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Geschrieben von Mijou am 16.03.2011, 11:27 Uhr

@Petra28: Ja, früher war ja alles besser... oder nicht?

Hallo,

die Vergangenheit heranzuziehen, ist hier nicht überzeugend. Vor einigen Generationen war ja noch Vieles anders: Um 1910 starben noch 50 Prozent aller Kinder von Bauern oder Arbeitern, bevor sie fünf Jahre alt wurden. Vor 35 Jahren war die Kindersterblichkeit bei uns in Autos um ein Vielfaches höher als heute, weil es weder Kindersitze noch Gurte gab. Bis in die 50er-Jahre wurden Kinder hierzulande mit Gürteln geschlagen, wenn sie nicht hörten und auch der Lehrer durfte ihne beliebig ins Gesicht schlagen - das war ganz normal und akzeptiert. Und wenn sich früher niemand um die Kinder gekümmert hat, dann wohl eher wegen der notwendigen schweren Arbeit, es ging einfach nicht anders, wenn eine Familie überleben wollte.

Ich finde, es darf in so einer Diskussion keine Tabu-Fragen geben. Natürlich ist es im Augenblick gegen den Trend und gegen die "political correctness": Trotzdem finde ich die Frage, warum zwei Eltern, die überhaupt keine Zeit für ihr Kind haben wollen, unbedingt eines bekommen? Weil sie ALLES haben müssen? Obwohl sie nicht bereit sind, für ein Kind auch nur auf das allerkleinste Bisschen (Geld) zu verzichten? Wenn eine alleinerziehende Mutter voll arbeiten MUSS, habe ich dafür großen Respekt. Ich denke aber, dass es auf keinen Fall der Idealzustand ist, wenn zwei voll berufstätige Eltern mit Überstunden ihr Kind überwiegend von Anderen großziehen lassen - das ist und bleibt seltsam und traurig und ist natürlich keineswegs "das Beste" fürs Kind!

Im übrigen: Kinder wollen das ja selbst oft auch gar nicht. Ich sehe es bei uns im Kiga und in der Schule jeden Tag: im Kiga drücken sich einige Ganztagskinder den halben Nachmittag am Fenster oder draußen am Tor die Nase platt und die Erzieherinnen sagen: Jetzt kommt die Mama bald, jetzt ist es nur noch eine halbe Stunde. Und auch einige Kinder von Bekannten, die an der Schule im Offenen Ganztag sind, sagen dauernd, dass sie mittags lieber nach Hause möchten und fragen, ob sie auch im nächsten Jahr wieder bis nachmittags dort bleiben müssen. Man kann eine Ganztagsbetreuung von Kindern eben nicht mit dem freien Spiel früher vergleichen, wo (wie in "Bullerbü") die Kinder glücklich, frei und unbeobachtet mit ihren Freunden im Umfeld des Hofes und in der Natur spielten.

 
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