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Hund reagiert plötzlich "aggressiv" auf Kinder

Thema: Hund reagiert plötzlich "aggressiv" auf Kinder

Hallo, Unser hund ist ein ganz lieber aber eben auch sehr ängstlicher Hund. Beispiel: ich sitze auf dem Sofa, greife richtung Tisch um mein Glas zu nehmen und er springt schreiend auf (auch wenn er 3-4 m entfernt ist). Oder: wir kommen mit Einkaufstasche rein und er rennt schreiend weg. Auch wenn er nicht in der Nähe war. Er hat durch seine Vergangenheit (Misshandlungen) halt immer Angst geschlagen zu werden. Ist schon sehr viel besser geworden Dank Trainer, aber ganz raus bekommste das halt nicht mehr. Nun ist es so das wir in einer DHH wohnen und uns den Garten mit dem Nachbarn (Vermieter) teilen. Der hat zwei Kinder (4 & 2). Kommen die raus fängt unser Hund an zu knurren und versteckt sich hinter mir oder hinterm Tisch. Ist auch egal ob sie oder wir zuerst draussen sind, oder ob sie schon dreimal an ihm vorbei gegangen sind. Sieht oder hört er sie knurrt er und "bellt" (ist mehr zu ein kurzes wuff als ein richtiges bellen). Da hatten wir einfach die Hoffnung das er irgendwann versteht das sie hier sein dürfen. Jetzt hat mein Sohn aber vor einer Woche gefeiert. Mehrere Jungs waren da und wollten unseren hund kennenlernen. Alle waren draussen, er drin. Ich hab dann zwei Jungs mitgenommen und bin mit ihnen rein. Hab noch erklärt das er sehr viel Angst hat und sie deshalb ruhig dastehen sollen das er erstmal sieht das sie nix böses wollen. Ich machte die Tür auf, er schaute um die Ecke, sah die zwei und plötzlich rannte er bellend und Zähne zeigend auf sie zu. Die Jungs hatten dann natürlich Angst und liefen los, hund hinterher. Ich ihn gerufen - keine Reaktion (und sonst hört er immer so toll!). Ich also laut aus geschrien und ihm laut gesagt das er kommen soll. Klappte dann auch. Hab ihn reingebracht und erstmal die Kids beruhigt. Ich dachte das wäre ein Ausrutscher. Das ihm die zwei zu viel waren, ich ihn überfordert hätte oder so. Aber dann waren wir Dienstag im Biergarten. Er war mit dabei. Immer wenn jemand kam guckte er kurz hoch und dann war's ok. Aber dann fing er plötzlich an zu bellen und stemmte sich in die Leine. Hab geschaut warum, da stand ca 6-8meter entfernt ein Kind (ca 1 - 1 1/2). Anfangs hatte er das bei großen oder dicken bzw "bulligen" Männern. Das hat sich aber wirklich sehr gebessert. Das er zwickt ist komplett weg, das einpinkeln nur noch wenn der Mann besonders "gefährlich" erscheint. Ein wahnsinnige Verbesserung, auch wenn es für aussenstehende nicht so klingt. Bis auf seine Angst vor allem ist er ein richtiger Musterhund geworden. Aber diese neue "Sache" macht mir sehr große Sorgen. Grade wenn es um Kinder geht verstehe ich keinen Spaß. Das geht einfach nicht. Deshalb muss ich ihm das jetzt schnellstmöglich abtrainieren. Nur wie? Bei den Männern haben wir es mit Konfrontationstherapie gemacht. Hat ja wie erwähnt super geklappt. Aber bei Kindern möchte ich das nicht machen. Vor allem...wer gibt mir sein Kind zum üben dafür schon freiwillig her?? Unseren Sohn kann ich ja schlecht nehmen, die zwei sind dicke Freunde. So, nun zu euch. Zuerst wüsste ich gerne eure Meinung dazu. Wie kommt das alles? Was hab ich falsch gemacht (davon gehe ich zumindest aus). Und dann wüsste ich gerne ob ihr Tipps für mich habt wie ich da trainieren kann. Vielen Dank schonmal!

von mausebär2011 am 13.05.2018, 22:51



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Ich würde da noch einmal einen Hundetrainer beauftragen. Denn ja, es ist gefährlich, dass er so grosse Angst vor Kindern hat, dass diese mittlerweile in Aggresionen umschlagen. Daher entweder Hundeschule oder eben Hundetrainer!

