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Geschrieben von Trini am 28.03.2008, 9:59 Uhr

Sunnymausi, Euer Problem mal abtrenn

Zuallererst möchte ich Dich NICHT angreifen.
Ich wünsche Dir nichts mehr als dass Du endlich kompetente Hilfe findest.

ABER, ich befürchte ganz doll, dass Du Dir zu viele Hoffnungen machst.

Du schreibst, dass Deine Tochter ja NUR in Mathe und Deutsch Probleme hat und alle anderen fächer gut sind. Was siond denn die anderen Fächer?? HSU, Englisch, Sport, Musik und Kunst. Bis auf Englisch also reine "Begeisterungs-Fächer".

In Schleswig-Holstein wird ja generell in der 4. Klasse auf Legasthenie getestet.
Extreme Fälle fallen allerdings schon beim Vortest Anfang 2. Klasse auf und werden dann eher getestet (und gefördert).
Ich weiß nun nicht, ob Tests und Definitionen bundeseinheitlich sind.
Hier wird zuerst ein Diagnosediktat geschrieben - von allen Kindern.
Wer dabei auffällig viele Fehler macht (bei uns war es ca. ein Drittel der Klasse), macht einen Intelligenztest.

Und jetzt kommt der springende Punkt: Nue wenn die Rechtschreibleistung in HOHEM Maße vom IQ-Ergebnis abweicht, wird von Legasthenie gesprochen.

Es kann also ein Kind eine grottenschlechte rechtschreibung haben und trotzdem keine Legasthenie-Anerkennung bekommen, weil auch die allgemeine Intelligenz niedriger ist.

Im anderen Extrem liegt die Legasthenie-Schwelle für ein hochbegabtes Kind bei wesentlich geringerer Fehlerzahl.

Die GS-Klasse meines Großen hatte am Ende 9 anerkannte Legastheniker auf 24 Schüler.

Habt Ihr denn eigentlich mal Ursachenforschung betrieben??
Ich kann mir da so einiges vorstellen.
Mein Großer ist/war z.B. ein KIDD-KInd und hatte einige frühkindliche Reflexe nicht integriert. Seit er an der HWS behandelt wurde und auch an den Reflexen gearbeitet wird, hat er deutlich weniger Probleme.

Trini

Lies mal DA (es geht nicht nur um ADS):
http://www.reckhaus.info/adhskissreflex/index.htm

 
14 Antworten:

Zumindest in Englisch

Antwort von Graupapagei3 am 28.03.2008, 10:43 Uhr

haben Legastheniker auch Probleme, denn im Vokabeltest sind sie genauso schlecht wie im Diktat.

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Deshalb....

Antwort von Trini am 28.03.2008, 10:51 Uhr

habe ich englisch da auch ausgeschlossen.
Ist aber sehr unterschiedlich, wie englisch an der GS "betrieben" wird.
Bei unseren jetztigen 3. und 4. Klassen wird es zwar zweistündig unterrichtet und benotet, aber sie schreiben wohl keine wirklichen Arbeiten.
Bei meinem Großen war es noch einstündig und ohne Noten.

Trini

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Nicht zwangsläufig

Antwort von +emfut+ am 28.03.2008, 11:22 Uhr

Fumi ist anerkannte Legasthenikern (Ich habe den T-Wert jetzt gerade nicht im Kopf, aber er war erschreckend) kann aber Englisch weitgehend fehlerfrei schreiben.

Weil mich das auch wunderte, habe ich nach einem Vortrag Prof. Schulte-Körne befragt, der an der LMU zu dem Thema forscht und lehrt. Er sagte mir, daß es darauf ankommt, in welchen Hirnarealen die einzelnen Sprachen abgespeichert werden. Fumi hilft wahrscheinlich, daß sie die ersten 7 Jahre ihres Lebens bilingual aufwuchs, aber auch sonst kann es Unterschiede geben.

In Bayern gibt es übrigens diese Massentests nicht - was ich sehr bedauerlich finde. Sowieso ist diese ganze Geschichte sehr stark Länderabhängig. Sogar der T-Wert, ab dem Legasthenie anfängt, ist unterschiedlich. In Bayern muß zu einem entsprechend hohen T-Wert noch eine ungünstige Sozialprognose kommen, damit das Legasthenietraining vom JA bezahlt wird.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Deshalb....

