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Geschrieben von Sonja am 23.11.2007, 8:42 Uhr

Probleme mit 1.Klässler - oder nicht? LANG!

Hallo,

unser Robin (bald 7) ist seit August in der Schule. Er hat einen 8jährigen Bruder, war vor der Schule schon entsprechend fit (schrieb erste Wörter, rechnete im Zahlenraum bis 20) und hochmotiviert, endlich zur Schule zu dürfen.

Seine Leistungen waren von Anfang an augenscheinlich prima, er rechnete Zusatzaufgaben, verlangte Mehrhausarbeit, lieferte eine saubere Schrift ab. Daran hat sich in unseren Augen nicht viel geändert, außer dass er jetzt die Hausaufgaben vielleicht nicht mehr strahlend erledigt, sondern sie eben einfach macht.

Die Lehrerin erzählte uns beim ersten Elternabend nach den Herbstferien auch, dass leistungstechnisch alles top, nur sein Verhalten etwas auffällig sei. Er würde träumen, sei sehr unruhig und würde auch teilweise andere Kinder stören - eine Art Klassenclown darbieten eben. Soweit so gut. Wir haben mit Robin gesprochen, dass er konzentrierter arbeiten sollte und er gelobte Besserung.

Letzte Woche sprach mich die Lehrerin sodann an und meinte, es sei ja so schwierig mit ihm. Er würde hinterherhinken, was das Buchstabenerarbeiten betrifft (er führte bislang die Klasse an, hängt jetzt 2 Buchstaben hinter der schnellsten hinterher, ist aber noch weit vor anderen Kindern), er würde sich mündlich absolut nicht beteiligen, wirke unmotiviert.

Ich wunderte mich schon, weil sich das so gar nicht mit meinen Beobachtungen von zu Hause aus bestätigte. Habe aber wiederum mit Robin gesprochen, ihn ermahnt, sich mehr zu beteiligen (auch er sieht das nicht so, räumte aber ein, dass er letzte Woche bei den Buchstaben nicht so viel Lust hatte und etwas langsamer gearbeitet hat).

Dass er unmotiviert ist, kann ich auch nicht erkennen, so wollte er jetzt z. B. unbedingt das Buch, das ich ihm die letzten Abende vorgelesen hatte, mit zur Schule nehmen, damit die Lehrerin das auch der Klase vorlesen könnte. Für den Mathematikunterricht nahm er schon seine Triangel mit, da eine von der Lehrerin gewünscht wurde.

Heute habe ich wieder die Lehrerin angesprochen und gefragt, wie es nun aussieht. Sie meinte aber, es sei keine Besserung in Sicht. Ich habe ihr dann auch mal gesagt, dass sowohl Robin als auch ich das anders sehen und er in meinen Augen ordentliche Arbeiten abliefert (ich schaue fast täglich die gesamten Hefter durch). Da räumte sie dann nur ein, dass das schriftliche ja ganz ordentlich sei, aber mündliche Beiträge würden ausbleiben, er sei unmotiviert, habe keinen Biss. Als ich ihr erklärte, insoweit wohl auch andere Erwartungen gehabt zu haben was ihre Rückmeldungen betrifft, zumal er der Zweitgeborene ist und augenscheinlich schon immer fitter war, schmetterte sie da ab und meinte, das würde nur immer so wirken, als wären die zweiten Kinder fitter.

Die mündliche Beteiligung sei in allen drei ersten Klassen katastrophal. Sie habe ohnehin vom Kindergarten bereits die Vorwarnung erhalten, dass jetzt die Computer-Fernseh-Generation eingeschult würde und sie keine zu hohen Erwartungen haben dürfte. Sicherlich kommen unsere Kinder mit Medien in Berührung, den Umgang finde ich auch wichtig. Equipment in seinem Zimmer hat er bislang allerdings nicht - bis auf einen CD-Player. Computerspiele gibt es selten, Fernsehen lange nicht täglich, zumal er zwei mal pro Woche Taekwondo-Training hat und ein mal pro Woche Schwimmverein. Da bliebe gar keine Zeit für.

Jetzt werde ich mich auf ihr Angebot hin am Montag in den Unterricht setzen und ihn einmal zwei Stunden beobachten (ich freu mich schon, hochschwanger in der 37. SSW auf den kleinen Stühlchen *G*), das haben mittlerweile wohl schon FAST ALLE Mütter gemacht. Das kenne ich von meinem Großen gar nicht so, dass das üblich ist.

