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Geschrieben von kakido am 08.05.2006, 14:12 Uhr

Wie lernt der Junge lesen?

Hallo Ihr Lieben,

mein Sohn geht in die 2. Klasse und ist eigentlich ein ganz guter Schüler. Mathe, Schreiben, Mündlich, alles ok. Aber Lesen ist die Katastrophe schlechthin. Im Lesen ist er der schlechteste der Klasse und macht auch kaum Fortschritte.

Laut Lehrerin ist aber eine LRS nicht zu denken. Sie sagt, Lesen lerne man nur duch Lesen...

Gute Idee, aber wie?? Er hasst lesen! Er hört gerne zu, Wilde Kerle, das magische Baumhaus, Herr der Diebe, aber wenn er selber lesen soll, macht er dicht und geht lieber um 7 ins Bett, als dass er liest. Tagsüber fundtioniert das natürlich auch nicht mit dem Lesen..

Manchmal zwinge ich ihn, erste Klasse Bücher zu lesen, große Schrift, wenig Text, aber auch das ist katastrophal...

Kann mir jemand einen Rat geben? Wäre sehr dankbar dafür!

LG Kerstin

 
12 Antworten:

Re: Wie lernt der Junge lesen?

Antwort von TineS am 08.05.2006, 17:52 Uhr

hallo,

hm kuck doch nach Comics für kinder. Vielleicht nicht gerade am Anfang Mickey mous oder irgendwas mit zubunten bildern. Aber es gibt doch bussi bär - vielleicht auch andere ähnlich aufgebaute zeitungen. Vielleicht tut ihn das animieren.

ansonsten würde ich trotz der Aussage der Lehrerin ihn auf Leseschwäche mal testen lassen. Sicher ist sicher.

vielleicht läßt er sich ja auch bestechen, wenn er irgendwas bestimmtes gerne will, das er vorher mit dir zusammen ein kleines buch liest. halt jeden tag ein kleines bisschen. (evtl ne seite)vorher festlegen,was gelesen wird jeden tag.

viele grüße

tine

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Re: Wie lernt der Junge lesen?

Antwort von KatjaR am 08.05.2006, 18:09 Uhr

Hallo,

mein Sohn liest auch sehr ungern. Letztens waren wir in der Bücherei und er hat sich ein Asterix Heft ausgeliehen. Er hat eifrig reingeschaut und ich war schon begeistert....bis ich mir das Heft genauer ansah: es war auf münchnerisch und es ist ihm noch nicht einmal aufgefallen :-(

Ich würde ihn auch testen lassen.

Grüße
Katja

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Re: Wie lernt der Junge lesen?

Antwort von 58er am 08.05.2006, 20:22 Uhr

ich hab mir gedacht, da sollte man die "fachmänner" ranlassen, an das problem, und habe meinen gleichaltrigen sohn gefragt. er ist eine leseratte, kein text ist vor ihm sicher, aus reiner neugierde, weniger, weil das lesen so spassig ist.

also er rät (o-ton, er diktiert es mir grade): "du darfst ihm nichts mehr vorlesen, sonst will er nie gerne lesen, auch wenn er groß ist. aber wenn du ihm nichts mehr vorliest, auch wenn er sagt, bitte, bitte, lies mir das ganz spannende buch vor, mache es nicht: irgendwann wird er es nämlich lesen wollen, weil er so neugierig ist. dann gewöhnt er sich das lesen langsam an."

dem habe ich nichts hinzuzufügen ;-))
viele grüße von old mama

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Re: Wie lernt der Junge lesen?

Antwort von Ebi-Mama am 08.05.2006, 20:32 Uhr

In einem so hartnäckigen fall hilft wohl nur Erpressung/Bestechung: Schreib ihm einen kleinen Brief, indem du ihm erzählst, was Du Tolles mit ihm machen wirst bzw. er darf (z.B.: Eisessen, länger Fernsehgucken, ein Fußballspiel ansehen,etc.). Aber vorher natürlich nicht sagen was drinsteht. Und konsequent nichts mehr vorlesen: keine Plakate, keine Werbung, kein Fernsehprogramm, keinen Wegweiser, keine Hinweisschilder. Laß ihn auch vorlesen, was im Hausaufgabenheft steht.
Ich wünsch Dir viel Erfolg.

P.S.: Mein Sohn (3.Klasse) liest auch keine Bücher, aber alles andere Schriftliche. Seit kurzem liest er jedoch seinen kleinen Geschwistern Gute-Nacht-Geschichten vor.

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Schnitzeljagd

Antwort von like am 08.05.2006, 21:22 Uhr

Was meine als Leseanfänger immer gern gemacht haben, ist eine Schnitzeljagd durchs Haus, also du müsstest kleine Zettel schreiben, auf denen steht, wo der nächste Zettel zu finden ist. Am Ende liegt dann eine Belohnung - was Süßes, ein Aufkleber, Tatoo etc. Die Zettel kann man auch immer wieder verwenden (Reihenfolge variieren) und in der Schwierigkeit anpassen (von "Bad" bis "unter der vierten Stufe der Kellertreppe findest du den nächsten Hinweis" ist ja alles möglich). Das trainiert nämlich auch das Leseverständnis, was ganz wichtig ist.