Antwort von Graupapagei3 am 28.03.2008, 11:49 Uhr

Bei uns in der 3.Klasse 3 Wochenstunden und regelmäßig schriftliche Leistungskontrollen. Klasse 1 und 2 weitestgehend nur mündlich und ohne Benotung, in der 3.Klasse geht es aber voll zur Sache.

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Bei uns...

Antwort von Trini am 28.03.2008, 11:51 Uhr

geht es doch erst in der 3. Klasse los.

Trini

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In der Parallelklasse meines Großen war ein Junge...

Antwort von Trini am 28.03.2008, 12:07 Uhr

dessen Eltern Amerikaner sind, aber er spricht akzentfrei deutsch, ist hier geboren.

Er ist in Deutsch Legastheniker und hat auf dem Gymnasium in Englisch eine VIER.

Trini

PS: Bei der Geschichte mit der Sozialprognose könnte ich schon wieder in den Tisch beißen. Warum sollen "anständige" Familien eigentlich immer alles selber zahlen??

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37,5% ?

Antwort von oeli_bene am 28.03.2008, 13:25 Uhr

Hallo. Ich bin etwas erstaunt über die hohe Quote an Legasthenikern in der GS Klasse. Wenn es sich um eine Regelgrundschule handelt, würde ich mich bei 37,5% doch fragen, ob hier nicht mit hohen Zahlen die Berechtigung der Reihenuntersuchung untermauert werden soll. Rein statistisch sollte es einer sein.

LG
oeli_bene

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Re: Sunnymausi, Euer Problem mal abtrenn

Antwort von sunnymausi am 28.03.2008, 13:27 Uhr

Ursachenforschung?
Ich habe versucht rauszubekommen, ob aus unserer Familie jemand sowas auch schon mal hatte aber nix.. Was von Väterlicher Seite aus geht, kann ich nicht sagen. Seit Jahren bin ich mit ihrem Vater schon nicht mehr zusammen.
Übrings ist sie in Englisch recht gut.
Auch wenn sie noch nicht viele Fächer haben, aber in den anderen ist alles okay.
Es wurde eben von nun 2 Stellen (Fachkräfte) getestet und es hat sich jedesmal das selbe herausgestellt.
Die Logopädin hat sie auch beurteilt (nach 10 Stunden wird es immer so gemacht)und stellte eben fest, dass ihr einige Reflexe fehlen usw... Wir sind nun dabei dies alles aufzuholen.
Das heißt, wir bekommen Übungen und die muss sie einmal täglich machen, wenn möglich geht auch 2x/Tag. Sie meint, wir brauchen noch viele Stunden, um sie auf den rechten Weg zu bringen.
Auch liegt es daran, dass sie eben ein Frühchen war.
Beim Logopäden sind wir nun auch seit 2 Stunden und heut ist die 3 Stunde.
Da wird gelesen und auch geschrieben (alles erstmal getestet), um dann da anzusetzen wo es dringend notwendig ist.
Mal schauen, was sie heut meint.
Meine Tochter braucht auch für Aufgaben einfach zu lange und bei den Diktaten kommt sie meist nicht so schnell mit wie es in der Schule (3.Klasse) eben verlangt wird. Dadurch massenhaft viele Fehler.
Und die T-Werte sind im weit negativen Bereich.
Ich versuche meiner Tochter auch nur zu helfen, aber wenn ich nicht genau weiß, wo ich genau ansetzten soll mit dem Üben, bringt es nix.
Sobald ich einen Termin bei dem Therapie-Zentrum bekommen habe, wird erstmal geschaut, wie weit der Grundstoff vorhanden ist und wo man ansetzten muss, um die Lücke bis Heute zu schließen.
Ich gehe gleich Montag nach der Arbeit in die Schule und werde versuchen von dort es schriftlich zu bekommen, dass meine Tochter weitere Hilfe (außer der 3 Förderstunden in der Schule, wo auch mal welche ausfallen in der Woche) brauch.
Dann muss ich noch eine Stelle aufsuchen, wo ich schon zig mal in den letzten beiden Wochen (seit ich weiß, dass ich von dort auch noch was brauch) versucht habe anzurufen,..
Und Hoffnung sollte man NIE aufgeben.

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Re: Sunnymausi, Euer Problem mal abtrenn

Antwort von +emfut+ am 28.03.2008, 14:59 Uhr

Du weißt aber schon, was ein T-Wert ist, oder? Mit dem T-Wert wird die Rechtschreib- bzw. Leseleistung in Relation zur Gesamtleistung gesetzt. Ist der Wert negativ, wie Du schreibst, ist die Lese- und Rechtschreibleistung besser als die Gesamtleistung, und es liegt definitiv keine Legasthenie vor. Je höher der T-Wert, desto stärker die Legasthenie.