Mitglied inaktiv - 14.05.2018, 17:11



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Hm, ich dachte ich hätte das im Ausgangspost geschrieben Ich habe einen Termin bei unserem Trainer, aber halt erst für den 11 Juni. Sonst ist das ja kein Problem zu warten, ich weiss ja das sie viel zu tun hat (aber sie ist halt die beste hier). Aber das ist ja jetzt doch etwas akutes da er ja ständig Kinder um sich rum hat. Unser Garten grenzt zur einen Seite an den Spielplatz, zu anderen an den Schulhof (und die nachbarn zur dritten Seite haben auch zwei kleine Kinder ebenso ja unser Vermieter). Ich kann es gar nicht richtig verhindern das Kinder um ihn rum sind und möchte daher jetzt schonmal "erste Hilfe leisten".

von mausebär2011 am 14.05.2018, 18:09



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Dann würde ich bei ihr einfach mal anrufen ;) Sie als Profi hat bestimmt ein paar Erste Hilfe Tipps. Kann sein, dass ich es im AP überlesen habe Tschuldige

Mitglied inaktiv - 14.05.2018, 21:19



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Ich denke, die Feinheiten kann wirklich am besten der Trainer beurteilen, der den Hund kennt. Wir hatten vor vielen Jahrzehnten einen Schäferhund bekommen, der auch übel misshandelt wurde. Am Anfang war das ein demütiger, unterwürfiger Hund. Im Laufe der Zeit ist sie extrem aggressiv geworden, je sicherer sie sich bei uns gefühlt hat, desto mehr wurde es. Nur Familie war OK. Damit will ich sagen, dass es keine stetige Verbesserung sein muss, wenn der Hund bei euch ist. Ob man die komplette Entwicklung hundertprozentig beeinflussen kann, weiss ich nicht genau. Es kann einfach sein, dass du gar nichts falsch gemacht hast, der Hund sich jetzt sicherer fühlt und dann eben so reagiert. Habt ihr es mit Leckerlis etc. versucht? Ich würde gucken, dass die Kinder irgendwo ruhig sitzen und der Hund die Möglichkeit hat, sich selber anzunähern. Was macht er dann? Verstecken oder langsam kommen? Könnt ihr ein Kind mal mit zu einem Spaziergang nehmen, sodass der Hund es quasi unverbindlich draussen kennenlernen kann? Also ausserhalb seines Revieres? Wie gross ist der Hund?

von Sternspinne am 14.05.2018, 21:20



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Ich hatte auch 2 stark misshandelte Hunde in Pflege, ist aber etwas her. Auch einer mit Männer Phobie... mein Eindruck war, das diese Schocktherapie nicht nachhaltig war. Es schwenkte irgendwie dauernd um. Grund war such einfach.... Ich habe ihn damit gezwungen es hin zu nehmen und ihm damit den Erfolg verwehrt es selber zu erlernen. Dadurch hätte er ein gesundes Selbstbewusstsein erlernen können und die Aggression wäre besser zu kontrollieren gewesen... Nummer 2 wurde seeeehr mühsam mit mehreren Personen langsam trainiert. Mit nachhaltigem Erfolg. Er ist ein Schoßhund geworden. Situationen die meine Hunde mit ängstlicher Aggression bewältigen wollen löse ich mittlerweile durch rein positive Verstärkung. Alles was unschön für mein Tier war würde mit allem überdeckt was es liebt. Das heißt, mal praktisch gesehen: Meine Hündin hat Angst vor fremden die stur vorbei gehen und so tun als wäre sie nicht da.da bellt sie. Also setze ich mich mir ihr in den Garten und warte Passanten ab. Immer wenn einer kommt wird geknuddelt, gespielt und es gibt leckeres Zeug. Das selbe mit der Klingel... wenn's klingelt gibt es ein Schweineohr das sie NUR im Korb essen darf. Oder das Kommando "oben". Heißt sie geht die Treppe rauf und legt sich unter den Tisch der da steht und bekommt durch das Treppen Gitter wieder ein Schweineohr. Menschenmengen kamen sowohl im Welpenalter als auch zur Pubertät. Das fand sie grausam.... Also war immer die Leberwurst am Start. Ich habe mich, in einem Kaufhaus, auf den Boden gesetzt, sie kam auf meinen Schoß und dürfte wirst lecken. Wurde sie ruhiger hab ich es ausgedehnt.... ein fremder erhielt die Wurst. Jetzt ist sie soweit das sie vor Freude zittert wenn ich den Schlüssel nehme. Sie kommt mit in den Baumarkt, futterhaus, Eisdiele etc.... und liebt es! Fast jeder darf sie streicheln. Also kein Hund muss so weit kommen wie sie jetzt ist oder macht es eben anders. Aber ich halte von schick gar nix. Ich zwinge sie ja nur. Das haut kein Vertrauen auf, unterstreicht meine Souveränität nicht und qualifiziert mich nicht als Rudelführer. Fütterbsie doch mal nur noch im Garten aus dem napf in deiner Hand wenn die Kinder draußen sind. Sobald sie dir Aufmerksamkeit schenkt darf sie ein Stück essen. Und nur noch so. Verbinde die Anwesenheit von Kindern mit etwas das dein Hund liebt. Ich würde auch nur noch an der leine führen, auch im Garten. Draußen .... tut mir leid aber mit Maulkorb. Und nimm den Hund nur da hin mit wo du Gefahrfrei üben kannst und nicht mitten drin... eine Kapitulation ist kein nachhaltiger Fortschritt und führt zu ängstlicher Aggression.

