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Inwieweit kann ich das Verhalten meiner Hündin tolerieren?

Thema: Inwieweit kann ich das Verhalten meiner Hündin tolerieren?

Hallo miteinander, ich möchte euch um eure Meinung oder Erfahrung bitten, ob ich das Verhalten tolerieren muss oder irgendwie gegensteuern kann. Kurze Vorgeschichte: .Bis Herbst letzten Jahres hatte ich 2 Hündinnen aus dem Tierschutz, wovon eine dann aufgrund einer Krebserkrankung im Alter von 13 Jahren eingeschläfert werden musste. Und diese Hündin wurde im Laufe ihres Lebens immer zickiger zu anderen Hunden. Anfangs mussten die anderen Hunde schon sehr respektlos sein um eine Ansage zu erhalten. Aber hinterher reichte teilweise schon ein kurzes schnuppern des anderen Hundes um ihn massiv anzugehen. Jetzt zum aktuellen Fall: Seit 3 Wochen haben wir wieder eine zweite Hündin, die ca. 2 Jahre alt und kastriert ist.. Die erste Zeit vertrug sie sich draußen mit jedem anderen Hund außer in 2 Fällen wo die Rüden sie sofort besteigen wollten. Denen hat sie ordentlich die Meinung gesagt(verständlicherweise). Aber heute morgen hatte ich ein Erlebnis, das mich etwas unsicher macht. Ich hatte meine beiden Hunde ohne Leine laufen, uns kam freudig eine Labradorhündin entgegen. Diese Hündin schnupperte am Popo meiner Hündin und bekam direkt eine Ansage (lautes keifen und wegjagen), ich glaube kein beißen. Dann kam diese Hündin später noch einmal etwas unterwürfig zurück und wollte meiner am Öhrchen schnuppern. Daraufhin das gleiche, nur noch massiver. Jetzt meine Frage, ob ich das als Hundekommunikation verstehen und tolerieren soll oder ob ich gegensteuern soll? Ich möchte nicht, dass sich das wieder wie bei meiner alten Hündin steigert. In 2 Wochen fangen wir sowieso mit der Hundschule an, wo ich diese Frage sicher auch stellen kann, aber mich würde die Meinung der Hundeerfahrenen hier auch sehr interessieren. Vielen Dank schonmal!

von -Julinchen- am 10.02.2020, 11:04



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Es gibt keinen Grund, ein Fehlverhalten zu „tolerieren“ - wieso auch? Vielleicht hast Du schon bei Deiner alten Hündin nicht konsequent genug erzogen. Es ist wirklich wichtig, dass Du mit der neuen Hündin zur Hundeschule gehst, mach‘ das wirklich. Allein kriegt man so ein Verhalten bei einer zweijährigen Hündin oft nicht mehr in den Griff. LG

von Jorinde17 am 11.02.2020, 20:08



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Hallo julinchen, ich denke, es kommt sehr darauf an, warum Deine Hündinnen sich jeweils so verhalten (haben). Bei der Älteren waren es vielleicht auch Berührungsängste durch Schmerzen, die sie so giftig sein ließen? Welchen Hintergrund hat die neue Hündin? Wie gehst Du bei Hundebegegnungen damit um, wenn Deine Hunde andere Hunde nicht mögen bzw. keinen Kontakt möchten? Wenn Dein Hund weiß, dass Du die Dinge regelst (auch aufdringliche Hunde vertreibst bzw. dann souverän weitergehst, wenn es nicht passt), dann kann Deine Hündin sich darauf verlassen und muss die Dinge nur selten selbst regeln. Dadurch werden Hunde entspannter und drehen dann auch nicht so schnell auf. Bei uns (Hündin, gute 2 Jahre, auch aus dem Ausland) reicht es, wenn ich sage: "Komm, wir gehen weiter!", und dann kommt sie erleichtert und läuft mit mir weiter. Kommt der aufdringliche Hund hinterher, zeige ich ihm, dass das nicht erwünscht ist. Meistens reicht das, und man muss gar nicht groß blocken. Das tue ich, wenn aufdringliche und auf Hundesprache sehr unhöfliche Hunde mit Vollkaracho auf meine eher zurückhaltende und in solchen Situationen auch ängstliche Hündin zurasen, ohne vorher vernünftig zu begrüßen und sich vorzustellen. Weil ich solche Hunde stoppe, weiß mein Hund, dass sie entspannt bleiben kann und sich nicht selbst kümmern muss, womit sie überfordert wäre. Also je nachdem, warum die Hündin so ein Verhalten zeigt, ergibt sich, wie Du damit umgehst. Im Übrigen finde ich schon, dass Hunde, wenn Kontakt unerwünscht ist, das auch auf ihre Weise äußern dürfen. Deine Hündin hatte in dem Beispiel der anderen Hündin deutlich gezeigt, dass sie nicht interessiert ist und sie sich trollen soll. Egal, ob unterwürfig oder nicht, kommt diese Hündin dann wieder und ist aufdringlich, dann darf Deine Hündin ihr auch klar zeigen, dass es WIRKLICH nicht erwünscht ist. Hunde müssen nicht immer Kontakt mit allen anderen Hunden haben. Es muss passen, und auch unter Hunden gibt es Sympathie und Antipathie. Wenn Du das Gefühl hast, sie ist da hypersensibel, dann solltet Ihr Euch häufiger mit anderen Hundebesitzern und deren Hunden zum Spaziergang treffen und zusammen gehen. Oft erziehen sich die Hunde dann gegenseitig, wenn man nicht ewig stört, so dass sie gelassener im Kontakt werden. Viel Erfolg und hoffentlich eine gute Hundeschule! VG Sileick

