Haustiere

Forum Haustiere

Verteidigung

Thema: Verteidigung

Hallo! Unser Zwergdackel ist nun fast 10 Monate alt uns steckt mitten in der Pubertät. Ich habe ein Problem! Sie verteidigt aktuell den Kindern gegenüber Sachen. Also zB. Bonbonpapier, meine Schuhe etc. Da gibt es wohl ein Missverständnis in ihrer Rangordnung. Ich darf alles machen, da gibt es absolut keine Probleme, sie hört auf meine Kommandos und verteidigt mir gegenüber gar nichts. Meine Hundeschule ist da irgendwie keine grosse Hilfe, sie sagen nur das ich dann mit ihr schimpfen soll. Das ist mir aber zu wenig. Vor allem bin ich nicht immer am gleichen Ort wie Kind und Hund. Also wenn ich im.Wohnzimmer bin und die Verteidigung im Hausflur passiert ist es irgendwie mit der Konsequenz zu spät. Wir gehen die Situation dann nochmal nach aber dann macht der Hund nichts, bzw. sehr abgeschwächt aber dann in dem Moment greife ich ein und werde böse mit ihr. Aber ganz ehrlich? Wie soll ich sie in dem Moment bestrafen? Ich schimpfe laut und greiffe ihr kurz an die Schulter. Sie legt sich dann direkt auf den Rücken..... Meine Kinder sind 10 und 9 Jahre alt, also schon sehr verständig. Der Hund geht sie richtig an und schnappt nach ihnen, das geht gar nicht. Ist bereits 2x passiert. Noch nichtmals mit Futter, da könnte ich ja den Futterneid abtrainieren. Wie kann ich die Rudelreihenfolge aktiv ändern? Bin da recht ratlos.... Sie ist sehr eifersüchtig auf die Kinder, aber auch auf meinen Mann. Sobald ich z.B. mit einem Kind auf der Couch kuschel kommt sie und drängt sich dazwischen. Ich schiebe sie dann etwas zur Seit oder wenn es zu extrem ist runter. Sie ist dann nicht aggressiv sondern leckt mich und das Kind dann extrem ab.Wäre das ein Ansatz? Sie noch konsequenter fernzuhalten? Sollen die Kinder die Kommandos übernehmen? Wenn es zB. klingelt muss sie auf die Decke. Wäre das ein Job für die Kinder damit sie merkt das sie auch auf sie hören muss? Die Lösung kann ja nicht sein das die Kinder ihr nichts mehr wegnehmen dürfen. Oder doch? Nach dem ersten Vorfall hatte ich ihnen gesagt das sie mich holen müssen bevor sie etwas abnehmen möchten, hat aber nicht geklappt... Und das sie mit ihr ein Tauschgeschäft machen? Also Leckerchen anbieten und dann den Gegenstand abnehmen? Aber ändert das die Reihenfolge? Bin über jeden Tipp dankbar!!

von icki am 09.03.2023, 13:36



Antwort auf Beitrag von icki

Hier gab es auch so eine Phase. Wir haben dafür gesorgt, dass es solche brenzligen Situationen erstmal nicht mehr gab, ohne dass einer von uns Eltern dabei war und im Zweifelsfall eingreifen konnte. Wenn du nicht dabei bist, würde ich ehrlich gesagt den Kindern empfehlen, die Situation einfach nur zu verlassen. Keine weitere Aufmerksamkeit und gehen. Keine Ahnung, ob das richtig ist, aber nachher entwickeln die Kinder noch Angst vorm Hund und die Unsicherheit spürt der Hund sicher auch. Bei uns haben die Kids mehr Aufgaben rund um den Hund übernommen, so dass er merkte, die Kinder haben auch was zu sagen. Die Kinder haben zb im Wechsel gefüttert (bei uns muss der Hund konsequent warten bis der Futternapf freigegeben wird und das natürlich auch bei den Kindern). Dann haben wir die Kids öfter mit ihm trainieren lassen. Genau so, wie wir das auch machen. Da gerne auch Impulskontrolle. Hund bekommt den Keks erst, wenn der Traininspartner das sagt. Bei uns hat es so sehr zügig funktioniert. Ich drücke die Daumen und denke, hier kommen noch mehr Tipps

