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Geschrieben von Birke am 20.07.2010, 11:38 Uhr

Wir bekommen jetzt Familientherapie

Mein Sohn kommt in die zweite Klasse. Da er noch Probleme mit dem Lesen und Schreiben hatte, hatte ich viel Kontakt zur Klassenlehrerin. Ausserdem bin ich zum Kinderschutzbund gegangen, da ich ein Kindheitstrauma habe und mein Mann auch keine glückliche Kindheit hatte. Mit der Frau vom Kinderschutzbund habe ich gesprochen, ihre Tips in die Tat umgesetzt.
Mein Sohn wird im Oktober acht, er ist sehr offen und lernbegierig, wenn ihn etwas interessiert. Natürlich schaut er auch Fernsehen (z.b. SpongeBob) und spielt am Computer. Er hat Freunde, mit denen er sich selbständig verabredet und spielt auch viel auf dem Spielplatz. Zuhause Monopoly und Schach, Lego etc. Alle, die ihn kennen, sind mit ihm einverstanden und die Eltern seiner Freunde haben noch nie über ihn gemeckert. Beim Kinderpsychologen stellte sich heraus, das er sehr intelligent ist, einfühlsam (sich wohl auch Sorgen um mich macht). In der Schule ist er sehr ruhig und träumt viel, weshalb ihn die Klassenlehrerin wohl mal anspricht. Seine Arbeiten erledigt er auch sehr langsam (zuhause, wenn ich im Zimmer bin auch, gehe ich weg, ist er rasch fertig). Einmal hat sie wohl mit dem Radiergummi nach ihm geworfen, seitdem ist er entsetzt, das sie das mit ihm gemacht hat.
Sie und der Förderschullehrer hatten wohl Angst, ihn als "Analphabeten" in die zweite Klasse zu bekommen und haben eine Frau vom Jugendamt eingeschaltet. Sie wollen ihn jetzt dahingehend unterstützen, das wir einen Therapeuten in die Familie bekommen, der uns "erziehen" soll. Ich war stinkig, weil ich schlechte Erfahrungen mit Jugendamt habe. Ausserdem hat er die Probleme doch in der Schule und nicht zuhause. Mein Mann zweifelt am Erfolg, aber die Aussage der Frau war: Wenn wir nicht mitmachen würden, könnten sie unseren Sohn zu seinem Gunsten auch aus der Familie herausnehmen. Ich empfinde die Drohung als unverschämt.

 
8 Antworten:

Re: Wir bekommen jetzt Familientherapie

Antwort von CarmenOma am 20.07.2010, 12:01 Uhr

Die Drohung ist meiner Meinung nach auch etwas unverschämt

ABER

diese Familientherapie geht nicht gegen euch SONDERN sie kann auch dir und deinem mann helfen mit der verkorksten Kindheit klarzukommen.

Nimm sie als Geschenk an - auch wenn du es gerade nicht so empfindest. Ich hätte gerne eine gehabt als ich mit meinen Kinder in der pubertären Zeit und der Zeit der schweren Erkrankung meiner Tochter (Amnesie) alles aus den Bahnen lief. Ich hatte das Gefühl, ich brauche jemanden, der mir zeigt wie es mit pubertierenden läuft. Ich bekam sie nicht.

Bespreche mit der Dame (oder dem Herrn) alles - sage ihm auch deine Bedenken - auch die, dass es in der Schule ja nicht rund läuft - zuhause aber schon. Du kannst dort wirklich offen sein ohne Angst haben zu müssen, dass etwas an die Öffentlichkeit kommt.

Klar kann auch verstehen, dass das Gefühl doof ist, wenn man jemand an die Seite gestellt bekommt - man fühlt sich vielleicht auch irgendwie als - ja versager? - das ist eigentlich das falsche Wort - aber auch hat man sicherlich angst von anderen schräg angesehen zu werden, weil man hilfe bekommt. Na und?????? IHR bekommt hilfe UND ihr nehmt sie! Andere tun dies nicht weil es ihnen peinlich ist und die Eltern und die Kinder leiden ihr leben lang vor sich hin. Wobei euer sohn jetzt glaub ich nicht wirklich leidet aber er ist ja sehr ruhig und sorgt sich viel um dich - ich denke diese Sorge solltet ihr ihm nehmen ;-) dazu ist er einfach zu klein ;-)

LG
Carmen

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Es kümmert sich jemand, ist doch super!

Antwort von jalu am 20.07.2010, 12:06 Uhr

Sieh das nicht als Drohung, sondern als Chance. Den Mitarbeitern vom JA gehts bestimmt nicht drum, dir eins reinzuwürgen. Deren Ziel ist es schlicht, dass es deinem Jungen gutgeht. Es ist zwar im ersten Moment bestimmt nicht besonders angenehm, einen Fremden mit in die Familie zu lassen, aber wenn du eh schon gemerkt hast, dass du Probleme hast (und dann auch noch jemand kommt, der bereit ist zu helfen...), dein Mann vielleicht noch was aufzuarbeiten hat und dein Sohn in der Schule trotz Intelligenz etwas nachhängt, dann ist es doch das Beste, was euch passieren kann, dass sich wer drum kümmert!!! Der Sinn dieser Maßnahme ist euch zu unterstützen und das kann nur funktionieren, wenn ihr euch darauf einlasst!

