Ekzem

Sehr geehrter Herr Prof. Abeck, ich habe bzgl. meines Sohnes (5 Monate, vollgestillt, Eltern KEINE Allergiker, Katzen leben im Haushalt) ein paar Fragen. Zum Hintergrund: Mein Sohn hatte an Kinn, Brust und Hals rote, trocken-schuppige Hautstellen. Er schien sich daran nicht zu stören. Als die Hautveränderungen nach ein paar Tagen trotz Cremen entzündlich wurden, stellte ich ihn in unserer Familienpraxis vor. Vom Arzt wurde die "Vorstufe zur Neurodermitis" diagnostiziert, die wir eine Woche lang zweimal täglich mit Hydrocortison Hexal 0.5 behandelt haben. Die Hautstellen haben sich schnell verbessert (abgeheilt und verblasst), sich nach Absetzen des Hydrocortisons aber sofort wieder verschlimmert (mein Sohn scheint sich jedoch weiterhin nicht daran zu stören). Daher waren wir wieder in der Praxis. Die dieses Mal behandelnde Ärztin riet dazu, das HC auszuschleichen. Sie sagte, die Haut wäre irritiert vom starken Speicheln. Wir sollten versuchen die Halsfalte trocken zu halten (Lätzchen und Babypuder oder Backpulver) und täglich mit einer Feuchtigkeitscreme cremen. Außerdem beruhigte sie uns insofern, dass es eine sehr milde Form der Neurodermitis sei, und sich diese ohnehin bei 90% der Babys bis zum 1. Geburtstag "verwachse". Leider habe ich vergessen, die Basispflege abzustimmen und wollte Sie dazu befragen: - Ist es okay/gut, meinen Sohn einmal täglich von Kopf bis Fuß mit warmen Wasser und einem Spritzer Veriosa Käseschmiere-Öl von Bübchen zu waschen? - Im Anschluss komplett eincremen mit Lavera Sensitiv Babygesichtscreme? Wir verwenden auch manchmal die Calendula-Gesichtscreme von Weleda oder die Veriosa-Gesichtscreme von Bübchen. - Die geröteten Stellen zusätzlich mit Kaufmanns Kindercreme vor Nässe schützen? Mit Puder/Pulver möchte ich nicht so gerne hantieren, da mein Sohn es auf dem Wickeltisch aktuell etwas an Kooperation mangeln lässt. ;-) Oder raten auch Sie dazu? - Ca einmal wöchentlich baden/planschen für 10 bis 20 Minuten ebenfalls mit einem Spritzer Veriosa-Öl, manchmal mit Muttermilch vermischt oder ein paar Spritzer Calendula-Babybad von Weleda? - Den Windelbereich mit dem o.g. Wasser-Öl-Gemisch von Kot reinigen ohne anschließende extra Pflege? Der Windelbereich ist nicht gereizt und wird im Rahmen der Morgenhygiene eingecremt. - Wenn Sie andere Produkte empfehlen - können wir unsere noch aufbrauchen oder ist etwas dabei, das mehr schadet als nutzt? - Überpflegen wir unseren Sohn mit dem täglichen Eincremen? Die Hebamme riet dazu, so wenig wie möglich zu machen, damit die Haut lernen kann ihre Schutzfunktion aufzubauen und beizubehalten. Das war allerdings vor der Diagnose. - Können wir noch anderweitig etwas für unseren Sohn tun? Ganz herzlichen Dank vorab für die Beantwortung meiner Fragen!

von The Librian am 06.02.2018, 21:06



Antwort auf: Basispflege bei Neurodermitis/Ekzem

bitte lesen Sie doch einmal unter derma.plus den Beitrag zur Säuglingspflege durch, der die meisten Ihrer Fragen beantwortet. Die Diagnose Ihrer Ärztin ist korrekt, ich würde aber unbedingt auf eine vollständige konsequente Abheilung drängen und das schlecht wirlksame Hydrokortison durch eine modernes Steroid der 4. Generation ersetzen. Solange Sie Kortison einsetzen, die befallenen Stellen mindestens 2xtgl. zusätzlich mit einer Basispflege behandeln, die reichhaltiger sein sollte als die von Ihnen erwähnten Zubereitungen, z.B. Allergika Nachtkerzenölcreme. Die Prognose ist günstig!

von Prof. Dr. med. Dietrich Abeck am 07.02.2018



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