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Geschrieben von Pemmaus am 11.04.2011, 14:34 Uhr

Unterschied Film und Realität... beim Spielen und im wirklichen Leben

Angeregt durch die Frage unten würde mich mal interessieren, ob Eure Kinder z. B. bei Rollenspielen gar nicht mehr abschalten können.

Wie ich unten schrieb, ist meine Tochter im Moment voll im Enterprise-Fieber wie Ihre Freundinnen auch. Allerdings ist das so intensiv, dass ich mir manchmal Gedanken mache, dass mein Kind nicht mehr in die Realität zurückfindet. Alles dreht sich nur noch um dieses eine Thema.

Eine gute Zensur in Mathe kommt natürlich davon, dass sie Spocks-logisches Hirn hatte. Sie hat den ganzen Tag ein Dauergrinsen, als ob sie in die Serie verliebt wäre.

Kennt ihr das auch????????? Manchmal mach ich mir da richtig Gedanken.

LG
Pem

 
3 Antworten:

Re: Schönen Zauber etwas ankratzen...

Antwort von Astrid am 11.04.2011, 15:32 Uhr

Hallo,

dazu fällt mir spontan ein, dass Kinderpsychologen betonen, dass es für tiefe Gehirnbereiche fast keinen Unterschied macht, ob Fernsehbilder gestellt oder echt sind - sie werden von Kindern unbewusst immer als authentisch wahrgenommen. Daran ändert wohl auch die Erklärung Erwachsener nichts, dass es sich hier nur um Schauspieler handelt. Dieses Wissen erreicht das Bewusstsein nur ganz an der Oberfläche und sickert nur langsam ein.

Deshalb finde ich es schon wichtig, dem Kind immer wieder klarzumachen, dass Fernsehen und Wirklichkeit zwei verschiedene Dinge sind. Auch, wenn es den Zauber zerstört, in dem Deine Tochter sich gerade befindet: Ich würde sie freundlich, aber hartnäckig immer wieder ein bissel in ihrer Illusion stören und nicht nur wohlwollend zuschauen. Betone zum Beispiel immer wieder, wie gut Leonard Nimoy den Mr. Spock spielt. Nimoy ist gerade 80 geworden, ein ganz alter Mann. Erzähle, dass seine Ohren nur angeklebt sind und er natürlich keine besonderen Fähigkeiten hat. Man kann auch betonen, dass es das Raumschiff Enterprise nicht gibt, dass es im Studio erfunden worden ist. Vielleicht kannst Du ihr ja sogar bei YouTube ein "Making of" über Star Trek zeigen, wo also die Dreharbeiten gezeigt werden, ich weiß nicht, ob es so etwas für diese Serie schon gibt.

Deine Tochter wird das alles vielleicht spannend finden - oder aber ganz im Gegenteil: diese Entzauberung gar nicht so mögen und desinteressiert wirken. In beiden Fällen würde ich liebevoll, freundlich, aber hartnäckig ihre Scheinwelt immer mal wieder ein bissel stören und erschüttern. Kinder im Grundschulalter können lernen, zwischen Fiktion und Wirklichkeit zu unterscheiden. Das ist wichtig, weil ja die Fiktion oft spannender ist als die Realität. Wer diesem Reiz zu sehr erliegt, kann anfangen, in die Scheinwelt zu flüchten. Deshalb gibt es viele medien- und computersüchtige Kinder und sogar Erwachsene.

Fast noch wichtiger finde ich, dass Ihr Eurer Tochter viele echte und authentische Herausforderungen und Erlebnisse bietet. Je befriedigender die Realität, desto unwichtiger wird die Scheinwelt. Wir waren kürzlich zum Beispiel mit unseren Kindern in einem Kletterwald und etwas später in einer Indoor-Kletterhalle. Hier werden Kinder jeden Alters gesichert und dürfen sich auf altersgemäßen Parcours erproben oder auch mal an ihre Grenzen stoßen. Wichtig sind auch Hobbys, die Selbstbestätigung und Erfolgserlebnisse verschaffen, die nix mit Fiktion zu tun haben (Sport, Musikinstrument). Ich glaube, eine erlebnisreiche Wirklichkeit, in der man etwas probieren, schaffen oder auch mal Hindernisse überwinden muss, ist die beste Versicherung gegen ein Abdriften in Tagtraum-Welten.

LG

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Re: Unterschied Film und Realität... beim Spielen und im wirklichen Leben

Antwort von berita am 11.04.2011, 16:26 Uhr

Echt, die Mädels stehen auf Star Trek? Cool *grins*

Bist du dir denn sicher, dass sie zwischen dieser Phantasiewelt und der Realität nicht unterscheiden kann? Meine Tochter hat auch Spass an Rollenspielen, aber wenn ich z.B. mal spasseshalber mitmache, dann sagt sie gleich, nee Mama, das gibt es doch nicht wirklich. Sie weiss also sehr woll, dass sowas nur Fiktion ist, das heisst aber nicht, dass sie während dessen nicht mit Leib und Seele bei der Sache ist. Und wenn man bedenkt, wieviele erwachsene Trekkis es gab und gibt, ist diese Leidenschaft doch ziemlich verbreitet, was Star Trek betrifft :-)

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@Astrid...

Antwort von Pemmaus am 12.04.2011, 10:41 Uhr

... natürlich unterstütze ich diesen Fiktionswahn nicht. Und wenn wir uns ab und zu einen Film gemeinsam anschauen, mache ich mich auch lustig über die Kunstfelsen etc. Wenn man das mit Filmen heute vergleicht... sieht man bei den alten Star Trek-Filmen ganz klar, dass das im Studio gedreht wurde.

Meine Tochter weiß schon, dass das nicht echt ist. Trotzdem dreht sich irgendwo alles darum. Die Veranlagung intensiv in eine Rolle zu schlüpfen hatte sie aber schon immer. Als im Vorschulalter z. B. Tabaluga aktuell war, war sie mit jedem böse, der sie nicht mit Tabaluga ansprach... Es waren aber immer nur so Phasen... bis eben wieder was Neues aktuell war.

Und ja... sie hat auch genügend Herausforderungen, denen sie sich im realen Leben stellen muss. Sie spielt Keyboard, macht Karate, spielt Unihockey... und die Schule gibts ja ganz nebenbei auch noch. Und freizeitmäßig versuchen wir schon auch ab und zu was zu organisieren, sofern es uns möglich ist.

Also... keine Angst: Ich kratze an Ihrer Fiktionswelt. Aber dennoch finde ich das total ausgeprägt... eben vielleicht auch weil ich mich da überhaupt nicht reinversetzen kann.

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