von Meyla am 14.05.2018, 22:10



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Nachdem ich zur Arbeit bin kam eine Nachricht von meinem Mann. Die Nachbarn schräg gegenüber, ende 60/anfang 70, also weit vom Kinderalter entfernt - wurden ebenso vom Hund aggressiv angegangen. Sie gehen Abends immer spazieren, das überschnitt sich heute wohl mal mit der letzten Gassirunde die mein Mann immer macht (da ich arbeiten bin). Dabei kam es wohl dazu. Er kennt die zwei eigentlich und geht geduckt an ihnen vorbei, lässt sich hin und wieder aber auch streicheln und ganz selten kommt es auch vor das er ihnen fast auf den Arm klettern will um nur mehr gekrault zu werden. Er duckte sich jedenfalls, zeigte Zähne, knurrte und als die zwei daraufhin stehen blieben und erstmal verwundert schauten rannte er wohl bellend auf sie zu. Mein Mann hat ihn direkt an der Leine zurück gezogen. Aber die zwei fanden das wohl toll und lobten ihn was für ein toller Wachhund er doch wäre. Seeeeehr kontraproduktiv! (aber sicher auch nicht böse gemeint, war nur unpassend) Zu euren Antworten: Eigentlich war es ja naiv von uns zu denken das er jetzt "durch" ist mit seinen Macken. Er ist ja "erst" 2 Jahre bei uns und hat wirklich schlimmes erlebt. Als er anfing Männern nicht mehr vor Angst vor die Füße zu pinkeln und auch nicht mehr zuschnappte waren wir so stolz auf uns das wir es geschafft haben. Dabei merke ich, wenn ich eure Texte so lese, das dies erst die erste Etappe von vielen war. Da scheint noch ganz ganz viel auf uns zuzukommen. Ich glaube der Tragweite waren wir uns so gar nicht bewusst. War so halt alles gar nicht geplant, aber wir dachten mit viel Training (der richtigen Trainerin) und ganz viel zuneigung klappt das schon. Mit leckerlis klappt das nicht so bei ihm. Er mag irgendwie nichts so richtig. So gut wie alles ausser Nassfutter spukt er mir wieder vor die Füße. Mal einen Freund zum Spaziergang mitnehmen finde ich eine gute Idee. Das kann man dann ja mal machen wenn der nächste Spielbesuch ansteht. Er ist mittelgroß. Ca 45cm hoch. Ein Schäferhund Corgi Mix Er hat eine Behinderung an den Vorderpfoten, sie stehen beide zur Seite ab sodass er nicht auf dem Pfoten läuft sondern quasi auf den "Ellenbogen" (nantürlich nicht wirklich ellenbogen, wir erklären es nur immer so). Er hat dadurch keine großen einschränkungen ausser das er nicht lange laufen kann, sonst fängt er an zu humpeln. @ Meyla Danke für deine Tips, ich werde es auf jedenfall mal versuchen. Die Kids sind bei dem Wetter ja viel im Garten. Da würde es sich bestens passen die Vermieterkinder als "Testobjekte" zu nutzen. Leckerlis oder Trockenfutter mag er leider nur gar nicht. Er mag nur Nassfutter (oder was von uns, aber er hat einen empfindlichen Darm und verträgt - und mag - fast gar nix ausser seinem Rinti Sensible). Aber ich nehme zur Not auch kleine Nassfutterbrocken mit raus und versuch es damit. Mir ist zur Zeit ALLES recht. Wenn er doch nur bitte wenigstens das "drauf los rennen" sein lassen würde! Das macht den Menschen natürlich Angst (würde es mir auch!). Ich danke euch allen auf jedenfall. Ich kann es jetzt schon viel gelassener sehen (im sinne von "nicht völlig ausflippen" - ernst nehmen tue ich es selbstverständlich trotzdem noch!)