von Schniesenase am 11.02.2020, 20:39



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Mein Rüde wird von Hündinnen öfter weggebellt. Das ist normal und der andere Hund muss auch lernen, den Wunsch nach Distanz zu akzeptieren. Was macht Deine Hündin denn genau, geht sie auf den anderen Hund los? Hast Du Angst, dass sie heißt? Wenn ein anderer Rüde Aggression gegen meinen zeigt, gehe ich weiter und rufe meinen. Das funktioniert immer gut, so löse ich die Situation.

von Astrid18 am 12.02.2020, 11:39



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Nein auf keinen Fall. Es ist kein typisches Hundeverhalten, giftig auf Kontaktaufnahme zu reagieren und muss korrigiert werden. Ein solches Verhalten bietet Potenzial für Beißerein, das geht nicht. Meinen Hunden erlaube ich Kontaktaufnahme erst, wenn sie und das Gegenüber entspannt und ruhig sind. Vorher nicht. Dann läuft der Erstkontakt fast immer harmonisch ab. Sollte es dann nicht harmonieren, kann man ein entspanntes Tier auch ruhiger wieder zu sich rufen und anderweitig ablenken. Ein Hund, der schon auf Krawall gebürstet ist, lässt sich mit Pech schwer wieder effektiv kontaktieren.

von Meyla am 12.02.2020, 21:31



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Ganz ehrlich: was du da tolerierst ist UNMÖGLICH! Du nimmst wissentlich in Kauf, dass ein anderer Hund verletzt wird. Leute wie Dich gibt es hier auch. Um die mache ich immer einen Bogen. Einer unserer Hunde wurde auch schon gebissen von so einer Gaga-Hündin, das Gaga-Frauchen stand nur dumm daneben und glotzte debil. Gerade wenn man einen Hund aus dem Tierschutz mit unbekannter Vergangenheit und zumeist schlechter Sozialisation hat, sorgt man dafür, dass er sich adäquat benimmt. Warum rufst du deine Hündin nicht ab, nimmst sie an die Leine und ziehst damit von dannen, wenn du einen anderen Hund kommen siehst? Du weißt doch, wie sie reagiert! Meine Meinung: wird Zeit für den Hundeführerschein.

von stella_die_erste am 13.02.2020, 16:56



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Hallo, Deine Hündin hat im geschilderten Fall dem heran sausenden Labbi gezeigt, dass sie nicht so stürmisch begrüßt werden will. Sie hat nur geknurrt, das ist klare, saubere Kommunikation und völlig ok. Da der Labbi nochmal kam, hat er wohl nicht verstanden, dass sein Verhalten unerwünscht und aufdringlich war. . Hab deine Hündin einfach im Blick und versuche, heran sausende Hunde auszubremsen, bevor sie bei deiner Hündin ankommen. Sonst ist es völlig verständlich, dass deine Hündin immer deutlicher werden muss, wenn ihre feineren Signale ignoriert werden. Ich finde eher die Hunde unsozial, die einfach in andere rein brettern! Was anderes ist es natürlich, wenn deine Hündin wiederholt mit Beschädigungsabsicht aktiv auf andere Hunde zurennt. Dann solltest du anderen Hunden großräumig ausweichen. So hat es sich aber nicht angehört.

