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Geschrieben von Land_und_Kueste am 25.06.2021, 9:25 Uhr

Schule führt Kaufzwang ein

Guten Morgen Ihr Lieben!

Ich habe mich extra angemeldet, weil ich einfach mal einen Rat brauche...
Ich habe schon ein Grundschulkind und am September kommt mein 2. tes Kind in die Schule.

Beim 1. Kind wurde noch alles selbst gekauft an Materialien. Stifte, Klebe, Hefte etc.. Nun hat gestern mein 2.tes Kind den ersten Schnuppertag gehabt und kam mit einem Brief nach Hause, in dem bis zum 07.07.2021 75 Euro zu überweisen sind auf das Konto des Fördervereines, da die Schule beschlossen hat, erstmalig eine Sammelbestellung für die Schüler zu tätigen, damit es umweltfreundlich ist. Die Schule kauft jetzt unter anderem Bleistifte, Radiergummi, Anspitzer, Papphefter, Klebe, Pinsel, Farbkasten, Jaxon Ölkreide und Schreib- und Rechenhefte sowie Arbeitshefte für den Anfangsunterricht und ein Silbenstift. Das Pfand für die grüne Tüte beträgt 3 Euro, die man aber wieder bekommt, wenn man die Tüte innerhalb von 2 Wochen wieder abgibt.

Selbst kaufen soll man Buntstifte (10er pack Qualitätsbuntstifte), Kinderschere und Malkittel. Die anderen Artikel können im umweltfreundlichen Kiosk gern nachgekauft werden.

Es gibt keine Wahlmöglichkeit, ob man die Tüte kaufen möchte oder nicht. Das Zahlungsziel ist wie oben beschrieben 07.07.2021 oder bar am Elternabend am 08.07.2021 zu entrichten.

Ich war total entsetzt. Mir geht es gar nicht so um die 75 Euro, sondern vielmehr darum das ich schon ganz viele Dinge hier habe, die ich jetzt nochmal kaufen muss. Die Bank im Nachbarort gibt z.B. Bleistifte an jeden Schulanfänger mit einer netten Karte, die nach Hause geschickt wird aus. Außerdem habe ich ja schon ein Schulkind auf der gleichen Schule und die Materialien im größeren Pack gekauft, da man ja in etwa weiss was gebraucht wird. Silbenstifte hat die Schule meinem 2.ten Schulkind auch schon geschenkt bei der Anmeldung, ich kaufe alles doppelt hab ich das Gefühl. Ich bin mir auch nicht sicher warum die Schule das macht, aber ich weiss aus der Vergangenheit das die Schule gern Auszeichnungen sammelt. Es wurden viele Projekte gestartet und bei Wettbewerben angemeldet. Ich habe auch nichts gegen Umweltschutz, aber das hier geht mir irgendwie zu weit. Zumal es sich sicherlich nicht jede Familie leisten kann, innerhalb von 14 Tagen aus dem Nichts 75 Euro zu bezahlen.

Wie seht Ihr denn das Ganze? Übertreibe ich jetzt total oder was kann man da jetzt machen? Ich habe der Rektorin eine Email geschrieben und geschildert, höflich natürlich, warum ich die grüne Tüte nicht haben möchte und nach dem Sinn gefragt. Vielleicht bekomme ich ja eine Antwort.

Liebe Grüße und Euch einen schönen Tag!

 
31 Antworten:

Re: Schule führt Kaufzwang ein

Antwort von IngeA am 25.06.2021, 10:01 Uhr

Wenn du das Geld nicht überweist, wirst du auch keine "Tüte" bekommen

Ich würde trotzdem eine kurze Mail an die Schule schreiben, dass du viele der Materialien schon zu Hause hast und deshalb von dem Angebot nicht gebrauch machen möchtest.

Das wärs für mich und fertig.

LG Inge

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Re: Wirklich Kaufzwang?

Antwort von cube am 25.06.2021, 10:15 Uhr

Oder eher das Angebot bzw. der Wunsch, man möge das über die Schule machen - du kannst es aber eben auch lassen?