von mausebär2011 am 15.05.2018, 01:21



Antwort auf Beitrag von mausebär2011

Und wenn du mal umstellst auf NUR von dir zu fressen? Ob das den Appetit mal steigert, wenn er richtig Hunger hat? Und dann alles aus der Hand geben. Zugegeben, bei Nassfutter muss man wohl kreativ sein Das fördert ja generell die Beziehung zu Menschen. Ich finde gerade die Situation mit den Nachbarn sehr stressig für den Hund. Also, wenn du schreibst, sie können ihn manchmal knuddeln, dann klingt das, als ob ihr oft versucht, wie weit geht er heute, was ist möglich, also es bis zur Grenze ausreizt. Der Hund ist aber an der Leine und nicht in einer freiwilligen Situation. Wenn er sich drauf einlässt, merkt er vielleicht, dass er seine Angst unterschätzt hat. Also, meine Idee bleibt, ihn wirklich so viel wie möglich freiwillig an Kontakt eingehen zu lassen. Möglichst keinen Fremden in seine Sicherheitszone lassen. Und nicht zuviel erwarten. Ich denke, als misshandeltes Tier ist das Leben an sich schon eine Herausforderung und sehr anstrengend. Aber so schön, dass ihr euch so eine Mühe gebt und er sieht tatsächlich zum Knuddeln aus.

von Sternspinne am 15.05.2018, 07:51



Antwort auf Beitrag von mausebär2011

Oh je, da entwickelt sich ein großes Problem.... Was er mag ist egal! Du kannst alles benutzen dafür. Nassfutrwr nur noch aus einer kleinen dose oder einem futter Beutel (gibt tolle beschichtete von hunter oder wolters) aus DEINER HAND! Hunger ist ein guter Lehrer und ein Hund braucht kein täglich futter. Auch der Wolf bekam nie willig sein täglich Kaninchen hin gelegt dann kriegt et halt nix bis er bereit ist mit zu machen. Macht nur noch runden wo ihr wisst das ihr keine provokanten stellen habt mit Menschen - die ihm für so einen scheiss auch noch loben! Kenne das au H Führt kleine Übungen ein. Sitz, Platz, wenn er mag apportieren, rückwärts gehen, auf der stelle drehen, suchspiele etc.... zeigt ihm was er toll machen kann und bietet ihm Alternativen zu schlechtem Verhalten. Alles schön langsam und ruhig, hört auf sobald ihr merkt es wird zu viel für ihn. Übungen müssen immer toll zu Ende gehen! Es ist manchmal sinnvoller erstmal andere Baustellen anzugehen als das direkte Problem. Das ist idR der ausläufer von was anderem das man übersieht.... Für aggressives kläffen landen meine im schlimmsten Fall auf dem Rücken. Das geht gar nicht! Und da bleiben sie so lange bis sie ruhig sind und nicht wieder versuchen hoch zu kommen, auch wenn ich los lasse. A er das braucht Erfahrung.... macht das also nicht ohne einen guten Trainer! Höre es immer wieder das das eine Art Zauber Mittel sei, genau so wie ins Ohr beißen Dein Hund weiss das du kein Hund bist und hält sich maximal für bescheuert bei so einer Aktion.... Packt ihm einen Maulkorb dran. Wenn er jemanden beisst habt ihr ein Problem... Das ist keine Strafe fü e den Hund und kann als erstes Training genutzt werden. Er schnuppert dran: Lob und Leckerli! Er lässt ihn sich ein Stück über die Maße ziehen: Lob und Leckerli. Immer erst loben bevor lecker. Bis er das Ding dran hat. Es sollte allgemein jeder Hund lernen so etwas zu tragen. Viele Tierärzte freuen sich da sehr.... Meine deutsche Dogge mag den Tierarzt aber er mag sie nicht. Er hat echt Angst vor ihr.... Also trägt sie das Teil damit er sich entspannen kann. Bei unserem alten TA hatte sie nicht mal ne keine dran... Da lief sie frei rum und die TA untersuchte sie am Fußboden ohne das ich sie auch nur halten musste.... Achso: statt Leckerli geht auch ein beliebtes Spielzeug. Man muss für Training nicht füttern! Man muss nur lernen was dem Hund hilft. Meiner dogge hilft mittlerweile kuscheln mehr als gefüttert werden.