von Steff+Keks am 13.02.2020, 22:44



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Ich habe länger überlegt wie ich das Verhalten finden soll. Unterschreibe voll unter diesem Beitrag. Andere Hunde müssen auch lernen, wenn sie nicht erwünscht sind. Meine gibt auch zu verstehen, wenn sie es nicht mag, wenn ihr jemand zu nahe kommt. Hat deine gemacht und beim zweiten mal halt lauter. Was soll sie sonst machen. Labert mich jemand in der Kneipe an, sag ich ihm auch, dass er es lassen soll. Beim zweiten mal auch etwas unfreundlicher. Allerdings finde ich, dass du beim zweiten mal den anderen Hund hättest stoppen sollen, damit sie erst gar nicht wieder auf deine los geht. Du bist die, die das sagen hast. Somit zeigst du deiner Hündin, dass sie sich auf dich verlassen kann und es nicht selbst regeln muss. Natürlich würde ich beobachten, wie sie sonst reagiert. Ist sie immer so oder was es jetzt nur bei diesem Hund?

von DanniL am 14.02.2020, 16:56



Antwort auf Beitrag von stella_die_erste

Tierschutzhunde sind meistens besser sozialisiert als andere Hunde, sie haben eher Probleme mit Menschen. Hund an die Leine nehmen und von dannen ziehen, wenn ein freilaufender Hund zum Hund will? Dann dreht sich der unangeleinte Hund natürlich um und geht wieder weg? Funktioniert wohl eher nicht. Und wie kommst du darauf, dass sie sicher weiß, wie ihr Hund reagiert? Sie schreibt doch, dass es in den ersten Wochen anders war und sie selber überrascht ist von der neuen Reaktion. Ich schätze mal du hast ein bestimmtes Bild vor Augen, nämlich so wie es bei dir damals war und überliest die Unterschiede

Mitglied inaktiv - 14.02.2020, 22:19



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In den ersten Wochen zeigt sich ein Hund eigentlich gar nicht so, wie er ist, er muss erstmal ankommen. Und du musst deinen Hund auch erstmal richtig kennenlernen, damit du richtig reagieren kannst, um eine solche Situation zu entschärfen. Pass einfach in der nächsten Zeit ein bisschen auf bei Begegnungen mit fremden Hunden. Du darfst erstmal nicht darauf vertrauen, dass jede Begegnung harmlos ist. Nicht jeder Hund mag jeden Hund, muss er auch nicht und dein Hund hat dem anderen Hund gezeigt, dass er keinen Kontakt will und das hat er andere Hunde ignoriert. Okay, nicht jeder Hund hackt dann sofort, da könnt ihr dran arbeiten oder du nennst deinen Hund um in Stella. Eine gute Hundeschule ist sicher gut und richtig.. Das wird schon

Mitglied inaktiv - 14.02.2020, 22:37



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Was hätte deine Hündin machen sollen, wenn sie keinen Kontakt will? Sie hat es der anderen Hündin zu verstehen gegeben. Da die dann trotzdem wieder kam, war es aus Hundesicht offenbar weder zu heftig, noch gefährlich aggressiv. Den ersten Fehler hat der andere Halter gemacht, indem er seine Hündin wieder zu euch laufen ließ, nachdem er wissen musste, dass deine das nicht will. Den zweiten hast du dann gemacht, weil du den erneuten Kontakt nicht abgeblockt hast. So musste deine Hündin das dann regeln. Dass sie sich beim zweiten Mal gezwungen sieht, heftiger zu werden, ist verständlich. Trotzdem soll deine Hündin sich das nicht angewöhnen, nicht angewöhnen müssen. Wenn du siehst, dass sie keinen Komtakt will, "schütze" sie davor. Dann braucht sie sich nicht hochfahren und wird entspannter sein, weil du die Situation regelst. Das klappt natürlich nicht immer, was aber an den schlecht erzogenen Hundehaltern liegt. Grundsätzlich lässt man seinen Hund nicht einfach zu fremden Hunden, wenn man nicht vorher zumindest anhand des Verhaltens des anderen Hundehalters sieht, dass das okay ist. Wenn du deine bei Hundesichtung heranrufst, sollte das der andere Halter auch machen. Sonst bitte ihn/sie darum. Ich verstehe immer nicht, warum so viele Menschen der Meinung sind jeder Hund, muss jeden anderen Hund toll finden. Das müssen sie nicht. Wäre von der Natur her auch total unlogisch. Aber auch diese Hunde müssen akzeptieren, dass es andere Hunde gibt und sie im Zweifel ignorieren, wenn sie nicht auf Tuchfühlung gehen.

