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Leckanfall / licky fits

Thema: Leckanfall / licky fits

Unsere Hündin hatte gestern Abend einen Anfall. Hat so ca. 30 Minuten gedauert und nachdem sie Gras gefressen hat war es wieder gut. Vor einem halben Jahr hatte sie das schonmal. Hat da jemand Erfahrung mit? Was habt ihr gemacht? Was hat der Tierarzt gemacht? Werden dies natürlich mit dem Tierarzt auch noch abklären.

von DanniL am 16.01.2019, 12:42



Antwort auf Beitrag von DanniL

was meinst du mit Leckanfall? hat sie sich 30 Min geleckt? konnte sie danach erbrechen? damit das Haar raus kam?

von linghoppe. am 16.01.2019, 15:04



Antwort auf Beitrag von linghoppe.

Also sie hat jetzt nicht 30 Minuten durchgeleckt, sondern war neben der Spur und rennt dann wie benommen durch die Gegend. Bei diesen licky fits lecken die Hunde alles ab. Fliesen, Tapeten, Gegenstände. Oder fressen Sachen an. Die Hunde sind unruhig bis panisch.

von DanniL am 16.01.2019, 18:40



Antwort auf Beitrag von DanniL

Hallo, ich kenne das, es ist echt nervenaufreibend. Mein Hund hat das manchmal ganz extrem nachts, ich bin dann mit ihm raus, er hat Gras gefressen und dann war nach 30min wieder gut. Manchmal erbricht er dann, manchmal auch nicht. Ich habe seitdem festgestellt, dass er Knorpel (roh oder gekocht) gar nicht verträgt, dann bekommt er definitiv licky fits. Nach jedem größeren Essen bekommt er das auch leicht, aber nicht extrem, ich teile also die Portionen auf morgens und abends auf. Morgens ist immer ok, abends muss er ab und zu anschließend was Hartes kauen, z.B. Ochsenziemer. Ich bin gerade dabei Nahrungsmittel aufzuschreiben, bei denen das passiert. Bzw. ob ich rohes Fleisch gefüttert habe oder ob ich Reinfleischdosen genommen habe (Zusätze sind immer gleich, Trockengemüse, Kräuter, Öl, Mineralmischung, Knochenmehl). Ich hatte mir letztens Ulmenrinde gekauft, wenn ich das konsequent gebe, dann hat er diese licky fits nicht. Vielleicht ist das auch eine Idee für Dich, google mal bei Amazon die Rezensionen. Man muss es aber mindestens 30 min vor dem eigentlichen Essen geben. Ich habe ganz viel von diesem Gel in Eiswürfelformen eingefroren, ich taue das dann auf, lege es in ein enges Joghurtförmchen und schmiere den Rand dieser Form mit Leberwurst ein, das leckt er sich dann raus. Wenn er fertig ist, gibt es 30min später die Mahlzeit. Diese Wartezeit unbedingt einhalten. Damit bekämpft man aber nicht die Ursache und die möchte ich gerne herausfinden. Im Internet findet man dazu einiges, es könnte auch sein, dass der Hund zu regelmäßigen Zeiten Futter bekommt, z.B. immer nach einem Spaziergang. Der Hund produziert schon Magensäure während des Heimwegs, weil er gleich Futter erwartet. Bis dann das Futter im Napf ist, hat er schon zu viel Magensäure produziert und dann schmerzt das und wenn das Futter dann auch noch weichgekocht(Dosen) oder zu klein geschreddert ist (Barf,da muss ich mal meine Barfverkäuferin fragen, ob sie das grober wolfen kann), dann hat der Magen nichts zu tun. Klingt irgendwie logisch, vielleicht ist da ja was dran. Beim Tierarzt habe ich das letztens erwähnt, zu wenig, zu viel Magensäure, Nierenerkrankung, das kann alles mögliche sein. Aber das Blutbild war gut. Das lasse ich jährlich machen, weil ich ja kein Fertigfutter kaufe. Ich führe jetzt ein Tagebuch. Bei uns passiert das ungefähr 1x im Monat, aber nicht extrem, mit diesen Grasessattacken. Aber ich merke, dass er nach dem Essen anders ist, rutscht über den Boden an der Couch entlang, reibt sich sein Maul, ist ganz unruhig, will meine Hände oder Füße lecken. Das dauert so zehn Minuten, dann ist wieder alles ok. Mir fällt noch ein, ich habe eine zeitlang Eierschalenpulver unter das Futter gemischt, weil ich Knochenmehl bäh fand, aber davon bin ich wieder weg, weil ich gelesen habe, dass die Schalen bei einem Hund im Magen wie Kohlensäure wirken, er muss aufstoßen und oft ist da auch ein bisschen Magensäure mit bei und das tut dann weh, am Mageneingang, in der Speiseröhre und dann wollen sie auch Gras fressen und den Rest erbrechen. Viele Fertighundefutter, die eigentlich besonders gut sein wollen, wie Herrmanns, Mirals uva. fügen Eierschalenpulver hinzu und betonen, dass sie kein Knochenmehl verwenden. Das klingt zwar für uns gut (Knochenmehl gehört für viele in die Kategorie Augen, Krallen, also Nebenerzeugnisse, die ekelig sind), aber Hunde brauchen was anderes, ohne Knochen gehts nicht.

Mitglied inaktiv - 18.01.2019, 09:08



Antwort auf diesen Beitrag

Wow, vielen lieben Dank für deinen wirklich ausführlichen Bericht. Da scheint es bei ja euch ja noch öfter bzw. heftiger zu sein. Aber super wie weit du schon bist und einschätzen kannst, wann er es bekommt. Bei uns war es Anfang des Jahres zweimal und jetzt der Anfall. Haben jetzt erstmal damit angefangen, dass wir die Fresszeiten besser einhalten. Und dann werden wir auch ein Blutbild machen lassen. Und dann wohl wie du in mühseliger Arbeit alles aufschreiben und versuchen was herauszufinden. Das mit der Ulmenrinde werde ich mal probieren, danke. Ich habe noch eine Bekannte, von der ich damals zufällig von den Anfällen gehört habe. Ansonsten hätte ich es wahrscheinlich als Splin abgetan. Sie werde ich auch nochmal anrufen. Wenn sie noch einen guten Tip hat, werde ich den mal an dich weiterleiten. Danke nochmal.

von DanniL am 19.01.2019, 20:21