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von schana  am 23.02.2022, 21:08 Uhr

Wie am besten schreiben üben

Hallo, mein Sohn ist in der zweiten Klasse. Eigentlich hat er keine Probleme, bis auf das Schreiben. Er vergisst oft Buchstaben oder die Punkte beim ü. Wie übt ihr schreiben. Wir bekommen jede Woche 10 Lernwörter. Am Montag gibt es neue am Freitag werden sie in der Schule „abgefragt/geschrieben“. Früher haben wir sie lesen Tag geübt was ihn ungefähr überhaupt nicht interessiert hat. Dementsprechend hatte er immer 2/3 Fehler. In der Schule hat er meistens 0 oder 1 Fehler. Das muss aber nicht heißen dass er, wenn er das Wort 4 Wochen später wieder schreibt, es richtig ist. Wie übt ihr?

 
4 Antworten:

Re: Wie am besten schreiben üben

Antwort von Schniesenase am 23.02.2022, 23:31 Uhr

Hallo schana,

laut Hirnforschung funktioniert das Lernen nur, wenn es auch einigermaßen positiv besetzt ist. Stupides Üben ohne Interesse wird das Kind nicht dazu bringen, die Wörter besser zu schreiben. Das ist auch meine langjährige Erfahrung. Wenn es gelingt, die Übung so zu gestalten, dass sie Spaß macht, klappt es meist viel besser.

Beispiele:

Baue einen Lernwörterparcours. Kind muss durch Tunnel krabbeln, über Leiter steigen, einer Fährte folgen (das geht sogar draußen) usw. und am Ende das Lernwort aus einzelnen Silben zusammensetzen, mit Buchstaben legen, ggf. die Schreibschwierigkeit darin umkreisen, es mit Knete kneten, das richtige Wort auf einem Haufen anderer Wörter (auch diesem, aber nicht richtig geschrieben) heraussuchen, mit Straßenmalkreide auf den Boden schreiben, mit Ästen legen, er kann in einer Art Wörter-Turnzirkel viele Silben finden und diese zu den aktuellen Lernwörtern zusammensetzen. Um zu lernen, wie man Wörter schreibt, muss man sie nicht zwangsweise andauernd schreiben. Es werden auch Wortbilder usw. eingeprägt. Wichtig ist es, hin und wieder mal auf generelle Regelmäßigkeiten hinzuweisen, z.B. kann man doppelte Mitlaute meist durch Silbenklatschen hörbar machen: Affe -> Af-fe, rennen -> ren-nen. Solche Rechtschreibregeln findet man auch schon in den Deutsch-Arbeitsheften der Klasse 2.

Je länger Du darüber nachdenkst, desto mehr Aufgabemöglichkeiten fallen Dir ein. Das Wort kann auch auf Deinen Rücken geschrieben werden, und Du musst raten, welches es ist.

Für jede erfolgreich absolvierte Übung könnte es ein buntes Steinchen geben, das er in ein Beutelchen legt. Hat er X Steinchen, kann er sie bei Dir z.B. gegen eine Pokemonkarte eintauschen oder gegen etwas anderes, das ihm Freude macht.

Es ist erst etwas Aufwand, aber das wird mit der Zeit weniger, weil man mehr Ideen entwickelt und viele Materialien schon fertig hat.

Das sind alles nur Ideen, die für Euch beide Spaß machen können, wenn Du die Möglichkeit dazu hast, sowas vorzubereiten. Das geht auch im Park oder Wald.

Falls das alles für Dich so ganz abwegig ist, gibt es die Möglichkeit, mit einer 5-Fächerkartei zu arbeiten: Bastelt eine längliche Kiste in Karteikartenbreite und -höhe, mit 5 Fächern. Die letzten Fächer sind größer als die ersten. Ein Lernwort kommt auf eine Karteikarte, am besten in den Silben in zwei Farben geschrieben (prägt sich bei vielen Kindern besser ein). Auf die Rückseite kannst Du ggf. noch die besondere Rechtschreibschwierigkeit des Wortes schreiben, z.B. "und" unD (kein T) - das "d" wird farbig markiert.