Bei uns ist es so, dass man eine Zettel bekommt mit den Dingen, die benötigt werden. Da sind dann aber zum Teil auch ganz genau Vorgaben, welcher Stift es bitte sein soll etc.
Letztendlich aber: man kauft, was man für richtig hält - hauptsache, Kind hat alles, egal von welcher Marke oder so.

Dazu zahlen wir aber 65 Euro für anderes material: also alle Kopien, Arbeitshefte etc. Die werden von der Schule gekauft und da kommt man nicht drum herum. Ist aber eigentlich super praktisch :-) Einmal, zahlen und das ganze Schuljahr Ruhe haben.

ich persönlich fände es also wahrscheinlich eher praktisch - prinzipiell aber würde ich mir nicht vorschreiben lassen wollen, dass diese Dinge von der Schule für Summe x gekauft werden. Ich möchte beim Verbrauchsmaterial schon selbst entscheiden dürfe, wieviel ich dafür ausgeben möchte.
Und da wäre für mich dann nämlich auch die wichtigste Frage: 75 Euro und die Schule kauft auch die abgemalten Stifte immer nach, Radiergummies etc? Oder kaufen die einmal die Grundausstattung und dann musst du aber selbst immer wieder dafür sorgen, dass diese Dinge nachgekauft werden?
Dann würde ich das nämlich auch nicht machen - entweder Beitrag zahlen und ich muss mich nicht mehr kümmern oder ich mache ich mach es von Beginn an selbst und entscheide dann eben auch, wieviel mir der Ratzefummel wert ist ;-)

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Re: Schule führt Kaufzwang ein

Antwort von memory am 25.06.2021, 10:19 Uhr

Ich finde das sehr gut. 75€ für die Materialien auch nicht viel . Da ist meine Verzweiflung
( Magenta für Kunst....es MUSS Magenta sein und nur die eine best. Marke..der Biohefter in grün..aber nicht das Dunkle , sonder das helle Grün...nein das war zu hell und Liniatur XY mit Rand aber nur für Mathe, für Werken ohne Rand und Zeichenblock A1-A999 und nicht verwechseln mit Zeichenkarton ..der ist extra , 2Pinsel in Stärke xy und 3 in yx , Deutsch bitte alles in rot , Mathe in blau ). Ich hasse das wie die Pest.

Außerdem wird das Zeug, was man selbst schon daheim hat ja nicht schlecht. Das verbraucht man in den gefühlten 1000 Wochen Schule garantiert noch irgendwie. Oder man wartet auf die gruselige Zeit der Kindergeburtstage in der Grundschule.

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Re: Wirklich Kaufzwang?

Antwort von Land_und_Kueste am 25.06.2021, 10:21 Uhr

Buntstifte muss ich selber kaufen, das hier ist auch nur eine Grundausstattung. Nachkaufen muss man dann selber, natürlich gern im Schulkiosk.
Und wie gesagt, ich hab eh alles da wegen dem 1. Schulkind. Und ich habe keine Wahlmöglichkeit ob ich davon Gebrauch machen will, ich muss das bezahlen.

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Re: Schule führt Kaufzwang ein

Antwort von Kacenka am 25.06.2021, 10:21 Uhr

sehe ich auch so.
Und sonst finde ich das jetzt nicht soo schlimm - wenn man selber noch nichts hat, kann das ja auch von Vorteil sein, denn sie kaufen es in grossen Mengen und bekommen so vielleicht auch Rabatt? Aber ich kenne die Situation nicht, kann auch nicht einschätzen, ob 75 Euro für alles viel oder wenig sind, kommt eben drauf an wofür genau... Aber Du hast natürlich recht, für manche kann das durchaus ein ziemlicher Strich durchs Monatsbudget sein, da sollte man zumindest anbieten, dass es in Raten gezahlt wird.
Hier ist es so, dass z. B. Hefte oft von der Lehrerin für alle besorgt werden, so haben alle "das richtige" und sie bekommt es in der Menge günstiger. Allerdings wird niemand gezwungen, alles erst nach Einverständnis der Eltern.

