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Geschrieben von Snaffers am 28.02.2013, 13:15 Uhr

@ lotte_1753

Rechtschreibung - nun die ist dem Alter entsprechend für das, wie heute gelernt wird und ich verstehe allerdings nicht, warum mein Kind sich im Mathematikunterricht langweilen soll, nur weil seine Rechtschreibung nicht überdurchschnittlich ist. Da er eine andere Mathelehrerin als Deutschlehrerin hat käme es auch sicherlich nicht so gut in Mathe einfach mal Rechtschreibung zu üben (außer es ist Freiarbeitszeit, aber da erübrigt sich das mit den Fächern sowieso).
Mein Sohn wurde getestet, weil die Schule das wollte. Aber: wir wissen nur, dass er HB ist, keine Werte. Die sind mir auch egal. Nächstes Jahr wird er nochmals getestet werden müssen, denn, immerhin ab Klasse 5 gibt es im fahrbahren Umkreis eine HB-Klasse. Da gibts aber Aufnahme nur nach Test beim Schulpsychologen und Probeunterricht etc., also wird das halt gemacht, auch wenn wir es ansonsten als unnötig empfinden.
An unsrem Umgang mit dem Kind hat sich nichts geändert durch den Test. Wir heben ihn da auch nicht irgendwie heraus. Im Gegenteil, wir stutzen da ein Stück weit sogar seine Höhenflüge.
Aber: mein Kind merkt doch, dass es anders ist. Er hat doch schon im Kindergarten gemerkt, dass, wo andere Kinder über eine Problemlösung nachdenken mussten, ihm das ganz logisch war (und die andren kamen ja nachher an den Punkt, den er schon viel früher entdeckt hatte). Ein Kind merkt doch, wenn es Erwachsene (nicht seine Eltern, die haben das im Griff, aber es waren gestandene Erzieherinnen mit vielen Jahren Berufserfahrung) nach seinen Wünschen allein durch die Wahl seiner Worte manipulieren kann (übrigens, WIR haben ihm deswegen ordentlich die Leviten gelesen - unsre Erklärung den Erzieherinnen gegenüber, dass sie da mal konsequent bleiben müssten und eben nicht mit ihm diskutieren dürften, zeigten keine Wirkung - ein anderer Kindergarten und Erzieherinnen, die uns zuhörten und v.a. Erfahrung mit Hochbegabung hatten, brachte da einen wirklichen Fortschritt). Und er sieht auch heute, dass die Jungs in seiner Klasse (die ja alle mindestens 4 Monate älter sind als er) sich für Sachen interessieren die ihn entweder gar nicht interessieren (Fußball, Star Wars) oder aber für die er sich schon vor 2 Jahren interessiert hat (z.B. einfache elektrische Schaltkreise)

Von einer geistigen Behinderung spricht man bei einer Abweichung vom Durchschnitts-IQ von 30 oder mehr Punkten nach unten - da merkt jeder, dass es Probleme gibt und deswegen sieht jeder, dass man helfen muss. Hochbegabung ist die Abweichung vom Durchschnitts-IQ von 30 oder mehr Punkten nach oben. Auch das ist inetlichen Bereichen eine Behinderung. Nur fällt es HB-Menschen eben vergleichsweise einfacher den Alltag zu meistern - Probleme gibts aber trotzdem. Sie liegen nur einfach woanders.
Kinder, die im Bereich Sport oder Musik hochbegabt sind,die erhalten Förderung, da sieht man es auch gern (vermutlich auch du). Warum dann nicht bei Kindern, die in sprachlichem, mathematisch, logischem,... Bereich hochbegabt sind.


Stell dir einfach vor man setzt einen durchschnittlichen, aber lesefaulen, Fünftklässler mit misslicher Rechtschreibung in Klasse 3. Dem würde man wohl zugestehen, dass er jammert, weil das alles ja 'Babykram' ist. Das würde man von dem Kind nicht erwarten, das auszuhalten, noch nicht mal ne Woche lang.
Wenn ich jetzt mal von Fremdsprachen absehe (die hat er ja noch nicht so), könnte mein Junior (wie gesagt der ist grade 8 geworden und würde offiziell in Klasse 2 gehören) in Klasse 5 fachlich gut mithalten - auch von dem, was an Transferleistung u.U. erwartet wird (diese Aussage ist nicht auf meinem Mist gewachsen), egal ob Mathe, Erdkunde, Biologie,...
Von dem erwartet man, dass er erstmal seine Rechtschreibung in Ordnung bringt und den Rest mit Fassung trägt? Warum? Mit welchem Recht? Nur, weil er jünger ist und nicht schon 4,5 Jahre die Schulbank gedrückt hat?
Ist das nicht idiotisch?
Wissen (oder besser "mehr wissen wollen") steht einem also nur zu, wenn man die Zeit in der Schule schön brav absitzt?
Sollte die Mehrheit der Bevölkerung das so sehen: Armes Deutschland!


...ehrlich gesagt, empfinde ich es als Hohn, wenn ich schreibe 'mein Sohn hatte Selbstmordabsichten' wenn du schreibst 'sag ihm, er solle erstmal seine Rechtschreibung in Ordnung bringen und aufhören zu jammern' - Da hoffe ich doch ehrlich, dass dein(e) Kind(er) nie irgendwelche Probleme haben, die schlimmer sind als ein aufgeschürftes Knie.

Die meiste Zeit erträgt er die tägliche Langeweile übrigens mit Fassung, weil er selbst einschätzen kann, dass es in Klasse 4 zwar ein bisschen interessanter für ihn wäre, er aber dort sozial heillos überfordert wäre (und das kam von ihm aufs Angebot, er könne, wenn er wolle nochmals springen)...

Klar gibt es auch das andere extrem. In seiner Klasse ist noch ein HB-Kind, der ist zufrieden mit der Welt, wenn er sich nicht anstrengen muss und sein Buch lesen kann. Das ist seine Wesensart, das wird akzeptiert, er kann Zusatzaufgaben machen, er muss nicht. Meinen befriedigt das nicht. Der will was neues lernen.
...zum Glück gibts heute Lehrer die das sehen und unterstützen. Meiner wird ab und an aus der Klasse rausgenommen und bekommt dann Sachen, die ihn fordern, die er nicht beherrscht und die ihn interessieren (seien es Brüche oder auch Wurzelziehen - sind zwei Beispiele aus diesem Schuljahr), erklärt, damit auch er in der Schule mal erlebt, dass es was Neues zu lernen gibt. Ich betone: WIR haben das weder gefordert noch vorgeschlagen, das ging einzig und allein von der Lehrerin aus, die uns nur fragte, ob das für uns ok sei und ob es für uns ein Problem wäre, falls er dann mal ab und an etwas später von der Schule käme.

 
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