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Geschrieben von Erdbeere81 am 31.08.2015, 10:43 Uhr

Schulvertrag unterschreiben (Regeln f. das Sozialverhalten)

In unserer Grundschule gibt als Teil der Förderung der Sozialen Kompetenzen eine Art Schulvertrag, das ist die Überschrift.

Aufgeführt sind 7 Regeln die zuvor im Unterricht besprochen wurden: ausreden lassen, eigenes Eigentum und der anderen achten, auf die Lehrer hören usw.

Zum Schluß kommt der Text "Ich kenne diese Regeln und bemühe mich sie einzuhalten. Meine Eltern unterstützen mich dabei"

Unterschrieben werden soll der Vertrag vom Schüler (2 Klasse) und den Eltern.
Wir Eltern haben vorab auf dem Elternabend unterschrieben.
Mein Sohn kam nun Freitag nach Hause mit der Bemerkung " X hat als einzigestes Kind in der Klasse Bedenken der Vertrag zu unterschreiben, bitte sprechen Sie mit ihrem Kind"

Kind sagt:
- Das ist ein Vertrag uns wurde erklärt, dass die Unterschrift freiwillig ist. Ich habe entschieden ich will das nicht.
- Jetzt wird auf mich Druck ausgeübt, dann ist das mit der Freiwilligkeit ja gelogen.
- Mit einem unehrlichen Vertragspartner will ich nicht Verträge unterschreiben
- Ich kenne diese Regeln schon lange und halte mich bereits daran
- Wenn ich unterschreibe, denken die Lehrer dass ich diese Regeln erst noch neu "lernen muss"
- Peter aus der Klasse hat den Vertrag unterschrieben und 5 Min. später meinen Bleistift zerbrochen, also sieht man dass es nichts bringt den Vertrag zu unterschreiben.


Ich habe das Gefühl, er will nicht unterschreiben, weil er viel von "Versprechen halten" hält und Angst hat, die Punkte nicht einhalten zu können und dass man ihn dann auf "du hast es versprochen" festnagelt.
Aber alle Hinweise auf das Wort "bemühen" überzeugen ihn nicht.

Irgendwann hielt er mir den Stift hin und sagte, dass ich ja seinen Namen schreiben könne. Dann wäre die Schule zufrieden, ich und er auch.
Aber bleibe aber dabei, dass das alles blöd ist.

So.
Was würdet ihr tun?
Rücken stärken oder zurreden zu unterschreiben?

 
40 Antworten:

Re: Schulvertrag unterschreiben (Regeln f. das Sozialverhalten)

Antwort von MamaMalZwei am 31.08.2015, 10:55 Uhr

Hallo, grundsätzlich gebe ich Deinem Kind recht. Wenn gesagt wurde dass der Vertrag freiwillig ist, dann hat er das Recht, nicht zu unterschreiben.
Aber was bringt ihm das, wenn er sich jetzt weigert?
Dass die Lehrer ihn "auf dem Kieker haben". Das wäre es mir nicht wert. Im Leben muss man manchmal Dinge machen, die einem gegen den Strich gehen.
Im Zug in den Urlaub hatte ich so einen 7jährigen, der seinen Eltern erklärte, Erwachsene müssten immer ehrlich sein und dürften ihre Machtposition gegenüber Kindern nicht ausnutzen... Ja klar. Aber letztendlich nutzt ihm das ja nix. Wer ist in der Position, dem Junior zu sagen, wo es langgeht? LG

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Rücken stärken. o.T.

Antwort von und am 31.08.2015, 11:59 Uhr

...

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Re: Schulvertrag unterschreiben (Regeln f. das Sozialverhalten)

