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Geschrieben von pukeko am 07.11.2007, 11:35 Uhr

Was haltet ihr davon?

Ich wollte mal von einem Vorfall bei uns in der Klasse berichten und mal Eure Meinung fragen:
Es geht um einen Jungen, der eigentlich schon immer mit seinem Benehmen auffiel. Letzte Woche hat er wohl die Lehrerin so geaergert, dass sie ihn vorne in der Klasse hingestellt hat und gemeint hat, alle Schulkameraden duerften sich melden und ihm sagen, was an ihm NICHT gut finden und was er alles schlechtes schon gemacht. Es haben wohl auch viele was zu sagen gehabt. Danach hat die Lehrerin der Klasse gesagt, dass dieser Vorfall in der Klasse bleibt und sie duerfen niemandem was davon erzaehlen. Kann sie sich ja vorstellen, dass es nicht dabei bleibt. Meine Tochter hat mir dann auch tatsaechlich erst nichts erzaehlt, ich erfuhr es nur von einer anderen Mutter. Toechterchen hat es dann bestaetigt.
Ich war ganz baff, und finde es voll daneben. Dass es so was noch gibt!
Also wenn das meiner Tochter passiert waere, waere ich wohl am naechsten Tag beim Direx!
Der Junge tut mir sowieso schon leid, denn zu Hause ists wohl nicht sehr gut bei ihm, und dann hat er auch noch einen Nachnamen, mit dem er gehaenselt wird. Er ist sicher kein Engel, aber sowas machts es doch nur schlimmer.
So, jetzt bin ich's los...

 
10 Antworten:

Re: Was haltet ihr davon?

Antwort von sun1024 am 07.11.2007, 12:37 Uhr

Ich bin gerade sprachlos.

Als Chefin der Schule würde ich sehen, dass ich diese Lehrerin loswerde.

Und als Elternschaft würde ich damit geschlossen zum Rektor laufen.

Erstens ist das ja wohl ein vollendeter pädagogische Rohrkrepierer, jemanden so an den Pranger zu stellen - egal wie genervt die Lehrerin sein mag, muss sie so professionell sein, das anders zu lösen.
Und zweitens was für Vertrauen kann man denn bitte in die Klassenlehrerin haben, wenn sie versucht, Erziehungsmaßnahmen vor den Eltern zu verheimlichen?

Echt unglaublich.

LG sun

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Wow

Antwort von Vio-1 am 07.11.2007, 13:36 Uhr

Hi

Ich muß auch gerade mal nach Luft schnappen.
Kann sun1024 nur recht geben und außerdem:

sie wußte ja wohl, daß ihr Verhalten alles andere als in Ordnung ist, sonst müßte man das nicht geheimhalten.

Ich finde es sehr wichtig, daß Kinder zwischen guten und schlechten Geheimnissen unterscheiden können und wir trainieren das regelmäßig, und dann kommt eine Respektperson (?) und baut so nen Mist?

Ich würde mich sehr stark aufregen und auch etwas unternehmen,
denn genau diese Schiene führt dazu, daß Kinder lernen, daß man Fehlverhalten verheimlicht usw.

Liebe Grüße,
Vio

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Nun ja...

Antwort von Henni am 07.11.2007, 13:53 Uhr

Hallo

wenn es GENAU SO war ist es natürlich daneben..aber ich bezweifel dass es wirklich genau so war.

Ich denke NICHT dass die Lehrerin mit "weitererzählen" meinte, dass man es nciht ZUHAUSE erzählen darf, sondern dass sie nun nciht überall in der schule weiter erzählen sollen WAS dem Schüler vorgeworfen wurde!!
Also wenn da z.B: jemand gesagt hat: ich finde es blöd, dass der XY mir neulich meine Jacke weggenommen hat, dnan sollen die Schüler nicht überall rumerzählen, dass XY ein Dieb ist.


Ansonsten ist der "heiße Stuhl" als Methode der Kritik grad in Gewaltpräventionsprojekten etc. durchaus verbreitet. ICh finde es auch nciht wirklich klasse, habe aber auch schon mal auf diese weise einer klasse ermöglicht, ihren "oberärgerer" mal die MEinung zu sagen. DER war nämlich immmer SEHR erstaunt, wieso die anderen ihn nicht mochten und sein verhalten oft verpetzten. ER wollte eben nciht, dass die anderen immer OHNE dass er dabei ist ohne ihn reden und bei den Lehrern petzen. Sprachen die schüler ihn aber direkt und OHNE Lehrer auf sein Fehlverhalten an, dann gabs direkt Kloppe.