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Re: Schule führt Kaufzwang ein

Antwort von Land_und_Kueste am 25.06.2021, 10:22 Uhr

Na ja, Buntstifte muss man selber kaufen und mir geht es darum das ich alles da habe. Und ich keine Wahlmöglichkeiten habe sondern einfach bezahlen muss.

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Re: Schule führt Kaufzwang ein

Antwort von Kacenka am 25.06.2021, 10:27 Uhr

das ist schon komisch.
Aber Fakt ist auch: schnell verschwindet mal ein Radiergummi, ein Kleber ist ruck zuck aufgebraucht... das wird nicht schlecht, zumal - bei uns zumindest - auch zu Hause viel gebastelt und gemalt wird. Wir haben drei Scheren - zwei für die Federmappe jeweils und eine für zu Hause. Und oft ist nicht eine davon aufzufinden, wenn sie gerade gebraucht wird...
Auch Farben, Füller, Bleistifte, Lineale, alles mehrfach vorhanden und nach und nach auch gebraucht. Jedenfalls muss ich nicht gleich losrennen, wenn mal was fehlt :-)

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Re: Schule führt Kaufzwang ein

Antwort von Brummelmama am 25.06.2021, 11:39 Uhr

Ich sehe das etwas anders. Ich möchte in meiner Entscheidungsfreiheit nicht eingeschränkt sein und da geht es tatsächlich nicht darum, ob es günstig oder nicht günstig ist. Hier gab es immer mal wieder Eltern die Sammelbestellungen vornehmen und ich habe da selten mitgemacht. Erstens schaue ich mir die Pridukte selbst an und oft habe ich zB beim Grafikrechner noch einen günstigeren Preis erzielen können und das Gerät hatten wir dann auch eher. Ich verlasse mich ungern auf andere Personen. Das kann ja jeder so sehen, wie er mag aber uch wäre keucht angesäuert

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Re: Schule führt Kaufzwang ein

Antwort von alba75 am 25.06.2021, 11:54 Uhr

Ich würde zur Frakion "Schön, wenn es so geregelt wird, muss ich nicht alles selber kaufen" gehören. Ich neige da gerne zur Bequemlichkeit....
Aber ich verstehe auch dass es ärgerlich ist wenn man vieles schon zuhause hat. Ich würde der Schule mitteilen, dass ich die Materialien bereits besorgt habe und dass es doppelt gemoppelt wäre wenn ich die Tüte bestellen würde.

Vielleicht hat man auch, unabhängig vom Umweltaspekt, die Erfahrung gemacht, dass manche Kinder die aufgelisteten Materialen nicht hatten als sie dann gebraucht wurden und ihnen z.B. die Pinsel und der Farbkasten im Unterricht fehlten. Wenn dies zu häufig passiert (bei einem Kind das was vergessen hat kann man sicherlich mal aushelfen) ist es schon ärgerlich.

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Re: Schule führt Kaufzwang ein

Antwort von Land_und_Kueste am 25.06.2021, 11:59 Uhr

Ich stimme Dir vollkommen zu, wer das gern möchte, der sollte das auch machen. Aber das man keine Wahl hat ob man das Angebot annehmen möchte finde ich nicht so toll. Ich hätte mich über eine Wahlmöglichkeit gefreut. Mal schauen was die Rektorin auf meine Email antwortet.