von Meyla am 15.05.2018, 09:43



Antwort auf Beitrag von Sternspinne

Ach, ich denke irgendwie schaffen wir das schon. Wir müssen nur wieder umdenken und nochmal von vorne anfangen. Aber das war uns ja damals bewusst als wir ihn bekommen haben. Wir haben halt nur nicht mehr damit gerechnet das sowas nochmal auf uns zukommt. Irgendwie dachten wir halt wir sind durch damit. Aber da waren wir wohl zu voreilig. Zu den Leuten geht er allerdings freiwillig, wir bringen ihn nicht in solche Situationen. Aber die Nachbarn sind eben immer mal draussen wenn wir auch grade Gassi gehen. Wenn sie nicht einfach nur grüßend an uns vorbei gehen dann kommt es eben vor das sie schon wenn wir noch etwas entfernt sind in die Knie gehen und die Hand zum beschnuppern ausstrecken. Er geht dann mit wedelden Schwanz und gebeugten Kopf hin, schnuppert und lässt sich dann Streicheln. Das geht dann soweit das er sie immer wenn sie aufhören abschleckt und/oder seine Vorderpfoten auf deren Bein legt und sich anbuckt. Die Nachbarn kennen das schon, nicht nur das Paar sondern auch die anderen. Er ist hier als der Hund der sich nicht entscheiden kann bekannt "sein Schwanz freut sich und der Kopf hat Angst" Ja, wir machen das auch gerne. Er gehört ja nunmal zu uns und soll sich wohl fühlen.

von mausebär2011 am 15.05.2018, 09:49



Antwort auf Beitrag von Meyla

Genau das ist so ein großes Problem finde ich. Dieses gelobe von anderen wenn er bellt oder knurrt. Dann doch lieber gar nichts sagen als dem Hund noch zu signalisieren das er etwas Gutes getan hat. Ich werde das mit dem Futter mal versuchen und schauen inwieweit das mit ihm klappt. Tricks kann er ja schon einige, das habe ich von Anfang an mit ihm geübt weil er ja nicht lange laufen darf und ich ihn eben anders forden wollte. Unser Garten Grenz zu einer Seite an die Straße wo sehr viel Fussgängeverkehr herscht. Das wäre ein super Übungsplatz. Und wenn ich das vormittags mache sind auch die Vermieterkinder noch nicht da sodass er dabei in Ruhe lernen kann, er wird bei den beiden immer sehr nervös. Ich danke dir nochmal, ich probiere alles aus und berichte ob es geklappt hat. Wird nur ein Weilchen dauern, muss ja erstmal Klick bei ihm machen.

von mausebär2011 am 15.05.2018, 09:58



Antwort auf Beitrag von Meyla

Du klingst, dass du Ahnung hast und ich finde viele oder die meisten Tips sehr gut. Aber ich persönlich würde davon abraten, dass ein Laie bzw. der normale Hundebesitzer seinen Hund auf den Rücken drehen sollte Ich zähle mich auch dazu und habe es einmal in der Hundeschule bei unserem früheren Hund gemacht. Da muss nur der Zeitpunkt nicht stimmen und er muss ja sofort liegen. Uns hat es nicht gut getan und ich bezweifel, dass es diesem Hund “gut tut“. Mag sein, dass ich mich irre, aber ich würde es lassen.