von Cassie am 09.03.2023, 14:08



Antwort auf Beitrag von icki

Hallo, wir haben auch eine Dackel-Dame. Als sie zu uns kam als Welpe waren die Kinder 10 und knapp 8 Jahre alt. Wir hatten am Anfang dasselbe Problem: Wenn die Kinder versucht haben, ihr etwas wegzunehmen, hat sie geknurrt und ein, zwei Mal auch nach der Kleinen geschnappt. Es war ganz offensichtlich, dass der Hund die Kinder nicht für voll genommen hat. Die Kinder haben dann mehr und mehr mit ihr gemacht: Spaziergänge, Füttern, Tricks, Erziehung allgemein. Gespielt haben sie natürlich sowieso mit ihr. Es wurde besser, je älter und durchsetzungsfähiger die Kinder wurden. Solche Situationen wie auf der Couch beim Kuscheln würde ich tatsächlich strikt unterbinden. Dackel sind eigensinnig (wem sag ich das ), ein bisschen zur Seite schieben nehmen sie evtl. gar nicht ernst. Jetzt wird der Hund im Mai sieben und bis auf ihren Parmaschinkenknochen darf ihr jeder alles wegnehmen (innerhalb der Familie). Aber bei DIESEM Leckerbissen steh sogar ich auf der roten Liste Viel Eefolg!

von daide am 09.03.2023, 16:07



Antwort auf Beitrag von icki

Kinder sind Kinder und das weiss ein Hund - die sollten alleine nicht viel mit dem Hund machen und schon dreimal nicht, wenn der Hund schon schnappt. Hier hat der erste Hund auch meine damals schon 16 jährige Tochter nicht so "voll" genommen wie mich - sie hat halt nicht so gut gehört / auch mal ein Kommando ignoriert...klar, die merken natürlich, wer wem was sagt und alles regelt...bei vielen Hunden mag das kein Problem sein, bei eurem schon. Ich würde mir ehrlich gesagt einen Trainer nach Hause holen, der sich die Situation konkret anschaut (du schreibst ja, dass sie auch auf deinen Mann eifersüchtig ist...könnte auch ein kleiner Kontrolleti sein und das Problem liegt an anderer Stelle, was evtl. einen ganz anderen Trainingsansatz nötig macht) - wenn die Hundeschule da nicht hilfreich ist, hör Dich um oder schau z.B. nach einem DOGs-Trainer. Tips aus dem Netz würde ich da mit Vorsicht geniessen - die sind ja nicht immer 1:1 übertragbar. Unser Hund hatte Probleme mit dem Alleinebleiben - es hat 2 Trainer gebraucht, bis wir den richtigen Weg gefunden haben und festgestellt haben, dass das Problem ganz woanders liegt. Das Training hatte dann gar nichts mit dem klassischen Alleinebleib-Training zu tun, aber es hat sich tatsächlich darauf ausgewirkt.

von Möhrchen am 10.03.2023, 07:19



Antwort auf Beitrag von icki

hallo mit Dackeln habe ich zwar keine Erfahrung, aber unsere Schäferhunde haben auch eher sich demjenigen untergeordnet der auch mit ihm trainiert, daher ist es wichtig, dass du zusammen mit den Kindern auch mal trainierst, d. h. du bist dabei aber die Kinder üben mit ihm "Tricks". Du solltest grundsätzlich Kinder nicht alleine mit ihm lassen. Unsere Hündin hat mich gestern auch angeknurrt weil sie einen Klotz aus Pressspänen gefunden u. zerkauen wollte, da steckten auch noch Nägel drin, das hätte gefährlich sein können für sie. Damit sie ihn hergibt habe ich dann 2 Würfelchen Trockenfutter aus der Jackentasche gezaubert u. ein Stückchen weggeworfen, daraufhin konnte ich den Klotz problemlos nehmen u. entsorgen. Aber das kann ein Erwachsener - kein Kind! Mein Sohn ist 19 u. bei ihm reicht es wenn er sie mit fester Stimme mal "anschreit" in so einer Situation..... Sind wir unterwegs spazieren u. sie findet was reicht komischerweise ein "aus" o. wir dürfen ihr sogar ins Maul fassen um etwas abzunehmen, keine Ahnung was da anders ist als zu Hause..... viele Grüße

von RR am 10.03.2023, 09:49



Antwort auf Beitrag von icki

Da muss ein Profi vor Ort ran. Der Hund sollte seinen Platz haben und dort bleiben und die Kinder wissen das sie ihn da nicht stören dürfen. Kinder und Hunde sollten nie unbeaufsichtigt sein. Eine Box (Auto oder Stoffbox) im Wohnzimmer könnte kurzfristig helfen und im Notfall wenn es unübersichtlich wird (Besuch) auch mal verschlossen werden Die Couch wäre bei mir erstmal tabu - auch nicht wenn er "nett" ist - er blockt die anderen Familienmitglieder - das kann auch in anderen Situationen der Fall sein - liegt vor den Füßen/unter dem Tisch - das Verhalten muss man "lesen" können. Grundsätzlich gilt - wer bewegt wen? Der Hund euch? Steigt ihr drüber ? geht ihr außen rum? Oder weicht er ? Folgt er euch zuhause in jedes Zimmer? Bewacht er ? Tolle Maulkörbe (auch für Dackel) gibt es bei chic & scharf - daran würde ich ihn auf jeden Fall gewöhnen. Gerade mit Kindern und Besuchskindern im Haus. Das bringt eine Menge Sicherheit und läßt euch in brenzlichen Situationen besser/suverän handeln.