Tipps oder Lösungsvorschläge gibt sie mir allerdings nicht. Sie meint nur, ich solle mit ihm reden. Ich will aber auch nicht zu viel reden und ihn durch ständige (in meinen Augen vielleicht auch unangebrachte) Kritik demotivieren.

Was kann ich noch tun???

Danke an die, die bis hier durchgehalten haben. Aber das musste mir jetzt von der Seele... :-)

LG, Sonja

 
7 Antworten:

Re: Probleme mit 1.Klässler - oder nicht? LANG!

Antwort von Birgit67 am 23.11.2007, 9:07 Uhr

lass ihm Zeit, auch wenn die Schule am Anfang locker war und Spass machte - es geht halt immer so weiter und muss weiter gehen ist halt nicht mehr so wie im Kindi. Sie sind noch sooooo klein.

Und dass die 2. Fitter sind als die 1. stimmt auch nicht unbedingt. Mein Grosser ist ein leichter lerner und hoch Konzentriert, mein Kleiner total unkonzentriert und muss richtig lernen.

Ich denke oft trotz allem wird zu früh eingeschult. Mein Grosser kam mit 7 da damals noch Kannkind mein Kleiner mit 6 da zwischenzeitlich Musskind in die Schule und das sind Welten.

Eure Lehrerin scheint mir sehr unmotiviert so was kenne ich gar nicht von Lehrerinnen der 1. Klasse, das kommt meistens erst in der 3. dass die Lehrer unmotovierter werden.

Setze ihn nicht zu sehr unter Druck, wenn die Arbeiten ordenlich sind ist das völlig ausreichend, wenn die Mitarbeit noch fehlt würde ich das nicht so Thematisieren, denn das kommt mit der Zeit von ganz alleine oder nie, aber gute Lehrer erkennen trotzdem, ob die Kinder was wissen oder nicht.

Also Kopf hoch und durchhalten - es ist nicht immer leichter mit den 2. da oft auch die Erwartung unbewusst vom 1. auf den 2. spiegelt egal in welche Richtung.

Wie gesagt. mein Grosser ist ruhig, konzentriert, aufmerksam, beliebt bei Schülern und Lehrern jedes Jahrgangs, die Klasse meines Grossen freut sich jeder Lehrer darin zu unterrichten weil die wirklich ganz anständig sind.

Der Kleine ist das gegenteil, frech, unkonzentriert, ärgert ziemlich gerne alles um sich rum, kaspert - ist aber auch beliebt, weil er ganz ganz goldig sein kann und trotzdem wird er immer wieder verglichen mit dem grossen - leider.

Gruss Birgit

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Re: Probleme mit 1.Klässler - oder nicht? LANG!

Antwort von Vici1968 am 23.11.2007, 9:23 Uhr

Hallo,

auch ich höre von den Lehrern meines 2.Klässers immer, daß die Kinder sich fast alle im Unterricht zu wenig beteiligen.

So lange ich jedoch das Gefühl habe, daß mein Sohn alles mitbekommt und wenn er gefragt wird, auch weiß um was es geht, werde ich mir da keine allzu großen Sorgen machen. Es gibt halt Kinder, die nicht so gerne vor der Klasse reden.

Und daß Eure Lehrerin jetzt schon so ein Aufstand macht, kann ich wirklich nicht verstehen. Gerade vor ein paar Tagen hat der Rektor unserer Schule gesagt, die Kinder müssen erst in der Schule "ankommen". Und wenn ein 1. Klässer nach ein paar Monaten Schule noch nicht so ist, wie er in Lehrers Augen sein sollte, ist das doch auch kein Drama, oder?

Wir sind doch alle nur Menschen und keine Maschinen, die einfach nur funktionieren und sich nach Lehrbuch dazu hinerziehen lassen.

LG und alles Gute für Euch und noch eine schöne Restschwangerschaft

Vici68

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Re: Probleme mit 1.Klässler - oder nicht? LANG!

