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Geschrieben von venena am 20.06.2006, 10:07 Uhr

wie mehr selbstbewußtsein vermitteln?

liebe alle,
folgende situation:
sohn, 8 jahre 10 monate, 3. klasse einer zweisprachigen grundschule, immer wieder probleme mit der lehrerin (stört den unterricht, wirkt unkonzentriert, nicht diszipliniert genug etc.) und mitschülern (aggressivität gegenüber "stärkeren", aufbrausend, sehr leicht beleidigt, bezieht alles auf sich). leistungen: meist sehr gut.
schulpsychologin: sehr sensibles kind mit neigung zu depressionen, iq 130, kind definiert sich vor allem über seine leistungen, will immer zu den besten gehören. ist überdurchschnittlich gut verbalisiert, kann dies aber bei konflikten nicht verwerten. versteckt seine sensibilität hinter einer "arroganten" maske, deshalb bei vielen unbeliebt. hat zu wenig selbstbewußtsein.
vorschläge: regelmäßige "termine", die nur ihm gehören (ohne schwester, partner etc.), ihm klarmachen, daß er nicht wegen seiner leistungen geliebt wird.
zusatzinfos: eine schwester 7 jahre, 1. klasse, ist ihm sozial überlegen und versucht dies manchmal auszuspielen.
trennung der eltern 2002, beide in neuen partnerschaften.
lebt bei mir (mutter) mit regelmäßigem kontakt zum vater.
habt ihr noch irgendwelche vorschläge, wie ich meinem sohn helfen kann?
lg v

 
7 Antworten:

Homöopathie?

Antwort von hase67 am 20.06.2006, 10:21 Uhr

Hallo Venena,

ich weiß nicht, wie du zur Alternativmedizin stehst, aber bei der Beschreibung deines Sohnes ist mir spontan das homöopathische Mittel "Lycopodium" eingefallen. Wart ihr schon einmal bei einem klassischen Homöopathen? Meine Tochter ist ein "Sulfur-Kind" (extrem schlampig und unordentlich, außerdem aufbrausend und sehr rechthaberisch) und ist nach Gabe ihres Mittels beim Homöopathen (wird so jedes Jahr einmal "fällig") immer ein vollkommen anderes Kind.

Bevor ich die Erfahrung selbst gemacht hatte, habe ich übrigens auch nicht an diesen "Humbug" geglaubt. Vielleicht wäre das auch was für euch?

LG

Nicole

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kombination ;-)

Antwort von salsa am 20.06.2006, 13:00 Uhr

ich habe es in kombination gemacht...
zum einen mit dem buch "kinder brauchen selbstvertrauen/ herder verlag" sehr gut beschrieben, wie wir als eltern das selbstbewusstsein stärken können .... oder welche sachen sich einschleichen, damit das selbstbewusstsein untergraben wird.
dazu war ich bei einer klassischen homöopathin und mit globulis, bach blüten und gesprächen (rollenspiele) ... haben wir es ganz gut auf die "reihe" bekommen
salsa

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Re: wie mehr selbstbewußtsein vermitteln?

Antwort von SusanneZ am 21.06.2006, 0:05 Uhr

Denke die Empfehlung ist gut so. Denn Aufwertung durch Loben ist halt wieder eine Wertung, die er dann unbedingt erreichen möchte.

Vielleicht auch eine Therapie wegen der Trennung der Eltern, die ja sicher nicht ganz weg zu streichen ist.

IQ 130 ist sehr viel - hat er dadurch weniger Kontakt mit anderen Kindern genossen, weil er sich wegen Langerweile selbst ausgegrenzt hat?

Wie ist seine Stellung in der Familie. Wird er genommen wie er ist? Dies wirkt sich auch auf die Schwester aus, falls sie zu viel von seinen Schwachstellen mitbekommt. Dann setzt automatisch die Geschwisterrivalität ein, wobei das seine Schwäche noch stärker werden lässt, wenn er dabei immer wieder "verliert". Macht die Schwäche bitte nicht zum Gegenstand innerhalb der Familie. Mehr weiß ich jetzt auch nicht.

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Re: wie mehr selbstbewußtsein vermitteln?