DA mache es dann schon Sinn, im SChutz der Klassengemeinschaft mal Tacheles zu reden. Für mich aber erst bei größeren SChülern eine Methode.


Also: war es WIRKLICH so??? Und wie gesagt: hat sie wirklich verboten es ZUHASUE zu erzählen???

Noch mal nachfragen bitte!



LG Henni

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kann mich Henni nur anschließen...

Antwort von Birgit 2 am 07.11.2007, 14:16 Uhr

... denn oft kommt etwas anders an, als es gemeint war!

Hallo,
ich persönlich finde es auch immer "befremdlich", wenn direkt zur nächst höheren "Instanz" gegangen wird. Falls es wirklich so war, wie es sich nun erst mal anhörte, dann würde ich erst mal die Lehrerin drauf ansprechen. Ich kann mir auch kaum vorstellen, das sie stillschweigen von allen Schülern von ihr erwartet wurde und es wirklich so gemeint war. Und daher finde ich es wichtig, das sie erst mal Stellung nehmen kann.

Die Methode finde ich auch komisch, aber man weiß nicht, was im Vorfeld so alles war, was es für ein Kind ist, was schon alles gemacht wurde, etc. etc. Vielleicht war es gerade für dieses Kind und in der Situation genau die richtige Methode? Ich kann mir gut vorstellen, das man manchmal zu ungewöhnlichen Dingen greifen muss...

Gruß
Birgit

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dito

Antwort von chrispi am 07.11.2007, 14:53 Uhr

Ich habe zum einen es auch so verstanden, dass die Schüler den INHALT der Kritik nicht weitererzaählen sollen (also anderen Kindern) und sich dies nicht auf die Methode bezieht.

Zudem dient, wie Henni je schon geschrieben hat, der heiße Stuhl dazu, durch Fremdperspektive die Selbstwahrnehmung zu erweitern, korrigieren oder wenigstens zu hinterfragen.

Die Frage ist, wie genau die Lehrerin dies durchgeführt hat. Bei deiner Schilderung bekommt man den Eindruck, ein armes Würstchen steht eingeschüchtert vorne und die ganze Klasse kloppt verbal drauf. Ob das so war, sei dahin gestellt. Die Lehrerin sollte den Kindern vorher sagen, wie sie ihre Kritik äußern sollen (also nicht unter der Gürtellinie, Ich-Botschaften etc. ...) und natürlich einen guten Abschluss für den Schüler finden, ihn damit nicht alleine lassen, danach vllt. ein Einzelgespräch mit ihm führen, um das aufzuarbeiten.

Und genau das ist ja eventuell auch geschehen und rückt alles wieder in ein anderes Licht, nicht wahr?

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kenne ich

Antwort von chatilia am 07.11.2007, 15:34 Uhr

finde das auch ganz furchtbar, wird aber in der schule meines sohnes (1. klasse) auch so gehandhabt.

mir kommt es so vor, als missbraucht man die schwarzen schafe für pädagogische versuche. sohnemann wird nie gemassregelt, darum geht es mir nicht, mir tun ganz einfach die kinder leicht, die sich nicht 'konform' verhalten.

es mag vielleicht begründet sein, aber mir fehlt schlicht genügend vorstellungskraft um zu begreifen, wen das schlussendlich weiterbringt:

- die kinder? sie üben kritik und finden es super, sitzen sie nicht selbst da vorne.

- das 'schwarze schaf'? ist frustriert, sitzt da vorne und denkt: ja, ich bin sowieso schlimm, sagt es mir noch einmal.

- die lehrerin? die freut sich auch nicht drüber, wär schliesslich besser für sie, sie könnte störungsfrei unterrichten.

fazit? ich verstehe es nicht und mir tun diese kinder furchtbar leid (bei uns wird auf diese weise jeden freitag das wochenende eingeläutet).

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@chatilia

Antwort von chrispi am 07.11.2007, 15:53 Uhr

Oje, das ist dann vielleicht kein so schöner Start ins Wochenende - da wäre vielleicht anzudenken, dass die Kinder sich im Gegenteil mit "Aufbauern" gegenseitig ins Wochenende schicken...? Aber ich kenn ja die Klasse nicht, darauf kommt es immer an!

