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Geschrieben von Astrid am 17.11.2005, 11:08 Uhr

Uniformen sind doch reine Kosmetik: Erfahrungen im Ausland zeigen aber, dass...

...dass die Status-Unterschiede trotz Uniform in unausrottbarer Deutlichkeit zutage treten: So gibt es die Uniform meist in billigem Polyester- oder teurem, handgewebtem Wollstoff, was man auch erkennen kann. Auch die Accessoires der Kinder (Armbanduhr, Handy, Brille, Federmäppchen etc.) lassen meist keinen Zweifel am gehobenen oder niedrigen sozialen Status der Eltern.

Ich denke, Menschen sind nicht für Gleichmacherei und Uniformen geschaffen. Sie schaffen es daher immer und absolut zuverlässig, Lücken zu entdecken, in denen sich trefflich die eigene finanzielle Überlegenheit darstellen lässt. Was nützt die schlichte Schuluniform, wenn das Kind im Highclass-Mercedes abgeholt wird?

Aus dem gleichen Grund ist ja letztlich (auch wenn das übertrieben klingt) der Kommunismus gescheitert: Vollkommene soziale Gleichheit gibt es nicht und wird es nie geben. Auch dort versuchte man mit Uniformen (Mao-Arbeitsanzug in blau) die Unterschiede zu verwischen. Und natürlich gab es auch dort immer Privilegierte und das gemeine Volk...

Viel wichtiger wäre daher, dafür zu sorgen, dass auch Kinder aus unteren sozialen Schichten so optimal gefördert werden, dass ihre Abitur- und Studienrate genauso hoch ist wie die der Kinder aus Akademikerhaushalten. DAS schaffen nämlich manche Länder tatsächlich und gehen hier mit prima Beispiel voran - aber das kostet Geld und ist unserem Staat nicht wichtig genug, um wirklich ausreichend Lehrer einzustellen und die Schulen mit mehr individuellen Förderangeboten auszustatten. Uniformen sind doch hier nur Kosmetik, die nix bringt im Endergebnis.

Grüßle,

Astrid

 
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