von Lena_1922 am 10.03.2023, 12:29



Antwort auf Beitrag von Lena_1922

Vielen Dank für eure Tipps und Erfahrungen! Unser Hund ist ein eher vorsichtiger, freundlicher Hund. Sie unterwirft sich sehr oft, wenn ich zB nach Hause komme liegt sie erst mal auf dem Rücken, bei meinem Mann auch. Dann kommt sie ganz freudig und demütig angekrochen und freut sich ohne Ende. Bei Besuch widr erst mal gebellt, dann schicke ich sie weg, sie hört sehr gut. Nach 1 Minute beruhigt sie sich. Auch zu den Kindern ist sie, wenn es um nichts geht, ausgesprochen freundlich und vorsichtig. Deswegen bin ich ja auch aus allen Wolken gefallen. Es gelten natürlich Regeln im Umgang mit dem Hund, jetzt die Neue das ihr nichts abgenommen wird, ausser von mir. Das erste Mal das sie nach einem unserer Kinder geschnappt hat ist zwei Wochen her. Die 1.000 male vorher hat sie sich alles abnehmen lassen, auch von den Kindern. Nein, sie muss immer aus dem Weg gehen, das akzeptiert sie auch problemlos. Sie hat auch noch nie jemanden aus unserer Familie angeknurrt. Ich bleibe an dem Thema natürlich dran und werde mich um Hilfe kümmern. Danke euch!

von icki am 10.03.2023, 14:37



Antwort auf Beitrag von icki

Knurren ist immerhin noch eine Warnstufe vor Schnappen! Eure schnappt gleich, da zeugt ‚sie hat noch niemanden angeknurrt’ von wenig Kenntnissen bzgl. Hundekommunikation. Sie ist erst 10 Monate alt und noch lange nicht richtig erwachsen. Wäre mir persönlich zu riskant, da weiter im Trüben zu fischen.

von Möhrchen am 10.03.2023, 19:31



Antwort auf Beitrag von icki

Dann sollte sie erst mal nur auf die Couch dürfen, wenn ihr das erlaubt - also sie explizit dazu ruft. Gleichzeitig sollte sie aber auch einen Ort haben, an dem sie nicht gestört wird. Körbchen, Box etc. Wenn sie etwas tut, was nicht ok ist - wegschicken. Wirklich wegschicken und auch nicht durch abschlecken oder so einknicken und direkt mit "ja, so ist es brav" kommen. Nach kurzer Zeit den Hund dann wieder rufen und signalisieren, dass es jetzt wieder gut ist. Was heißt "verteidigt"? Sie hat die Dinge bereits einfach genommen und will sie nicht hergeben oder die zB Schuhe stehen dort und wenn Kind sie nehmen will, kommt Hund angerannt und will das verhindern? Im 1. Fall solltet ihr dem Hund generell beibringen, dass er sich nicht einfach Dinge nehmen darf. Nicht alles für ihn/darf er haben. Also sobald er sich etwas nimmt, was eigentlich da stehen bleiben soll, muss er es wieder abgeben. Siehst du schon, dass er sich etwas nehmen will, sofort dazwischen gehen mit energischem "nein!" Im 2. Fall muss ja grundsätzlich daran gearbeitet werden, dass nicht der Hund bestimmt, wem etwas gehört. Kann euer Hund auf Kommando Dinge abgeben? Also "gib" oä und Hund lässt los? Wenn nicht, trainiert das! Mit Leckerlies. Hund soll Stöckchen geben, Leckerlie gibt es für das Abgeben. Oder mit was auch immer sie gerne spielt. Finde ich essentiell und genau das vermittelt dem Hund auch, dass eben nicht er bestimmt, wer was haben darf - sondern ihr. Binde die Kinder in das Training mit ein. Zuerst du, bis es wirklich sitzt. Dann erst die Kinder, wobei du dabei bist und im Zweifel dem Kommando noch mal Nachdruck verleihst. Die Belohnung bekommt der Hund aber vom Kind. Mit ein bisschen Üben versteht der Hund recht schnell, dass die Kids gerade die "Futterquelle" sind und er sich mit diesen gut stellen muss ;-)

