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Geschrieben von Dorilys am 03.12.2005, 11:06 Uhr

Rechtschreibung in der zweiten Klasse

Mal ehrlich, wie richtig schreiben Eure Zweitklässler?
Gwenifar macht beim Schreiben noch ziemlich viele Rechtschreibfehler. SIe haben zuerst angefangen nach Gehör zu schreiben, jetzt kommen so nach und nach Schreibregeln dran (z.B. Groß-/Kleinschreibung). Die Lernwörter sitzen meist, sie schreibt auch längere Geschichten freiwillig und von der Grammatik und Formulierung sehr schön, aber es sind halt immer noch sehr viele Fehler dabei. Der Lehrer meint, das ist normal und kommt noch, auf auf der Erntedanktafel, bei der alle Zweitklässler ein eigenes Gebet geschrieben haben, wimmelt es noch ziemlich von Fehlern.
Hier habe ich schon mehrmals von fehlerfreien Diktaten bei Zweitklässlern gelesen - davon sind wir noch weit weg! Und bei denen mit Größeren: Wann wurde die Rechtschreibung denn besser?
LG Dorilys

 
9 Antworten:

Re: Rechtschreibung in der zweiten Klasse

Antwort von Birgit 2 am 03.12.2005, 20:08 Uhr

Hallo,
also von allein fehlerfrei schreibt meine Tochter auch nicht. Sie schreiben allerdings Diktate, die vorher bekannt sind. Sie werden mittles verschiedener Übungen vorher durchgenommen, z. B. müssen alle Nomen rausgeschrieben werden, alle Wörter mit eu unterstrichen, usw. Und dann üben wir den Text auch noch mal so. Ansonsten hätte meine Tochter sicherlich auch nicht alles fehlerfrei. Lediglich beim letzten Diktat war ein unbekannter Satz dabei und den hatte sie auch fehlerfrei.

Bei selbstgeschriebenen Geschichten sind aber auch noch einige Fehler da und wenn ich mal eine Klassenzeitung gelesen habe, so ist das wirklich normal, wenn die Kids unbekannte Texte schreiben.

LG
Birgit

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Re: Rechtschreibung in der zweiten Klasse

Antwort von Mijou am 04.12.2005, 11:46 Uhr

Hallo Dorilys,

vergleiche Deine Tochter nicht mir anderen Kindern, denn damit erreichst Du ja keinerlei Verbesserung. Du kannst Gwenifar aber zu einer prima Rechtschreibung verhelfen, indem Du Bücher zu einem wichtigen Teil ihres Lebens machst. Wir machen das auch so bei unserer Tochter. Dies funktioniert durch tägliches Vorlesen durch die Eltern, bei dem ein Kind hier und da kleine Abschnitte schon übernimmt und selbst vorliest. Wichtig ist außerdem, dass nicht mehr als eine halbe Stunde am Tag ferngesehen wird. Studien haben zweifelsfrei belegt, dass die Rechtschreibung und andere sprachliche Fähigkeiten in direktem Zusammenhang mit der täglichen Fernsehzeit stehen: Sie sind umso schlechter, je mehr ein Kind fernsieht.

Wenn Eure Kleine also wirklich konsequent nur wenig TV konsumiert und es täglich etwa zweimal Vorlesezeit gibt (ein Mal lässt sich immer mal zwischenschieben tagsüber, das zweite Mal ist bei uns Teil des Zubettgeh-Rituals), wird sie langfristig ein sehr gutes Sprachvermögen samt ausgezeichneter Rechtschreibung entwickeln.

Man hat das als Eltern wirklich selbst in der Hand, die Schule kann das nicht mal ansatzweise so gut leisten. Ein Elternhaus, indem Bücher und z.B. die Tageszeitung Teil des Alltags sind, ist die beste Voraussetzung. Wenn es aber im ganzen Haus kaum Bücher gibt und generell wenig gelesen, dafür aber viel ferngesehen wird, kann die Schule dieses Defizit nicht auffangen. Solche Kinder tun sich wesentlich schwerer in Sachen Rechtschreibung.

