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Geschrieben von birgitaustria am 14.10.2005, 11:27 Uhr

verhaltensauffälliges Kind in unserer Klasse...

Hm, mal sehen, vielleicht habt ihr ja einen Tipp für mich.

Die Klassenlehrerin meiner Tochter hatte mich für heute um ein Gespräch gebeten, ich bin nämlich Elternvertreter für unsere Klasse. Es ging um folgendes: Vorgestern hat ein Bub die Klasse verlassen, mit der Begründung, er müsse aufs Klo. In Wahrheit (oder danach...) ist er in den Hortraum gegangen (den kennt er, da er dort die Stunde verbringt, in der die anderen Kinder Religion haben) und hat dort Blödsinn gemacht. Er hat Bücher vom Tisch genommen, zerrissen (!) und runtergeworfen, Blumentöpfe runtergeworfen, die Vorhänge runtergerissen usw. Die Hortnerin hat ihn dabei erwischt und ihn in die Klasse zurückgebracht. Die Arme war komplett fertig.

Während des Unterrichtes stört dieser Bub auch ständig. Krabbelt am Boden herum, zwickt und beisst andere Kinder, wirft deren Sachen runter usw.

Dabei ist er noch dazu hochintelligent, denn ohne sich in irgendeiner Weise am Unterricht zu beteiligen, kann er alle bisherigen Buchstaben, kann lesen, kommt mit den Zahlen zurecht (was man nicht gerade von allen Kindern behaupten kann...).

Leider kenne ich das Kind nicht näher (hab ihn mir heut nur mal unauffällig angesehen, ein fescher kleine Kerl, ziemlich aufgeweckt, er hat mich gleich angesprochen, noch bevor ich wusste, dass er derjenige ist, den ich sehen will....), leider auch nicht die Eltern oder das Umfeld. Schätze nur, dass die Eltern aus dem ehemaligen YU kommen, da der Name auf -vic endet, der Kleine kann aber ziemlich gut Deutsch.

Was sagt ihr dazu?

LG Birgit

 
9 Antworten:

Re: verhaltensauffälliges Kind in unserer Klasse...

Antwort von Claudia36 am 14.10.2005, 12:32 Uhr

So wie du dieses Kind beschreibst ist er in der Schule sicher völlig unterfordert.
Der Bub wird sich langweilen , weil sein Intelekt schon viel weiter ist als bei den restlichen Kindern.
Es gibt schon öft sehr inteligente Kinder die aber nur stören im Unterricht weil es ihnen zu langweilig ist.
Vielleicht kannst du als Elternvertreter mal mit der Lehrein und dessen Eltern sprechen, evtl wäre es sogar besser dieses Bübchen in die nächt höhere Klasse zu versetzen( mit Zustimmung der Eltern) um zu sehen ob er sich dann nicht mehr ´so langweilt.

Claudía

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hmmm, ich weiss nicht, ob das sooo einfach wird...

Antwort von birgitaustria am 14.10.2005, 12:45 Uhr

ich weiss schon, dass es sich sehr nach Hochbegabung anhört. Ich hab mich mit dem Thema schließlich auch schon auseinandergesetzt. Bei uns in Ö ist es angeblich nicht üblich ein Kind schon nach 4 Wochen überspringen zu lassen sondern erst nach der ersten Klasse, also direkt von der ersten in die dritte. So hatte ich das zumindest verstanden. Allerdings muss auch die "Sozialisierung" passen. Und ein Kind das derart agressiv und störend ist, wird dann auch in einer dritten Klasse keine Freunde finden, schätze ich mal.

Die Lehrerin hat, denke ich mal, das Problem ganz gut erfasst (sie hat ja auch schon ein paar Jährchen Erfahrung), denn sie möchte den schulpsychologischen Dienst (vorgeschriebener Behördenweg zur Feststellung von u.a. Hochbegabung oder auch Minderbegabung oder Verhaltensstörungen usw.) einschalten. Leider fürchtet sie, dass es sehr lange dauern wird, bis die dort wirklich jemanden schicken.