Antwort von krummenau am 31.08.2015, 12:01 Uhr

Erstmal, auf jeden Fall den Rücken stärken, wie genau, muß man herausarbeiten, das hängt von ihm bzw. der ganzen Situation ab.
Wie alt ist Dein Sohn? Aus meiner Sicht hat er wirklich gut und schlüssig argumentiert, man hat nicht das Gefühl, daß er einfach nur bockt und keine Lust zum Unterschreiben hatte, sondern daß er sich das sehr genau angeschaut und durchdacht hat und daß es dabei auch um sein Gewissen geht.
An sich sind die Regeln des Vetrages wie eben "ausreden lassen, eigenes Eigentum und der anderen achten, auf die Lehrer hören" durchaus wichtig für einen vernünftigen Umgang miteinander, aber Dein Sohn hat nichts gegen die Regeln, die er (zu Recht) für Selbstverständlichkeiten hält, sondern er hat etwas dagegen, das in einem / diesem Vertrag festzuhalten, das sind zwei Paar Schuhe.
Ich würde ihn weder zwingen, zu unterschreiben, noch würde ich seine Namen schreiben, das wäre genauso verlogen und das würde ich ihm auch sagen. Ich würde das dann nicht mit meinem Gewissen vereinbaren können - auf der Ebene argumentieren, er ergumentiert mit seinem Gewissen.
Dieser Vertrag ist ein Paradebeispiel dafür, was Verträge nützen oder eben nicht nützen, es lohnt sich, anhand dessen generell über Vertragsabschlüsse zu reden, falls er Spaß daran hat.
Aus meiner Sicht hat in dem Alter (Grundschulkind) seine Unterschrift keinerlei rechtliche Wirksamkeit, er kann getrost unterschreiben, ohne daß das eine (rechtliche) Bedeutung hat. Das ist die eine Seite, aber nur die rein juristische. Er legt in seine Unterschrift mehr (Persönliches) hinein und hätte sicher Bauchgrimmen, das soll nicht sein, das ist dieser "Vertrag" nicht wert.
Die Schule hat Dich aufgefordert, mit Deinem Kind zu reden, das würde ich zum Anlaß nehmen und den Spieß umdrehen.
Wenn Dein Sohn das möchte (auch hier: nicht zwingen, anbieten), würde ich zusammen mit ihm einen Termin mit der Lehrerin ausmachen, mit dem Hinweis, wegen des Vertrages hättet Ihr mit der Schule Gesprächsbedarf. Da kann er in Ruhe und ohne den Gruppendruck der Klasse (du bist der einzige, der...) seine von Dir oben hingeschriebenen Argumente ihr gegenüber äußern (in Deinem Beisein, damit ein Zeuge dabei ist) - und es ist wichtig, dazuzusagen, daß ein Kind, das problemlos unterschrieben hat, im nächsten Moment seinen Bleistuft zerbrochen hat, sich also nicht dran gehalten hat. Da die Schule den Vertrag aufgesetzt hat, kann Dein Sohn von der Schule nun einfordern, Konsequenzen folgen zu lassen, Bleistuft ersetzen, mit Peter reden, wie auch immer. Dazu wäre sie als Vertragspartner dann ja verpflichtet, sonst ist der Vertrag, wie er argumentiert hat, nichts wert.
Diese Verträge werden gerne aufgesetzt, unterschrieben, keiner hält sich dran und es passiert nichts - mal überspitzt ausgedrückt. Kein Wunder, daß er den für überflüssig hält.
Unsere Grundschule hatte einen ganz ähnlichen Vertrag, der auch von Eltern und Kindern unterschrieben werden sollte. Mein Sohn hat ihn auch nicht unterschrieben, aus ähnlichen Überlegungen heraus, was keinen gestört hat.
Ich habe ihn mit dem Zusatz unterschrieben, "zur Kenntnis genommen" (dann erst Unterschrift). So unterschreibe ich alle Schulbriefe, wenn ich mit dem Inhalt nicht unbedingt einverstanden bin, dann hat die Schule, was sie will und ich dennoch mein reines Gewissen, denn ich habe das zwar gelesen, aber ich muß dem trotz Unterschrift nicht zugestimmt haben.
Wenn es Deinem Sohn nicht ganz gegen den Strich geht, würde ich zusammen mit ihm ein Gespräch mit der Schule machen, denn auch mich würde es ärgern, wenn das so gelaufen ist, da hätte ich persönlich auch Gesprächsbedarf.
Ich weiß, es wird oft argumnetiert, daß man eben auch mal was machen muß, was man nicht will (in dem Fall unterschreiben), daß alle anderen doch auch kein Problem damit hatten oder, wenn man es als Einziger nicht macht, daß die Lehrer einen dann auf dem Kieker haben.
Damit muß man dann vielleicht leben, obwohl Lehrer einen auch "einfach so" auf dem Kieker haben können, manchmal stummt die Chemie einfach nicht, auch wenn man "nichts" getan hat.
Ihm zu sagen, jetzt unterschreib mal, alle anderen haben das doch auch gemacht und dann ist Ruhe wäre aus meiner persönlichen Sicht Erziehung zum Duckmäusertum, das wäre nicht meine Linie. Nur weil alle anderen etwas tun, muß das nicht gut sein, und man muß gegen das eigene Gewissen nichts tun, um Ärger aus dem Weg zu gehen.
Aber klär das mit Deinem Sohn, wie weit er gehen möchte, was ihm wichtig ist und was nicht, auch mit den möglichen Konsequenzen, denn er hat nun mal die Lehrerin und er muß in die Schule gehen, nicht du.
Viel Erfolg beim passenden Rückenstärken, das ich auf jeden Fall das Allerwichtigste finde
und lG von Silke

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Re: Schulvertrag unterschreiben (Regeln f. das Sozialverhalten)

Antwort von mama.frosch am 31.08.2015, 13:35 Uhr

rücken stärken!

lass ihn genau das aufschreiben was er dir gesagt hat, das ist wunderbar reflektiert, reif, angemessen kritisch und selbstbewusst. wenn die lehrerin damit nicht umgehen kann ist das ärmlich! und dein kind hat inhaltlich völlig recht! - bloß ist die frage, ob die lehrerin das akzeptieren kann.

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Re: Schulvertrag unterschreiben (Regeln f. das Sozialverhalten)

Antwort von mama.frosch am 31.08.2015, 13:36 Uhr

tja, da wünscht man sich gerade, rückgrat zeigende kinder die nicht alles hinnehmen, und beim erstbesten problem soll er sich als rädchen brav ins system fügen?

deine argumentation begünstigt letzlich doch nur duckmäusertum.

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Tolles Kind!

Antwort von NLA am 31.08.2015, 14:08 Uhr

Ich würde ihm auch auf jeden Fall den Rücken stärken! Er hat absolut recht, vernünftig argumentiert und sich Gedanken gemacht. Ich würde auch nicht für ihn unterschreiben. Er soll sich dieses Denken bewahren und nicht immer mit der Masse schwimmen! Ja, es gibt Dinge, die man im Leben tun muss, obwohl man es nicht will, das Unterschreiben von Vetrträgen, denen man nicht zustimmt bzw. deren Sinn man zu Recht hinterfragt, gehört für mich absolut nicht dazu! Ein Gespräch mit der Schule kann möglicherweise helfen, aber er muss auch wollen und nicht das Gefühl haben, dort soll er überredet werden, den Vetrag zu unterschreiben und die Lehrerin muss verständnisvoll genug sein, es nachzuvollziehen und hinzunehmen, ohne ihn auf dem Kiecker zu haben!

