Grundschule

Grundschule

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von krummenau am 31.08.2015, 12:01 Uhr

Schulvertrag unterschreiben (Regeln f. das Sozialverhalten)

Erstmal, auf jeden Fall den Rücken stärken, wie genau, muß man herausarbeiten, das hängt von ihm bzw. der ganzen Situation ab.
Wie alt ist Dein Sohn? Aus meiner Sicht hat er wirklich gut und schlüssig argumentiert, man hat nicht das Gefühl, daß er einfach nur bockt und keine Lust zum Unterschreiben hatte, sondern daß er sich das sehr genau angeschaut und durchdacht hat und daß es dabei auch um sein Gewissen geht.
An sich sind die Regeln des Vetrages wie eben "ausreden lassen, eigenes Eigentum und der anderen achten, auf die Lehrer hören" durchaus wichtig für einen vernünftigen Umgang miteinander, aber Dein Sohn hat nichts gegen die Regeln, die er (zu Recht) für Selbstverständlichkeiten hält, sondern er hat etwas dagegen, das in einem / diesem Vertrag festzuhalten, das sind zwei Paar Schuhe.
Ich würde ihn weder zwingen, zu unterschreiben, noch würde ich seine Namen schreiben, das wäre genauso verlogen und das würde ich ihm auch sagen. Ich würde das dann nicht mit meinem Gewissen vereinbaren können - auf der Ebene argumentieren, er ergumentiert mit seinem Gewissen.
Dieser Vertrag ist ein Paradebeispiel dafür, was Verträge nützen oder eben nicht nützen, es lohnt sich, anhand dessen generell über Vertragsabschlüsse zu reden, falls er Spaß daran hat.
Aus meiner Sicht hat in dem Alter (Grundschulkind) seine Unterschrift keinerlei rechtliche Wirksamkeit, er kann getrost unterschreiben, ohne daß das eine (rechtliche) Bedeutung hat. Das ist die eine Seite, aber nur die rein juristische. Er legt in seine Unterschrift mehr (Persönliches) hinein und hätte sicher Bauchgrimmen, das soll nicht sein, das ist dieser "Vertrag" nicht wert.
Die Schule hat Dich aufgefordert, mit Deinem Kind zu reden, das würde ich zum Anlaß nehmen und den Spieß umdrehen.
Wenn Dein Sohn das möchte (auch hier: nicht zwingen, anbieten), würde ich zusammen mit ihm einen Termin mit der Lehrerin ausmachen, mit dem Hinweis, wegen des Vertrages hättet Ihr mit der Schule Gesprächsbedarf. Da kann er in Ruhe und ohne den Gruppendruck der Klasse (du bist der einzige, der...) seine von Dir oben hingeschriebenen Argumente ihr gegenüber äußern (in Deinem Beisein, damit ein Zeuge dabei ist) - und es ist wichtig, dazuzusagen, daß ein Kind, das problemlos unterschrieben hat, im nächsten Moment seinen Bleistuft zerbrochen hat, sich also nicht dran gehalten hat. Da die Schule den Vertrag aufgesetzt hat, kann Dein Sohn von der Schule nun einfordern, Konsequenzen folgen zu lassen, Bleistuft ersetzen, mit Peter reden, wie auch immer. Dazu wäre sie als Vertragspartner dann ja verpflichtet, sonst ist der Vertrag, wie er argumentiert hat, nichts wert.
Diese Verträge werden gerne aufgesetzt, unterschrieben, keiner hält sich dran und es passiert nichts - mal überspitzt ausgedrückt. Kein Wunder, daß er den für überflüssig hält.
Unsere Grundschule hatte einen ganz ähnlichen Vertrag, der auch von Eltern und Kindern unterschrieben werden sollte. Mein Sohn hat ihn auch nicht unterschrieben, aus ähnlichen Überlegungen heraus, was keinen gestört hat.
Ich habe ihn mit dem Zusatz unterschrieben, "zur Kenntnis genommen" (dann erst Unterschrift). So unterschreibe ich alle Schulbriefe, wenn ich mit dem Inhalt nicht unbedingt einverstanden bin, dann hat die Schule, was sie will und ich dennoch mein reines Gewissen, denn ich habe das zwar gelesen, aber ich muß dem trotz Unterschrift nicht zugestimmt haben.
Wenn es Deinem Sohn nicht ganz gegen den Strich geht, würde ich zusammen mit ihm ein Gespräch mit der Schule machen, denn auch mich würde es ärgern, wenn das so gelaufen ist, da hätte ich persönlich auch Gesprächsbedarf.
Ich weiß, es wird oft argumnetiert, daß man eben auch mal was machen muß, was man nicht will (in dem Fall unterschreiben), daß alle anderen doch auch kein Problem damit hatten oder, wenn man es als Einziger nicht macht, daß die Lehrer einen dann auf dem Kieker haben.
Damit muß man dann vielleicht leben, obwohl Lehrer einen auch "einfach so" auf dem Kieker haben können, manchmal stummt die Chemie einfach nicht, auch wenn man "nichts" getan hat.
Ihm zu sagen, jetzt unterschreib mal, alle anderen haben das doch auch gemacht und dann ist Ruhe wäre aus meiner persönlichen Sicht Erziehung zum Duckmäusertum, das wäre nicht meine Linie. Nur weil alle anderen etwas tun, muß das nicht gut sein, und man muß gegen das eigene Gewissen nichts tun, um Ärger aus dem Weg zu gehen.
Aber klär das mit Deinem Sohn, wie weit er gehen möchte, was ihm wichtig ist und was nicht, auch mit den möglichen Konsequenzen, denn er hat nun mal die Lehrerin und er muß in die Schule gehen, nicht du.
Viel Erfolg beim passenden Rückenstärken, das ich auf jeden Fall das Allerwichtigste finde
und lG von Silke

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge im Forum Grundschule
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.