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Alter Hund - Abschied nehmen - Herrchen und Frauchen streiten darüber

Thema: Alter Hund - Abschied nehmen - Herrchen und Frauchen streiten darüber

Hallo zusammen, Ich weiß nicht weiter, vielleicht habt ihr Tipps für mich. Unser Hund ist sehr alt und hat schon seit Jahren Athrose und starke angeborene Hüftprobleme. Mittlerweile kann er oft mehrmals täglich nicht alleine aufstehen oder verliert das Gleichgewicht und fällt hin und kommt nicht hoch. Es gibt bessere und schlechtere Tage. Bekommt Schmerzmittel. Er macht täglich in die Wohnung, bekommt es zt gar nicht mit. Wir haben zwei kleine Kinder und ich fühle mich sehr unwohl. Der Hund ist leider im Alter auch sehr biestig geworden, bestimmt auch weil ständig etwas weh tut. Ich fasse ihn daher kaum noch an, hochhelfen kann/darf nur mein Mann. Gefühlt dreht sich alles um den Hund, wo er hin gemacht hat, wo er wieder liegt oder dass die Kinder ihm lieber auch nicht zu nahe kommen. Draußen läuft er noch ganz gut, er liegt also keineswegs apathisch in der Ecke sondern wäre am liebsten noch dabei. Aber ich hab oft Angst dass was passiert mit den Kids, wenn er wieder plötzlich blöd fällt und um sich schnappt und schicke ihn auf Abstand. Ich denke eigentlich es ist die Zeit gekommen ihn gehen zu lassen, aber mein Mann kann sich nicht überwinden. Nach einem schlechten Wochenende hatte ich ihm das vor kurzem offen gesagt, auch wie unwohl ich mich fühle und er hatte den Entschluss gefasst, mir aber deutlich das Gefühl gegeben dass er das nur meinetwegen macht, selbst noch nicht so weit ist und ich hab mich unheimlich schuldig gefühlt. Er war richtig sauer auf mich weil ich ihn gedrängt habe. Ja und was soll ich sagen, er hat es nicht gemacht. Worüber ich froh und traurig bin. Und nicht weiter weiß wie ich mich verhalten soll. Momentan stinkt die ganze Wohnung weil er seine Decke voll gemacht hatte, mein Mann aber nicht mehr geschafft hat vor der Arbeit als das grobe zu entfernen. Wie soll ich mich verhalten?? Was kann ich machen? Reden wird als drängen aufgefasst, nichts tun ist kaum aushaltbar.

von pepperle am 19.04.2022, 09:25



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Das tut mir leid, ich glaube die Situation ist sehr belastend. Dein Mann sollte aber nicht sein Befinden in den Vordergrund stellen, sondern das des Hundes. Ich würde mir die Meinung eines Tierarztes einholen. Vielleicht ist es leichter zu begreifen, wenn ein kompetenter Dritter mal sein Urteil abgibt. Das ihr beide darüber in der traurigen Situation noch in Streit geratet ist ja mehr als blöd. Alles Gute für euch!

von katja13 am 19.04.2022, 11:54



Antwort auf Beitrag von pepperle

Wie alt ist denn der Hund und wie groß und schwer? Habt ihr einen rutschigen Boden, dass er deshalb nicht mehr hochkommt? Oder ist er schon so schwach und zittrig? Du hast das zwar alles sehr ausführlich beschrieben, aber wenig von dem Hund, so dass man sich noch gar keine richtige Meinung bilden kann. Von einer Freundin der Mann wollte den Hund auch nicht gehen lassen, da war es längst überfällig, 18 jähriger Dackel der keine drei Schritte mehr gehen konnte. Ich sage immer, ein langes schönes Leben darf ein leichtes schnelles Ende haben. Das sind wir unseren Tieren schuldig. Und man sieht auch, wenn die Tiere nicht mehr möchten. Sieht man das bei eurem Hund? Oder ist er dir in erster Linie sehr lästig geworden?

Mitglied inaktiv - 19.04.2022, 16:22



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Er ist so ca kniehoch, hat recht lange Beine, schmales Tier, ca 14 kg. wir wissen nicht genau wie alt er ist, geschätzt 15. Der Boden ist nicht sonderlich rutschig, zumindest ging es die letzten Jahre gut. Teppiche sind fast alle draußen, weil ich ehrlich gesagt nicht mehr den ganzen tag schrubben wollte oder die kinder dort drüber krabbeln lassen. Die Waschmaschine mit seinen decken läuft täglich. Wir gehen alle 1-2 Std mit ihm raus, auch nachts mehrmals. Seine Reflexe in den Hinterbeinen (Pfoten anwinkeln etc.) sind bereits seit vielen Jahren nicht mehr vorhanden, trotzdem läuft er, hin und wieder will er sogar Bällchen spielen und hoppelt durch den garten. Er ist alt, aber sein Kopf ist einfach deutlich fitter als sein Körper denke ich.