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und manchmal ist das, was man im leben tun muss,

Antwort von mama.frosch am 31.08.2015, 14:15 Uhr

aus sich heraus, aus sseiner würde heraus, ein gegen-die-masse-schwimmen, ein sich-nicht-blind-und-kritiklos-einfügen.

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Re: Schulvertrag unterschreiben (Regeln f. das Sozialverhalten)

Antwort von Mutti69 am 31.08.2015, 14:28 Uhr

Ach du heiliger Bimbam!

Im ersten Moment dachte ich “tolles Kind“, dann schwenkte ich sofort um auf “na, da wird die Lehrerin und die Klasse ja prima Ärger und Arbeit haben, wenn der Dreinäsehoch jetzt schon meint alles ausdiskutieren zu müssen!“.

Ernsthaft, ich an deiner Stelle würde mit ihm reden, ihn unterschreiben lassen und ihm klar machen, dass man nicht immer ALLES ausdiskutiert und Kompromisse nun mal auch dazu gehören!

Unterm Strich, er soll zusichern sich zu bemühen, die anderen tun das auch, das ist nix schlechtes, da muss man nicht den Oberschlauberger raushängen lassen.

LG

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Re: Schulvertrag unterschreiben (Regeln f. das Sozialverhalten)

Antwort von pflaumenbaum am 31.08.2015, 15:15 Uhr

Lass ihn das Wort "Vertrag" durchstreichen und dann unterschreiben.
Er hat recht, es ist kein Vertrag. Von einem Vertrag kann man zurücktreten, von Regeln im sozialen Miteinander nunmal nicht.

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Re: Schulvertrag unterschreiben (Regeln f. das Sozialverhalten)

Antwort von NLA am 31.08.2015, 15:26 Uhr

Ich finde es auch bescheuert, alles mit Kindern auszudiskutieren!!! Es gibt sicher immer Institutionen, denen man folgen muss und Regeln, die man zu befolgen hat, auch als Erwachsener, auch, wenn sie einem nicht passen.

In dem Fall hat er aber Recht (siehe die Bleistiftgeschichte, wenn sie denn wahr ist). Warum soll er etwas unterschreiben, wovon er denkt, dass es nichts bringt? Was soll er daraus lernen, wenn er jetzt gezwungen wird, es zu unterschreiben? Wer von uns uns unterschreibt Verträge, die er nicht für sinnvoll hält?

Natürlich muss er sich an die Regeln halten (traurig, dass sowas überhaupt schriftlich festgehalten werden muss). Wenn er sie aber sowieso einzuhalten versucht und nie gesehen hat, das für einen Verstoß Konsequenzen folgen, wieso soll er das dann unterschreiben? Es geht ja nicht darum, dass er dann alles machen darf, sondern um das unterschreiben eines Vertrages, den man nicht für gutheißt! Ich finde es eher reif und schlau, dass er in diesem Fall hinterfragt und den Sinn der Vertrages auf Grund gemachter Erfahrungen hinterfragt und sich gegen die Unterschrift entscheidet.

Ob er sonst auch alles hinterfragt oder herumdiskutiert sei mal dahingestellt und wäre ein anderes Problem. In dem Fall finde ich es aber richtig und würde das Kind unterstützen!

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Re: Schulvertrag unterschreiben (Regeln f. das Sozialverhalten)

Antwort von germanit1 am 31.08.2015, 16:35 Uhr

Ich wuerde ihm auch den Ruecken staerken. Ich finde es nicht OK, dass jemand gezwungen wird etwas zu unterschreiben, was er nicht unterschreiben will. Besonders wenn er gute Argumente fuer sein Verhalten hat.

Wir haben auf dem Elternabend in der 1. Klasse auch ein grosses vollgedrucktes Blatt (das war groesser als A4) bekommen und mussten auf einem extra Blatt unterschreiben ohne irgendwas lesen zu koennen. Ich dachte, wir muessten den Erhalt des Blattes unterschreiben. Erst spaeter habe ich im Internet erfahren, dass man die Zustimmung unterschreibt und nicht unterschreiben muss. Das war ein Blatt mit Pflichten und Rechten von Schuelern, Lehrern, Eltern und Schulpersonal. Allerdings hat die Schule uns und unserem Kind gegenueber sich mehrfach nicht an die dort aufgefuehrten Sachen gehalten. Naechstes Jahr werden wir wohl wieder so einen Wisch bekommen. Den werde ich nicht unterschreiben. Auch wenn es dann eine Diskussion geben sollte.

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Re: Schulvertrag unterschreiben (Regeln f. das Sozialverhalten)

Antwort von IngeA am 31.08.2015, 17:21 Uhr

Ich finde beide Argumentationen haben ihre Berechtigung. Natürlich muss ich nicht alles mit einem Kind ausdiskutieren.
Aber:
Die Lehrerin soll die Regeln aufstellen und die Einhaltung einfordern. Gerade dadurch, dass sie diese "freiwillige" Unterschrift erzwingen will, fordert doch SIE doch zur Diskussion auf! Entweder ist die Unterschrift freiwillig, dann muss ich darüber auch nicht diskutieren, oder sie ist es nicht.