von DanniL am 15.05.2018, 10:00



Antwort auf Beitrag von DanniL

..

von DanniL am 15.05.2018, 10:01



Antwort auf Beitrag von DanniL

Ich finde ihr Tipps sehr gut und werde sie definitiv ausprobieren. Das auf den Rücken legen würde ich aber auch niemals tun. Er ist viel zu ängstlich, das wäre für ihn wohl der reinste Alptraum.

von mausebär2011 am 15.05.2018, 10:22



Antwort auf Beitrag von mausebär2011

Das sehe ich genau so ( in Bezug auf umdrehen)! Letztes Mittel, nur mit viel Übung und absolut streng dosiert! Daher auch gleich die Anmerkung solche Tipps bloß nicht anzunehmen! Man outet sich sonst dem Hund gegenüber nur als Horst.... und Horst nimmt niemand ernst.... (ich hoffe hier heißt niemand so ) Lass deinen Hund einfach niemanden mehr begrüßen. Warum sollte er das tun? Der Chef entscheidet wer ins nähere Umfeld darf. Er hat da kein Mitspracherecht. Er muss ruhig werden und zeigen das ihm die Situation egal ist, das er ruhig und entspannt ist. Dann kann man eine Begrüßung gestatten ohne zu sagen " Ja geh, ja mach". Und bestehe darauf! Wenn du nicht willst das andere ihn anfassen dann forder das ein! Freundlich natürlich. Nein heißt Nein, Beweise Souveränität. Kau dem Hund such kein Ohr ab. Ein Kommando kommt ruhig und ohne ganze Sätze mit ihm zu wechseln. Woher weiss er wann er was tun soll wenn da noch 100 andere Worte fließen? Sowas kann man mit gut trainierten, ruhigen Hunden gerne machen, es funktioniert aber nicht bei solchen. Kriegt ihr Besuch geht er auf deinen Platz und bleibt da. Nix an der Tür gucken, nix mit an der Tür neben dir stehen. Es ist dein Haus, dein Revier, dein Fußweg. Mein Haus, Mein Auto, meine Yacht! Das hilft dem Hund und ist nicht schlimm für ihn. Hunde wollen Struktur. Und sie sind ausgeglichen wenn sie den Stress aufpassen zu müssen von der Backe haben. Er benimmt sich, so wie du erzählst, wie ein Hund der denkt er ist der Herr im Haus und muss auf euch aufpassen. Nur ist er dafür nicht souverän genug. Sieh dir die Wölfe an.... nur einer darf dort Babys haben und jeder akzeptiert das ohne Murren, passt auf die kleinen auf und füttert sie. Die haben Struktur und sind glücklich damit. Nur der geduldige, starke, souveräne steht an der Spitze und gibt ohne große Diskusion die Richtung an. Er ist weder besonders aggressiv noch ein echter draufgänger. Er tut was möglich und nötig ist. Aber nicht mehr. Ich habe mit meiner Familie sehr lange straßenhunde aus Russland und Spanien auf das Leben in einer deutschen Familie vorbereitet. Da hat man alles mögliche, von hoch cholerischen Hunden über ängstlich bis hin zu den "mir ist das eh alles egal" Kandidaten. Meine Lieblinge waren die ängstlichen. Darum habe ich auch eine Dogge die nicht weiss was WIR meinen wie sie sein muss. Sie ist unsicher, temperamentvoll, extrem sportlich. Mittlerweile ein toller Begleiter für überall. Wir gehen Zelten, einkaufen, wandern, in die Stadt, auf Feste, überall wo die mit darf. Aber ich kann keine dieser Aktivitäten mit ihr machen ohne das sie eine Stunde voll durch rennen konnte. Sie braucht einen freien Kopf und den muss ich ihr ermöglichen.

von Meyla am 15.05.2018, 12:05



Antwort auf Beitrag von mausebär2011

Kann es sein das der Hund Schmerzen hat ?? Die Pfotenstellung tut mir ja schon beim Zuschauen weh !!