von Susanne.75 am 15.02.2020, 18:56



Antwort auf Beitrag von -Julinchen-

Ich habe einen Labrador. Er läuft auch immer stürmisch auf andere Hunde zu und wird dann zurechtgewiesen. Ich finde das vollkommen in Ordnung! Und nehme meinen Hund dann aus der Situation. Sollte der andere Hundebesitzer seinen Hund nicht weg nehmen, bring deine Hündin aus der Situation. Denn wenn das bellen/knurren nichts nützt, könnte sie dann dochmal beißen. Ein Ohr bekbabbern und Hinternbeschnüffeln, muss sie aber nicht tolerieren. Anders sieht es mit beißen aus. Das sollte nie toleriert werden. Meiner wurde auch schon 4 mal gebissen. Und das nur weil er die Hunde angesehen hat. Das waren ausschließlich kleine Hunde und die wurden nicht zurechtgewiesen... Das find ich dann absolut unmöglich! Das Verhalten deiner Hündin ist so (noch) in Ordnung. Ich denke nicht dass es ok wäre dass sie solche Situationen erdulden muss. Ich würde aber Aus! sagen und wie schon geschrieben, die Hündin, aus der Situation führen. Wenn sie prizipiell keine Begnegungen mit Hunden mag, würde ich Orte mit ungeleinten Hunden, meiden.

von Becca09 am 16.02.2020, 08:50



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Hallo noch einmal, ich lese immer wieder davon, ein Hund würde beißen. Ein Drohschnappen oder Zukneifen als Zurechtweisung unter Hunden ist absolut adequat, wenn sich ein Hund daneben benimmt. Dabei passiert gewöhnlich gar nichts. Hund, die tatsächlich beißen, sind mir noch nicht begegnet, und ich bin viel mit Hund unterwegs. Diese Hunde outen sich vermutlich nicht, weil sie dann eh an der Leine bleiben, die Halter Abstand halten oder der Hund einen Maulkorb trägt. Ich halte aber meinem Hund die unangenehmen Stürmer vom Leib, die sehr unhöflich auf den Hund zugerast kommen und bei denen die Halter meinen, sie wollten ja nur spielen, nicht merkend, dass diese Hunde hündische Höflichkeitsetiketten massiv missachten. Ebenso aufdringliche Hunde, die klare Abweisung nicht respektieren und immer wieder zurückkehren und einen Hund belästigen. Ich habe einmal erlebt, wie das ist, wenn man als Halter nicht auf Zack ist, als mein Hund das tolle Jagdobjekt von zwei großen Jagdhunden wurde, die ich nicht rechtzeitig wegschickte, weil ich abgelenkt war. Ich musste hinterher, sie massiv von meinem Hund wegblocken und stand am Ende mit beiden am Halsband da, um zu warten, dass ihre Halterinnen, die beide vergeblich zarte, liebliche Rückrufe ausgestoßen hatten, endlich kamen, um ihre Hunde bei mir abzuholen und sie anzuleinen. Beide waren sehr sauer auf mich, weil ich die Frechheit besessen hatte, ihre Hunde zu maßregeln und festzuhalten, und sicher wollen sie mir nicht mehr begegnen. Dagegen habe ich nichts. ;-) Zum Glück hat aber mein Hund dabei gelernt, dass sie bei mir sicher ist und ich solche Dinge regele. Darum muss sie eben nicht mehr machen als mal eine Unhöflichkeit mit Knurren oder anderweitigen Zurechtweisungen zu quittieren. Das können Hunde untereinander regeln, das andere aber nicht. Wenn Dein Hund nicht erlebt, wie Du Dich einmischt, wenn übergriffige andere Hunde zu sehr belästigen, dann wird Dein Hund dauerhaft das Gefühl bekommen, für alles selbst Verantwortung zu haben und wird entsprechend massiver agieren. Das kannst Du vermeiden. Viel Erfolg! Viele Grüße Sileick

von Schniesenase am 19.02.2020, 12:24