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Geschrieben von Hexhex am 01.02.2006, 10:58 Uhr

Widerspruch gegen Grundschulzeugnis

Hallo Claudia,

jap, das städtische Schulamt ist die richtige Anlaufstelle für so etwas. Extrem kooperativ ist man dort aber wirklich nicht. Auch wir haben zwar selbst keine Erfahrung mit denen, aber eine Freundin von mir hat sich dort beschwert, weil ihre Tochter von anderen Kindern massiv gemobbt wurde (körperliche Angriffe, Kleidung entrissen und weggeworfen, Schuhe zerschnitten etc.), und der Schulrektor keine Absicht zeigte, irgendetwas dagegen zu unternehmen. Auch beim Schulamt behauptete man dann, Mobbing in der Grundschule gebe es nicht. Das Ende vom Lied: Sie hat ihre Tochter auf eine andere Schule geschickt, die schuldigen Mitschüler kamen völlig ungeschoren davon.

Meine Mutter ist Grundschullehrerin. Es ist inoffizielle Politik bei den Schulen, dass Zeugnisse so gut wie niemals revidiert oder neu geschrieben werden. Man will hier gar nicht erst das Signal setzen, dass so etwas möglich ist. Weil sonst jedes Jahr die Hälfte aller Eltern verlangen würden, dass Noten revidiert werden. Es ist daher, sehr, sehr schwer, dies zu erreichen.
Man braucht dazu meist einen Rechtsbeistand (weil sich beim Schulamt oder der Schule sonst überhaupt keiner rührt!) und einen langen Atem - und die Frage ist, ob sich das für das letzte Halbjahr Deiner Tochter auf dieser Schule wirklich noch lohnt.

Ich möchte trotzdem noch gern loswerden, dass jedes Ding ja zwei Seiten hat: Du bekommst in erster Linie immer die Version Deiner Tochter erzählt. Es ist natürlich, dass man als Mutter immer zum Kind hält. Oft ist aber die kindliche Darstellungweise stark subjektiv geprägt und entspricht nicht immer der tatsächlichen Situation. Hört man die Gegenseite, stellen sich die Dinge oft ganz anders dar. Ich bin sicher, dass Du tendenziell Recht hast mit Deinem Eindruck vom Zeugnis. Dass ein Kind "pfiffig" ist, genügt aber nicht. Auch sehr intelligente Kinder können miserable Schüler sein, wenn sie sich im Unterricht nicht kooperativ verhalten, nicht ausreichend beteiligen oder keine guten Noten schreiben. Intelligenz ist für schulische Leistung weitgehend uninteressant - sondern hier macht der Fleiß und der persönliche Einsatz des Kindes das Rennen.

Es ist schwer, sich bei der Schule oder der Lehrerin durchzusetzen, wenn man dort starr und uneinsichtig rüberkommt, obwohl sicher auch auf der Seite des Kindes Probleme vorliegen, wenn die Situation so verkorkst ist. Wenn man hier abblockt und die alleinige Schuld bei der Lehrerin sucht, blockt die Gegenseite eben auch leicht ab. Vielleicht wäre ein weiteres Gespräch mit der Lehrerin und in Begleitung der Psychologin (als vermittelnde Dritte) sinnvoll, in dem beide (!) Seiten nochmal aufeinander zugehen können...? Das wäre sicher auch für Deine Tochter am besten, die ja noch ein halbes Jahr lang jeden Tag dorthin gehen muss.

Grüßle und viel Glück,

Hexe

 
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