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Geschrieben von bugs am 04.12.2006, 9:10 Uhr

Vorsicht mit den Vorurteilen....

Ich denke es liegt viel an ihrem Selbstvertrauen, daß sie den Ehrgeiz nicht aufbringt, uber die "Verständnishürde" zu kommen. Ich merke oft, daß sie neue Dinge gar nicht im ansatz begriffen hat, das erscheint manchmal wie Desinteresse. Andererseits habe ich zu oft erlebt, daß, wenn ich es ihr mit Geduld und Kreativität erkläre, dann macht es "knack" bei ihr, und dann flutscht es plötzlich. Sie ist in einer Schule, wo 2 Jahrgänge (ihre Klasse mit der Klasse darüber) teilweise gemischt unterrichtet werden, das ist was relativ neues, ich weiß nicht mehr genau wie das amtlich heißt. Wir hielten das anfangs für einen interessanten Ansatz, weil ein guter Schüler oft problemlos eine Klasse überspringen kann. In unserem Fall ist das aber nach hinten losgegangen. Die Klasse hat zudem noch eine recht Junge Lehrerin. Die sagte uns vor einem halben Jahr übrigens auch, dass unsere Tcohter zusätzlich noch das Pech hat, dass viele ihrer Klassenkameraden sehr gut wären, also in ihren "beiden" Klassen wären ausgerechnet "objektiv" gesehen überdurchschnittlich viele gute Schüler. Alles in allem komme ich bei dieser modernen Untrerrichtsform wohl eher zu dem Schluß, daß sie prima ist für sowieso gute Schüler, die dann Chancen haben noch schneller voran zu kommen, und dass die schwächeren eher abgehängt werden. Zumindest ist das in unserem Fall so, unsere kleine hat so manche Mitschüler "davonrauschen" sehen, scheint so, als hätte sie das eher entmutigt. Die neue Schule hat dieses Modell übrigens laut der Direktorin abgelehnt, sie unterrichtet im konventionellen Klassenverband. Ich finde dieses Experiment nicht gut, da haben sich die guten Wissenschaftler echt vergriffen. Vielleicht habt ihr die beurteilung der Unesco-Studie zum deutschen Bildungssystem ja gehört, in der kritisiert wurde, dass in D die Schüler viel zu früh (und das schon im normalen Schulsystem!) nach gut und schlecht aussortiert werden (Weiterführende Schulen würden zu früh differenziert). Diese neue Praxis hat noch viel früher in dieselbe Kerbe. Menschen neigen ja sowieso zur "Grüppchenbildung", und Kinder erst recht. Und bei diesem Experiment müßte man besonders auf eine Homogenität der Klasse achten, das ist unserer Jungen Lehrerin aber tüchtig mißlungen, wenn man es so sieht. Die viele "Freiarbeit" empfinde ich da auch eher als "machen lassen" (trägt eher zur Grüppchenbildung bei), da traut mutet man den Kindern glaube ich zu viel soziale Kompetenz auf einmal zu, die lernen das doch auch erst gerade noch. Erinnert euch doch mal selber an eure eigene Grundschulzeit: man mußte schon sehr mutig und "erwachsen" sein, wenn man sich mit Aussenseitern abgab. Und Aussenseiter war man schnell, wenn man öfter uncool auffiel (und sei es dadurch daß man was nicht verstanden hatte). Bei mir zum Beispiel: ich wurde von meiner Lehererin damals bewußt als Zappelphillip neben die beste Schülerin in der Klasse gesetzt, die allerdings sehr ausgeglichen war.

Ich könnte jetzt noch weiter schreiben, muß aber zur Arbeit, und außerdem eure Lese-Geduld nicht weiter strapazieren. sorry für die langen Ausschweifungen - was meint ihr denn zu dieser modernen Klassen-Sache?

Grüße Bugs

 
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