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Geschrieben von nicki31 am 26.04.2007, 14:12 Uhr

Verantwortung stärken, aber wie??

Hallo zusammen,

mein Sohn ist 8 Jahre alt und geht in die 2.te Grundschulklasse. Seit ein paar Monaten bekommt er Noten, was es leichter macht, sich einen Überblick über seinen Leistungsstand zu verschaffen. Der ist leider miserabel. Und das Problem ist: es ist ihm vollkommen gleichgültig. Ich bin ratlos, wie ich ihn zu besseren Leistungen anspornen kann. Gute Noten schreibt er nur, wenn ich
1) herausfinde, dass eine Klassenarbeit ansteht und
2) ihn mittags zwinge dafür zu lernen, was oft nur mit Drohungen und Tränen funktioniert.

So übernehme ich aber die volle Verantwortung für seine schulischen Leistungen und das will ich nicht. Ich will, dass er selbst ein Interesse an guten Noten hat und aus eigenem Antrieb etwas dafür tut.
Ihm die Konsequenzen seiner Gleichgültigkeit aufzuzeigen versuche ich immer wieder (seine Freunde gehen aufs Gymnasium, er nicht etc.) Das scheint ihn zu beeindrucken, ändert aber trotzdem nichts an seinem Verhalten. Dann habe ich es mit kleinen Belohungen versucht (für eine Eins oder eine Zwei gibt es Punkte, die er sammeln und dann einlösen kann, wie bei der Tankstelle für uns Große) was auch nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat.

Ein Gespräch mit der Klassenlehrerin hat mich auch nicht weiter gebracht.

Habt ihr eine Idee, was ich tun könnte, um sein Interesse und vor allen Dingen sein Verantwortungsgefühl zu wecken.

Schon mal vielen Dank.

Lieben Gruß
Nicki

 
2 Antworten:

Re: Verantwortung stärken, aber wie??

Antwort von Si+Jo+Jo+Fr am 26.04.2007, 15:37 Uhr

Tja, da beisse ich bei meiner Tochter auch auf Granit. Sie ist allgemein so ein "LMAA-Typ". Sie kommentiert alles mit einem Schulterzucken und "I don't care!"

Aber es wird besser! Sie ist jetzt in der 4.

Also bissi beholfen hat bei uns, dass wir uns mal darueber unterhalten haben, was sie als Beruf machen moechte, welche Chance man mit welchem Schulabschluss hat, wie lange ein Mitarbeiter noch eine Arbeit hat, wenn er so ein Leck mich am Arsch Gefuehl zeigt....wie wichtig es ist, dass der Arzt den Patienten RICHTIG untersucht und behandelt und nicht nur halbe Sachen macht und womoeglich Leben gefaehrdet...was wenn der Polizist den Dieb laufen laesst, weil er keine Lust hat ihm nachzulaufen, was wenn die Lehrerin keine Lust hat, ihr Geschmier zu entziffern und deshalb weniger Punkte vergibt??

Also allgemein, warum man denn ueberhaupt gucken muss, dass man sich anstrengt, warum es Tests gibt, welches Ziel die Schule ueberhaupt hat, wozu man einen Beruf braucht etcpp... einfach mal den Faden weiterspinnen, dass man weiter denken muss, als bis zum naechsten Test oder dem naechsten Schokoriegel... Vielleicht hilft ein "richtiges Gespraech unter Grossen", wie er sich seine Zukunft vorstellt, die vielen Arbeitslosen??

Klar ist das alles noch weit hergeholt, aber der Grundstein wird nun mal in den naechsten Jahren gelegt, da fuehrt kein Weg dran vorbei und in der Schule von Hauptschule auf Gym aufsteigen oder Abendschule ist immer der schwerere Weg. Es geht auch leichter.....moechte er den leichten oder den schweren Weg??

Viel reden reden reden. Vielleicht ein Buechle/Kalender kaufen, wo er die Termine fuer Tests aufschreiben kann. Gemeinsam Lernmaterial kaufen oder billig basteln (kenne da einige seeehr gute Buecher)...vielleicht hilt ein Luek Kasten? So ist der Lernstoff einfach leichter im Gehirn und das "lernen vor Tests" entfaellt...

LG

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Re: Verantwortung stärken, aber wie??

Antwort von hase67 am 27.04.2007, 12:32 Uhr

Ich denke, deine Begründung mit dem Gymi ist für deinen Sohn zu abstrakt. Er hört das zwar, nimmmt auch wahr, dass er dann nicht mehr mit seinen Freunden zusammen zur Schule gehen wird, aber für ihn ist das wohl noch "zu weit weg".

Ich denke wie Si..., dass der Weg eher über eine konkretere Begründung führen muss. Gibt es irgendwas, wofür sich dein Sohn begeistert und woraus man einen Beruf machen könnte? Oder hat er sogar einen konkreten Berufswunsch? Dann kannst du ihm nämlich demonstrieren, welche Kenntnisse er für diesen Job braucht und welcher Schul- und evtl. Studienabschluss dafür die Voraussetzung ist. Erklär ihm ruhig auch, dass er mit einer höheren Schulbildung grundsätzlich eine größere Wahlfreiheit hat, was seinen späteren Job angeht. Falls er keinen konkreten Berufswunsch hat und auch keine deutlichen Vorlieben, kannst du ihm ja z. B. erklären, welche Schulbildung man für bestimmte Berufsbilder braucht, die er aus seinem persönlichen Umfeld kennt und die ihn beeindrucken. Dann wird er schnell sehen, dass für die interessanteren Sachen auch eine höhere Schulbildung notwendig ist.

Ich denke schon, dass ihm klar ist, dass es eigentlich seine Aufgabe ist, sich für die Schule einzusetzen. Allerdings wird er den Sinn noch nicht so ganz durchschauen können und die Folgen nicht abschätzen. Deshalb empfindet er dein "Hinterhersein" wahrscheinlich nur als unangenehmen Druck und schützt sich davor, indem er so eine LMAA-Einstellung an den Tag legt - er gibt sich also bewusst cool, damit ihn deine Sorge und deine Bemühungen nicht mehr in die Enge treiben.

Vielleicht ist es aber auch ein "Rollenverhalten" unter seinen Freunden. Wenn du sagst, seine Freunde gehen später alle aus Gymi, vielleicht sind sie eben zum großen Teil auch solche "Überflieger", dass dein Sohn es achselzuckend aufgibt, da mithalten zu wollen? Kann das sein? Wenn das so ist, dann solltest du vielleicht versuchen, sein Selbstvertrauen und sein Zutrauen in die eigene Leistungsfähigkeit zu stärken, z. B. mit einem außerschulischen Hobby, wo es darum geht, "sich zu beweisen".

Soweit meine Gedanken zum Thema.

LG

Nicole

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