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Hund weist Kinder zurecht (lang)

Thema: Hund weist Kinder zurecht (lang)

Ich möchte gerne mal Eure Meinung dazu hören, da dieses ein Elternforum und kein Hundeforum ist! Leila (drei Jahre) ist mit meinen Kindern (jetzt 13 und 11 Jahre) aufgewachsen. Meist spielen deren Freunde auch bei uns und so haben wir ein Haus voll Kinder. Leila hat damit nie Probleme gehabt - sie kennt auch Rangeleien, Wehgeschrei und wildes Rumgetobe. Nun ist unser Familienhobby Mittelaltermärkte, d.h. wir gehören zu den Bekloppten, die ihre Wochenende mit Mittelalterzelten, passenden Equipement, Schwertkampf und co rumbringen. Auch das kennt Leila von Anfang an. Ausser, dass sie anschlägt, wenn sich jemand unbekanntes von hinten in unser Lager kommt, ist sie dort vollkommen unauffällig - sie bellt fast nicht (nur bei manchen Hunden, die ins Lager kommen), begrüßt jeden freundlich, verteidigt keine Ressourcen und stört sich nicht Kanonenschüssen, Schwertgeklapper und Feuerwerk. Im Lager läuft sie mit ca 5-10 m Schleppleine gesichert herum (je nach Lagergröße und kann sich jederzeit ins Zelt (Ruhezone!) zurückziehen. Auf allen MA-Märkten, die wir besuchen, ist genereller Leinenzwang (zu Recht). Sie befindet sich meist in der hinteren Hälfte des Lager, in das normalerweise keine uneingeladenen kommen - dort akzeptiert sie jeden, der von vorne (Eingang) kommt, kommt jemand von der Rückseite, bellt sie und meldet den Ankömmling. Jetzt hatten wir am WE folgende Situation: Wir hatten ein sehr großes Lager und einer der Lagerleute bekam Besuch von einer Familie mit drei Kindern (Kindergarten - und Grundschulalter). Filius spielte den ganzen Nachmittag mit den Kindern (nicht gerade leise, aber mit viel Spass). Leila störte sich nicht daran, zwischendurch lag sie bei den Kindern und holte sich Streicheleinheiten ab oder holte Bällchen. Am Abend gab es dann folgende Situation: Leila lag neben dem Zelteingang auf ihrer Decke und döste. Filius tobte mit den andern Kindern herum und die vier balgten sich dabei lachend auf dem Boden herum. und kamen dabei immer näher an Leila heran. Irgendwann befanden sich die Kinder dann direkt vorm Zelteingang und tobten dann weiter herum. Leila sprang dann irgendwann auf und bellte die Kinder an - die sich dann natürlich erschraken und ihr Spiel unterbrachen. Ich habe Leila dann auf ihren Platz geschickt und die Kinder gebeten, in einer anderen Ecke zu spielen - das Lager war ja groß genug. Die Eltern der drei Kinder meinten auch sofort, dass Leila ja nur gebellt hatte, weil die Kinder beim Toben immer näher kamen (Abstand ca. 2 m - Leila konnte sich auch nicht mehr zurückziehen, weil die Kinder den Zelteingang versperrten). Für sie war das Leilas Verhalten vollkommen o.k.! Trotzdem frage ich mich, ob ich irgendwo gegensteuern muss (dass ich besser darauf achten werde, dass Kinder nicht mehr so nahe bei Leila spielen, ist klar). Einer im Lager (der aber auch generell keine Hunde mag), hat sich jedenfalls sehr aufgeregt über Leilas aggressives Verhalten. Mir ist die Sache furchtbar peinlich und ich grübel darüber was falsch gelaufen ist. Die Kinder sind später zu Leila hin und haben sie gestreichelt (unter Aufsicht) - sie haben auch keine Angst vor Hunden behalten. Könnt Ihr mir ein paar Denkanstösse geben? Wir würdet Ihr diese Situation werten? Wie muss ich da eingreifen? LG Dorilys

von Dorilys am 15.06.2011, 00:18



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Löblich, dass Dein Hund so die Ruhe weg hat. Trotzdem hast du, wie du schon selbst geschrieben hast, dafür Sorge zu tragen, dass der Hund auch seine Rückzugsmöglichkeit und seine Ruhezone hat. Ich sehe Leilas Verhalten absolut nicht als problematisch an, sie hat sich bemerkbar gemacht, als es ihr zuviel wurde und das nur durchs Bellen. Ein lieber Hund, wie mir scheint :) Und dieser Nullchecker, der meinte, sie hätte sich aggressiv verhalten, sollte sein eigenes Verhalten überdenken und den Rand halten -solche sind mir eh am liebsten. Ich sehe es etwas kritisch, Tiere auf solche Veranstaltungen mitzunehmen. Auch wenn sie stresserprobt sind, aber es gibt immer wieder Situationen, in denen Tiere schlicht überreizt/überfordert/überlastet sein können. Das würde ich meinem Tier nicht "antun" wollen. Bitte versteh mich nicht falsch, das ist nur meine Meinung. Wie du eingreifen kannst? :) Naja, einfach ein Auge darauf haben und zukünftig solche Situationen entschärfen, indem du schon rechtzeitig (!) die Kinder darauf hinweist, Rücksicht auf den Hund zu nehmen. Diesmal hat es dein Hund übernommen sozusagen ;)) Die Aufsichtspflicht liegt bei dir, es liegt an dir dem Hund die Rückzugs- Ausweichmöglichkeit zu geben, wenns ihm zu viel wird. Übrigens - eine Hübsche ist das :)