Antwort von venena am 21.06.2006, 8:27 Uhr

vielen dank für eure ratschläge.
von homöopathie halte ich eigentlich nicht viel, vielleicht probier ichs aber trotzdem mal. und das buch werde ich als urlaubslektüre mitnehmen.
@ susannez : daß er loben auch als wertung ansehen könnte, war mir völlig neu, aber natürlich ist das logisch, danke!
therapie wg. trennung: wir hatten schon eine "rainbows"-schnupperstunde, die eigentlichen therapiesessions beginnen erst im herbst, wobei ich nach dem gespräch mit der psychologin nicht mehr sicher bin, ob eine (klein)gruppentherapie für ihn sinnvoll ist (psychologin meint, vor einer gruppe öffnet er sich vermutlich nicht.)
ja, er hatte nie besonders viel kontakt zu (gleichaltrigen) kindern bzw. waren diese kontakte tlw. nicht sehr harmonisch bezügl. spielwünschen etc. möglicherweise spielt der iq da wirklich eine rolle.
die schwester: "typisch mädchen", immer ordentlich, immer "süß", ist in ihrem verhalten viel subtiler - kann extrem krätzig sein, ist aber gleichzeitig so "schlau", daß sie kaum jemals offensichtlich als schuldige dasteht. innerhalb der familie versuchen wir, wirklich keines der kinder zu bevorzugen. außenstehende allerdings (schule etc.) tendieren natürlich dazu, das "liebe brave mädchen" und den "schlimmen unfolgsamen jungen" zu sehen...
lg v

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Re: wie mehr selbstbewußtsein vermitteln?

Antwort von SusanneZ am 21.06.2006, 15:47 Uhr

zur Therapie:
grundsätzlich muss dies therapiert werden, denn all seine weiteren Erfahrungen werden von dieser mitgeprägt. Da er allein nicht über den Berg zu kommen scheint und diesen Entwicklungsschritt nicht schafft, ist Hilfe wichtig um weitere Entwicklungsschritte auf gesunde Art und Weise gehen zu können.
Bei der Behandlung würde ich der Psychologin schon recht geben. Großen Gruppen wird er sich nicht öffnen. Denke dran, er definiert sein SEIN durch Leistung (Können). Schwächen passen da nicht hinein und werden versteckt. Somit wird eine Therapie unmöglich.

Des weiteren sollte natürlich auch die gering ausgeprägte soziale Kompetenz gestärkt werden, wobei ich auch hier empfehlen würde im Kleinen Rahmen (vielleicht sogar nur er und die Psychologin) zu beginnen. So kann man viel adäquater reagieren, beobachten und therapieren. Später - zeitlich je nach Fortschritt - dann in größere Gruppen gehen, um der Realität näher zu kommen.

zum IQ:
der IQ ist ursächlich für diese schwache Ausprägung des Sozialverhaltens (wobei der IQ nur auf die kognitive Komponente bezogen wurde?). Dieser hinderte ihn am Sammeln positiver Erfahrung mit Gleichaltrigen. Wichtig ist für ihn auch Gleichgesinnte (mit ähnlich hohem IQ) zu finden, da natürlich bei ihm andere Interessen bestehen.

Auch hier ist mit der Psychologin mal zu sprechen wie man ihn adäquat fördern kann, also welche Dinge er tun könnte. Das Überspringen einer Klassenstufe könnte in Absprache auch etwas bringen, da er dann wenigsten kognitiv ausgelasteter und evtl. etwas ausgeglichener bzw. zufriedener ist.

Wichtig ist jedoch, die Förderung in der Freizeit. Hochbegabung endet häufig in Langeweile, was allerdings für die emotionale Entwicklung hinderlich ist. Denn alle anderen sind dann natürlich doof, wenn sie nicht das spielen wollen was er möchte (Bedürfnisbefriedigung schlägt fehl). Ich weiß nicht inwiefern ihr ihm da bereits Möglichkeiten bietet. Hochbegabung ist auch Stress für die Eltern ;-).