von Pebbie am 17.05.2018, 16:57



Antwort auf Beitrag von Pebbie

Hab nur kurz Zeit, daher die kurze Fassung. Nein, Schmerzen hat er *noch* keine. Wir sind regelmäßig bei der Physio mit ihm in dem vorzubeugen. Es *kann* aber irgendwann passieren daß sein Rücken drunter leidet oder die Beine an den Stellen die halt stattfinden der Pfoten den Boden berühren aufschurfen. Aber noch ist alles zum Glück gut!

von mausebär2011 am 17.05.2018, 21:05



Antwort auf Beitrag von Meyla

Wir sind ja grade erst ganz ganz weit am Anfang. Aber ich muss doch mal kurz fragen. Ist das normal das er am Anfang nicht mitmacht oder ist unser Hund nur störrisch? Am ersten Tag fand er das ein ganz tolles Spiel. Am zweiten Tag schien er es komisch zu finden weil er mich nach jedem Lob gefühlt gemustert hat. Als würde er denken "da stimmt doch was nicht?!" Und heute hat er das Futter verweigert. Er machte ganz gut mit und nahm das Lob auch an, aber wenn man ihm das Futter gab drehte er sich weg und wollte es nicht haben.

von mausebär2011 am 18.05.2018, 00:45



Antwort auf Beitrag von mausebär2011

Ich antworte mal hier.... Ja, ist normal. Du willst die Struktur ändern, er nicht. Und wenn er futter verschmäht ist der Hunger nicht groß genug, dann setz halt 1 oder 2 Tage aus. Dürfen auch 3 oder 4 werden. Gucke auf welches Lob er gut reagiert. Mit meinen hab ich geredet wie mit Kindern die den ersten Löffel im Mund versenkt haben statt ihn quer durchs Zimmer zu werfen Völlig überzogen sein.... er ist der beste in dem Moment! Übt an der Leine. Er darf sich ja bewegen aber nicht entscheiden wann Schluss ist. Natürlich endet eine Übungseinheit immer irgendwie positiv, also etwas das er gut macht und auch erfährt das es toll war, aber du gibst die Regeln vor. Darf er mit seinen krummen Gelenken überhaupt rennen? Also kann man ihn körperlich auslasten?

von Meyla am 18.05.2018, 16:39



Antwort auf Beitrag von Meyla

Ah ok. Das dachte ich mir fast, also das der Hunger dann ja noch nicht groß genug zu sein scheint! Dann machen wir einfach weiter wie bisher und irgendwann wird er schon merken das er nur so Futter bekommt. Kurze strecken darf und kann er rennen. Es sieht wirklich übel aus, aber er kommt damit super gut zurecht und hat auch noch (!) keine Beschwerden. Das einzige was halt ist ist das er nicht lange laufen kann. Wir haben die Spaziergänge nachdem wir ihn bekommen haben einfach immer Wochenweise ausgeweitet. Am Anfang hat er wirklich nicht länger als 5 minuten durchgehalten, dann hat er sch einfach hingelegt und man musste ihn wirklich zurück tragen, da war nix mehr machbar. Mittlerweile ist er seit gut 2 1/2 Jahren bei uns und schafft seine 30-45minuten am Stück. Dann fängt er vermehrt an sich hinzulegen. Das geht dann soweit das er im schlimmsten Fall zu humpeln anfängt. Das vermeiden wir aber indem wir halt gar nicht so weit laufen oder - was auch gut geht, dann hält er etwas länger durch - auf weichen Wiesen spazieren gehen. Haben wir hier nur nicht viele, daher kommen wir da nicht sooft hin.