Bildunterschriften in Sachbüchern gingen auch bald recht gut.

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@58er und kadido

Antwort von teichlein am 09.05.2006, 9:16 Uhr

erstmal @85er: Du hast einen sehr klugen Sohn.Wie alt ist er?Ich finde das toll,was er dir diktiert hat.

@kalido: Schreibe ihm doch ab und an kleine Briefe mit solchen Sachen wie: Wenn du die Hausaufgaben fertig hast,bekommst du ein Eis...irgendwas motivierendes was sich nur erfüllt,wenn er es selbst gelesen hat...und die Briefe werden nach und nach immer länger...

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@ebi-mama

Antwort von teichlein am 09.05.2006, 9:18 Uhr

sorry habe dein posting erst gerade gelesen,nun ist meines deinem ähnlich,aber wirklich reiner Zufall!

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Re: Lesen lernen

Antwort von MamaMalZwei am 09.05.2006, 9:39 Uhr

Hallo zusammen, hatten gestern gerade einen Vortrag über frühkindliche Reflexe. Wenn die zum Teil noch vorhanden sind, sagte die Referentin, fällt Kindern das Lesen schwer. Da mag was dran sein, ansonsten würde ich die Augen überprüfen lassen (Ob er fokussieren kann, wieviel Mühe ihm das bereitet, welches Auge dominant ist oder ob er schlicht kurz- oder weitsichtig ist).
Ich mach es so: Wenn er möchte, dass ich ihm abends vorlese, dann soll er mir aus einem leichten Buch zwei bis drei Seiten selber vorlesen. Dafür lobe ich ihn und dann lese ich was vor (Kleiner Nick, Fünf Freunde usw.) Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ihm das Lesen um so schwerer fällt, je kleiner die Buchstaben sind und je weniger Absätze da sind.
Deshalb lege ich unter die Reihe, die er lesen soll, quer ein Lesezeichen. Wenn er Worte überliest, gebe ich ihm mit dem Finger vor, wie er den Worten folgen muss. Das klappt recht gut. LG

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erstmal die Ursache herausfiltern lassen ...

Antwort von sechsfachmama am 09.05.2006, 11:09 Uhr

meine Tochter (fast 11) wollte auch nicht gerne lesen. Die Jungs lasen schon nach 6 Wochen Schule die ersten Wörter, sie interessierte es nicht. Ende 1. Klasse fing sie bissel an. Dann las sie schon mehr, auch Kinderbücher große Schrift usw., aber wenn ich sie fragte, was sie gelesen hat - weiß ich nicht, das kann ich mir nicht merken, ich muss ja lesen ...
In Mathe Probleme, Textaufgaben lösen katastrophal, logische Schlussfolgerungen usw ...
Jedenfalls glaubte ich erst an LRS (auch wegen der vielen Fehler) und Rechenschwäche. Beim Psychologen Test machen lassen - sie hat IQ von 68 und sollte dringendst auf Hilfsschule, ansonsten würde sie "verheizt" - Lösung des Problems gäbe es keins (diese Diagnose haben bisher alle Kinder erhalten von meinen Bekannten, die bisher dort waren). Das stellte mich nicht zufrieden. Sie ist ein sehr umgängliches Mädchen - Hausmütterchen pur, musisch, künstlerisch begabt, malt schön, denkt sich Gedichte, Lieder, Geschichten aus, spielt viele Rollenspiele mit den Geschwistern, kann mir die Küche komplett in Ordnung halten - hat also vollen Durchblick ...
Bin zu der Logopädin, bei der auch die Kinder meiner Freundin waren, nur mal so zum "Schnuppern" - sie meinte, dass sie die Diagnose auch nicht bestätigen kann nach der halben Stunde Beobachtung - ich soll mir dringend eine zweite Diagnose einholen.
Ein anderes Institut sagte mir, dass sie den gleichen Test machen, also bringe das nix und außerdem bezahlt das nicht die KK. Ich soll mich doch ans Regionalschulamt wenden. Hab ich auch gemacht.
Wir waren paar Mal dort, sie hat wieder Tests gemacht, allerdings rein Schulwissen. Ergebnis: sie hat eine Konzentrationsstörung und eine Untergrundwahrnehmungsstörung. Dringend Ergotherapie und Konzentratiionsübungen.
In der Schule mit einer Leherin hat sie daraufhin erstmal 10 Stunden Konzentrationsübungen gemacht - mit dem Erfolg, dass sie in einem Laufdiktat sogar mal eine eins heimbrachte, das ist noch nie passiert. Jetzt sind wir in der Ergo und dort waren die ersten drei Mal auch "nur" Diagnose. Ergebnis: die Konzentrationsstörung kommt von einer Überforderung. Irgendwann fühlt sie sich der Sache nicht mehr gewachsen und flüchtet sich in eine Traumwelt. Hat wieder mit der Untergrundwahrnehmungsstörung zu tun - da sie damit große Probleme hat (siehe erste Leseversuche), muss sie soviel Kraft investieren, dass diese nicht bis zum Schluss reicht.
Sie hat Probleme in der Formkonstanz (also durchhalten, dranbleiben usw.), hängt alles mitnander zusammen.
Jetzt weiß ich auch, warum sie noch nie gerne gepuzzelt hat, das ist für sie die reinste Quälerei. Sie kann diese Details auf den Puzzleteilen gar nicht richtig erkennen, die Unterschiede der Ausbuchtungen usw.
Deshalb ist für sie Lesen und Textaufgaben lösen auch so anstrengend. Sie muss sich dermaßen auf das Erfassen der Buchstaben konzentrieren, dass nicht mehr Kraft für das Merken und Verarbeiten bleibt. Ist sie am Ende von einer Textaufgabe mit Durchlesen angekommen, weiß sie eigentlich gar nicht mehr, was drinstand ...
Es muss nicht immer eine "nur" Unlust des Kindes dahinterstecken - oft haben die Sachen wirklich begründete Ursachen. Ich würd mal solche Tests machen lassen, bevor sich das Kind quält. Kost ja nix, außer Zeit und Fahrtkosten ... aber besser testen lassen und es ist nix, als nicht testen lassen und sich ewig rumärgern.
Nachhilfeinstitute wollen für solche Tests immer haufenweise Geld ... ich war mal zu so einem Vortrag - dann dachte ich - was machen die Eltern, die kein Geld für Nachhilfe haben? Und kam über Umwege auf das Regionalschulamt. Dort wurde mir auch gesagt, dass sämtliche Nachhilfe übers Regionalschulamt und die Schule (Beratungslehrerin) abgedeckt werden können.

