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Wie geht man mit folgender Situation um? Hund

Thema: Wie geht man mit folgender Situation um? Hund

Meine Tochter und ich haben uns in ein Hundi verliebt und führen die Kleine regelmäßig aus. Sie lebt im Tierheim. Vielleicht nehmen wir sie bald zu uns. Jedenfalls läuft sie brav an der Leine, unbeeindruckt von Hund und Katz. Sie bellt und knurrt nicht und zieht auch nicht. Aber uns kommen oft große freilaufende Hunde entgegen. Ich muss den Besitzern dann entgegen schreien, sie mögen das Tier doch rufen und anhängen. Selten hören diese Tiere, und ich muss mich schützend vor mein Kind mit Hund stellen. Hat der andere Besitzer dann endlich sein zerrendes Tier ergriffen, geht er nicht einfach an uns vorbei. Nein, das sei ja ein Mädchen, die würden sich bestimmt vertragen und lässt sein Tier dann an Sammy schnuppern bis es knurrt und bellt. Unsere würde normal einfach weiterlaufen. So soll das auch bleiben. Warum sollte man jeden ungezogenen Hund kennenlernen wollen? Wenn ich sage, sie mögen doch bitte weitergehen, mein Hund sei ängstlich, heißt es dann, ach, der tut doch nichts. Dabei stehen dem Fremden schon die Haare zu Berge. Warum lässt man seinen Hund frei laufen, wenn er nicht hört? Gestern ist einer neben uns mit dem Rad gestürzt, weil sein Kampfhund ihn umgezogen hat. Er konnte ihn zum Glück halten. Da traut man sich gar nicht sein Kind allein mit Hund gehen zu lassen.

von Cata am 06.09.2020, 13:20



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huhu hier ist fast überall Leinenpflicht früher war das anders und unsere lief auch immer frei rum. Es ist normal dass Hunde aneinander riechen, zusammen spielen und einer dann dem anderen auch zeigt durch Bellen oder Knurren was er nicht möchte. Was garnicht geht ist Hunde freilaufen lassen wenn sie nicht horchen, wenn sie an Kinder schnüffeln ( mag ich garnicht) etc. Vom Rad gezogen werden ist ja das Problem des Halters, wäre mir egal ! Einer Leine einer frei ist keine gute Kombi - Hunde finde ich brauchen auch mal Hunde wenn man sie irgendwi freilassen darf zum Spielen fände ich das toll, dann kann man den eigenen auch losmachen ( wenn er horcht) hier ist das leider sehr schwer geworden ! Wie alt ist denn DeinKidn dass Du planst es mit dem Hund alleine rauszulassen ? dagmar

von Ellert am 06.09.2020, 14:52



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Ich wollte was ähnliches auch schon fragen. Hier ist auch Leinenpflicht, manche halten sich aber nicht daran. Unser Hund spielt genug mit anderen Hunden in der Hundegruppe 2x wöchentlich. Es ist ein Irrglaube, dass sie jeden Tag Spielfreunde brauchen. Zumal ich das dann entscheiden möchte, da unsere Hündin noch sehr jung und extrem sensibel und schnell aufgeregt ist. Ich lasse sie mit Sicherheit nicht mitten in der Stadt von der Leine, nur weil Horsts Hasso oder Friedas Fiffi spielen möchte! Dafür gibt es Freilaufgebiete.

von EinTraumWirdWahr am 06.09.2020, 17:03



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Das Kind ist 12 und vernünftig. Die Hündin ist 4. Mein Plan ist, den Hund dann, wenn er bei uns ist, am WoEn zum Hundeplatz zu nehmen. Da trainieren die Leute vom Verein, jeder hat ne Haftpflicht, und da darf der Hund auch mit anderen spielen, aber an der Leine möchte ich, dass er uns gehorcht und seine Aufmerksamkeit nicht auf kläffende Hunde und freilaufende Hühner und Katzen richtet. Wir haben sie den Katzen zuhause noch nicht vorgestellt, steht noch an. Von ihr aus ist es wahrscheinlich cool, aber wie die Katzen reagieren, weiß ich nicht. Im Nachbargarten liegt aber auch ein Hund, und wenn Fuchs oder Waschbären an ihnen vorbeilaufen, bleiben sie auch auf ihrer Treppe sitzen und gucken bloß. Mal sehen...