Mitglied inaktiv - 15.06.2011, 02:19



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Hallo ! Ich schliesse mich Ruby an. Ich würde Eurem Hund vielleicht eine Transportbox zur Verfügung stellen, als gesicherten Rückzugsort, den Du unter Umständen auch schliessen kannst. Ich finde das Verhalten Eures Hundes nicht kritisch, wenn man bedenkt das die goldene Regel einen Hund nicht beim schlafen zu stören verletzt wurde. Da hätte eine Reaktion wirklich "agressiv" erfolgen können. LG Ute

von Pebbie am 15.06.2011, 07:05



Antwort auf Beitrag von Pebbie

Hallo! Achte einfach darauf, dass sich dein süßer Wauzi zurück ziehen kann. Du hast einen ganz fabelhaften Hund, aber natürlich muss er sich zumindest irgendwie melden wenn es keine Ausweichmöglichkeit mehr für ihn gibt. Wenn du darauf achtest, dass die Kinder im herumtoben eurem Hund "seine Zone" lassen, gibt es sicher keine Probleme. Dein Hund ist wirklich süß, laß dir nichts einreden von den einen Depp, es gibt leider auch Hundehasser. LG Traude

von mini99 am 15.06.2011, 08:55



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Meines Erachtens ein absolut richtiges Verhalten Eures Hundes. Sie fühle sich bedrängt und hat das mitgeteilt, was soll sie sonst tun? Und sonst HAT sie ja auch nichts getan und fällt nie auf. "Aggressiv" ist für mich etwas anderes. Ich persönlich bin allerdings, trotz unseres lammfrommen Hundes, vorsichtig, wenn unsere Kinder mit andere Kindern "balgen", erst Recht, wenn sie "kämpfen". Unser Hund hängt sehr an den Kindern und scheue, daß er einemal eine Situation falsch einschätzt und ein Spiel als Angriff auf eines "seiner" Kinder wertet. Zwar bezweifle ich, daß er selbst dann wirklichen Schaden anrichten würde, aber zu seiner eigenen Sicherheit halte ich ihn von "kämpfenden" Kindern fern. Ich denke nicht, daß Du irgendetwas tun mußt. Euer Hund hat nicht nur Pflichten, sondern auch Rechte und er hat sie wunderbar, sozial und verständlich "eingefordert".

von Caipiranha am 15.06.2011, 09:17



Antwort auf Beitrag von Dorilys

Ganz ehrlich:Ich finde du machst dir zu unrecht einenj Kopp... Sie ist ein Hund und hat auf Hundeart gesagt:STOP,bis hierhin und nicht weiter;-) Da muss dir weder was peinlich sein noch musst du dir sonstwie Konsequenzen überlegen. ...ausser vielleicht den Kindern noch mal zu sagen dass sie ein wenig drauf achten müssen nicht zu nah an den Hund zu kommen-wäre dein Hund im Freilauf gewesen wäre gar nix passiert,du gibst oben selbst die Antwort auf das(mM nach völlig normale !)Verhalten deines Hundes: " weil die Kinder beim Toben immer näher kamen (Abstand ca. 2 m - Leila konnte sich auch nicht mehr zurückziehen, weil die Kinder den Zelteingang versperrten)"

von Tathogo am 15.06.2011, 13:21



Antwort auf Beitrag von Dorilys

Die Hündin meines Schwagers hat einen ausgeprägten Schutzinstinkt und so kam es durchaus schon vor, dass sie bei einem vermeintlichen Angriff auf ihren Rudel dazwischen ging. So wies sie beispielsweise ihr Herrchen, meinen Schwager, einmal lautstark zu recht, als dieser sich mit seinen Kindern wildtobend im Garten vergnügte. Auch der Freund meiner Nichte...für die Hündin noch relativ fremd, musste auch schon bemerken, dass die Hündin auf ihren Rudel sehr achtgibt. Einfach mal die Freundin auskitzeln, sodass diese laut herumkreischt und versucht die Flucht zu ergreifen, ist nicht so ganz einfach, wenn der Hund in der Nähe ist. Die Hündin ist dabei nicht agressiv. Sie bellt nur und versucht die Parteien räumlich zu trennen, in dem sie dazwischen geht. Anders sieht es aus, wenn offensichtlich tatsächlich eine Bedrohung vorhanden ist. Als der Neffe mit einem größeren Jungen in Streit geriet und sich eine Prügelei abzeichnete, stellte sie sich vor meinen Neffen und hat den anderen Jungen weggeknurrt. Das Verhalten eures Hundes kann also tatsächlich auch etwas damit zu tun haben, dass sie nicht einschätzen konnte, ob nun der Rudel bedroht wird oder nicht.

von Drachenlady am 15.06.2011, 15:53



Antwort auf Beitrag von Drachenlady

Es sollte nicht die Aufgabe eines Hundes sein, das Rudel im Griff zu haben. Dazu hat ein Hund sein Leittier, den Menschen. Das Verhalten, das du beschreibst finde ich sehr bedenklich.

von februar2007 am 16.06.2011, 14:14



Antwort auf Beitrag von februar2007

Im Grunde hast du nicht ganz unrecht. Ich habe meinen Schwager darauf auch schon angesprochen und dieser hat das ganze bei der Hundetrainerin, bei der sie in der Hundeschule waren, zur Sprache gebracht. Diese meinte sinngemäß, dass man halt für den Hund missverständliche Situationen vermeiden müsse, wenn man auf Nummer sicher gehen wollte, dass der Hund "nur" beim Bellen und dazwischen gehen bleibt.

von Drachenlady am 17.06.2011, 15:48