Ob sie mit den Eltern schon gesprochen hat, weiss ich nicht. Auch nicht, ob das Sinn hätte, wie gesagt, ich kenne die Eltern leider nicht. Finde auch keine Adresse im Telefonbuch, bin noch am Überlegen, wie ich *unauffällig* Kontakt herstellen könnte, der Bub war noch dazu auch entweder gar nicht oder aber zumindest nicht im gleichen KiGa wie meine Tochter (gibt zwei Einrichtungen hier, die andere ist kirchlich *zweifel*).

Die Lehrerin, die wir haben, hat einen zwiespältigen Ruf, sie gilt als besonders streng. Mir erscheint sie allerdings als sehr kompetent. Ich schätze mal, die haben ihr die ganzen "Spezialfälle" zugeschanzt, nach dem Motto, wenn sie mit denen nicht klarkommt, dann schafft das keiner.

Hmmm, ich bin da total ratlos. Hat vielleicht noch wer eine Idee???

LG Birgit

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Re: hmmm, ich weiss nicht, ob das sooo einfach wird...

Antwort von ninas59 am 14.10.2005, 14:03 Uhr

Vielleicht zeigen sie die Lehrer flexibel und setzen ihn eine Weile in die 2. Klasse.

Wenn er dort ruhig ist und mitarbeitet wissen sie woran es liegt.

Aber ich glaube nicht, dass es so einfach ist. Vielleicht solltet ihr (und die Eltern) mit ihm mal zum Schulpsychologen gehen, der wird euch weiterhelfen können.

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Re: hmmm, ich weiss nicht, ob das sooo einfach wird...

Antwort von Biggi+Jungs am 14.10.2005, 14:05 Uhr

Hallo,

ich finde das Verhalten schon problematisch.
Ich hoffe aber sehr, dass die Lehrerin zuerst mit den Eltern gesprochen hat. Ich würde nicht wollen, dass mit meinem Kind hinter meinem Rücken gesprochen wird. Ich bin auch Elternbeirat in der Klasse meines Sohnes (die Lehrerin hat noch nie mit mir über ein Kind gesprochen) .

Mein Sohn hatte anfangs auch arge Probleme in der Klasse, da er unterfordert war. Er hat geblödelt oder den Unterricht verweigert. Die Lehrerin meinte, entweder hat er ADHS oder ist hochbegabt. Er wurde daraufhin getestet (war eine Aktion von 4 Monaten mit allen Terminen) und er hat einen IQ zwischen 120 und 125. Nicht hochbegabt, aber doch überdurchschnittlich.
Jetzt bekommt er andere Aufgaben als seine Klassenkameraden, die ihm die Lehrerin immer als besonders schwierige Knobelaufgaben verkauft.
Oft darf er auch den Kindern etwas vorlesen bzw. kleine Extraaufgaben übernehmen.
Eine Klasse überspringen, was auch bei uns das Thema war, hat mein Sohn strikt abgelehnt. Er wollte in seiner Klasse bleiben.
Im Moment ist er wieder mal stinkesauer (siehe mein Beitrag weiter oben "ich bin frustriert und mein Sohn auch") und schimpft über seine "doofen" Klassenkameraden.

Liebe Grüße
Birgit

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Hochbegabung... (auch @biggi)

Antwort von birgitaustria am 14.10.2005, 15:12 Uhr

ja, ich nehme schon an, dass sie mit den Eltern gesprochen hat oder diese zumindest auch um ein Gespräch ersucht hat. Zwingen kann man ja keinen. Ob das fruchtet, weiss ich nicht, ich kenn die Eltern und eigentlich auch das Kind nicht.

Ich glaube der Lehrerin geht es darum, zu zeigen, dass sie ein Problem sieht und an dessen Lösung arbeitet. Da sie aber nicht mit 24 besorgten Elternpaaren reden kann, hat sie mit mir als Elternvertreter gesprochen. Die anderen Kinder der Klasse haben ja alle mitgekriegt, was abgelaufen ist und sicher genau wie meine Tochter daheim alles haarklein erzählt.