von Cata am 06.09.2020, 18:02



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auf dem feld hier war das früher wirklich schön aber nun wie gesagt Leinenpflicht da hat es sich erledigt Unsere ist nun auch 15 und hat darau kaum mehr Lust wenn die Wilden Willis ankommen aber die scheucht sie dann auch weg dagmar

von Ellert am 06.09.2020, 19:36



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Hallo Cata, das ist schon so ein Ding mit vielen Seiten. Zum Einen ist das, was Du machst, einerseits gut, andererseits bringt man damit dem eigenen Hund unter Umständen auch bei, misstrauisch anderen Hunden gegenüber zu werden. Also man signalisiert: Hunde, die zu Dir kommen, sind immer gefährlich. Das ist oft eine Ursache dafür, dass Hunde noch ängstlicher reagieren, an der Leine aber auch anfangen zu knurren und zu bellen bzw. jeder Hundebegnung irgendwann kritisch gegenüberstehen. Andererseits kenne ich dieses Problem auch gut. Ich habe eine ängstliche Hündin, die nicht gut sieht, d.h. für sie ist es wichtig, andere erst einmal auf Abstand zu halten, um sich ein Bild zu machen bzw. sie mit meiner Hilfe kennenzulernen. Sie verlässt sich mittlerweile gut auf mich. Das bedeutet, kommt ein Hund mit einem Affenzahn auf uns zu (was unter gut sozialisierten Hunden mindestens schlechtes Benehmen ist - manche Hundebesitzer verbuchen das als Verspieltsein), stelle ich mich davor und zwinge ihn, erst einmal bei mir selbst zu stoppen und mich zu begrüßen. Das mache ich freundlich, aber mit ziemlicher Klarheit und körpersprachlicher Präsenz. Die Besitzer sind dann manchmal sauer, aber das ist mir egal. Sie haben die Möglichkeit, sich selbst um den mindestens unhöflichen Hund zu kümmern. Ein höflicher, friedlicher Hund fixiert den fremden nicht und macht einen höflichen Bogen. Oft benehmen sich die Hunde nach dieser Begrüßung netter. Bisweilen muss ich sehr deutlich werden, damit sie mich überhaupt wahrnehmen, weil sie so auf meinen sich versteckenden Hund fixiert sind. Manchmal blocke ich sie auch weg. Das habe ich in der Hundeschule gelernt. In der Regel aber versuche ich einen höflichen, freundlichen Kontakt herzustellen und meinen Hund einzubeziehen, so dass die Hündin die Erfahrung macht, dass Hundekontakt auch mit fremden Hunden positiv ablaufen kann und durchaus nett ist. Sie reagiert sehr gut darauf und wird immer entspannter. Hunde, die offensichtlich aggressiv reagieren, blocke ich und gehe dann wortlos weiter. Einmal habe ich die zwei Weimaraner von zwei Frauen (die vergeblich nach ihren Hunden riefen und weit weg waren, auch kaum Anstalten machten, ihre Hunde einzukassieren) erst von meinem Hund energisch geblockt und am Ende an den Halsbändern, einen rechts, einen links, gepackt und so lange festgehalten, bis die genervten Frauen sich bequemten, sie bei mir abzuholen. Sie hatten meinen Hund zu zweit jagen wollen bzw. waren schon dabei, und offensichtlich hatte meine Kleine schreckliche Angst. Das aber missverstanden die in Sachen Hunden sehr unbeleckten Frauen als Verspieltheit und meinten, die hätten doch nur gespielt. Sie konnten auch nicht verstehen, dass Spiel unter Hunden nur so gehen kann, dass ALLE offensichtlich Spaß daran haben. Also ja, ich kann Deinen Ärger absolut verstehen. Es ist halt nur so, dass wir aufpassen müssen, dass unsere Hunde (und ggf. auch Kinder) dadurch nicht das Gefühl bekommen, Hunde, die einem begegnen, seien per se gefährlich. Dennoch meine ich, es ist bei der Menge an Hunden hierzulande nicht möglich, die Hundekontakte ausschließlich auf private Zusammenhänge (Hundeplatz, Hundefreunde) zu beschränken. Es wird immer zu Hundekontakten mit fremden Hunden kommen (man kann den Hund, wenn es nette Kontakte sind, ja auch abmachen, damit er von der Leine unbehelligt seine Dinge selbst regeln kann), die sind nicht vermeidbar. Kontakt mit angeleinten Hunden finde ich auch sehr ungünstig, erst Recht, wenn einer nicht angeleint ist. Hier leine ich meinen Hund immer kurzfristig ab, damit der Kontakt unbehelligt geschehen kann. Allerdings kann ich mich auch immer darauf verlassen, dass mein Hund hört, wenn ich rufe. Sozialkompetenz bei Hunden entwickelt sich auch durch kompetentes Regeln zufälliger Kontakte. Die Kunst ist wohl die richtige Mitte zu finden, zu erkennen, wo Kontakt gut ist und wo man ihn meidet. Viel Erfolg! VG Sileick

