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Geschrieben von Millaluna am 07.02.2011, 13:38 Uhr

Teilleistungsschwäche / Konzentrationsschwäche / Begabtenförderung

Hallo Mädels,

bei meinem Sohn war mir schon als er noch ein Säugling war klar, dass er anders ist... Er war ungewöhnlich viel wach, schien alles mit seinen Augen aufzusaugen, sprach und lief früh. Im Kindergarten war er den Altersgenossen meistens weit voraus, hat mit 4 Jahren beim Vorschulunterricht mitgemacht und ist dann vorzeitig (mit 5, Kann-Kind-Regelung) eingeschult worden. In der ersten Klasse, konnte er nach einigen Wochen lesen und es war einfach ein Graus, wenn da beispielsweise wochenlang eine Zahl nach der Anderen behandelt wurde und eine ganze DIN A 4 Seite mit 1en usw. bemalt werden sollte. Trotzdem schien es so, als käme er nicht so recht "in die Gänge". Mit dem Schreiben hat er sich unglaublich schwer getan und er braucht heute noch ewig, um einen Text zu schreiben den die Klassenkameraden ruckzuck runter geschrieben haben. Ich habe schon das Gefühl, dass er irgendwann abgeschaltet hat und das Interesse am Lernen und der Wissensdurst total ausgebremst wurden. Wir bieten ihm zu Hause immer "Futter" und er liest auch sehr gerne und spielt sehr schön Klavier. Am liebsten ist er aber draußen und könnte von morgens bis abends mit seinem Kumpel im Garten Fußball spielen.

Nun soll er im Sommer zum Gymnasium. Seine Schulnoten sind im Schnitt gut, aber ein paar 3er sind auch dabei. Die Deutschnote zum Beispiel setzt sich aus mehreren Teilnoten zusammen, wobei er bei der Rechtschreibung eine 1 und im Texte schreiben eine 3 hat...Zuletzt wurde von der Lehrerin bemängelt, dass er sich wenig am Unterricht beteiligt und sich sehr zurück gezogen hat. Er träumt auch oft und scheint in seiner Welt, kann sich oft nicht gut konzentrieren. In den letzten Monaten klagt er öfters über Kopf-oder Bauchweh und ich musste ihn aus der Schule abholen. Zum dritten Mal seit September hatte er dazu noch Ohrenschmerzen (2 Mal eine Mittelohrentzündung). Interessanterweise passiert so was meistens montags (zu Hause bleiben) oder Donnerstags/Freitags (abholen).

Wenn er mal ein Thema gefunden hat, dass ihn interessiert, ist er mit Feuereifer dabei und bringt dann auch gute Ergebnisse...

Ich will einfach nicht so viel Tamtam um das Thema machen und hoffe, dass wir hier mit der Schule vor Ort und in Gesprächen mit den Lehrern das Kind schon durch die Schule bringen werden. Ich will auch gar nicht mit ihm zu irgendwelchen Stellen laufen, die ihn dann testen. Ich glaube, das brauchen wir nicht. Vielleicht habe ich auch Angst vor einer Diagnose, die wir nicht hören wollen. Eigentlich wollen wir wie alle Eltern in ihm einfach nur ein ganz normales Kind sehen.

Ist von Euch jemand mit dem Thema befaßt?

Grüße von Milla

 
13 Antworten:

Re: Teilleistungsschwäche / Konzentrationsschwäche / Begabtenförderung

Antwort von Timtom am 07.02.2011, 15:50 Uhr

Hallo Milla,
unser grosser ist jünger (*08/´03) aber vielleicht hilft es Dir einfach zu hören, dass es anderen Eltern genauso geht...Du hast mir quasi aus der Seele geschrieben ;o). Wir versuchen uns auch seit etwa 2 Jahren (inzwischen mit beiden kids) um´s Testen zu drücken...mal sehen wie lange noch...
Ich denke "zufüttern" ist immer gut (wenn das Kind "Hunger" signalisiert!).
Hast Du mal das Seng-Buch (James T. Webb....hochbegabte Kinder, ihre Eltern, ihre Lehrer) gelesen? Getsestet oder ungetestet, ich fand es sehr hilfreich. Und Tipp: vielleicht solltest Du Dich mit "solchen" Fragen an ein anderes Forum wenden (ich glaube hier wird man sonst gern mal als "Eislaufmutti" abgestempelt....

LG aus UK an alle, die nicht abstempeln ;o)))
Patty und die Muggels

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Re: Teilleistungsschwäche / Konzentrationsschwäche / Begabtenförderung

Antwort von franziska1958 am 07.02.2011, 15:58 Uhr

Ich haben einen inzwischen erwachsenen sohn, er ist getestet. Mit dem test hat sich auch nicht viel geändert, wir hatten es nun endlich schwarz auf weiss, aber genutzt hat es uns nicht viel.