Liebe Grüße,

Mimi

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@ Mijou

Antwort von Dorilys am 04.12.2005, 12:13 Uhr

An Büchermangel oder am Fernsehkonsum kann es nicht liegen. Die Kinder dürfen einmal die Woche Fernsehen, nicht mehr (Momentan schauen wir einmal die Woche "Kalle Wirsch" von der Augsburger Puppenkiste). Das Interesse ist auch nicht sehr groß, nachmittags sind sie meist draußen und abends gibt es bei uns kein Fernsehen (da meine beiden dann zickig werden und nicht einschlafen können).
Und Bücher: Ich habe mein eigenes Bücherzimmer (mehrere Tausend, davon bestimmt 1000 Kinderbücher) und lese viel und gerne vor. Gwenifar liest auch selber gerne, beim Vorlesen zwar noch etwas holperig, aber auch für sich. Momentan liest sie alleine die Reihe "Der kleine Vampir" (Vorlesen dauerte zu lange) und hat auch schon einige der "Wilden Fußballkerle" selbst gelesen. Und Fragen über den Inhalt beantwortet sie sicher und ausführlich, daher denke ich nicht, daß sie mich dabei anschwindelt.
Deshalb verstehe ich auch nicht, daß eben noch viele Fehler in den Texten sind, allerdings findet sie bei nachlesen auch viel.
LG Dorilys

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Re: @ Mijou

Antwort von fritz2 am 04.12.2005, 14:24 Uhr

Erwarte nicht zu viel von deiner Tochter, sie ist schließlich erst am Anfang der 2. Klasse!

Nach Diktatergebnissen die hier veröffentlicht werden kannst du sowieso nicht gehen, denn alle Diktate werden im 2. Schuljahr noch geübt. Und so sind diese Diktate dann eher eine Aussage darüber, wie gut sich das Kind die Schreibweise einzelner Wörter MERKEN kann.
Auf welcher Stufe der Rechtschreibfähigkeit das Kind steht, sagt ein geübtes Diktat nicht.

Mach dir nicht zu viele Gedanken und hab noch etwas Geduld mit ihr! In dem Alter sind die Kinder oft noch sehr unsicher mit der Rechtschreibung.
Du schreibst, dass sie Fehler auch schon mal selbst entdeckt. Wenn sie z.B. klain schreibt und du sagst: Da ist aber noch ein Fehler drin. Dann antwortet sie sicher: ja, das schreibt man so: klein.
Dies bedeutet, deine Tochter ist sich noch unsicher. ai oder ei? Aber sie kennt das ei schon, schreibt nicht nur nach Gehör.
Es gibt Kinder, die würden bei "klain" keinen Fehler entdecken. Sie ist sich zumindest schon mal unsicher und hat sich hier für ai entschieden.

Verstehst du, was ich sagen will? : )

Alles Gute,
Alex

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Re: Rechtschreibung in der zweiten Klasse

Antwort von Sylvia1 am 04.12.2005, 23:40 Uhr

Hallo Dorilys,
bei uns ist es genauso. Meine Tochter ist jetzt auch im 2. Schuljahr, hat ebenfalls phonetisch (nach der Methode Lesen durch Schreiben) gelernt und sie macht - wie ich finde - auch immer noch sehr viele Rechtschreibfehler. Das habe ich beim Elternsprechtag angesprochen, doch ihr Klassenlehrer meinte, sie würde schon sehr gut schreiben im Vergleich zu anderen (auch was Rechtschreibung angeht) und das wäre normal in dem Alter/Lernstadium. Auf meine Frage, wann es denn die korrekte Rechtschreibung endgültig greift für die Klasse, meinte er, es würden nach und nach immer wieder Rechtschreibregeln erarbeitet, die dann ab sofort Gültigkeit hätten für die Klasse.