Habt ihr euch vielleicht schon mal mit Gleichgesinnten (Eltern hochbegabter Kinder) getroffen und euch ausgetauscht? Das würde ich euch auf jeden Fall empfehlen. Auch Bücher wirken unterstützend im Umgang mit dem Kind. Wenn ihr alles besser nachvollziehen könnt, dann geht es auch euch besser.

Welchen IQ hat die Tochter? Ich weiß nicht genau wie der IQ heute gemessen wird. Es wird ja immer noch diskutiert welche Komponenten zu messen sind. Wird auch die emotionale Komponente gemessen? Der Mensch hat ja zwei Hemisphären (Gehirnhälften). Die rechte ist für die Emotionen verantwortlich und nimmt die Dinge eher ganzheitlich wahr und die linke arbeitet kognitiv (gedanklich) und erfasst die wahrgenommenen Sachverhalte analytisch. Letzteres ist bei deinem Sohn sehr gut ausgeprägt. Bei deiner Tochter scheint vor allem die emotionale Gehirnhälfte sehr gut ausgeprägt zu sein. Kannst du mir da zustimmen? Beide Gehirnhälften arbeiten zusammen, wobei alles Wahrgenommene beim Menschen erst in der emotionalen Seite (schnell) verarbeitet wird und diese entweder das ganze vergessen lässt oder an die kognitive Hälfte weiter leitet. Vielleicht hilft dir die Info, wenn du sie noch nicht kennst.

Dass ihr beide gleich behandelt ist sehr schön. Gut wäre auf jeden Fall, wenn die Schwächen des anderen auch nicht vor dem Bruder oder der Schwester besprochen bzw. aufgetischt werden. Da Kinder das für sich nutzen und je schlauer sie sind, umso besser funktionnierts ;-) Das Umfeld reagiert leider immer "egoistisch", damit meine ich menschlich, ohne drüber nachzudenken. Von daher wäre es sinnvoll mal mit den Bekannten und Freunden über sein "Problem" zu sprechen und ihnen zu verdeutlichen, das sie mit ihrem Verhalten zur Förderung dessen beitragen. Ihr das aber nicht wünscht und auch da konsequent handelt. Hierbei solltest du allerdings bereits eine Portion Wissen über die Problematik mitbringen, um besser argumentieren zu können. Bücher, Psychologin,... werden dir helfen ;-)

Bezüglich der Therapie kann ich nur zusätzlich sagen, dass dein Sohn jegliche Strategie nicht mitbekommen sollte, da die Wahrnehmung sein Verhalten bestimmt. Die Therapie würde dann nicht funktionnieren.

Ich hoffe, ich konnte dir noch ein wenig helfen und wünsche euch ganz viel Erfolg! Es ist zu schaffen - er ist noch relativ jung.

Susanne

P.S.:Vor der Pubertät sollte es abgeschlossen sein - denn diese ist noch ein wichtiger Entwicklungsschritt ins Erwachsenenalter.

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Re: wie mehr selbstbewußtsein vermitteln?

Antwort von MiniMama am 22.06.2006, 9:13 Uhr

Meine Empfehlungen:
1. Hypnotherapie, ist aber leider recht schwer eine/n (guten!) HypnotherapeutIn zu finden, kannst hier mal nachschauen: www.hypnoseverband.de (auf der Therapeutenliste)

2. EFT (Klopfakupressur): auch wenn es völlig abwegig wirkt und man beim ersten Mal denkt "was für ein Quatsch", es ist wirklich eine fantastische Methode, derzeit gibt es sogar schon die ersten Schulmediziner die erstaunt feststellen "wir haben keine Ahnung warum, aber es funktioniert".
klasse vor allem dass man so viel dabei selbst machen kann. Mehr dazu in dem Buch "Gesunde Kinder mit EFT" (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3466307066/qid=1150960185/sr=8-8/ref=pd_ka_8/302-2044516-8792051)

Gruß
Minimama

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Re: wie mehr selbstbewußtsein vermitteln?

Antwort von venena am 22.06.2006, 15:22 Uhr

vielen dank für eure wertvollen ratschläge. verabschiede mich mal für 3 wochen mit kind und kegel in den strandurlaub, werde aber wieder berichten, wie die sache weitergeht.
lg v

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