Ich kann nur tipps geben, was du nicht machen darfst: Erzähle deinen freunden und verwandten so wenig wie möglich über die HB.
Solltest du einen test haben, sagen NIEMANDEM den Wert. Sonst kannst du laufend erklären, warum er denn so ist, wie er ist, bei soooo einem wert.
Stärke vor allem sein sozialverhalten, denn damit tuen sich viele hb-kinder schwer.
Mein sohn war immer "normal" wenn er genug zu tun hatte, mit seinem kopf. Er hat z.b. koreanisch gelernt.

Um sein eigenes kind besser zu verstehen, ist so ein test wichtig. Manche dinge habe ICH dadurch besser verstanden.

Für mich waren die anderen eltern das schlimmste. Wir haben vom test nichts erzählt, aber er konnte eben schneller lesen und schreiben. Nach 6 wochen schule war ein ausflug und er durfte was vorlesen.... Da sagte eine mutter zu mir: Na gut, lesen kann, aber dafür ist er ja sehr klein!
Neid muss man sich verdienen, dafür bekommt man mitleid geschenkt!

Franziska

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Verstehe deine Sorgen gar nicht!

Antwort von DidiM am 07.02.2011, 16:26 Uhr

Hallo!
Hört sich doch alles ganz rund an! Ein pfiffiges Kerlchen, mit kleinen Schwächen (eben die 3er-Noten), die er noch verändern oder auch lassen kann. Ein Test ändern doch gar nichts. Bei meinem kleineren Sohn wurde ein Test gemacht, weil man auschliessen wollte, das er minderbegabt ist. Ein Glück ist er es nicht. Er hat einen recht hohen IQ und ich freue mich, daß er als fröhlicher Junge so leicht die Schule bewältigt.
Wenn dein Sohn gut durch die Schule und durchs Leben geht, würde ich daran nicht rütteln. Er ist nun auch kein Über-Überflieger, der jedes Jahr eine Schulklasse überspringt (ein Glück!).
Sozialverhalten - das ist sehr wichtig , darin sollte er vielleicht noch gestärkt werden.

Alles Gute.

Didi

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Re: Teilleistungsschwäche / Konzentrationsschwäche / Begabtenförderung

Antwort von Foreignmother am 07.02.2011, 16:44 Uhr

Hallo,

schwierige Situation.

Falls Ihr keine Hochbegabtenschule in der Naehe habt, muesstet Ihr vielleicht erwaegen, ob Dein Sohn gut und reif genug waere, um zu springen, das koennte die Situation vielleicht etwas entzerren, allerdings waere er dann zwei Jahre juenger als seine Altersgenossen.

Ich wuerde auch versuchen, mit Deinem Sohn zu reden, um ihm verstaendlich zu machen, dass Schule Routine enthaelt, und ihm dafuer noch mehr Ausgleich ausserschulisch geben, der ihn mehr auslastet (Kinderuni, Schachclub, was immer er mag). Es ist nun einmal so, dass der Grossteil seiner Umwelt fuer gewisse Dinge laenger brauchen wird, er aber trotzdem mit ihnen auskommen und sie schaetzen muss. Das ist nicht nur in der Schule so, sondern vor allem spaeter im "richtigen Leben".

Ansonsten wuerde ich versuchen, den Uebergang ins Gymnasium als einen Neustart zu sehen und ihn positiv darauf vorzubereiten. Es wird auf jeden Fall mehr "schnellere" Kinder geben, allerdings gibt es selbst im Gymnasium auch eine Menge Routine, die man nicht wegdiskutieren kann.

Alles Gute fuer Euch.

Gruss
FM

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@ Patty

Antwort von Millaluna am 07.02.2011, 16:48 Uhr

Hallo Patty,

ja, das Problem mit dem Abstempeln kenne ich. In unsererm Umfeld halte ich mich deswegen auch bedeckt.

Die Antworten hier im Forum kann ich selektieren und muss mich nicht um jedes Posting kümmern. Für Deines bin ich dankbar

Leider stelle ich oft fest, dass die Lehrer dem Thema recht hilflos gegenüber stehen. Das "Problem" scheint doch auf immer mehr Schüler zuzutreffen und ich wundere mich, dass die Pädagogen nicht darauf vorbereitet sind.

Grüße von Milla

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@franziska

Antwort von Millaluna am 07.02.2011, 16:52 Uhr

Hallo Franziska,

danke für Deinen Beitrag. Mich würde interessieren, was Dein Sohn heute macht und wie es ihm geht. Wie geht er mit seinen Fähigkeiten um? Kann er sie nutzen und wie kompensiert er die "Schwächen"? Inzwischen ist er vermutlich "ausgewachsen" und hat sich den Neid verdient?

Grüße
Milla

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@ FM

Antwort von Millaluna am 07.02.2011, 17:00 Uhr

Hallo FM,

das mit dem Springen hatten wir in der ersten Klasse erwägt, allerdings hatte ich etwas Sorge, dass der große Altersunterschied doch ein wenig zu problematisch ist. Wichtiger war mir in dem Moment, dass er in der Klasse gut integriert war und er seine soziale Kompetenz stärken konnte. Es war natürlich ein Vorteil, dass er lesen konnte und so haben die anderen ihn bewundert und ihn immer gefragt, was an der Tafel steht. Gleichzeitig hat er den Hilfslehrer gegeben und sich leider mehr darauf konzentriert, was die anderen machen, als seine eigenen Aufgaben zu erledigen.