Trotzdem muss ich zugeben, dass mir diese Methode zu langsam bzw. zu "lasch" ist. Das kann mir wirklich keiner weismachen, dass es den Kindern irgendwie schaden, wenn sie von Anfang an alles nach korrekter Rechtschreibung schreiben, auch wenn manches vielleicht im ersten Moment "unlogisch" erscheint.
Aber Sprachen sind halt nicht logisch, sondern haben sich im Laufe der Jahrtausende so gebildet, wie wir sie heutzutage kennen.
Wir haben zu unserer Zeit alle sofort die richtige Rechtschreibung gelernt und es hat keinem geschadet. Sicher sollte man neuen Methoden gegenüber offen sein, bin ich auch, aber auch ältere Methoden sind nicht in allem grundsätzlich immer schlechter. Vielleicht werden die älteren Lehrmethoden auch irgendwann in ein paar Jahren wieder "ausgegraben" (zumindest teilweise) oder es kommt ganz was anderes, was dann als neu und fortschrittlich gilt. Zu meiner Grundschulzeit war in Mathematik Mengenlehre der letzte Schrei und wir haben anfangs im 1. Schuljahr monatelang nur irgendwelche bescheuerten Plastik-Plättchen nach Größen, Formen und Farben sortiert und davon Schnittmengen usw. gebildet bis "zum Abwinken". Meine Tochter hat das gar nicht gemacht im letzten Schuljahr (aber jetzt schweife ich wirklich ab ... ;-).

Ich jedenfalls sage es meiner Tochter, wie ein Wort richtig geschrieben wird (und warum), wenn ich einen Rechtschreibfehler bei ihr sehe. Das versteht sie auch, dass man das dann so und nicht anders schreibt. Rechtschreibung finde ich nämlich absolut lebenswichtig, das ist absolutes Grundwissen und muss hundertprozentig sitzen, und es ist wichtiger als vieles andere, was in der Schule gelehrt wird.
Es braucht nur mal einer einen Rechtschreibfehler in ein Bewerbungschreiben "reinzustreuen" - der kann sich das Porto dafür dann auch im Prinzip sparen!

Meine Tochter liest übrigens auch sehr viel und auch sehr gut, sie hat auch sehr viele Bücher (das hat sie auch im Kiga-Alter schon gehabt) und leiht darüber hinaus auch noch regelmäßig welche aus der städtischen Jugendbücherei aus. Im Schnitt schafft sie ein Buch pro Tag. Sie läuft praktisch immer mit Buch in der Hand durch die Gegend, seit sie lesen kann. Auch ich lese sehr viel, hauptsächlich Sachbücher, und besitze sehr viele Bücher. Vor ca. eineinhalb Jahren habe ich zwei neue Bücherregale gekauft, eins für mich und eins für meine Tochter. Die beiden Regale sind nun beide schon wieder so voll, das ich bald schon wieder neue Regale kaufen müsste. Auch bei ihren Großeltern ist meine Tochter ständig von Büchern umgeben. Außerdem wird an ihrer Grundschule schon seit Jahren sehr massiv Leseförderung betrieben und es fruchtet auch, die Kinder ihrer Schule gingen bei den Vergleichsarbeiten in den 4. Schuljahren immer als sehr lesestarke Schüler hervor, und das trotz hoher (ca. 40 %) ausländischer Schülerzahl. Die Schule hat auch letztens eine Preis der Initiative "Deutschland liest" überreicht bekommen. An der mangelnden Gelegenheit zu lesen kann es also auch bei meiner Tochter nicht liegen.

Wie gesagt, ich verbessere meine Tochter, wenn ich Rechtschreibfehler bei ihr finde. Das kann mit keiner verbieten und es kann ihr nur nutzen. Selbst wenn es normal ist, wenn die Kinder zu diesem Zeitpunkt noch viele Rechtschreibfehler machen. Es schadet ihr nicht, wenn sie es früher weiß, wie es richtig geht.

Schöne Grüße
Sylvia

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Re: Rechtschreibung in der zweiten Klasse