Für mich ist das nur ein Zeichen, dass die Lehrerin ihre Schwierigkeiten hat mit Kindern, die nicht wie die Schafe blind in der Herde mitlaufen sondern ihren Kopf einschalten.

In diesem Fall, würde ich das Kind bestärken, der Lehrerin die Argumente genau so darzulegen, wie es das vor der Mutter gemacht hat und es nicht zu einer Unterschrift drängen.

Man unterschreibt auch nicht, dass man sich an die deutschen Gesetze hält (oder hab ich da was vergessen?), aber trotzdem gelten sie für jeden der sich in Deutschland aufhält. Man hat sich daran zu halten und wenn nicht, muss man die Konsequenzen tragen. Dafür braucht es keine Unterschrift.

Manchmal habe ich den Eindruck, oberste Aufgabe der Grundschulen ist es, den Kindern das selbständige Denken abzugewöhnen.

LG Inge

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Re: Schulvertrag unterschreiben (Regeln f. das Sozialverhalten)

Antwort von Tine1 am 31.08.2015, 17:35 Uhr

niemand kann einen dazu zwingen, einen vertrag zu unterschreiben. wenn dein kind so viel schon weiss und sich außerdem offensichtlich damit ausgiebig beschäftigt hat ob er den vertrag unterschreiben will oder nicht, dann ist er damit weiter als viele erwachsene. viele unterschreiben was ihnen vorgesetzt wird, vor allem von staatlichen institutionen, in der annahme dass man das "muss". ich find das ganz super, wie reflektiert er da schon ist und würde ihn darin auf jeden fall bestärken. damit lernt er für sein leben wichtigeres als wenn er zur unterschrift gezwungen wird damit er sich unterordnet.

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Re: Schulvertrag unterschreiben (Regeln f. das Sozialverhalten)

Antwort von Pamo am 31.08.2015, 18:56 Uhr

Mich hat er überzeugt.

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Re: Schulvertrag unterschreiben (Regeln f. das Sozialverhalten)

Antwort von 2auseinemholz am 31.08.2015, 19:13 Uhr

Hallo!

Er hat in jedem Punkt recht, ausser, dass er seinen Vertragspartner wählen könnte.
Es gibt nämlich die Schulpflicht und damit steht der "Vertragspartner" fest (grob und kurz ausgedrückt).
Es ist genauso wie die Bürgerrechte und -pflichten in die man so hineingeboren wird ohne vorher gefragt zu werden oder die Auswahl der Staatsordnung gehabt zu haben oder ob man sich dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verpflichtet fühlt.

Ich würde versuchen dem Kind das zu erläutern, würde ihn aber nicht zwingen - letztlich hat der Vertag keinerlei juristische Relevanz. Ich würde noch fragen lassen welches die Konsequenzen sind und dann kann er sich das überlegen.

LG, 2.

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Re: Schulvertrag unterschreiben (Regeln f. das Sozialverhalten)

Antwort von Carmar am 31.08.2015, 20:12 Uhr

Ich würde:
- einen Zettel hinzufügen mit "Wir haben mit ... gesprochen. Er hat weiterhin Bedenken."
- die Liste der Argumente beifügen (hier evtl. mit seiner Unterschrift)
- alle drei Zettel abgeben

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Re: Schulvertrag unterschreiben (Regeln f. das Sozialverhalten)

Antwort von anouschka78 am 31.08.2015, 20:45 Uhr

Ich würde mit ihm einen "Aufsatz" schreiben. Mit dem Argumenten würde ich etwas helfen, alles genau durchsprechen. Er soll hinzufügen wie er sich verhalten will und das ganze würde ich dann samt Unterschriften zusammen bei der Lehrerin abgeben.

A

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Re: Schulvertrag unterschreiben (Regeln f. das Sozialverhalten)

Antwort von MamaMalZwei am 31.08.2015, 21:12 Uhr

Man kann es mit dem ausdiskutieren auch übertreiben...du weisst dass du in jeder weiteren Schule diese schulvereinbarung vorgesetzt bekommst; oder? Nur da ist das unterschreiben dann nicht mehr freiwillig.
Meine Kinder mussten sogar unterschreiben dass sie keine Waffen mitbringen. Da waren sie Erstklässler.. Lg

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Re: Schulvertrag unterschreiben (Regeln f. das Sozialverhalten)

Antwort von IngeA am 31.08.2015, 22:21 Uhr

"Man kann es mit dem ausdiskutieren auch übertreiben...du weisst dass du in jeder weiteren Schule diese schulvereinbarung vorgesetzt bekommst; oder? Nur da ist das unterschreiben dann nicht mehr freiwillig."

Eben, und das ist der Unterschied: es ist nicht freiwillig. Da habe ich von den Regeln und den entsprechenden Konsequenzen Kenntnis genommen.
Und selbst wenn ich das nicht habe gelten die Regeln. Das ist genau wie bei Gesetzen: die habe ich auch nicht unterschrieben und muss mich trotzdem dran halten. Sonst könnte ja jeder daher kommen und sagen: Ätsch, unterschreibe ich nicht, also gilt es für mich nicht.

Wenn den Kindern aber gesagt wird, die Unterschrift wäre freiwillig und dann rumdiskutiert wird, weil ein Kind mit nachvollziehbaren Gründen nicht unterschreibt, dann ist es die Lehrerin die mit dem rumdiskutieren anfängt und nicht das Kind. Und zudem macht sich die Lehrerin damit äußerst unglaubwürdig.