Ich bin ja da nicht so, dass ich wegen jeder Kleinigkeit zur Lehrerin laufe und frage, was sie zu unternehmen gedenkt, ich hab ein gewisses Vertrauen, dass sie die Situation auch einschätzen kann. Aber es gibt eben auch Eltern die jeden Tag in der Tür stehen.

Ob das jetzt ein Vertrauensbruch dem Kind bzw. dessen Eltern gegenüber ist, ich weiss nicht. Sie hat mir ja nichts erzählt, was ich nicht schon wusste, ausser, dass sie eben den Schulpsychologen einschalten will. Was ich sehr lobenswert finde. Denn egal, was mit dem Buben ist, sei er jetzt hochbegabt oder verhaltensgestört, eine Veränderung muss her, auch zu seinem Wohl. Denn ein Kind, das sich so aufführt, kann sich doch nicht wohlfühlen.

Das mit den Zusatzaufgaben finde ich ja keine schlechte Idee, aber das Kerlchen verweigert ja schon die normalen Aufgaben, also kann das nicht laufen. Herrje, wenn das nicht soooo schwierig wäre!!!

Ich versteh das ja irgendwo. Ich war auch immer tooootal langsam, wenn ich was fad fand und bei meiner Tochter ist es auch so, also kriegt sie auch keine spannenden Zusatzaufgaben, weil sie mit dem normalen Zeug gerade mal in der Zeit fertig wird. Und wenn ein Kind das normale gar nicht erst anfängt sondern nur das Rumpelstilzchen macht, wie soll denn die Lehrerin vor der Klasse rechtfertigen, dass der dann was anderes machen darf?

Stützlehrer gibt es keinen mehr, wurde bei der "Bildungsoffensive" *zähneknirsch* gestrichen.

Ich meine, dein Sohn ist in der zweiten Klasse und jetzt endlich hast du halbwegs das Gefühl, dass es für ihn funktioniert. Bei uns ist erst ein Monat und zwei Tage Schule (meine Süße ist in der ersten) und der Zwerg verwüstet aus Frust oder Langeweile oder was auch immer ein ganzes Zimmer.

Ehrlichgestanden tue ich mir ein bisschen schwer damit, das mit einem "naja, der wird halt hochbegabt sein" abzutun. (das meine ich an alle, nicht an dich persönlich...) Hochbegabung ist ja momentan so eine Modediagnose für alle Auffälligkeiten. Ich meine, meine Tochter kann auch alles lesen und schreiben (mit massenhaft Rechtschreibfehlern) und rechnen bis 15, aber ist sie deshalb hochbegabt? Oder muss sie auch erst ein Klassenzimmer zerstören, damit wer auf diese Idee kommt? Überspringen und Zusatzaufgaben sind nicht immer die Lösung.

Biggi sagt, allein die Prozedur mit den Tests dauert an die 4 Monate. Wenn der schulpsy. Dienst heute *sehrstarkzweifel* noch reagiert, dann wissen wir trotzdem nicht vor Semester, was mit dem Buben los ist. Bis Semester ist aber noch eine lange Zeit.

Haach, ich möcht keine Lehrerin sein...

Weiss denn niemand, wie in solchen Fällen schnell und kompetent gehandelt werden kann? Oder wie überhaupt der korrekte Weg ist? Was würdet ihr denn tun? Nichts?

LG Birgit

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Re: Hochbegabung... (auch @biggi)

Antwort von Biggi+Jungs am 14.10.2005, 16:37 Uhr

Hallo Birgit,

bei uns war es ja auch so, dass die Lehrerin nicht mehr wusste, was sie mit meinem Sohn machen soll. Er hat die Arme vor dem Körper verschränkt und jede Aufgabe verweigert. Warum sollte er auch 50 mal die 1 schreiben (erst groß, dann immer kleiner), meinte er. Er hat in der Klasse rumgetönt, dass es im langweilig ist und das er das alles schon kann. Da er aber nie mitgemacht hat, wusste die Lehrerin auch nicht, ob er nur "härter" angefaßt werden musste, oder ob er wirklich ADHS hatte. (Aber verwüstet hat er nix). Er war nur hibbelig bis zum geht nicht mehr. Hat immer reingerufen usw.
Zuhause musste ich ihn oft anschreien, damit er überhaupt die Jacke anzieht und in die Schule geht.