LG Jalu

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Re: Wir bekommen jetzt Familientherapie

Antwort von Tinai am 20.07.2010, 12:28 Uhr

Hallo,

das ganze ist natürlich nicht schön! Aber vielleicht versucht Ihre es trotzdem positiv anzunehmen, da die Familienhilfe, ja helfen soll, das geht aber nur, wenn ihr Euch nicht dagegen sperrt.

Mir fehlt in Deinem Bericht der Kinderarzt/die Kinderärztin. Die wäre bei mir immer erst Adresse, wenn es solche Probleme gäbe. Sie kennt die Kinder von Geburt an, kennt die Familienverhältnisse und kann entsprechend auch Einfluss nehmen.

Viel Gl´ck.

Tina

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Re: Wir bekommen jetzt Familientherapie

Antwort von mycofie am 20.07.2010, 13:29 Uhr

Bischen heftig finde ich es schon wie die Schule reagiert, kenne aber die Vorgeschichte nicht.

Nehmt es als Chance und macht was draus, egals was die anderen sagen. Tut es nicht nur fürs Jugendamt und die Schule, dann wird es sicher gut werden.

Wünsch euch alles Gute und dass es auch gut wird.

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Re: Wir bekommen jetzt Familientherapie

Antwort von Sternspinne am 20.07.2010, 14:20 Uhr

Was genau ist das Problem deines Sohnes?
Dass er noch nicht gut liest? Und dass er so sensibel und langsam ist?

Vermutlich ist die Problematik ja etwas tiefer als du sie jetzt geschildert hast, oder?

Generell finde ich es auch gut, wenn sich gekümmert wird. Aber der Satz der Frau ist schlichtweg eine Unverschämtheit und bestätigt die Vorurteile, die viele ja sowieso schon dem Jugendamt gegenüber haben.

Macht sie etwa mit euch die Familientherapie? Ich glaube nicht, daß sie da besonders hilfreich wäre. Wenn es - hoffentlich - jemand anderes ist, seht es euch an, was es bringen kann. Ich denke schon, daß man zum Wohle aller so einen Versuch wagen kann. Denn auch Schulprobleme hängen ja zwangsläufig mit den familiären Verhältnissen zusammen, das lässt sich nicht trennen. Wenn es allerdings unter so einer Drohung zur Therapie kommt ist das natürlich kein guter Anfang.

Was sagt der Kinderpsychologe dazu? Oder meintest du einen Psychiyater, der deinen Sohn getestet hat?

Wenn euer Jugendamt so merkwürdig ist, tatsächlich lieber mit dem Kinderarzt oder so zusammenarbeiten. Was sagt der?

Alles Gute!

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Re: Wir bekommen jetzt Familientherapie

Antwort von Birke am 21.07.2010, 10:32 Uhr

Wir werden es schon durchziehen, unserem Sohn zuliebe.
Ich wollte halt keinen in die Familie reinlassen, weil ich mich (wie meine Pflegemutter es auch immer meinte) dann als Versagerin fühle. Ich bin halt stolz, das mein Sohn sich trotz meiner Vorgeschichte und Krankheit so gut entwickelt hat. Mit dem Lesen wird es auch besser, ich schaffe es halt nicht immer mit ihm zu üben. Mit meinem Mann will er nicht lesen üben (andersrum auch nicht).
Der Psychologe hat eine Familientherapie oder eine Eigentherapie vorgeschlagen, wenn es schlimmer würde. Deshalb bin ich zum Kinderschutzbund gegangen, da eine Sozialpädagogin dort sich um Kinder von psychisch kranken Eltern kümmert. Zusammen haben wir schon viel geschafft, sie hat auch immer wieder neue Vorschläge und meint auch, das wir viel machen und das mein Sohn sich super entwickelt hat.
Hab schon richtig Magenbeschwerden deswegen. Nächste Woche lernen wir die Frau kennen, die dann kommen wird.
Danke, Birgit

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Antwort von reblaus am 21.07.2010, 12:42 Uhr

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Re: Wir bekommen jetzt Familientherapie

Antwort von JonasMa am 22.07.2010, 0:53 Uhr

Die Dame vom Amt war alles andere als Feinfühlig - mal nett ausgedrückt.
Ansonste kann ich auch nur raten - nehmt es als Chance. Die Psychologin wird Euch versuchen zu unterstützen und zu helfen - nicht Euch zu erziehen. Das das so nicht funktioniert, sollte sie wissen wenn sie gut ist.
Ich würde das schon in der ersten Stunde ansprechen und Ihr Deine oder Eure Befrüchtungen darlegen. Ich denke auch, sie wird Euch viel Druck nehmen könne.
Wünsche Euch und Eurem Sohn viel Erfolg.

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