von mausebär2011 am 18.05.2018, 21:10



Antwort auf Beitrag von mausebär2011

Der Hund ist ja echt süß, mal abgesehen von Euren und seinen aktuellen Schwierigkeiten! Wir haben hier eine kleine Rumänin, die offensichtlich gelernt hat, dass, wenn sie mit "Komm" und Leckerli/Fressen angelockt wird, ihr wehgetan wird. Es hat eine Weile gedauert, aber zumindest bei mir überschreibt sich das jetzt irgendwie, bei meiner Tochter beginnt das jetzt. Vor Kindern hat sie ansonsten auch große Angst, aber mit zunehmendem Selbstbewusstsein weicht sie weniger aus, sondern reagiert mit nach vorn gerichteter Abwehr. Bellt und knurrt und geht auf die noch weiter weg stehenden oder laufenden Kinder zu. An der Stelle muss sie ganz genau wissen, wo der Hase langläuft. Bestenfalls vermeidet Ihr erst einmal solche Situationen und sagt Kindern und anderen Passanten, dass sie den Hund nicht ansehen sollen und einfach ignorieren. Der direkte Blick ist tödlich. Übrigens könnte ich mir vorstellen, dass der Wandel auch was mit erstarkendem Selbstwertgefühl zu tun hat. Hund fühlt sich wohler und sicherer und versucht, seinen Status zu verbessern bzw. irrt sich in seinem Rang. Die Gratwanderung zwischen Vertrauen erhalten und geeignete Grenzen setzen ist da nicht einfach. In so einem Fall ist die Reaktion hier immer gleich: Sie muss AB-gehen, darf aber entscheiden wo hin. Wenn sie das nicht korrekt macht, bekommt sie klare Anweisung auf ihren Platz und muss da bleiben. Sie kennt das alles noch nicht so lange, kommt dann immer wieder raus, wird zurückgeschickt, kommt wieder raus, daher als letzte Option in die Box und Box wird zugemacht oder in mein Zimmer und das wird zugemacht. Einen Hund mit so einer Vorgeschichte würde ich gerade drinnen mit wenig Rückzugsraum nicht fremden Leuten vorstellen, sondern wenn überhaupt immer nur draußen und an der Leine in meinem Dunstkreis. Und Hund muss immer die Möglichkeit haben, auszuweichen, muss aber auch wissen, wo die von Euch gesetzten Grenzen sind. Klare Richtlinien, die auch deutlich durchgesetzt werden, sind absolut nötig. Habt Ihr mal überlegt, was die Regeln für den Hund bei Euch sind? Und was sind die Regeln für (fremde) Menschen? Vielleicht hilft das auch ein bisschen. Eine Freundin von uns hatte einen solchen Hund auch in älterem Alter bekommen. Hier half nur: Gäste im Haus, Hund reagiert irritiert, Hund kommt in separaten Raum und muss dort bleiben. Aber ganz emotionslos. Es ist ja auch eine Hilfe für den Hund, in Ruhe gelassen zu werden. Uns wurde auch geraten, den Hund erst einmal nur im Zusammenhang mit Training und nur aus der Hand zu füttern. Gut als fressbare Belohnung eignet sich z. B. gegarte Putenbrust oder kleine geräucherte Sprotten. Darauf fliegen die Hundis meist. Weniger reguläres Fressen hilft auch anfangs, um das Training zu erleichtern. Lob ist dabei immer vorgestellt und ganz wichtig! Und zwar sofort, ohne Wartezeit. Das meiste weißt Du bestimmt ohnehin schon, aber vielleicht gab es was Hilfreiches dabei. Alles Gute für Euch! Ist wirklich toll, dass Ihr der kleinen Seele ein gutes Zuhause gebt!

von Schniesenase am 19.05.2018, 22:23



Antwort auf Beitrag von mausebär2011

Habt ihr denn einen Trainer gefunden? Manchmal helfen hier sie Tierschutz Orgas sehr gut weiter. Einfach mal anrufen und fragen, Uns ne jemanden kennen der besagtes Problem beheben könnte und dann dort Kontakt herstellen. So wurde meine Mutter immer gut an Problemhunde vermittelt. Macht .an das ganze zu offiziell hat man direkt irgend Welche Idioten an der backe die einen anschwärzen und lügen verbreiten (durften wir am eigenen Leib erfahren. Eine Hunde hasserin erzählte rum wir würden Tiere mit ansteckenden Krankheiten ins Land holen lassen um Kohle raus zu holen, die kranken Viecher sind billiger im Einkauf . )

von Meyla am 21.05.2018, 11:05



Antwort auf Beitrag von mausebär2011

Auch bei Kindern hilft nur Konfrontation..am besten alle zwei Tage ein paar Kids einpacken und zusammen spazieren gehen - an der Leine versteht sich..da hast du die Kontrolle...irgendwann wird es sich bessern..bei uns dauerte es zwei Jahre! Habe hier auch so einen Angsthund (mein zweiter Angsthund)..Misshandlungen, kannte nichts, kein Gras, kein Auto, nichts...war schwer vermittelbar in der Tötung..mit Geduld bekommst du das hin..

von EmmaKili am 04.06.2018, 17:12