Liebe Grüße

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Re: Schule führt Kaufzwang ein

Antwort von alba75 am 25.06.2021, 12:00 Uhr

Das kenne ich auch noch aus der Grundschulzeit von meinen. Das wurde erst in der weiterführende Schule wichtig, da kam es dann viel seltener vor dass mal was spezielles gekauft werden musste und man hatte dann die Möglichkeiten z.B. einen besonderen Taschenrechner klassenweise zu bestellen. War dann auch als Sammelbestellung preiswerter als wenn wir ihn selber gekauft hätten.
Aber ich weiß auch noch, man brauchte den speziellen Stift, Pinsel in den Stärken, Hefte in allen Farben und Mappen in allen möglichen Farben. Bitte nur Pappmappen oder eben nur Plastikmappen. Bin in der Stadt durch mehrere Läden gelaufen um alles zusammen zu bekommen.
Und wenn ich dachte, dass ich zwei Jahre später die übrig gebliebene rote Mappe für das jüngere Kind nehmen konnte, vergiss es. Da wurde dann etwas anderes verlangt.

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Re: Schule führt Kaufzwang ein

Antwort von alba75 am 25.06.2021, 12:05 Uhr

Teil mal mit wie sie reagiert hat. Vielleicht hat sie Verständnis, ich könnte mir vorstellen, dass du nicht die einzige bist die noch einiges von älteren Kindern zu Hause hat oder schon Vorräte (die Supermärkte fangen hier, obwohl noch nicht mal Ferien sind, vereinzelt mit Schulmaterialien an) besorgt hast.

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Re: Schule führt Kaufzwang ein

Antwort von HSVMarie am 25.06.2021, 12:07 Uhr

Einerseits verstehe ich den Grundgedanken und es ist ja vielleicht auch ganz nett, wenn alle Kinder die gleichen Materialien haben. Aber selbst wenn dann alle Papphefter bekommen, hat man sicher Eltern dabei, die diese dann schnell gegen welche aus Plastik austauschen, weil sie der Meinung sind, dass die länger halten. Ich kaufe immer welche aus Pappe. Die muss ich immer ab April anfangen zu kleben, damit sie das Schuljahr noch durchhalten. Danach kommen die auch ins Altpapier. Einzig die Religions- und Musikmappen halten länger, weil die nicht täglich im Ranzen rumgeschleppt werden.

Wenn die Schule jetzt Anspitzer besorgt, dann kann man vermutlich nicht jede Marke an Buntstiften kaufen. Die Lyra Waldorfstifte passen nämlich nicht in die gewöhnlichen Anspitzer mit dick und dünn. Ich habe ein Linkshänderkind, das besser mit extra Linkshänderanspitzern zurecht kommt.

Also nein, ich finde das als Pflicht doof. Als freiwilliges Angebot finde ich das aber ganz gut. Wenn Pflicht, dann hätte man das vielleicht eher kommunizieren müssen. Und zwar dann auch mit der Begründung, wieso man das verpflichtend macht. Das Zahlungsziel finde ich aber auch ziemlich knapp.

Wie ist denn das mit den anderen Kindern? Also ist das nur für die 1. Klässler so, oder auch für alle anderen Jahrgänge? Denn dann hat das nicht wirklich einen guten Effekt für die Umwelt, weil man ja dann nichts altes mehr aufbrauchen kann.

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Re: Schule führt Kaufzwang ein

Antwort von Land_und_Kueste am 25.06.2021, 12:17 Uhr

Das mache ich. Bin selber gespannt. Habe leider noch keine anderen Eltern von Erstklässler getroffen, wir haben eh ein sehr grosses Einzugsgebiet, es werden knapp 35 Kinder sein, davon nur 5 aus dem Kindergarten die ich kenne...

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Re: Schule führt Kaufzwang ein

Antwort von Land_und_Kueste am 25.06.2021, 12:18 Uhr

Bis jetzt sind es nur die 1. Klässler und die Aktion wird zum 1. Mal gemacht. Von meinem anderen Kind, welches in die 3. Klasse kommt, da habe ich noch keine Info. Bis jetzt habe ich immer alles besorgen sollen.

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Re: Schule führt Kaufzwang ein

Antwort von Anna3Mama am 25.06.2021, 14:03 Uhr

So ähnlich war es bei Kind 3 auch
Sämtliche Hefte, Umschläge, Mappen, ... wurden von der Lehrerin gekauft, sogar beschriftet und die Hefte mit dem richtigen Umschlag versehen. Sie meinte, lieber am Start mehr Arbeit für sie selbst, als dass sie wochenlang warten muss, bis alle Kinder die richtigen Hefte und Umschläge usw haben.