Ich blicke nach vorne auf die Zeit am Gymnasium mit Hoffnung und Sorge zugleich...

Grüße von Milla

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Re: ADS?

Antwort von Mandy2 am 07.02.2011, 17:19 Uhr

Hallo,

ich würde ihn auf ADS/Träumer untersuchen lassen, bei Kindern die sehr intelligent sind, zeigt es sich erst in den höheren Klassen. Die Probleme beim Schreiben, das Träumen und das Zurückziehen in seine eigenen Welt würden dafür sprechen.

Lg. Mandy

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Re: ADS?

Antwort von GabiK am 08.02.2011, 8:03 Uhr

Ich sehe da kein Hinweis auf ADS. Es ist wohl eher, dass er sich der langweiligen Schule, die ihm nichts recht bieten kann, entziehen will: entweder durch Kopf-/Bauch-/Ohrenschmerzen, dass man abgeholt wird oder erst gar nicht hin muss oder eben durch wegträumen.

Ihr habt ja nun nur noch ein halbes Jahr vor euch. Es wird wohl schwierig, in dieser Zeit einen Test zu machen, mit der Lehrerin darüber zu sprechen und Änderungen zu erreichen, damit deinem Sohn die Schule wieder Spaß macht.

Vielleicht ist es wirklich die beste Variante, deinen Sohn zum Durchhalten zu motivieren und den Schulwechsel als Chance auf Besserung zu sehen.

(Bei uns war es so - die Grundschulzeit eine Katastrophe, jetzt im Gym läuft es prima - toi, toi, toi).

Gabi

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Re: @ Patty

Antwort von Timtom am 08.02.2011, 10:22 Uhr

Hallo nochmal,
es mag ketzerisch klingen, wenn ich das jetzt (selber nicht im System "steckend" sondern nur mit gefährlichem 2nd-hand-Wissen ausgestattet ) einfach so hinstelle, aber mein Eindruck ist nicht, dass es mehr "betroffene" Kinder gibt, sondern, dass der "Grat" in den Schulen viel schmaler geworden ist und deshalb zunehmend Schüler zu beiden Seiten der Skala herunterfallen. Bleibt zu diskutieren warum das so ist (aber da sollte ich mich als Lehramtsstudiumsabbrecher wirklich heraushalten, sonst wird´s böse ).
Mein Zauberwort heisst da Binnendifferenzierung...und wie Du schon schriebst "Ergänzung und Stärkung im privaten Bereich".
LG von der "Sonneninsel"
Patty

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Re: @GabyK

Antwort von Mandy2 am 08.02.2011, 11:48 Uhr

Hallo,

vielleicht siehst Du keine Hinweis, weil Du Dich mit diesem Thema noch nicht beschäftigt hast. Vielleicht ändert sich auch alles wenn er aufs Gymnasium kommt, er ist plötzlich auch sehr konzentriert bei Themen, die ihm nicht liegen, das kann gut sein. Aber wenn es nicht so ist und die Probleme werden mehr, kann man sowas ja im Hinterkopf haben.

Lg. Mandy

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Re: ADS?

Antwort von Haselmaus00 am 08.02.2011, 12:50 Uhr

Hy,

bei meinem Sohn war es ähnlich.Er konnte bevor er in die Schule kam schon lesen und ein paar Sachen schreiben und etwas rechnen.Ihm war dann auch langweilig da er sowie alle Buchstaben und Zahlen kannte.Brauchte immer lange für die Hausaufgaben, und lässt sich schnell und leicht ablenken oder träumt vor sich hin. Dann hatte er in der 2 Klasse dann probleme gehabt und den Anschluss verloren....Er ist jetzt in der 4.Klasse.Ich habe ihn dann durchtesten lassen ( nicht den HBTest )
Es wurde AD(H)s festgestellt, mit Medikament behandelt und es wurde viel viel besser.

vill.denkst ja mal drüber nach und sprichst mal mit deinem Kinderarzt.Auch der kann drauf testen.

L.G.Petra

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@ Petra, Mandy und Gaby

Antwort von Millaluna am 08.02.2011, 14:28 Uhr

Hallo Ihr 3,

ADS steht oft in Zusammenhang mit einer Hochbegabung oder Inselbegabung. Ich vermute schon das es beides ist, aber ich würde kein Medikament geben, so lange die Leistungen in Ordnung sind und die soziale Integration gegeben ist. Also rennen wir auch nicht von einem FA zum Anderen...

Aktuell würde ich den Großen gerne beim Leichtathletik-Training unterbringen - zwei Termine zusätzlich in der Woche und Wettkämpfe, obwohl das für mich zunächst wieder mehr Taxidienst bedeutet. Aber Bewegung hilft, wenn man den Fachleuten glauben darf!

Und dann sehen wir mal, wie es so am Gym läuft.

Grüße
Milla

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