von Schniesenase am 06.09.2020, 22:06



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Das hast du wieder sehr schön beschrieben! Ich lerne echt viel von dir. Mein Freund ist da übrigens weit souveräner mit anderen Hunden, ich bin da oft noch unsicher. Allerdings übe ich viel mit unserer Hündin die Leinenführung etc., da stört anderer Kontakt auch eher. Mein Freund ist mehr fürs Grobe zuständig und tobt sich mehr mit ihr. Insofern denke ich, wird auch unsere Hündin noch entspannter werden

von EinTraumWirdWahr am 07.09.2020, 08:21



Antwort auf Beitrag von EinTraumWirdWahr

Danke für das Kompliment! Was mir noch dazu einfällt, ist, dass Kontakt nicht gleich spielen ist. Hunde wollen gar nicht immer gleich spielen, oft nehmen sie kurz Kontakt auf, erkundigen sich, mit wem sie es zu tun haben, klären kurz, wer wer ist und gehen wieder ihrer Wege. Was ich also gar nicht machen würde - und auch nicht MITmachen, wäre dieses ewige "Zum Spielen Animieren". Das wird, so finde ich, auch der Autonomie der Hunde im Hundekontakt gar nicht gerecht. Ich will ja auch nicht mit jedem rumtollen oder kuscheln oder herzeln, den ich treffe. Ich unterscheide auch nach Sympathie, mit wem ich etwas gemeinsam unternehmen oder mit wem ich länger sprechen möchte. Das geht Hunden letztendlich auch nicht anders. Und auch bei Hunden gibt es diverse Temperamente. Was für eine Quälerei, wenn ein introvertierter Hund ewig zum Spielen mit nervigen extrovertierten Hunden animiert wird und sich dem dann auch nicht recht entziehen kann! Mein Hund geht mit höflichen Hunden und bei nicht so höflichen Hunden mit meiner Unterstützung in Kontakt, aber ich sehe auch schnell, wenn sie kein Interesse hat, und dann gehen wir einfach weiter. War nett, und tschüss! Ehrlich gesagt, verstehe ich gar nicht so, warum viele Leute meinen, die Hunde müssten dann alle immer miteinander herumtoben und spielen. Sie tun es manchmal, aber doch wirklich nur, wenn ihnen ein anderer Hund sympathisch ist oder wenn sie ihn gut kennen. Und - wenn sie nicht mehr ganz so jung sind - ist das unter fremden Hunden doch auch oft eine Art, zu sehen, an wem sie sind, und es dauert meist nicht langebzw. ist richtige soziale Arbeit. Also zumindest bei uns läuft Hundekontakt meist so ab, dass sich begegnet wird, beschnüffelt wird, höfliche Gesten ausgetauscht werden, ggf. noch eine Marke gesetzt wird, wenn das direkte Riechen am Hinterteil unangehm ist, damit sich der oder die andere erkundigen kann, wes Geistes Kind man ist, und dann geht es eigentlich auch weiter. Ausnahme: Da treffen sich zwei, die offensichtlich viel miteinander anfangen können, oder, zumindest bei uns, da trifft sie auf einen jungen Hund, der noch erzogen werden muss. Der bekommt dann für unhöfliches oder zu aufmüpfiges Verhalten schon mal ein Knöllchen. Je nachdem, wie die Halteren das aushalten und es als Chance zum sozialen Lernen des jüngeren Hundes sehen, darf noch weiter im Kontakt geblieben werden oder nicht. Dafür muss man dann aber viel Zeit mitbringen. Wenn ich sehe, dass der andere Hund unsicher ist und darum nicht adequat reagiert, nutze ich das als Chance für eine gute Erfahrung: Mein Hund erschreckt sich, weil der andere Hund heftiger auf den Kontakt reagiert, aber mit Hilfe lernen vielleicht beide Hunde was dazu und gewinnen, wenn ich mich zurückgezogen habe von meinem anfänglichen Einsatz, oft durchaus an Selbstbewusstsein. Das finde ich übrigens sehr spannend. Gerade die ängstlichen Hunde brauchen ja Kontakterfahrungen, in denen sie sich selbst als kompetent und erfolgreich erleben. Bei sehr dominanten Hunden geht das Verabschieden ziemlich schnell. Es ist unmöglich, sich einem doch eher ängstlichen Hund gegenüber dauerhaft so dominant zu verhalten. Dann ist was nicht korrekt, und ich gehe weiter. Das entscheide ich dann aber und lasse meinen Hund damit nicht allein. Ich beobachte, das mit Hunden gut sozialisierte Hunde das ganze Gehabe kaum brauchen und sich sehr oft nur kurz und friedlich "Hallo!" sagen und dann weiterziehen, besonders auch im gut (normalerweise vom Menschen) geführten Rudel weniger Interesse an fremden Hunden zeigen. Hunde, die sich im Rudel (mindestens zu zweit) förmlich andere Hunde vornehmen, angeprescht kommen, die Signale des anderen Hundes ignorieren und aufdringlich sind, meide ich mit meinem Hund. Vor solchen Hunden beschütze ich sie auch und mache mich zur Not unbeliebt bei den Halteren. Ich persönlich finde das ziemlich spannend, aber natürlich ärgere ich mich auch bisweilen über negative Kontakte, die ich nicht komplett verhindern kann, die aber vermeidbar wären, die die Besitzeren der Hunde besser mit ihren Hunden umgingen und auch deren Verhalten besser verstehen würden. Viel Erfolg weiterhin! VG Sileick