Und für Schulregeln braucht sie sowieso keine Unterschrift. Die werden im Unterricht behandelt, wenn sie will kann sie dann ja noch ne kleine Probe drüber schreiben, wenn es ihr so wichtig ist, dass sie von Schülerhand den "Beweis" hat, dass die Kinder die Regeln kennen und dann fordert sie die ein. Wofür die Unterschrift?
Glaubst du Kinder in dem Alter werden Blödsinn lassen, wenn man ihnen böse sagt: "Das darfst du nicht, das hast du unterschrieben!"
Mal abgesehen davon, dass die meisten "Regelverstöße" ja nicht mal absichtlich sind, sondern es wird wegen einem noch schlecht gezügeltem Temperament reingerufen.
Wenn man mit Kindern arbeitet muss man auch kindgerechte Methoden anwenden, das sind keine etwas zu klein geratenen Erwachsenen. Oder sollen künftig schon in der Krippe die Kinder mit Fingerabdruck den Vertrag unterschreiben, dass sie brav alles machen was die Erzieherin von ihnen verlangt?
Das ist auch ein Teil der Erziehung und was die Schulregeln anlangt liegt dieser Teil der Erziehung eben auch bei der Lehrerin. Sie stellt die auf, sie muss sie einfordern.
Sie kann die Eltern unterschreiben lassen, dass sie die Lehrerin unterstützen aber Grundschulkinder!?!?

LG Inge

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Re: Schulvertrag unterschreiben (Regeln f. das Sozialverhalten)

Antwort von Tine1 am 31.08.2015, 22:38 Uhr

was heisst denn sie "müssen" unterschreiben? man muss garnichts unterschreiben. das heißt nicht, wie ja bereits häufig geschrieben wurde, das die regeln für einen nicht gelten. aber unterschreiben muss man trotzdem nichts.

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Re: Schulvertrag unterschreiben (Regeln f. das Sozialverhalten)

Antwort von MamaMalZwei am 01.09.2015, 10:22 Uhr

Hallo Inge, dass das Gerede von der Freiwilligkeit äußerst blöde von der Lehrerin ist, weil sie damit den Kindern suggeriert, dass hier Verhandlungsmasse ist, da gehe ich mit Dir konform.
Ich weiß nur eben, dass diese Schulverträge schwer in Mode sind und dass man allerorten über sie stolpert.
Will man da jedes Mal zu diskutieren anfangen?
Schulen machen diese Verträge, weil sie bestimmte Regeln festschreiben und gleichzeitig den Kindern das Gefühl geben wollen, dass sie als Person ernst genommen werden.
Man könnte sich auch hinstellen, 7 Regeln aufschreiben lassen und fertig.
Nur da könnte sich ja der Schüler übergangen fühlen...
Ich würde einfach abwägen, ob mir das den Atem wert ist, um darüber zu streiten.
Vielleicht gibt es ja Wichtigeres: Dass die Hausaufgaben im Rahmen bleiben, dass nicht zu viele Stunden ausfallen... LG

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Re: Schulvertrag unterschreiben (Regeln f. das Sozialverhalten)

Antwort von IngeA am 01.09.2015, 11:00 Uhr

Ich weiß ja nicht wie es andernorts ist, ich habe bisher Erfahrung mit 3 weiterführenden Schulen.
Da hast du die Hausordnung ausgehändigt bekommen und unterschrieben:

"Wir haben die Hausordnung der Staatlichen Yschule X ausgehändigt bekommen und inhaltlich zur Kenntnis genommen."

Das ist kein Vertrag sondern eine Kenntnisnahme. Die haben wir nur an den weiterführenden Schulen gehabt. Da ist das dem Alter der Kinder auch eher angepasst (auch wenn ich nicht glaube, dass sich am durchschnittlichen Verhalten der Schüler durch irgend eine Unterschrift was ändert). Das ist halt eine Form der Informationsübermittlung. Man kann die Schulregeln durchsprechen, man kann sie aushändigen, man kann sie aufhängen...

Aber auf der Grundschule ist das meiner Meinung nach absoluter pädagogischer Nonsens.

LG Inge

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Re: Schulvertrag unterschreiben (Regeln f. das Sozialverhalten)

Antwort von Emmi67 am 01.09.2015, 11:43 Uhr

Ich würde sagen, dass ich es zwar auch blöd finde, erst von Freiwilligkeit zu reden und dann Druck auszuüben- aber ich würde ihm auch sagen, dass er, wenn er nicht unterschreibt, damit ungewollt zum Ausdruck bringt, er wolle sich noch nicht mal bemühen, die Regeln einzuhalten. "Möchtest du versuchen, die Regeln einzuhalten?"- "Aha, na dann unterschreib das auch!". An seiner Stelle würde ich keinesfalls unterschreiben. Ich würde ihm klar machen, dass die Lehrerin sauer wird, wenn er nicht unterschreibt- und zwar deshalb, weil sie meint, er hätte keine Lust zu versuchen, sich an die Regeln zu halten. Wenn er nicht unterschreibt, muss er halt mit Stress durch die Lehrerin rechnen. Das wäre dann ja nicht mein Problem. Evtl.würde ich ein persönliches Gespräch mit der Lehrerin vereinbaren.