Zu deinen Fragen:
Die Kinder lernen, wenn sie gut angeleitet sind, vernünftige Kritik zu äußern, die möglichst wenig verletzend rüberkommt (Ich-Botschaften etc. ...).
Das "schwarze Schaf" erweitert seine Selbstwahrnehmung und denkt darüber nach, wie sein Handeln bei anderen ankommt.
Die Lehrerin hat einen Erziehungsauftrag und Störungen sind ja zunächst mal die unliebsamen Vorkommnisse in der Klasse, die, wenn man einfühlsam damit umgeht, ja vielleicht weniger werden. Dafür Zeit zu investieren ist ihre Aufgabe.

Ich selber würde allerdings diese Methode nur anwenden, wenn ich merke, dass ein Kind eine ganz schräge (Selbst)Wahrnehmung hat, sich vielleicht gar nicht erklären kann, warum andere es meiden etc. ...
Und auch dann würde ich die Methode wahrscheinlich abwandeln.
Aber so hat jeder Lehrer andere Methoden und pädagogische Schwerpunkte und das ist ja auch in Ordnung.

Nur: falls die Lehrerin, von der im ersten Beitrag die Rede war, diese Methode adäquat angewandt hat, ist es sinnlos, dass pukeko oder irgendwer zum Rektor rennt...die ist anerkannt und der Rektor wird sich wegen dieser Elternbeschwerde doch sehr wundern!

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Re: Nun ja...

Antwort von pukeko am 07.11.2007, 20:08 Uhr

Ich glaube schon, dass die Lehrerin vielleicht meinte, dass der Inhalt des Vorfalls nicht weitererzaehlt wird, aber meine Tochter meinte zu verstehen dass der ganze Vorfall als solches nicht erzaehlt werden darf. Meine Tochter hat mir die genauen Worte gesagt, die die Lehrerin gebraucht hat. Demnach ist es nicht klar gnau was sie meinte. Die Kinder sind doch erst 9 oder 10 Jahre alt. Da werden sie sich schon Gedanken gemacht haben, aber was die Lehrerin sagt "zaehlt" halt doch noch viel.
Nun, muss ich dazu sagen, dass es bei uns im Pausenhof sehr zivil zu geht und es kaum Kloppe gibt, so wurde diese Junde wahrscheinlich von seinen Klassenkamerade wenig zurechtgewiesen.
Der Junge ist letzte Woche aus der Schule genommen worden und geht jetzt in eine andere Schule. DIe Familie ist umgezogen, deswegen der Schulwechsel.
Ich habe allerdings etwas Bedenken mit dieser Lehrerin..sie haengt waehrend des Unterrichts andauernd an ihrem Handy und verschickt SMS, oder am Computer und schreibt mails (laut Tochter und anderen Schuelern). Selbst dies, nachdem die Lehrer Handy "verbot" vom Schulleiter bekommen haben. (weiss ich von einer Freundin die dort Lehrerin ist). Sie hoeren waehrend des Unterrichts Radio (nicht nur Musik, sondern einen Sender, der bestimmt nur fuer Erwachsene gedacht ist).
Sie ist eigentlich eine sehr nette Frau, hat die Klasse eigentlich im Griff. Jedes Mal wenn ich in der Klasse bin, bin ich eigentlich erstaunt, wie leise und "lieb" die Kinder sind.
Ich habe entschlossen, nichts der Lehrerin oder Direx zu sagen. ABER ich werde noch andere Eltern fragen, was sie gehoert haben und was sie meinen. Ich bin in der "ungleucklichen" Lage im Vorstand der Schule zu sein, da sollte ich alle Ohren offen halten und wenn es ein reales Problem ist, MUSS ich handeln. Im Moment scheinen die Kinder sehr gerne in die Klasse zu gehen und dieser Vorfall ist wohl ein Einzelfall. Hoffentlich!

Ich danke Euch allen fuer Eure Beitraege, es hilft immer anderen Meinungen zu hoeren.

Liebe Gruesse

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andersherum

Antwort von Anda am 08.11.2007, 10:30 Uhr

Hallo Ihr,
ich habe nur andersherum von dieser Methode gehört. Da wird sie dann "warmer Regen" genannt. Ein Kind, das, aus welchen Gründen auch immer, gerade traurig ist, bekommt von den anderen zu hören, warum sie es mögen.
In der Klasse meines Sohnes mussten sich die Kinder auch mal auf kleinen Briefchen/Zettelchen schreiben, was sie aneinander gut finden.
Stärkt die positive Selbstwahrnehmung.
LG
Anda

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Re: andersherum

Antwort von pukeko am 08.11.2007, 19:33 Uhr

So waere es ja wohl auch wuenschenswert!! Vielleicht sollte ich das der Lehrerin vorschlagen!!

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