von Schniesenase am 08.09.2020, 23:37



Antwort auf Beitrag von Cata

Ich habe mir nicht alle Antworten durchgelesen. Kann sein, dass ich was wiederhole, was andere schon geschrieben haben :) Leider leider kann man andere nicht dazu zwingen, ihre Hunde zu erziehen. Das hilft es nur, den eigenen so auf sich zu fixieren, dass der, der wild angerannt kommt, komplett ignoriert wird. Was auch gut hilft ist, einen Maulkorb anlegen. Wenn andere glauben, von deinem geht eine Gefahr aus, nehmen sie ihre Hunde ganz schnell an die Leine. Kann aus Erfahrung sagen, dass es klappt^^ Passende Antworten auf "Der tut nichts" Ist auch "Aber meiner schon!", auch wenn es nicht stimmt. Manchmal hilft es auch, wenn man dem anderen Hundehalter entgegenruft, der eigene Hund hätte eine ansteckende Krankheit. Das wollen die meisten auch nicht. Auf die Leinenpflicht hinweisen... liegt mir auch oft auf der Zunge. Hier läuft ein echt großer unkastrierter Rüde, hat bestimmt 50 Kilo und sieht noch aus wie ein Halbwüchsiger. Der hüpft hier in der Nähe unserer Wohnung gern durch so hüfthohes Gebüsch, das die Straße vom Gehweg trennt. Natürlich ohne Leine. Als ich mit Kind auf sie zukam, hat die Besitzerin ihn angeleint, aber dieses Tier halt halt Kraft. Hat sie fast umgerissen, als er uns gesehen hat. Der Hund sah freundlich aus. Ich nehme an, der kann seine Kraft nicht einschätzen und hätte sich halt, wenn er die Möglichkeit gehabt hätte, mit vollem Körpereinsatz auf uns gestürzt, weil er sich gefreut hat. Aber auch da kann halt allerhand passieren. Wäre auch dafür, für jeden neu angeschafften Hund muss der Besitzer den Hundeführerschein ablegen. Aber in meinem Bundesland ist das leider noch nicht so. Ansonsten hilft nur ruhig bleiben, weitergehen, sich nicht auf das Gesabbel der anderen einlassen. Meine Mutter war neulich mit meinem Sohn (übrigens 2 Jahre alt) unterwegs, da kam eine mit drei Hunden auf sie zu und hat meinen Sohn gefragt, ob er mal streicheln will. Äh, nee?? Wer zum Teufel will denn bitte, dass ein Kleinkind seine Hunde streichelt? Meine Eltern haben selbst Hunde und selbst da streichelt er regelmäßig seeeehr grob. Wie kommt jemand auf die Idee, dass es eine gute Idee ist, ein fremdes Kleinkind an seine Hunde zu lassen, ich versteh es nicht. Sie ist auch nur schnell weiter. Ne Diskussion bringt da nichts. Es ist schon länger her, dass ich mich damit beschäftigt habe, daher keine Garantie. Ich meine aber, dass Kinder erst ab 14 Jahren mit Hunden spazieren gehen dürfen. Davor sind sie nicht versichert, wenn der Hund beispielsweise vor ein Auto läuft. Kann sein, dass das von Bundesland zu Bundesland variiert, wie gesagt, ist schon eine Weile her, dass ich mich darüber schlau machen musste. Abschließend vielleicht noch: Wenn dein Hund eher ängstlich ist, würde ich sagen, ist es wichtig, dass du seine Interessen stärker vertrittst. Fühlt er sich in die Enge getrieben, hole ihn aus der Situation raus, indem du wirklich konsequent weitergehst und die Deppen stehen lässt, oder dich zwischen deinen und den fremden Hund stellst. Wenn es sein muss, mit Knieeinsatz, wenn der andere dann auch dich bedrängt. Ich meine damit nicht, dass du ihn treten sollst, sondern ihn mit deinem Körper von deinem Hund abschirmst und ihm zu verstehen gibst, dass er sich fernzuhalten hat. Dein Hund wird sich an deinem Verhalten orientieren. Im besten Fall wird er dadurch mutiger, weil er merkt, dass du im zur Seite stehst. Auf jeden Fall sollte es ihn entspannen und ihn solche Situationen besser ertragen lassen. Viel Erfolg dabei mit (vielleicht bald) eurem Hund :)