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Re: Schulvertrag unterschreiben (Regeln f. das Sozialverhalten)

Antwort von Emmi67 am 01.09.2015, 11:53 Uhr

Trotzdem finde ich das Ganze etwas spitzfindig. Es geht bei seinem Vertrag ja nicht darum, was die anderen machen. Kennt er die Regeln? Offensichtlich ja. Will er versuchen, sie einzuhalten? Ja, sagt er ja selbst. Also- nichts anderes soll er unterschreiben. Ob XY irgendwas unterschrieben hat und das nicht einhält (was strenggenommen auch nicht stimmt, da man ja nur unterschreibt, dass man sich bemühen will) ist in diesem Fall total unerheblich.

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Re: Schulvertrag unterschreiben (Regeln f. das Sozialverhalten)

Antwort von krummenau am 01.09.2015, 12:16 Uhr

"den Kindern das Gefühl geben wollen, dass sie als Person ernst genommen werden."

???
Indem man für selbstverständliche Regeln einen eigenen Vertrag aufsetzt, der unterschrieben werden muß / darf / kann / soll(te)?
Und der Nachbar zerbricht kurz nach dem Unterschreiben, völlig losgelöst von dem, was er da gerade unterschrieben hat und ohne daß er seitens des "Vertragspartners Schule" Konsequenzen spürt, meinen Bleistift? Dann soll ich mich als Kind in meiner Person ernst genommen fühlen?
Der Sinn erschließt sich mir jetzt nicht. Ein logisch denkendes Kind, wie das der AP, fühlt sich in so einer Situation - zu Recht - veräppelt, politisch- korrekt, aber zu freundlich ausgedrückt, und nicht als Person ernst genommen.

LG von Silke

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heißt das ding "schulvertrag" oder "schulregeln"?

Antwort von mama.frosch am 01.09.2015, 12:32 Uhr

wären es regeln, würde ich mit dem kind reden dass es sie unterschreibt.

ist es als vertrag angegeben, hat das kind in meinen augen mit seiner arguementation völlig recht; nimmt es den vertrag WIRKLICH ernst und unterschreibt nicht einfach blind. er hat ja nicht einfach aus bockigkeit oder ich-muss-alles-ausdiskutieren-haltung gesagt dass er nicht unterschreibt sondern sich ernsthaft und sachlich damit auseinandergesetzt.
(ist es auch nicht eigentich so dass bei einem vertrag beide seiten etwas leisten?)

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Re: Schulvertrag unterschreiben (Regeln f. das Sozialverhalten)

Antwort von krummenau am 01.09.2015, 12:32 Uhr

Daß Du die Hausordnung der weiterführenden Schule als "zur Kenntnis genommen" unterschreibst, ist nochmal eine andere Ebene als diese typischen Grundschulveträge, die hier bei uns auch in Mode sind mit diesem Gesülze, "ich bemühe mich... und meine Eltern unterstützen mich dabei...".
Mit der Hausordnung an sich hätte ich kein Problem, wir haben hier daheim auch eine (ungeschriebene) Hausordnung, die in vielen Punkten derjenigen der Schule ähnelt (soweit die Punkte für einen Privathaushalt relevant sind). Hier geht das durch Vorleben völlig ohne Vertrag, dafür mit Vertragen.
Wenn ich bei der weiterführenden Schule sehe, daß z.B. pünktliches Erscheinen zum Unterricht eine hohe Priorität hat, ist das ja nette Theorie. Vorbildliches Verhalten der Lehrer wäre da aber vielleicht nützlicher als eine Klausel in der Hausordnung. Wenn ich höre, wie oft Lehrer zu spät kommen, und zwar meist dieselben fast immer zu spät und andere fast immer pünktlich (die Kinder wissen, bei wem sie zu spät kommen können und bei wem nicht, das war schon bei mir zu Schulzeiten so).
Wie oft erzählen die Kinder, die Hausaufgaben seien erst nach dem Schellen angeschrieben worden. Sie müssen sie dann noch abschreiben, da sie später ausgewischt sind, die 5 Minutenpause dient dem zur Toilett gehen und dann muß noch der Raum gewechselt werden (großes Schulgelände mit weit verstreuten Gebäudeteilen). Aber der nächste Fachlehrer ist sauer, wenn die Kinder "mal wieder getrödelt haben". Lehrer mögen manchmal ihre Gründe zum Zuspätkommen haben, Kinder (s.o.) manchmal auch, und dann gibt es diese Experten, die das ausnutzen und eben tatsächlich trödeln. Schwer zu unterscheiden.
Regeln sind für einen reibungslosen Ablauf an einer Schule mit dicke über 1000 Kindern und einem Kollegium von fast 100 Personen natürlich wichtig, aber eine noch so schön formulierte Hausordnung ersetzt die Vorbildfunktion nicht. Also sollten auch Lehrer die Hausordnung nicht nur zur Kenntnis nehmen, sondern auch beachten, die einen tun das mehr, die anderen weniger, je nach Naturell. Genauso ist das auch mit Schülern, egal, wer da wo welche Unterschrift geleistet hat, er wolle sich bemühen pipapo...
Wegen mir kann man die Hausordnung aufhängen und sich die Kenntnisnahme bestätigen lassen, vom Aufsetzen irgendwelcher Schulverträge siehe Ausgangspost halte ich nichts.

LG von Silke

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gute lösung

Antwort von mama.frosch am 01.09.2015, 12:34 Uhr

falls wirklich "vertrag" über dem schriebs steht vertrag durch "regeln" ersetzen und ihn schreiben lassen, dass er bereit ist, sich an die schulregeln zu halten.