Wasserfarben bekamen alle Kinder von der Bank, eine Sammelmappe für Bilder von der anderen.

Die Kosten dafür waren aber deutlich niedriger, ich hab etwas um die 20 Euro im Kopf, allerdings plus Kopiergeld und Geld für gewisse Arbeitshefte usw.

Stifte, Spitzer, Schere, Kleber, Lineal ... mussten selbst besorgt und beschriftet werden und das finde ich gut so . So ein bisschen Persönlichkeit zeigen schadet nicht (Farbe /Art des Spitzers.) Wobei die Farbstifte sehr genau vorgegeben wurden. Marke und Härtegrade oder Spitzenbreite usw.

Gibts denn eine Auflistung, was in den 75 Euro enthalten ist? Kommt mir viel vor.

Ansonsten dem Kind zuliebe vielleicht mitmachen, je nachdem wie gut das Kind damit umgehn kann, aufzufallen und ggf noch von der Lehrerin deswegen angemotzt zu werden .
Das war hier wohl an der Tagesordnung, wenn ein Kind dann doch was anderes mitbrachte als gefordert wurde.

Eine Familie, die das Geld dafür nicht hat, kann sich recht unkompliziert über den Förderverein helfen lassen.

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Re: Schule führt Kaufzwang ein

Antwort von Land_und_Kueste am 25.06.2021, 14:06 Uhr

Eine richtige Auflistung ist nicht dabei. Es wurde auch einfach beschlossen das diese Tüte für die 1. Klasse eingeführt wird und nun wird es so umgesetzt.

Ich warte mal ab was die Rektorin schreibt, ansonsten ist am 08.07. Elternabend, dann fragen wir dort nach und klären das.

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Re: Schule führt Kaufzwang ein

Antwort von bellis123 am 25.06.2021, 21:59 Uhr

Finde ich grundsätzlich gut, da man die Materialien ja sowieso besorgen muss und die Lehrerin dann nicht noch Wochen nach Schulbeginn Bettelbriefe an die Eltern schreiben muss, dass die Materialien endlich mal besorgt werden.

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Re: Schule führt Kaufzwang ein

Antwort von Junijunge am 26.06.2021, 7:34 Uhr

Bei uns gab es nur die Liste. Und das finde ich auch gut so, aus einem ganz anderen Aspekt. Mein Sohn hat nämlich einen riesigen Spaß daran, die Sachen mit mir zu besorgen und spielt täglich Schule. Natürlich achten wir darauf, dass alles sorgfältig behandelt wird und dann wieder im Schulranzen verschwindet, damit es beisammen bleibt. Aber hier ist das sehr, sehr wichtig, um die Vorfreude auf die Schule zu fördern!
Da er zu einer anderen Schule muss als seine Freunde, war die Vorfreude nämlich lange sehr getrübt. Nun freut er sich endlich so richtig und ich bin froh, dass wir gemeinsam losziehen dürfen! Sachen ohne konkrete Angabe, welche Marke oder Ausführung gekauft werden sollte, darf er sich selbst aussuchen und identifziert sich doch so viel besser damit, als wenn er eine Tüte bekommt, die alle anderen auch haben. Ich fände es so richtig blöd...

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Re: Schule führt Kaufzwang ein

Antwort von Pamo am 26.06.2021, 13:16 Uhr

Das ist kein Kaufzwang, sondern ein saublöd formuliertes Angebot.

Ich würde es nicht annehmen, da sich die erforderlichen Materialien in der GS immer wieder verändert haben, teils 3 x in den ersten 2 Schulwochen.

Ganz locker bleiben und freundlich ablehnen...