von suityourself am 15.03.2023, 13:53



Antwort auf Beitrag von suityourself

Ja, genau so üben wir das grade! Sie lernt gerade bei den Kindern das "Aus". Bei mir hört sie sofort und gibt alles her. Also in den Situationen hat sie 1x was geklaut und beim anderen Mal standen die Schuhe schon da und sie hat sich dazugesetzt und fing an daran rumzukauen. Sie klaute am Anfang sehr viel, das ist aber aktuell weniger geworden. Ich habe dann auch eher das Gefühl das sie extra was klaut, zu mir kommt und es vor mir ausspuckt und ein Leckerchen haben will. Sie trainiert mich also . Sie kommt nicht angerast und verteidigt, entweder es liegt da schon oder sie hat es stibitzt. Gestern hat ein Kind ihr einfach an ihren Knochen gefasst während sie drauf rumkaute. Da habe ich mit dem Kind geschimpft, der Hund hatte nichts gemacht. Ich war trotzdem sehr sauer, weiss nicht wie oft ich das noch sagen soll. Die Kinder vergessen es hier und da, eben weil der Hund ansonsten so lieb ist. Ich versuche natürlich immer ein Auge drauf zu halten und sage dann auch das der Hund jetzt nicht angefasst werden darf. Sie ist im ganzen ruhiger geworden, und das Üben klappt gut. Die Kinder übernehmen immer mehr Kommandos und ich schreite nur ein wenn es nicht klappt. Danke!

von icki am 16.03.2023, 08:37



Antwort auf Beitrag von icki

Die Kinder sind alt genug für die Hundeschule. Wer oft mit dem Hund trainiert, wird auch respektiert.

von kia-ora am 22.03.2023, 15:53



Antwort auf Beitrag von icki

Hallo, die Kinder müssen selbst ihre Stellung in der Rangordnung klarstellen, das ist entscheidend. Aber nicht in der Bedrohungssituation, denn das ist natürlich schwierig. Sondern schon vorher und erstmal in anderen Bereichen. Du hast das Glück, dass die Kinder in einem Alter sind, wo sie das mit etwas Anleitung schon können. Ihr könnt das üben, am besten jeden Tag mehrmals und in unterschiedlichen Situationen.: - Die Kinder sollten eurer Dackeldame kleine Anweisungen erteilen, mit ihr die üblichen Befehle trainieren (Sitz, Platz). Dabei mit Leckerli arbeiten. - Sie sollten ihr hier und da Dinge verbieten. Greife also nicht immer selbst ein, wenn euer Hund etwas macht, was er nicht soll, sondern lass ein Kind dies lösen. - Wenn eure Hündin gerade irgendwo steht oder liegt, kann das Kind ruhig und nachdrücklich darauf bestehen, dass sie aufsteht und zur Seite geht. Anfangs den Hund wegschieben. Das Ausweichenmüssen ist eine besonders wichtige Übung und ein deutliches Signal an den Hund, dass er Raum geben muss für den Ranghöheren. So erreicht ihr, dass nicht nur du allein übergeordnet wahrgenommen wirst, sondern alle Familienmitglieder. Eure Dackelin kann jetzt noch lernen, dass sie im Rudel an letzter Stelle kommt. Da ist ja bei jedem Hund wichtig, bei Dackeln aber besonders. Sie neigen zu giftigem Verhalten, wenn nicht schon früh mit ihnen geklärt wird, wo sie in der Randordnung stehen. Wenn ihr jetzt nicht die Weichen stellt, wird das Problem sich verschärfen. Eine Freundin von mir hat das leider versäumt. Ihre Dackelin verteidigt sie gegenüber ihrem Mann, Sohn und auch allen anderen. Der Mann wird angeknurrt und gebissen, und wenn Besuch kommt, muss die Dackeldame eingesperrt werden. Wenn man so etwas zwölf oder vierzehn Jahre lang tun muss, macht das Familienleben keinen Spaß mehr. Auch die Liebe zum Hund bleibt irgendwann auf der Strecke, alle sind zermürbt. Daher jetzt wirklich täglich etwas üben und die Kinder anleiten. Dabei ruhig auch mal aus dem Raum gehen, damit die Sache auch ohne dich als anwesendes Alphatier funktioniert. Sobald eure Dackelin verstanden hat, dass alle Familienmitglieder klar über ihr stehen, wird sie aufhören, die Kinder zu bedrohen, wenn die etwas an sich nehmen möchten. LG

von Astrid am 26.03.2023, 11:23