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Re: Schulvertrag unterschreiben (Regeln f. das Sozialverhalten)

Antwort von mama.frosch am 01.09.2015, 12:36 Uhr

du verwechselst salopp gebrauchtes "ausdiskutieren" mit ernsthafter auseinandersetzung...

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Reiner Aktionismus

Antwort von krummenau am 01.09.2015, 12:37 Uhr

Ja, bei einem Vertrag sollen beide Seiten etwas leisten.
Der zerbrochene Bleistift ist ein gutes Beispiel, da wäre die Lehrerin dan in der Pflicht, dafür Sorge zu tragen, daß so etwas nicht passiert, denn der Nachbar hat ja direkt unterschrieben und muß dazu gebracht werden, den Vertrag auch einzuhalten.
Aber vielleicht hat er sich ja "bemüht" und konnte nicht ahnen, daß das Ding so schnell bricht? Bestimmt schlechte Qualität. Oder man läßt diese Kleinigkeiten Kinder unter sich regeln oder das Kind, das darauf hinweist, der Nachbar habe nach Unterschrieben des Vertrages den fremden Bleistift kleingemacht, gilt dann als Petze.
Wie gesagt, bei uns an der Grundschule gab es ähnliche Verträge und ähnliche Nichtkonsequenzen. Alles bloß Aktionismus, mehr nicht.

LG von Silke

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das sind aber regeln, die als vertrag getarnt werden

Antwort von mama.frosch am 01.09.2015, 12:40 Uhr

und wenn sich ein kind damit nciht ernstgenommen fühlt zeigt es nur, dass es feine antennen hat.

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Re: Schulvertrag unterschreiben (Regeln f. das Sozialverhalten)

Antwort von IngeA am 01.09.2015, 13:21 Uhr

"Wegen mir kann man die Hausordnung aufhängen und sich die Kenntnisnahme bestätigen lassen, vom Aufsetzen irgendwelcher Schulverträge siehe Ausgangspost halte ich nichts."

Eben, ich auch nicht. Weil es ja keine Verträge sind sondern Regeln. An einen Vertrag muss ich mich nur halten, wenn ich den auch eingehe. An Schulregeln, Gesetze etc. muss man sich immer halten, da gehe ich keinen Vertrag ein.

LG Inge

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Respekt vor deinem Sohn

Antwort von KH am 01.09.2015, 15:05 Uhr

Aber kein Respekt vor der Lehrkraft.
"einzigstes" Kind gibt es nicht, "einzig" kann man nicht steigern, sollte eine Grundschullehrkraft wissen. (Oberlehrermodus aus)
Variante 1: Dein Sohn unterschreibt mit seiner Unterschrift, dass er die Regeln kennt, nicht mehr und nicht weniger bringt seine Unterschrift zum Ausdruck.
Wenn er das nicht will, würde ich Dreiergespräch suchen: dein Sohn, die Lehrkraft und du. Dein Sohn soll noch einmal seine Bedenken erklären.
Du darfst auf keinen Fall seinen Namen hinschreiben, das wäre ja "Urkundenfälschung", die viel schlimmer ist.
Variante 2: Du kannst höchstens hinschreiben: Mein Sohn kennt die Regeln und bemüht sich, sie einzuhalten. Ich unterstütze ihn dabei. Und unterschreibst mit deinem Namen.
Variante 3: Er schreibt die Regeln, die ER einhalten will und die er für sinnvoll hält, selber auf und unterschreibt diese.
Das Zusammenleben von Menschen beruht nun mal auf Regeln, das wird auch dein Sohn einsehen. Und es handelt sich ja hier um eine Selbstverpflichtung, bestimmte Regeln einzuhalten.
Wenn du ihm den Rücken stärken willst, dann dahingehend, dass er seine Meinung auch öffentlich vor der Klasse kundtut, dass es nichts bringe, den Vertrag zu unterschreiben, wenn man sich eh nicht dran halte, siehe Bleistiftbeispiel.

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Re: Vielen Dank für eure vielen Gedanken

Antwort von Erdbeere81 am 02.09.2015, 11:23 Uhr

Ich fand es nicht einfach .

Wir haben uns schon ein paar mal mit den Kinder darüber unterhalten, dass man nicht immer mit dem Strom mitschwimmen muss und auch Mut haben soll zu seiner Überzeugung zu stehen.
Das man aber genau abwiegen sollte, ob es klug sei oder in der Situation das Beste.

Und habe mich ertappt, dass ich das Gefühl hatte seine Weigerung würde auf mich abfärben. Das war so das ehrlichste was ich in mir finden konnte, als ich mal überlegt habe warum mich seine sturre Haltung so viel ausmacht.
Sohn ist bockig - Mutter hat in der Erziehung versagt.

So ist natürlich Blödsinn.
Er ist ein eigenständiger Mensch und kann mitlerweile seine Entscheidungen gut selber verantworten.

Als ich in Ruhe mit meinem Mann darüber sprach und er unseren Sohn absolut verstehen kann, half es mir auch klarer zu sehen.

Wir haben abends in Ruhe noch mal alles mit ihm durchgesprochen und ehrlich gesagt, dass wir es klasse finden dass er sich so viele Gedanken macht.
Das aber die Lehrer diesen Vertrag symbolisch sehen und eine Weigerung so ausgelegt wird als ob er die Regeln nicht einhalten möchte und nicht verstanden hat, warum das ganze erklärt wurde.
Und da es hier nun mal die Schule ist die, die Richtung vorgibt und es in diesem Fall gut meint und an sich alle Regeln von uns Eltern und von ihm ja auch bejaht werden; er auch versuchen soll es aus der Sicht der Schule zu sehen.