Antwort von MamaMalZwei am 23.11.2007, 9:42 Uhr

Hallo Sonja, kann es sein, dass Eure Lehrerin Schwierigkeiten damit hat, mal ein Lob auszusprechen?
So wie Du das schreibst, kommt mir das so vor. Robin macht Zusatzhausaufgaben - keine Anerkennung. Robin bringt seine Triangel mit - ist selbstverständlich, da braucht man nicht drüber zu reden. Dass er dann die Lust verliert, ist doch klar. Gerade die Zwerge brauchen doch Anerkennung: "Mensch, toll, die Triangel können wir gut gebrauchen! Und, Robin, zeig uns, was Du kannst. Melde Dich doch einfach mal!" So geht es doch auch! Außerdem arbeitet sie mit Platitüden. Was ist denn bitte "die Fernseh- und Computergeneration"? Mag ja sein, dass einige Kinder dauernd vorm Fernseher sitzen in dem Alter, aber doch sicher nicht alle. Manche haben bestimmt Angst, sich vor der Klasse zu äußern. Wenn ich will, dass sich die Kinder mehr beteiligen, nehme ich immer wieder Kinder dran und lobe, wenn sie was gesagt haben. Wenn es nicht ganz richtig ist, würde ich das auch so sagen. Und ich würde eine Atmosphäre der Wärme schaffen, in der sich Kinder auch äußern mögen. Ach, ich bin aber keine Lehrerin, sondern nur Mutter...LG

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Re: Probleme mit 1.Klässler - oder nicht? LANG!

Antwort von Sonja am 23.11.2007, 12:30 Uhr

Hallo,

und danke schonmal für Eure Antworten.

Heute hatte Robin dann auch gleich einen positiven Eintrag im Buch, dass er gut mitgearbeitet hätte, obwohl ich zuvor nicht mehr die Gelegenheit hatte, noch einmal mit ihm zu sprechen.

Ich habe eben dann aber noch mal mit ihm gesprochen und er meint, er sei beim Buchstabenerarbeiten an 2. Stelle derzeit. Ja Mensch, was will man denn mehr, frage ich mich da. Muss er denn der erste sein nur weil er es eine Zeitlang war? Auch sagt er, dass er sich sehr wohl täglich meldet.

Ob Zusatzarbeiten oder mitgebrachte Beiträge Lob einbringen, weiß ich nicht. Ich schaue mir am Montag mal den Unterricht an, aber langsam glaube ich, die Lehrerin sieht Gespenster...

Oder wie ist zu erklären, dass schon so viele Mütter zum hospitieren in die Schule eingeladen wurden?

Im Anschluss an meine Beobachtung am Montag werde ich um ein Gespräch bitten, an dem Robin dann auch teilnehmen und seine Sicht der Dinge erklären darf.

LG, Sonja

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Re: Probleme mit 1.Klässler - oder nicht? LANG!

Antwort von loerni am 23.11.2007, 13:23 Uhr

Hallo Sonja,

Ich denke wenn du in der Klasse hospitierst wird alles anders sein als die Lehrerin es kennt.
Ich kann mir gut vorstellen das Robin sich in der 1.Klasse unterfordert fühlt,denn wenn er schon im Zahlenraum bis 20 rechnen und auch schon schreiben kann,ist es gut vorstellbar,denn das sind ja Themen der 1.Klasse. Sollte er vielleicht schon in die 2.Klasse?
Ich kann mir gut vorstellen das er sich in der Klasse langweilt,da er sich ja nicht mehr anstrengen muß.
Nun macht er einpaar Stufen runter und hofft auch regelmässig gelobt zu werden,da es bei ihm sicher schon standard war immer der 1.und beste zu sein. Wurde er von der Lehrerin nicht mehr wahrgenommen.

Ich wünsche dir trotzdem ne weiterhin schöne Schwangerschaft.

Lg loerni

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Re: Probleme mit 1.Klässler - oder nicht? LANG!

Antwort von antonia am 23.11.2007, 18:55 Uhr

hallo,

ich finde es prima, dass die lehrerin dich zum hospitieren eingeladen hat. bei uns ist es durchaus üblich und hier und da nimmt immer mal eine mutter die gelegenheit wahr. für die kinder ist es nichts neues und sie benehmen sich ganz normal.
ich würde die stunde in ruhe beobachten (vielleicht hast du glück und bekommst einen großen stuhl ;-))und danach kannst du viel besser beurteilen, ob deine meinung oder die der lehrerin zutrifft.

viele grüße
antonia

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Mündliche Beteiligung!

Antwort von Trini am 26.11.2007, 11:35 Uhr

Das Problem ist lt. unseren Lehrkräften eher umgekehrt.
Alle Kinder wollen drankommen und sind total traurig, weil das ja nicht geht.

Also das hat nichts mit Computer-Fernseh-Generation zu tun.

Vielleicht ist Robin ja auch total unterfordert und meldet sich deshalb nicht???

Solange ER nicht leidet oder ernsthafte Probleme bekommt, würde ich die Worte der Lehrerin gelassen sehen.

Trini

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