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Juristisch nicht haltbar

Antwort von Bonnie am 26.06.2021, 18:06 Uhr

Du kannst juristisch auf keinen Fall zur Abnahme dieser Materialientüte gegen Geld gezwungen werden. Ich würde bei der Schulleitung sogar formell Widerspruch einlegen (da genügt ein Satz, aber schriftlich in einem Einschreiben), dann ruht jeder etwaige „Zwang“ seitens der Verwaltung (= Schulleitung) sowieso erstmal. Der Sachverhalt muss dann geklärt werden. Ich würde die Weigerung auch begründen (bereits Material gekauft).

Da das Einsammeln wohl kaum ein vom Schulamt offiziell eingeführter Amtsakt ist, kann die Schule darauf auch nicht bestehen. Dazu müsste ein offizieller Bescheid des Schulamts an Deine Adresse formuliert werden, der Deinen Widerspruch ablehnt, das halte ich für Unsinn. Weil es nämlich weder einen echten, offiziellen Bescheid zur Zahlung und keine Rechtsgrundlage (wie z. B. bei der Eigenbeteiligung der Eltern am Schulbuchkauf) gibt.

Die Weigerung sollte natürlich freundlich und höflich sein, aber klar. Du wirst sehen: Ehe man Staub aufwirbelt, wird man Dir nachgeben, und zwar ziemlich schnell. Entweder durch Passivität (keiner sammelt von Dir Geld ein und man hält einfach still dazu, dass Du nicht bezahlst), oder sogar ausdrücklich.

LG

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Re: Juristisch nicht haltbar

Antwort von Kacenka am 27.06.2021, 8:17 Uhr

naja, aber muss man immer gleich solche Geschütze auffahren? Vielleicht reicht es auch einfach freundlich zu sagen/schreiben, dass man die Sachen anderweitig besorgt hat, letztlich werden sie ihr das Geld nicht aus dem Geldbeutel nehmen, wenn sie nicht zahlt.
Das Ding ist doch: will man sein Kind gleich zu Beginn bei der Lehrerin/Schulleitung derart dem Risiko aussetzen, dass sie es auf dem Kieker hat?
Ich finde die Lehrer-Kind-Beziehung viel zu wichtig, als dass ich mich da wegen ein paar Schreibwahren im Rahmen von 100 Euro gleich so reinknie, dass ich riskiere von Beginn an einen Keil dazwischen zu treiben. Klar sollte sie da drüber stehen und profesionell bleiben, das Kind nicht reinziehen. Aber wie gut sie das kann, weiss man ja vorher nicht. Lieber würde ich sowas runterschlucken, wenn es geht, und erst mal neutral beliben, dem Kind zuliebe.
Man muss nicht jedes Recht, das man hat, einklagen. Ein bisschen wie im Strassenverkehr: wenn mir jemand die Vorfahrt nimmt, weil er mal nicht aufgepasst hat, was bring es mir in dem Moment auf meiner Vorfahrt zu beharren? Mir persönlich hat sich schon sehr oft viel eher ausgezahlt, wenn ich mich großzügig verhalten habe und über Fehler hinweggesehen habe. Schlussendlich geht es auch darum, ob man möchte, dass das eigene Kind nachher als einziges alles anders hat - auch das kann blöd sein fürs Kind.

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Jaja, der Stillhalte-Reflex...

Antwort von Lillimax am 27.06.2021, 15:24 Uhr

Klar, im „Runterschlucken“, wie Du so schön schreibst, und „Übersehen“ sind ja viele Frauen richtig gut, Du offenbar auch. Aus Harmoniesucht und Konfliktangst wird dann nur hintenherum gejammert, aber solche Mütter trauen sich dann doch nicht, den Mund aufzumachen. Folge: Die Schule bekommt kein Feedback, weiß nicht, dass einige Eltern sich ärgern und denkt, alle Eltern fänden eine Regelung toll. Im Alltag schon 1000 mal so gesehen.

Wenn eine Schulleitung nie ein ehrliches Feedback bekommt, kann sie aber nicht dazulernen und Dinge, die vielen Eltern aufstoßen, nicht ändern, weil sie erst gar nichts davon erfährt. Das ist schade und eine verlorene Chance der gelungenen Kooperation zwischen Eltern und Schule.