Ihm fiel dann auf dass seine Freundin A. von der er sehr viel hält auch den Vertrag unterschrieben hat. Und die sei ja schon sehr schlau...und ja hmm wenn alle anderen Kinder es so verstanden haben...
Er denke, dass es blöd ist, wenn die Lehrer denken er sei der einzige der es nicht verstanden habe.

Und wir haben ihm versprochen nochmal mit der Lehrerin zu reden um ihr auch zu erklären, wie er das gemeint habe.

Am nächsten Morgen lag der unterschriebene "Schulvertrag" auf dem Tisch.

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Re: Vielen Dank für eure vielen Gedanken

Antwort von pflaumenbaum am 02.09.2015, 14:48 Uhr

Da muss ich noch einmal etwas zu schreiben.
Dummheit muss meiner Meinung nach bekämpft werden. Und so etwas einen Vertrag zu nennen ist schlicht dumm. Wenn man will, dass die Kinder sich an Regeln halten, dann muss man eben auch dazu stehen und sie durchsetzen. Die Schule IST ein autoritäres System - Schüler müssen das machen, was die Lehrer wollen. Das kann man sich nicht schönreden, indem man das einen Vertrag nennt.
Ich würde es in einem Elterngespräch noch einmal ansprechen. Es ist gut, dass dein Sohn nachgegeben hat, aber als Elternteil würde ich mich noch einmal klar positionieren.

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Re: Vielen Dank für eure vielen Gedanken

Antwort von .Anna. am 02.09.2015, 22:33 Uhr

pflaumenbaum, deine Einschätzung zur Schule als autoritärem System teile ich und bin auch der Meinung, dass sie es ein Stück weit einfach sein muss.
Aber genau dann finde ich es geradezu perfide, von den Kindern - die dem autoritären System ausgeliefert sind - ein Einverständnis zu verlangen und wenn sie es nicht abgeben wollen - in der Meinung es sei freiwillig - solchen Druck auszuüben. Und das im Zweifel nur, damit sich irgendwer in der Schule damit rühmt, alle (!) Schüler hätten gerne diese Erklärung unterschrieben ?!

Wenn du das aber so dezidiert erkennst, warum meinst du, dass es gut ist, dass der Sohn der TE nachgegeben hat ? Wenn ein Kind dazu bereits so differenzierte Empfindungen hat finde ich das bemerkenswert und würde niemals bereits in diesem jungen Alter eine "du hast ja Recht, aber mach das dennoch, das ist besser so"- Haltung vermitteln.

Schwieriges Thema in Anbetracht der Übermacht von Schule und Lehrern... ich weiß.

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Re: Vielen Dank für eure vielen Gedanken

Antwort von pflaumenbaum am 03.09.2015, 7:44 Uhr

Ja, stimmt. Es ist perfide. Aber ich finde schon, dass man dem Jungen in dem Fall vermitteln kann, dass "der Klügere eben nachgibt". Er sollte aber schon merken, dass man hinter ihm steht, und es eben gegenüber der Lehrerin auch noch einmal ansprechen.

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Am Ende wolltet ihr Eltern doch, dass er nicht auffällt, oder?

Antwort von Sodapop am 03.09.2015, 14:00 Uhr

Ich hätte kein großes Gespräch mit meinem Kind geführt, sondern den Zettel mit einem "Ist ja auch nur freiwillig" kommentiert und zurück gegeben.

So seid ihr der verlängerte Arm der Lehrkraft gewesen.

Dein Sohn hat sich wenigstens Gedanken gemacht und ist deswegen 'negativ' aufgefallen.

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Re: Tolles Kind!

Antwort von Pia-Lotta am 03.09.2015, 20:15 Uhr

Die Regeln selbst werden wohl Sinn machen, aber natürlich ist es Aufgabe der Lehrkräfte, darauf zu achten, dass diese Regeln eingehalten werden. Es muss eben Konsequenzen haben, wenn gegen die Regeln verstoßen wird. Auch das sollte im Vertrag stehen. Vielleicht hätte der Junge dann eher Einsicht, dass so ein "Vertrag" (a propos, das darf man eigentlich gar nicht so nennen...) durchaus seine Berechtigung hat.

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Re: Schulvertrag unterschreiben (Regeln f. das Sozialverhalten)

Antwort von Fantine2000 am 17.09.2015, 0:38 Uhr

Hallo!
Meine Tochter hat am ersten Schultag einen ebensolchen Zettel erhalten (ich bemühe mich... meine Eltern helfen mir...). Ich habe ihn noch nicht wieder abgegeben (1. Klasse, 2. Schulwoche), weil ich mit meiner Tochter - auch wenn sie selbstverständlich sein mögen - über die Regeln die sie unterschreiben soll zumindest sprechen wollte. Jetzt wo ich deinen Beitrag lese bedauere ich fast, dass sie wahrscheinlich einfach unterschreiben wird...

Ich schließe mich zwar grundsätzlich denen an, die sagen, man muss nicht alles ausdiskutieren, aber die Argumentation deines Sohnes finde ich so schlüssig, dass sie von der Lehrerin zumindest berücksichtigt werden sollte! (Dass er am Ende unterschrieben hat finde ich trotzdem richtig.)

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