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Geschrieben von Vici1968 am 13.11.2007, 15:12 Uhr

Sind Eltern immer schuld???

Hallo,
heute morgen habe ich etwas erfahren, was mich furchtbar aufgeregt hat. Anscheinend sind grundsätzlich die Eltern daran schuld, wenn es mit den Kindern in der Schule nicht so läuft wie es sollte.
Jetzt muss ich etwas ausholen, versuche mich aber kurz zu fassen: Mein Sohn besucht nun die 2. Klasse. Er wurde mit 7 Jahren eingeschult, weil er schon immer Probleme fein- und grobmotorischer Art hatte und in der Entwicklung etwas hinkte. Außerdem ist er sehr, sehr langsam. Deshalb habe ich hier auch schon öfter geschrieben.
In der 1. Klasse lief es im großen und ganzen gut. Er war zwar sehr langsam, aber die Ergebnisse in den Lernzielkontrollen waren immer sehr zufrieden stellen (ca. Note 2-3) und die Lehrerin kam gut mit ihm zurecht.
Leider wurde seine Lehrerin versetzt und es kam in der 2. Klasse eine neue. Die ist jetzt seit Wochen krank und wir haben eine Vertretungslehrerin. Diese Lehrerin hat nun gestern mitgeteilt, dass sie unbedingt einen Termin mit uns Eltern will. Vorher hatte mein Sohn in 23 min. gerade mal 5 Additionsaufgaben geschafft. Der Termin ist am Freitag.
Heute morgen habe ich mich mit meinem Sohn unterhalten und erfahren, dass sie ihn zur Seite genommen hat und fragte, wann er ins Bett gehe, ob er einen Fernseher im Zimmer habe, ob er einen Gameboy besitze ...
Ich war erst mal baff. Natürlich geht mein Sohn rechtzeitig ins Bett und hat keinen Fernseher im Zimmer. Einen Gameboy besitzt er auch nicht und der Medienkonsum wird von uns streng überwacht.
Seit Jahren bin ich mit ihm bei der Frühförderung, Ergotherapeuten, Motopädie. Jeden Mittag sitze ich stundenlang mit ihm über den Hausaufgaben, damit die Hausaufgaben komplett sind und den Ansprüchen dieser Vertretungslehrerin genügen.
Seit Jahren bin ich am Grübeln und überlege mir, was wir in der Erziehung falsch gemacht haben bzw. machen. Und dann kamen eben diese Fragen an meinen Sohn.
Klar weiß die Lehrerin nicht, was wir schon seit Jahren schon alles unternehmen und sie kennt uns nicht. Aber da ich auch nicht weiß, ob sie überhaupt noch nächste Woche in die Klasse kommt und ob die eigentliche Lehrerin bald wieder kommt, habe ich bisher auch kein Gespräch von mir aus gesucht.
Anscheinend gibt es sofort immer eine Erklärung, wenn das Kind nicht in die Norm passt. Da muß ja dann zu Hause irgendetwas schief gehen.
So, nun geht es mir etwas besser. Aber das musste ich mal loswerden. Oder rege ich mich zu Unrecht auf?

LG
Vici

 
5 Antworten:

Re: Sind Eltern immer schuld???

Antwort von mamaj am 13.11.2007, 15:24 Uhr

Sorry, auch wenn ich Dich verstehe, denn du unternimmst sehr viel um deinem Sohn zu helfen, zu fördern...

Aber

...das weiß ja die neue Lehrerin nicht.
Sie versucht Erklärungen zu finden und möchte eventuell verschiedene Möglichkeiten von vorn erein ausschließen.
Vieleicht ist sie nun z.B. froh zu wissem, das es nicht am Einschlafen, Fernsehen oder Gameboy liegt.
Nun kann sie sich vieleicht schon im vorraus ein kleines Bild von Euch machen und unterstellt Euch nicht erst Dinge, die nicht vorhanden sind.

Sie ist Lehrerin, das sollte meine Ansicht nach ihr Job sein.

Kümmern sich die Lehrer nicht, ist es nicht recht.
Kümmern sie sich, ist es auch nicht recht.

Wie man es macht....

Ich denke, wenn sie von Euch erfährt, wie wichtig Euch die Förderung Eures Sohnes ist, ist sie sicher gerne bereit ihn in der Schule auch nach ihren Möglichkeiten zu fördern.

LG
mamaj, die wirklich Verständnis für deine Reaktion hat...