von Shaddi am 07.09.2020, 19:30



Antwort auf Beitrag von Cata

Hi Cata, auch ich habe viele solche Situationen. Habe selbst 2 Hunde, die zusammen knapp 40 KG wiegen. Wie du dir vorstellen kannst, lasse ich meine Hunde an der Leine nur ganz ganz selten an andere Hunde ran, da ich nicht will, dass meine Hunde mich an der Leine zu jedem Hund zerren, nur weil sie spielen wollen. Ich wohne aber nah am Wald, sodass sie dort frei laufen können. Da es hier eine hundereiche Gegend ist haben sie auch genügend Spielkameraden und Hundekontakte. Aber auch im Wald dürfen meine Hunde nicht zu jedem Hund blindlings hinrennen, auch nicht zu ihren Freunden. Meine haben vorher immer einen Blickkontakt zu mir zu suchen und ich entscheide dann, wie wir mit der Situation umgehen. Denn ich finde nichts schlimmer, als wenn freilaufende Hunde zu angeleinten Hunden rennen. Ich hatte diese Situation schon so oft! Nach Operationen, beim Training, an der Straße, vor der Haustür, .. Weil viele einfach rücksichtslos sind. Die denken halt, sie haben ja kein Problem. Dass du dann eines hast, ist leider vielen egal. Ich reagiere ehrlich gesagt unterschiedlich, wenn meine an der Leine sind. Rennt ein junger Hund auf mich zu und ich weiß, dass ist blöd, aber das kann bei Jungspunden nun mal auch passieren, dann versuche ich meine auf mich zu lenken, vielleicht kurz schnuppern lassen, aber nicht spielen. Ist es ein Rüde oder ein Hund, bei dem ich weiß, es könnte Ärger geben, stelle ich mich VOR meine Hund und wehre den anderen Hund ab, mit ganz klarer Körpersprache. Das macht dir nicht unbedingt Freunde, aber zeigt deinem Hund, dass er dir vertrauen kann. Es gibt nichts blöderes, als wenn dein Hund an der Leine angegriffen wird und sich selbst helfen muss. Ich weiß, es gibt viele Vertreter der "das machen die unter sich aus"-Meinung. Und bedingt stimmt das. ABER: Ein jeder fordert von seinem Hund Gehorsamkeit. Renn nicht zu jedem Hund, hör auf Sitz/Platz/Bleib, vertrau mir immer, spring keine Menschen an, jage nicht. Aber wenn eine, für deinen Hund, potentielle Gefahr kommt (in deinem Fall fremde Hunde, die sie nicht mag), dann wäre es doch sehr egoistisch DANN zu sagen "jetzt klär das mal sehr schön allein". So kann nie wirkliches Vertrauen und Respekt entstehen. Meine Hunde vertrauen mir mittlerweile zu 100% und wissen, dass ich ihnen auch helfe, wenn sie die Führung an mich abgeben. Im Freilauf ist das auch wieder was anderes, wobei ich auch hier sowohl meine Hunde durch bestimmte Situationen führe, wenn sie überfordert sind. Sie suchen dann aber auch Blickkontakt zu mir oder kommen her. Ich bin übrigens auch nicht der Meinung, dass jeder Hund zu jedem Hund hin muss und spielen muss. Viele Hunde brauchen das auch überhaupt nicht. Meine Hündin möchte am Liebsten zu jedem Hund und ist teilweise noch recht stürmisch. Da lass ich sie bestimmt nicht zum 15 Jährigen Dackel von Oma Huber rennen.. Ein hoch emotionales Thema leider unter Hundebesitzern. So handhabe ich es halt. Und wir fahren ganz gut so. Liebe Grüße Pia