Da ich wusste, das er viel kann, (Er konnte vor der Schule alle Buchstaben und langsam lesen und im 100er Raum plus und Minus rechnen) war ich auch verzweifelt.

Der Ablauf dieser Testmonate war so. Zuerst musste ich zum Kinderarzt, dort hatte ich ein Gespräch. Der Arzt gab mir wiederum die Überweisung zu einer ambulanten Einrichtung für Kinderpsychiatrie. Dort habe ich nach 6 Wochen erst einen Termin bekommen. Dort wieder erstmal ein Gespräch (mein Sohn war dabei). Dann wurde entschieden, welche Tests mit ihm gemacht werden. Konzentrationstest, IQ-Test usw. Man hätte dort also auch ADS bzw. ADHS feststellen können. 4 Wochen später der Termin zum Test. Dieser Test ging über 3 Stunden.
Es wurde der Kaufmann - Test (ich komm jetzt nicht auf die genaue Bezeichnung) gemacht. Mein Sohn hat bei den Aufgaben, die für seine Altersklasse gedacht sind, kläglich versagt!! Die Psychologin die ihn testete hat sich gedacht, dass gibt es doch garnicht. Dann hat sie ihm Aufgaben gegeben, die für Kinder zwischen 9 und 10 Jahren vorgesehen sind. Die hat er alle gelöst, fehlerfrei und in enormer Geschwindigkeit.
Dann weitere 2 Wochen später Besprechung des Ergebnisses.

Daraufhin wieder Gespräch mit der Lehrerin, was zu tun sei. Zur Zeit läuft es gut, mein Sohn blödelt nicht mehr und passt auf. Wenn die Lehrerin mal krank ist, werden die Kinder auf andere Klassen aufgeteilt, er darf in die 4. Darauf ist er besonders stolz.

Ich würde also auf jeden Fall dazu raten, dass das Kind schnellstmöglich einem Kinderarzt bzw. Arzt für Kinderpsychiatrie vorgestellt wird.
Wir haben damals mit der Lehrerin gut zusammengearbeitet. Macht das möglichst bald, denn die Grundschule sollte eigentlich noch Spaß machen und dem Kind und natürlich der ganzen Klasse muss geholfen werden.
VG
Birgit

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DANKE

Antwort von birgitaustria am 14.10.2005, 16:42 Uhr

Ich denke, ich werd zusehen, dass ich mit der Mutter mal selbst reden kann. Und vielleicht auch noch mal mit der Lehrerin.

Irgendwie tut mir der Kleine ja leid, aber andrerseits kann es so sicher nicht weitergehen. Wer weiss, was dem noch einfällt...

Birgit

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Re: DANKE

Antwort von *Aquilina* am 15.10.2005, 11:21 Uhr

Hallo,

bin ja auch KlassenElternVertreterin und bei uns bekamen alle Eltern der Klasse eine Klassenliste mit Telefonnummern, falls mal irgendetwas sein sollte. So kann man sich bei Problemen austauschen, ist auch gut, wenn Eltern nicht direkt mit der Lehrerin sprechen wollen oder können, es dem KEV zu übertragen. Wäre bei euch doch ne Idee, oder?

LG Cathy

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cathy

Antwort von birgitaustria am 15.10.2005, 12:21 Uhr

Ja, über sowas habe ich auch schon nachgedacht. Oder so eine Art Ausflug od. Picknick zu organisieren für die ganze Klasse aber eher ohne Lehrerin, so zum besseren Kennenlernen. Muss mal mit den Mamas reden, die ich besser kenne, was die dazu meinen.

LG Birgit

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