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du siehst das zu verbissen

Antwort von Claudia36 am 13.11.2007, 15:28 Uhr

die Lehrerin will doch nur wissen warum dein Sohn so ist wie er eben ist.Natürlich fragt man da erstmal nach Schlafzeiten usw, sie kann ja nicht wissen das ihr alles unternehmt das euer Sohn besser wird.
Da hilft ein Gespräch schon einiges.
Sei doch froh das sie sich Sorgen macht um deinen Sohn...jemand anderes würde das überhaupt nicht interessieren.
Wie gesagt warte doch erstmal das Gespräch ab am Freitag und gehe da ohne Vorurteile hin.

Claudia

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Entspann Dich

Antwort von tinai am 13.11.2007, 15:36 Uhr

und sieh es einmal positiv: Die Lehrerin macht sich ernsthaft Gedanken, wie Eurem Sohn geholfen werden kann. Dass sie dazu auch unpopuläre Fragen stellt, die Ihr gleich als Anklage seht, hängt mehr mit Eurer individuellen Situation zusammen. Nimm es als Chance, es könnte ihr auch egal sein nach dem Motto - die Klasse habe ich eh nicht mehr lang.

Was die Schuldfrage angeht, so ist das wohl ein typisch deutsches Problem. Hier wird immer Schuld gesucht und auch ein Schuldiger immer gefunden, besonders Mütter laden dankbar alle Schuld auf sich oder weisen andere die Schuld zu. Fällt das Kind aus dem Rahmen, liegts entweder daran, dass die Mutter arbeitet oder dass sie zu viel ums Kind rum ist. Wie man es macht ist falsch.

Konzentriert Euch auf Euch selbst und hüte Dich davor, zu interpretieren. Diese Lehrerin hat sicherlich einschlägige Erfahrungen mit Gameboysüchtigen Kindern, die zu viel fern sehen und sie versucht einfach herauszufinden, woran es liegen könnte.

Geht davon aus, dass das Gespräch konstruktiv wird und arbeitet zusammen und nicht gegen die Lehrerin.

Kopf hoch. Mein Sohn hat sämtliche Allergien dieser Welt, heftigen Herpes und meine Tochter viele Bronchialinfekte und immer mache ich mir Gedanken, was ich falsch gemacht haben könnte - als wenn das was bringt! Ich kanns nicht rückgängig machen und ich weiß auch nicht, wies anders wäre. Man macht sich als Mutter immer Vorwürfe, warum auch immer.

Grüße Tina

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@alle die mir geantwortet haben

Antwort von Vici1968 am 13.11.2007, 20:23 Uhr

Hallo,
vielen Dank für Eure Antworten und Eure Meinungen.

OK, vielleicht sehe ich mich sofort zu stark angegeriffen. Aber es trifft mich schon sehr, daß ausgerechnet bei uns Gameboy oder Fernseher im Zimmer etc. vermutet werden. Und dabei bin ich ein absoluter Gegner hiervon und würde das in diesem Alter niemals erlauben.

Ich bin halt davon ausgegangen, daß sich die Lehrerin schon auch ein Bild von den Eltern machen kann, wenn sie sieht, daß die wirklich sehr umfangreichen Hausaufgaben immer korrekt und vollständig gemacht sind. Sie müßte eigentlich sehen, daß da jemand jeden Mittag stundenlang mit diesem Schüler beschäftigt ist. Sie kennt ja die Arbeitsweise dieses Kindes in der Schule. Außerdem gibt es doch sicher auch Aufzeichnungen (Schülerbogen etc.) zu den Kindern, wo man sich auch mal informieren kann.

Warum traut sie uns dann zu, daß wir unser Kind dann stundenlang vor die Glotze bzw. Gameboy setzen?

Bin mal gespannt was das Gespräch bringt. Schließlich wollen wir alle nur eines: Das Beste für unseren Sohn!

LG
Vici

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Re: Nicht persönlich nehmen, und auch Lehrerin verstehen!

Antwort von Bonniebee am 14.11.2007, 10:28 Uhr

Hallo Vici,

man kann die Lehrerin gut verstehen: Ein riesiger Teil aller Kinder leidet ja tatsächlich unter schwerer Medien-Verwahrlosung, sieht also täglich stundenlang fern oder konsumiert Playstation und Co. Dies führt zu immer mehr entwicklungs- und sprachverzögerten, unkonzentrierten und zappeligen Kindern. Dass eine Lehrerin also diesen Verdacht als erstes abklären möchte, ist gut nachvollziehbar.

Da es sich in Eurem Fall ja nicht so verhält, brauchst Du diese Fragen überhaupt nicht persönlich zu nehmen oder Dich darüber zu ägern. Versuche, die Lehrerin zu verstehen. Sollte sie noch länger Vertretung machen, würde ich sie nach der Schule (Lehrerzimmer) mal kurz ansprechen. Ansonsten lass es einfach auf sich beruhen und sprich vielleicht nochmal mit der eigentlichen Lehrerin, wenn sie wieder da ist.

Grüßle,

Bonniebee

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