von Pia555 am 07.09.2020, 19:46



Antwort auf Beitrag von Cata

IcH hab auch unterschrieben sie immer angeleint zu führen, deshalb kann ich sie nicht einfach loslassen. Gerade eben bin ich etwas deprimiert. Einerseits wäre die Hündin perfekt für uns und wirklich lieb. Andererseits jagt sie meine Katzen sobald sie in meinem Garten ist. An der Leine sind Katzen egal, selbst wenn man 10 cm nah an ihnen vorbeiläuft, kaum ohne Leine ist sie ein Ausbund und jagt alles. Nu sind die Cats verschreckt, und ich weiß nicht, ob das Problem überhaupt zu lösen ist. Die Cats tun mir leid und haben die älteren Rechte.

von Cata am 10.09.2020, 21:19



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Andererseits jagt sie meine Katzen sobald sie in meinem Garten ist. --- geht ja nicht auf Dauer zu tolerieren... dagmar

von Ellert am 13.09.2020, 10:02



Antwort auf Beitrag von Ellert

Ich würde vermutlich die Situation bewusst herbeiführen, eine Klöterflasche ungesehen in der Hinterhand haben, und sobald Wauzi lospest, um die Katzen zu verjagen, würde ich sie klöternd hinterher werfen, direkt hinter den Hund. Gut zielen, treffen will man ja nicht, zu weit weg macht zu wenig Eindruck. Kommt der Hund etwas verdutzt wieder, würde ich ihn ganz normal begrüßen und die Flasche später mal aufheben, wenn er es nicht sieht. Sinnvoll ist, dass man es schafft, dass er das nicht mit einem selbst verbindet. Man kann das auch mit einem Notfall-Rückruf verbinden und freut sich dann ein Loch in den Bauch, wenn der Hund die Jagd abbricht und zurückkommt. Gerne mit Leckerli am Anfang. Mein Hund hat das anfangs mit Kleinkindern, die zu Besuch waren, machen wollen. Das war krass und absolut intolerabel. Zweimal Klöterflasche reichte, dass sie es nicht mehr tat. Sie fühlte sich allerdings durch die Bewegungen und das Starren der Kinder provoziert bzw. bedroht, hatte halt nie so kleine Kinder kennengelern, und Erwachsene, vor allem Männer auch eher von der bedrohlichen Seite. Ich habe sie in solchen Situationen unterstützt, indem ich ihr die Kinder vom Hals hielt oder durch mich kontrollierte Begegnungen zuließ. Sie konnte sich immer hinter mir verstecken, und das macht sie heute auch, wenn sie bei so einem Kontakt unsicher ist. Jagen macht Adrenalinschübe und setzt Endorphine frei. Der Hund schwebt also im Glückshormonrausch, und wenn das Jagdobjekt auch noch wegläuft, wird richtig viel davon ausgeschüttet. Darum macht das Jagen so viel Spaß. Wird der Hormonausstoß durch die Klöterflasche gestört, ist das Jagen bald sehr unangenehm, und der Hund verbindet mit dem Antreten zum Hinterherrennen meist schon das Gefühl, dass es gleich wieder unangenehm wird. Darum lässt er es dann in den meisten Fällen. Voraussetzung ist, dass Du nun erst einmal immer zusammen mit Hund und Klöterflasche in den Garten gehst und das Ding parat hast, darauf vorbereitet bist. Hin- und Her in der Neulernzeit von solchen Dingen kann das Problem verstärken. Wenn es mal geht und mal nicht, ist das oft, als würde man das Fehlverhalten noch extra bestärken. Viel Erfolg!

von Schniesenase am 14.09.2020, 11:46



Antwort auf Beitrag von Cata

Ein Tipp: nicht rufen "Nehmen Sie Ihren Hund an die Leine", sondern "Achtung meiner hat ganz schlimm Magen-Darm". Das hilft besser;) Oder "Ja eine Hündin, aber die ist gerade heiß"

von Tiffy_78 am 10.09.2020, 22:12