Ich finde auch, man muss nicht gleich „juristisch“ werden. Aber Du unterliegst einem Irrtum, wenn Du glaubst, Lehrer hätten ein Kind auf dem Kieker, weil die Eltern sagen, was ihnen nicht passt. Es ist umgekehrt: Die Eltern, die freundlich (!), konstruktiv und ehrlich sagen, was ihnen gefällt und was ihnen nicht gefällt, werden nach meiner Erfahrung mehr respektiert als die Jasager und Abnicker. Ihre Kinder übrigens auch. Weil man weiß, wenn man sich nicht bemüht, kriegt man von diesen etwas unbequemen Eltern Contra. Das ist Psychologie.

Ich kann Dein Harmoniebedürfnis verstehen. Ich finde das Runterschlucken aber eine Kleinmädchen-Nummer, die nicht mehr zu einer erwachsenen Frau und Mutter passt. Es hat auch eher wenig mit „Großzügigkeit“ zu tun, sondern schlichtweg mit Angst vor (kleinen) Konflikten. Ich denke, Du fährst mit dieser Haltung im Leben nicht wirklich gut. Weißt ja, wie es in dem schönen Buchtitel heißt: „Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überallhin.“

LG

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Re: Jaja, der Stillhalte-Reflex...

Antwort von ak am 27.06.2021, 17:42 Uhr

Gut, mehr als ärgerlich, wenn man etwas schon hat.

Aber , ich weiß noch, man kam schon damals auf eine hohe Summe, wenn man in einem speziellen Laden eingekauft hat.

Daher empfinde ich jetzt 75 EUR als nicht wirklich viel.

Aber... Stifte , Hefte, etc. brauchen sich ja auch ziemlich schnell auf... dann hast Du immer etwas auf Vorrat.

Und Dein 1. Kind kann doch bestimmt auch noch viel davon verwenden.

Ich habe oft auf Vorrat gekauft... und jetzt ( nach dem Abi ) habe ich viel zu viel noch übrig.

In meinem FAlle... z.B. Hefte ohne Ende:-))) :-((((

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Re: Juristisch nicht haltbar

Antwort von Pamo am 27.06.2021, 17:44 Uhr

Das ist wirklich sehr ängstlich gedacht.

Aber darüber hinaus:

Es wird mindestens ein Viertel bis ein Drittel der Kinder in der Klasse dieses Angebot nicht in Anspruch nehmen. Davon werden einige auch privat einen Großteil der Sachen nicht mitbringen.

Ein Kind, dessen Eltern eine höfliche E-Mail schreibt mit dem Hinweis "Danke, aber nein danke" fällt nicht weiter auf.

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Re: Schule führt Kaufzwang ein

Antwort von reblaus am 27.06.2021, 18:34 Uhr

Also ich würde mich zwar auch ärgern und erstmal genau nachfragen , von was wieviel in der Tüte drin ist.
Dann würde ich zB beim ALS verlag abgleichen, was dort die Bestellung kostet. Die haben auch Schulrpreise, die man nicht einsehen kann. Dennoch hättest Du da einen Überblick.
Ich erinnere mich - für Alles ausser Schulbücher mußte ich 120€ pro Nase in der ersten Klasse hinblättern ( Anfang UND durchs Jahr gerechnet) .

Bezahlen würde de ich ohne die Sachen gesehen zu haben nix.

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Ich hätte mich erstmal hinten rum über die Rationale schlau gemacht.

Antwort von emilie.d. am 27.06.2021, 22:34 Uhr

Bzw. mir das auf dem Elternabend erklären lassen. Dann kann man ggf. immer noch selbst einkaufen gehen. Zwingen können sie Dich nicht.

Mich wundert, dass das übers Konto des Fördervereins abgewickelt wird. Mittel dürfen nur für satzungsgemäßen Zweck verwendet werden, bei uns würde das derzeit nicht gehen. Da müsste das über Klassenkasse oder sowas laufen. Wäre auch eine Frage, die man beim Elternabend mal stellen könnte.