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Re: @58er und kadido

Antwort von 58er am 09.05.2006, 15:28 Uhr

hallo teichlein,

der "schlauberger" war im dezember 7, geht in die 2. klasse und will mal archäologe werden, dino-knochen ausgraben, sagt er. ich habe schon heute argumentativ nix mehr zu melden gegen ihn und bin gespannt, was das mal wird, wenn er größer wird ;-))) (aber die kinder sind heute ja alle viel schlauer als wir noch zu unserer zeit, finde ich; gut so, sie müssen sich ja auch mal viel härter durchsetzen später, v.a. im berufsleben).

viele grüße von old mama

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Re: erstmal die Ursache herausfiltern lassen ...

Antwort von 58er am 09.05.2006, 15:42 Uhr

hallo sechsfachmama,

deine geschichte finde ich beeindruckend und vorbildlich, wie ein lehrstück für andere eltern, in jeder hinsicht. kritisch bleiben gegenüber diagnosen außenstehender, am ball bleiben, nie aufgeben - das lerne ich daraus.

viele grüße von old mama

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Re: Wie lernt der Junge lesen?

Antwort von Eleanamami am 09.05.2006, 19:38 Uhr

Hallo,
kann dein Sohn wirklich schlecht lesen (also erfasst er den Sinn nicht von dem was er liest) oder kann er schlecht laut vorlesen?????? Lesen und laut vorlesen sind verschiedene Dinge!!!!! ich habe grad in meiner 2. Klasse den "lesetest" gemacht, ohne dass die Kinder laut lesen mußten. Das eigentlich wichtige lesen findet nur im Kopf statt und nicht mit dem Mund ( zugegeben die meisten menschen können beides)Es gibt Kinder und leider werden es immer mehr, die laut vorlesen sehr gut können, wissen aber nicht was sie gelesen haben.Dann gibt es auch Kinder, die lesen sehr sinnerfassend, wenn sie aber lesen und sprechen miteinander verbinden müssen, stolpern sie und man hat den Eindruck, sie lesen schlecht! dann bekommen sie kritik, im schlechten fall eine miese Note oder ernten enttäuschte Blicke......so vergeht ihnen dann die Lust am eigentlichen lesen.
bevor du dir also Sorgen machst, teste doch mal......es kamen schon tolle beispiele... Briefe mit der Ankündigung einer Überraschung usw. aber zwinge ihn nicht, dir laut vorzulesen.... das müssen meine nicht mal im Unterricht!!!!!!

Die lehrerin hat recht Lesen lernt man durch lesen, ABER eben nicht durch laut vorlesen.....jedenfalls nicht alle Kinder!

Ich hab ein schlaues Bürschchen in der Klasse.....er kann auch nicht vorlesen, studiert aber Lexika usw.
Am Ende der rechnung ist das das Wesentliche! Laut vorlesen muß er dann nur noch als papa und davor kann er sich zur Not drücken..;-)))))

LG Astrid

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