Je nachdem, wie viel Kapazität das Kind hat, nimmt es eine Karte, schaut sie an, liest das Wort, legt sie weg und schreibt das Wort auswendig hin. Dann wird geprüft, ob es auch richtig geschrieben ist. Ist es richtig, kommt es in das nächste Fach, ist es nicht richtig, korrigiert das Kind sein geschriebene Wort, die Karte kommt wieder nach vorne. So wandern gelernte Wörter immer weiter nach hinten. Das zweite Fach kann man auch gut noch mal täglich durchlernen, das dritte vielleicht nach 3-4 Tagen, das vierte nach frühestens einer Woche, das letzte so einmal im Monat. Immer, wenn was richtig ist, wird das Wort ein Fach nach hinten verschoben, immer, wenn ein Fehler darin ist, kommt es wieder ganz nach vorne.

Möglich ist, dass z.B. im Fach 3 und 5 eine Belohnung folgt, wenn ein Wort dort landet. Auch hier würde ich mit bunten Steinchen o.Ä. arbeiten, die in einem Beutel gesammelt und gegen etwas Schönes eingetauscht werden können.

Viel Spaß beim Lernen!

VG Sileick

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Re: Wie am besten schreiben üben

Antwort von Caot am 24.02.2022, 16:09 Uhr

Wörter trennen. Nach Silben. Dann vergisst man keine Buchstaben.

Üben würde ich das im Alltag. Beim Einkaufszettel z.B.

Lehnwörter waren hier schwierige Wörter. Das kam erst mit Klasse 3.

Wenn dein Kind Schwierigkeiten hat, würde ich täglich 5 Wörter üben. Genau wie lesen. Wie Zähne putzen würde ich das nicht diskutieren.

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Schniesenase

Antwort von pflaumenbaum am 12.03.2022, 20:33 Uhr

Deine Ideen sind toll, aber irgendwie läuft doch was falsch, wenn Eltern zu Hause mit ihren Kindern so einen Aufwand betreiben müssen, oder? Das ist doch die Aufgabe der Schule.
Eltern sollten da meiner Meinung nach gar nichts machen, außer vielleicht regelmäßig vorlesen.

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Re: Schniesenase

Antwort von Schniesenase am 21.03.2022, 10:30 Uhr

Hallo pflaumenbaum,

ich habe Deinen Beitrag gerade erst gelesen. Darum antworte ich erst jetzt.

Du hast vollkommen Recht: Das sollte in der Schule gemacht werden!

Wird es offensichtlich nicht. Und jetzt? Das ist ja das Dilemma, in dem die Eltern sich oft in Bezug auf Schule befinden: Manches an Schule ist unzureichend und geht an den Bedürfnissen bzw. Lernbedürfnissen der Kinder vorbei, und so verfehlt Schule häufiger das Ziel, die Kinder in ihren persönlichen Potenzialen zu stärken und bestmögliches Lernen zu ermöglichen. Das liegt vor allem im System, so, wie es seit zu langer Zeit gewachsen ist.

Was macht man dann als Eltern? Die PN fragte nach Möglichkeiten, das Kind so zu fördern, dass es diese Dinge besser lernt. Vielleicht ist es auch zu Hause nicht machbar, mit diesen Möglichkeiten zu arbeiten, weil es eben aufwändig ist. Was ist die Alternative? Das Kind muss durch? Es muss halt stupide üben, obwohl das bei vielen Kindern absolut ineffektiv ist und sie dadurch nur lernen, dass sie mit dem Lernen nirgends, auch zu Hause, nicht angenommen und verstanden werden und keine wirkliche Hilfe bekommen, stattdessen verstehen, dass an ihnen selbst etwas nicht stimmt?

Eine weitere Alternative ist natürlich, sehr eng mit den Leherinnen im Gespräch zu bleiben und dadurch mehr Aufmerksamkeit auf das eigene Kind zu lenken. Das funktioniert bei vielen Lehrerinnen. Bei einigen hat es gegenteiligen oder keinen Effekt. Zumal sie dann oft selbst überfordert sind, weil die Klassen groß, die Probleme vielfältig und die Fort- und Ausbildungsmöglichkeiten begrenzt sind.

Wenn aber die Eltern nichts machen, was lernt daraus das Kind? Aus Trotz, weil das alles die Schule machen soll, lässt man das Kind dann allein mit seinen Problemen?

Ich lasse die Beantwortung dieser Frage mal offen.

VG Sileick

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