von pepperle am 19.04.2022, 19:51



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Was sagt denn der Tierarzt? Du könntest ihm auch einen Bereich abtrennen, damit die Kinder da nicht rankommen und er seine Ruhe hat.

von Möhrchen am 19.04.2022, 20:01



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So viel Platz haben wir nicht und er will in Gesellschaft sein, wenn er irgendwo eingesperrt ist bellt er seit ein paar monaten permanent. Tierarzt lässt sich mein Mann nicht drauf ein, er möchte es selbst für sich und den Hund entscheiden und sagt, wenn er gar nicht mehr aufsteht. Im Herbst waren wir das letzte Mal da um Medikation anzupassen. Da sprach der schon von "die letzten monate erleichtern " so in der art.

von pepperle am 19.04.2022, 20:07



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Das finde ich nicht gut von deinem Mann, der sollte wenigstens mal den Tierarzt draufgucken lassen. Weggucken bringt nämlich gar nichts. Das ist dann auch schon keine Tierliebe mehr. Ich würde dem Hund wahrscheinlich rund um seinen Platz Yogamatten hinlegen, damit er Halt findet und nicht wegrutscht. Das wäre vielleicht eine kleine Hilfe.

Mitglied inaktiv - 19.04.2022, 20:38



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Ich meinte eher eine Art Abtrenngitter oder einen Welpenauslauf direkt bei euch in der Nähe, so dass er alles mitbekommt, aber auch vor den Kindern geschützt ist und umgekehrt natürlich...aber wenn ihr da keinen Platz habt, fällt das wohl weg. Dass der Hund seit Monaten nicht mehr beim TA war, finde ich heftig - da würde ich einen Termin machen und ih; höchstpersönlich hinschicken. Vielleicht passt die Medikation schon länger nicht mehr bzw. könnte optimiert werden...oder man könnte in Ruhe besprechen, wann man den Hund erlöst...das kann dann immerhin noch geplant und vielleicht zuhause in Ruhe erfolgen statt dann notfallmässig hinzufahren - bei Bekannten, die auch zu lange gewartet hatten, musste das Einschläfern im Kofferraum erfolgen, da er so beim Anheben schrie und nicht mehr rauszuheben war...

von Möhrchen am 20.04.2022, 19:30



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huhu unsere hatte auch die letzten Jahre Arthrose machte zwar nie in die Wohnung aber auch mit viel Schmerzmittel, kam kaum hoch und konnte wenig noch mitmachen. Allerdings war sie weder biestig noch machte einen leidenden Eindruck, wir hatten überall Teppiche liegen da gings dann besser. Habt Ihr einen Stammtierarzt ? Dann lasst Euch einen Termin geben und Euch beraten, der sieht das ganze sehr neutral und weiss wann die Zeit gekommen ist den damit tun wir Betroffenen und eben schwer, weil wir involviert sind und am Tier hängen. Unsere musste dann mit 16 eingeschläfert werden weil sie massiv MagenDarm hatte was man nicht mehr in den Griff bekam, an der Beweglichkeit hätte es nicht gelegen, in den Garten rauslassen zum Machen war dann bei uns am Ende leider normal, gelitten hat sie jedoch nicht, sie war verkuschelt und lebensfroh !

von Ellert am 19.04.2022, 16:46



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A) sollte es nach dem Gefühl des Tieres gehen - Lebenswille , Schmerzen ... Biestigkeit durch Schmerzen oder Medikamente oder Demenz ausgelöst? B) wenn das Vertrauen zum langjährigen Tierarzt nicht besteht, dann eine Zweitmeinung einholen ... Tierärzte sind da doch sehr unterschiedlich. Es gibt wohl ein recht neues Arthrosemedikament, Librela. C) Kinder und Hund sollten in so einer Situation getrennt werden ! Laufgitter für den Hund ... Treppengitter in den Flur. D) direkt würde ich auf grosse Wegwerfunterlagen Umsteigen . Ständiges Waschen ist da auch nicht günstiger oder Umweltschonender . Und Wegwerfunterlagen sparen Dir Zeit. Ggf mit doppeltem Klebeband auf dem Fussboden punkteweise festkleben , damit nix rutscht. E) Dein Mann sollte sich dann jetzt einige Tage freinehmen und sich um den Hund zu 100% kümmern - dann sieht er wie es wirklich um das geliebte Wesen steht. Er kann so Abschied nehmen und dem Tier letzte schöne Tage bescheren .

von reblaus am 20.04.2022, 18:27



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Gib deinem Mann mal bitte folgendes zu bedenken: Der Hund hat nur noch wenige Wochen, vielleicht ein paar Monate. Sollte er in der Zeit noch eins der Kinder beißen, dann hat das Kind eventuell sein LEBEN LANG mit den Folgen (Narben) zu kämpfen! Lebensqualität hat das Tier gerade nicht sondern Schmerzen!