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Re: Jaja, der Stillhalte-Reflex...

Antwort von IngeA am 28.06.2021, 7:01 Uhr

Warum ist das "Runterschlucken" und "Stillhalten" wenn man die Schule ohne Anwalt informiert, dass man von dem Angebot nicht gebrauch macht?

LG Inge

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Re: Jaja, der Stillhalte-Reflex...

Antwort von Kacenka am 28.06.2021, 9:57 Uhr

Danke, Du hast mich richtig verstanden :-)

Wenn man schon eingekauft hat reicht freundlich zu fragen. Komme ich gleich mit Paragraphen, gebe ich vor allem das Signal: Machst Du nur einen Fehler, komme ich gleich mit dem Anwalt an. Welche Lehrerin hat dann noch Lust mal Initiative zu zeigen und mal was neues zu probieren? DAS war es doch, was viele Lehrer hätten tun müssen, als im Distanzunterricht improvisiert werden musste und von den Schulämtern erst mal Ratlosigkeit und Apathie kam und sonst nix. Wenn über Jahre in jeder Klasse wenigstens eine Mutter oder ein Vater ist, der bei jeder Kleinigkeit gleich mit dem Anwalt "droht", wundert es mich auch nicht, dann will man auch keine Verantwortung mehr übernehmen und wartet nur noch auf die Anweisung von oben.

und ja es ist auch eine Frage von Prioritäten: es gibt 100 Varianten sowas zu regeln, eine davon wird von der einen konkreten Lehrerin / Schule gewählt. Es kann für's Kind auch eine Bereicherung sein zu sehen, dass man das auch anders machen kann, als man es bisher von Mama gewohnt war. Für mich hat das "Stillhalten" als Mutter vor allem viel mit "Loslassen" und "Raushalten" zu tun und mit Vertrauen, dass die Lehrerin mein Kind gut bei diesem grossen Schritt in die Selbständigkeit begleiten wird. Wenn ich überspitzt gesagt wegen jedem Bleistift gleich dazwischengrätsche, haben Lehrer und Kind kaum eine Chance sich richtig kennenzulernen. Das heisst ja nicht, dass ich bei wirklich wichtigen Dingen nicht meine Meinung sage und nie Feedback gebe.

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Update

Antwort von Land_und_Kueste am 28.06.2021, 21:03 Uhr

Als erstes vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten!

Also, in dem Schreiben stand nicht ob es ein Angebot ist was man annehmen kann oder nicht, sondern klang verpflichtend. Schulbücher etc. sind in den Kosten nicht enthalten. Es geht hier lediglich um Material zum Schreiben etc..

Die Rektorin hat mir mittlerweile geantwortet und geschrieben das dies ein Angebot sei das vom Schulelternrat gefordert wurde. Sie schrieb das ich unsere Sachen benutzen kann. Das hat mich gefreut. Allerdings hatte ich nicht das Gefühl das die Aktion wirklich freiwillig ist sondern eher das wer nicht will den lassen wir, da wir das nicht durchsetzen können. Ich warte dann mal auf die Liste was wir brauchen an Büchern etc. (Die wären in den 75 Euro nicht enthalten gewesen).

Die anderen, höheren Klassen bekommen weiter eine Liste mit dem was gebraucht wird. Habe heute grad eine Liste für das 1. Kind bekommen.

Aber ich kann mir schon vorstellen warum die Schule diese Tüten einführt, da habt Ihr sicher recht das es Für manche einfacher ist und und die Lehrer entspannter sind weil sie nicht hinterher laufen müssen.

Danke für Euer Feedback!

Liebe Grüße!

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Re: Schule führt Kaufzwang ein

Antwort von emmisya am 29.06.2021, 21:36 Uhr

Dein Kind (deine Kinder) werden noch viele, viele Jahre in die Schule gehen und all das, was du schon gekauft hast und auch die tollen Stifte der Sparkasse locker verbrauchen.

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