Sunny, es mag ja sein, daß Deine Tochter WAS hat, aber ist das sicher Legasthenie?

Gruß,
Elisabeth.

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Re: In der Parallelklasse meines Großen war ein Junge...

Antwort von +emfut+ am 28.03.2008, 15:08 Uhr

Nein, Trini, das mit der Sozialprognose hast Du falsch verstanden.

Fumi hat eine T-Wert-Differenz von 16 und eine negative Sozialprognose. Das hat aber nichts damit zu tun, daß ich sie verwahrlosen lasse oder sie aus einer sonstwie benachteiligten Familie stammt. Eine negative Sozialprognose heißt lediglich, daß zu erwarten ist, daß sie unter der Legasthenie leidet oder leiden wird.

Ich persönlich kenne kein einziges Kind, das eine mittlere bis starke Legasthenie hat und KEINE nagative Sozialprognose hat. Spätestens ab einem T-Wert von 11 oder 12 geht jeder Psychiater davon aus, daß das Kind unter der Legasthenie leiden wird. Das einzige, was diese Vorgabe erzeugt, sind längere Gutachten.

Ich wollte lediglich aufzeigen, daß die Kriterien für die Förderung - und für alles andere, was mit Legasthenie zu tun hat - in den Bundesländern extrem unterschiedlich gehandhabt wird.

In Bayern wird Dyskalkulie z.B. überhaupt nicht anerkannt. Es gibt keinen Nachteilsausgleich und keinen Rechtsanspruch auf Zuschüsse zur Therapie. Die Eltern eines Schulkameraden von Fumi sind deswegen gerade vor Gericht.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Sunnymausi, Euer Problem mal abtrenn

Antwort von +emfut+ am 28.03.2008, 15:10 Uhr

Sorry, korrekt heißt es T-Wert-Differenz. Der T-Wert ist eigentlich der Wert der einzelnen Tests. Aber bei uns im Therapiezentrum werden die Begriffe synonym verwendet, was natürlich nicht wirklich korrekt ist.

Um so mehr kann ein T-Wert aber nicht negativ sein.

Gruß,
Elisabeth.

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@+emfut+

Antwort von sunnymausi am 29.03.2008, 18:58 Uhr

Was soll sie denn dann Deiner Meinung nach haben? Ich kann eben nur dies wiedergeben wie die Fachkräfte es mir wiedergaben und ich hab es auch schriftlich. Blöd ist sie deswegen noch lange nicht.
Wie sollten denn Deiner Meinung nach die T-Werte sein? 89 oder 100? Dann hat sie?
Mir wurde das alles irgendwie anders erklärt.

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Sunny

Antwort von Trini am 31.03.2008, 8:02 Uhr

Ich habe es Dir doch im Ausgangsposting erklärt.

Die Leistung in der Rechtschreibung wird in Relation gesetzt zur Gesamtintelligenz.

Also grob: IQ minus Rechtschreibleistung.

Ist der IQ hoch, und dir Rechtschreibleistung schlecht ist diese Differenz (T-Wert) größer als wenn der IQ niedrig ist.

Das ist ein Grund dafür, weshalb Hochbegabte oft Legastheniker sind. Weil sie eben bei der gleichen (schlechten) Rechtschreibung einen höheren T-Wert erzielen als normal Begabte.
************

In Sachen Ursachen dachte ich eher nicht an genetische Ursachen sondern an Dinge wie Verarbeitsunggstörungen (visuell, auditiv), Sehfehler (Winkelfehlsichtigkeit), HWS-Blockaden.

An vielen dieser Ursachen kann man arbeiten.

Hast Du Dir die Seite von Ute Reckhaus mal angesehen??

Trini

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Auch ich war...

Antwort von Trini am 31.03.2008, 9:16 Uhr

über dieses Ergebnis total verwundert.

Es haben sich Kinder mit unauffälligen Schreibleistungen als Legastheniker entpuppt.

Meiner Meinung nach haben sie an der GS einfach viel ... zu .... wenig Rechtschreibung geübt.

Die Deutschlehrerin am Gymnasium meinte nach dem ersten (völlig verrissenen) Diktat, dass sie keine Legasthenie-typischen Fehler gefunden hätte.
Aber die Kinder hätten zu große Defizite in Sachen Regeln.

Trini

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