von kia-ora am 22.04.2022, 14:04



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Ich glaube du hast die falschen Gründe aufgeführt, deshalb ist dein Mann.so sauer. Den ich lese eigentlich nur das du mit der Situation unzufrieden bist. Aber, das Tier quält sich. Scheinbar wirken die schmerzmittel.nicht so gut, als das es schmerzfrei ist. Auch für das Tier dürfte die gabze Situation quälend sein, keinen sicheren Halt zu haben, sich einzupinkeln. Der Punkt das Tier zu erlösen, weil es sich quält, ist lange gekommen. Jeden Tag länger zu warten, ist kein Tag den man dem Tier schenkt. Sondern ein Tag der nan sich aus eigenem Egoismus gibt. Weil man eine Entscheidung herauszögert, das unangenehme weiter vor sich her schiebt, welche man aus Liebe und Verantwortung schön längst hätte treffen müssen. Das hättest du deinem Mann besser näher bringen sollen. Macht einen Termin mit dem Tierarzt. Er soll zu euch nach Hause kommen. Viele machen das in einem solchen Fall. Er soll es einschätzen. Und sollte er zu der Entscheidung kommen, das Tier sollte besser von seinem Leiden erlöst werden, dann könnt ihr das daheim machen lassen. Ich denke, das wird auch deinem Mann helfen.

von Neverland am 23.04.2022, 18:39



Antwort auf Beitrag von pepperle

Ich finde es schwer zu beurteilen, wenn man Hund und Situation nicht kennt. Sicher bedeutet der Hund dir auch etwas, aber mir kommt es so vor als ob du hauptsächlich mit der Situation überfordert bist und der Hund das ggf spürt, der Mann erst recht. Dein Mann hat sicher Angst, vorschnell alles zu beenden, weil du eben eher die Arbeit betonst als die Hilfe für das Tier. Insofern kann ich deinen Mann auch total verstehen, dass er den Hund nicht sterben lassen kann. Man muss eben dringend heraus finden, ob der Hund wirklich permanent Schmerzen hat oder ob er selber auch unzufrieden mit der Situation ist. Und, ob er noch will. Das müsst ihr gemeinsam entdecken und entscheiden. Wenn er noch am Geschehen teilnimmt und draußen auch kann, würde ich dem auch kein Ende setzen, denn das ist einfach mal nicht umkehrbar. Alte Hunde machen Arbeit und auch unter sich, das ist leider oft so und hatte ich auch schon 1x extrem und 1x so, dass ich nachts auch alle 1-2 Stunden raus musste. Quält er sich wirklich bzw fühlt er sich unwohl, muss man dem Hund den letzten Liebesdienst erweisen und ihn gehen lassen. Der Mensch leidet dann mehr als das Tier. Wenn es um die Hinterlassenschaften geht, wäre es kein alleiniger Grund für mich. Probleme mit den Kindern auch nicht, da gibt's Lösungen, die hier geschrieben wurden (Kindergitter, Tabu-Bereiche für die Kinder (nicht den Hund). Der Hund muss seine Burg kennen und sich zurückziehen können. ...so meine Meinung. Und auf jeden Fall mit dem Tierarzt im regelmäßigen Kontakt sein, auch das gehört oft zum Alter. Die können das neutral einschätzen. Aber wahrscheinlich kommt ein "ich kann verstehen, wenn Sie hier Ende machen wollen, ich kann aber auch vertreten, wenn Sie kämpfen wollen und ihm noch eine schöne Zeit machen". Sprich ruhig mit deinem Mann, lass ihn entscheiden, zum Wohle des Tieres und nach Beratung durch einen Tierarzt (Termin mit dem Plan, es dort noch nicht zu entscheiden und drüber zu schlafen). Das steht sonst ewig zwischen euch.

von Tiffy_78 am 28.04.2022, 11:02



Antwort auf Beitrag von pepperle

Hallo als ich meinen Mann kennengelernt habe hatten sie auch einen 16jährige Schäferhund. Auch er kam nicht mehr richtig hoch u. musste hochgehoben werden. Auch er nässte oft auf seine Unterlage, aber er lebte im Freien da Wachhund so dass das weniger ein Problem war. Er lebte noch ca. 1 Jahr dann wurde es so arg dass alle den Gedanken hatten es ginge ihm nicht gut dabei. Der Tierarzt schaute vorbei u. hat meinen jetzigen Schwiegervater davon überzeugt, dass es jetzt besser sei "ihn gehen zu lassen". Vielleicht wirklich mal die Meinung eines "neutralen" Tierarztes einholen? viele Grüße

von RR am 10.05.2022, 19:19