Antwort von MamaMalZwei am 05.12.2005, 9:38 Uhr

Hallo Dorilys, wenn deine Tochter am Anfang der zweiten Klasse schon gerne und viel liest, ist das schon die halbe Miete. Dann stellt sich die richtige Rechtschreibung auch bald ein. Wichtig ist, dass der Lehrer die Fehler deiner Tochter findet, wenn sie unbekannte Texte schreibt. Meine Tochter hatte einen Lehrer, der dauernd Fehler übersah. Ich habe ihr dann gesagt, wie man was schreibt und die Fehler verbessert, aber sie war der Meinung, wenn er es nicht anstreicht... Mein Sohn hat jetzt das komplette Gegenteil. Im letzten Diktat war auch der nichtgesetzte Punkt ein Fehler. Es hat wohl Beschwerden der weiterführenden Schulen über die Rechtschreibung der Kinder gegeben, deshalb ziehen sie jetzt an. Ansonsten lese ich viel vor (abends) und zwar im Wechsel: Erst liest er mir was vor und dann ich ihm. Das gehört zu unserem Zu-Bett-Geh-Ritual. Er muss allerdings etwas anderes vorlesen als das, was ich lese, weil meine Geschichte recht kleingedruckt ist. Da wäre er überfordert. LG

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Re: Rechtschreibung in der zweiten Klasse

Antwort von RenateK am 05.12.2005, 10:22 Uhr

Hallo,
das ist ganz normal, da würde ich mir keinerlei Sorgen machen, bei meinem Sohn (auch 2. Schuljahr) ist die Rechtschreibung auch noch so gut wie gar nicht vorhanden. Am mangelnden Bücherlesen liegt sowas nicht, meiner liest schon ganze Bücher selbst. Bei uns haben sie erst in der 2. Klasse nach den Herbstferien überhaupt mit den Rechtschreibregeln angefangen, vorher nur nach Gehör, ohne dass korrigiert wrude. Bei uns werden im 2. und 3. Schuljahr auch nur vorher bekannte und geübte Diktate geschrieben. Bei uns war erst 1, da hatten er nur 1/2 Fehler (Punkt am Ende vergessen), aber das heißt gar nichst, weil das praktisch auswendig konnte. 2. Schuljahr ist noch viel zu früh, um die Rechtschreibung zu können.
Gruß, Renate

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Mein Großer ist dritte Klasse....

Antwort von Trini am 05.12.2005, 12:20 Uhr

aber beim freien Schreiben (Aufsatz, Gedicht) werden Regeln nicht wirklich beachtet und auch gern mal ein altes Lernwort falsch geschrieben. Wird dort aber auch nicht bewertet.
Im Geübten Diktat ist alles paletti.

Trini

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Re: Rechtschreibung in der zweiten Klasse

Antwort von Lumijaju am 09.12.2005, 22:06 Uhr

Das soll kein Angriff sein, aber als Grundschullehrerin, die ebenfalls nach dem "Spracherfahrungsansatz" arbeitet, muss ich mich hier mal einmischen. Bevor solche Aussagen über Schreiben- und Lesenlernen gemacht werden, sollte man sich doch genau bei der Lehrerin oder dem Lehrer darüber informieren. Es gibt auch in der Unterrichtswissenschaft Entwicklungen, die sich keiner aus Jux und Tollerei ausdenkt, sondern die fundiert sind. Informationen über die Methode und entsprechende Hintergründe findet man z.B. bei REICHEN, ebenso zum Thema "Spracherfahrungsansatz" und zu lernpsychologischen Hintergründen. Eigentlich klären die Klassenlehrerinnen /-lehrer auf einem Elternabend über diese Methode auf und erläutern die Hintergründe.
Diese Sprüche im Sinne von "Uns hat das auch nicht geschadet und wir haben gleich die richtige Rechtschreibung gelernt." bringen nicht weiter und gehen auch am Thema vorbei. Das eine ist der Spracherfahrungsansatz, das andere ist die Fibel-Arbeit. Es ist ein Irrtum, dass man Rechtschreibung lernt, nur weil man jedes Wort gleich "richtig" präsentiert bekommen hat. Dann müssten alle "Fibel-Kinder" ja von Anfang an richtig schreiben - was ja bekanntermaßen nicht der Fall ist. Alles braucht Zeit und Entwicklung - eine Pflanze wächst auch nicht schneller, wenn man an ihr zieht.
Also, bitte lasst doch solche Sprüche und Weisheiten. Nur weil man selbst in die Schule gegangen ist, weiß man nicht automatisch über guten und "richtigen" Unterricht Bescheid. Sprecht die Lehrerinnen und Lehrer doch einfach an und vertraut auf ihre Kompetenzen.
In diesem Sinne viele Grüße von Lumijaju

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