Geschrieben von mams am 16.04.2008, 17:57 Uhr |
Pädagogischer Mittagstisch in der Grundschule
Hallo,
in unserem Ort wird jetzt ein pädagogischer Mittagstisch für Grundschulkinder eingerichtet, 13-17 Uhr, mit Essen und qualifizierter Betreuung. Tolle Sache!
Nun sagen die Verantwortlichen aber, man solle doch bitte sein Kind auch bis 16 oder 17 Uhr im Hort lassen, der Gruppenkontinuität wegen. Viele Eltern (so auch ich) arbeiten aber nur bis 14 Uhr, könnten also ihr Kind zwischen 14 und 14.30 Uhr abholen. Das wird nicht gerne gesehen. Gruppenkontinuität hin oder her: Ist es nicht viel wichtiger für ein Kind, dass es Zeit mit seinen Eltern verbringt? Ich unternehme gerne mit meinen Kindern am Nachmittag etwas. Kein Wunder, ich sehe sie ja am Vormittag und über Mittag nicht. Und nun sollen sie bis zum späten Nachmittag bleiben, obwohl ich schon am frühen Nachmittag zu Hause bin?
Wie findet Ihr das? Ist das in Euren Einrichtungen (Hort oder Mittagstisch) auch so?
Danke.
Andrea
Re: Pädagogischer Mittagstisch in der Grundschule
Antwort von oeli_bene am 16.04.2008, 18:42 Uhr
Hallo,
finde ich auf den ersten Blick ok. Wenn die Kinder um 14 Uhr abgeholt werden, sind sie ja nur zum Essen da und die Idee hinter der Sache ist sicher nicht (nur), den Müttern das Kochen abzunehmen.
(Meine Kinder gehen in Ganztagseinrichtungen, von daher sind sowieso alle bis zum Ende der Kernzeit da, ist also nicht repräsentativ.)
LG
Oeli_bene
Re: Pädagogischer Mittagstisch in der Grundschule
Antwort von glückskinder am 16.04.2008, 19:07 Uhr
Mein Großer geht 1x in der Woche in den Hort und ich hole ihn meistens gegen drei ab. Ich fände es schon blöd, wenn ich mein Kind erst ab 4 holen dürfte.
Ist diese Betreuung täglich? Wenn ja, würde ich es nicht wollen. Wenn nur 1x in der Woche, dann würde ich dieses Angebot nutzen.
Kommt auf das sonstige Umfeld an.
Antwort von Trini am 17.04.2008, 8:18 Uhr
Mein Kleiner (2. Klasse) könnte bis 16 Uhr in die Betreute Grundschule gehen, kommt aber nach Schulschluss heim, weil alle seine Freunde bei uns im Baugebiet wohnen und nicht in der Betreuten sind und weil er viele Nachmittagstermine hat.
Sein Lieblingsfreund (1. Klasse) bleibt aber z.B. meist bis 15.30 Uhr in der Betreuten, weil in seiner unmittelbaren Umgebung (andere Ecke des Ortes) keine Kinder wohnen. So spielt er erst mal in der Betreuten mit Kindern und macht die Husaufgaben anschließend zu Hause.
Seine Mutter nutzt die kinderfreie zeit für die Hausarbeiten und die Zeit nach dem Abholen ist dann halt "Qualitätszeit".
Ich denke, das wäre auch eine Möglichkeit für Dich, wenn Dein Kind es denn gern möchte.
Von 16 bis 19 Uhr intensiv MIT dem Kind ist sicher mehr wert als von 14 bis 19 Uhr nur so nebenbei.
Trini
Trini
Re: Pädagogischer Mittagstisch in der Grundschule
Antwort von RenateK am 17.04.2008, 9:11 Uhr
Hallo,
ich finde die Regelung in Ordnung. Bei uns ist die Betreuung in der OGS bis 16:30, ab 16 Uhr kann abgeholt werden. Leider gibt es immer wieder Eltern, die einfach früher abholen. Damit wird eine vernünftige pädagogische Arbeit sehr schwierig. Die meisten Kinder bleiben eh lieber bis zum Ende da, häufig ist das der Wunsch der Mütter, nicht der Kinder.
Gruß, Renate
Re: Pädagogischer Mittagstisch in der Grundschule
Antwort von hase67 am 17.04.2008, 10:32 Uhr
Hi Mams,
ich finde es auch sinnvoll, dass die Kinder nicht schon um 14 Uhr abgeholt werden - sonst hast du doch von der qualifizierten pädagogischen Betreuung gar nichts, und dein Sohn bleibt ein Außenseiter in der Gruppe.
Klar, du bist vielleicht nur bis 14 Uhr berufstätig und "brauchst" deshalb nur die erste Stunde, aber das Angebot ist ja wohl vorwiegend für Kinder gedacht, die ihre Hausaufgaben nicht zu Hause erledigen können.
An deiner Stelle würde ich mir überlegen, ob es nicht auch sinnvoll wäre, dass dein Sohn seine Hausaufgaben im Hort macht. Meiner eigenen Erfahrung nach (meine Tochter ist jetzt in der 2.) sind Hausaufgaben sowieso oft Zündstoff für Konflikte zwischen Eltern und Kindern. Meine Tochter lässt sich von mir beispielsweise kaum etwas erklären oder beharrt aus Bockigkeit auf offensichtlichen Fehlern, weil sie sich nicht "reinreden" lassen mag. Im Hort klappen die Hausaufgaben dagegen problemlos, und dort akzeptiert sie auch die Korrektur.
Ich seh's ein bisschen so wie Trini: Lass ihn doch ruhig bis 16 Uhr dort, erledige du in der Zwischenzeit zu Hause, was an Hausarbeit und Behördenkram anfällt, und danach habt ihr einfach freie Zeit für euch, unbelastet durch Alltagspflichten!
LG
Nicole
P.S.:
Antwort von hase67 am 17.04.2008, 10:37 Uhr
Was mir nachträglich noch eingefallen ist: Meine Tochter zieht nachmittags übrigens eindeutig die Gesellschaft anderer Schulkinder als die von mir und ihrem kleinen Bruder vor, diesen "Bedarf" stillt sie auch im Hort.
An dem einzigen Tag der Woche, an dem nachmittags kein Hort ist (Freitag), ist sie meistens sowieso mit Freundinnen unterwegs oder hat Besuch, und wir sind "unerwünscht".
Das wollte ich auch noch zu bedenken geben, die meisten Schulkinder lösen sich ab Mitte der ersten Klasse doch immer mehr von den "langweiligen" Eltern...
LG
Nicole
Manchmal hat der Wunsch der Mutter...
Antwort von Trini am 17.04.2008, 12:10 Uhr
aber durchaus einen vernünftigen Grund.
Nämlich dann, wenn am Nachmittag z.B. noch Therapien oder Sport/Musik anstehen. Oder auch, wenn die Hausaufgaben in der Betreuung nicht zufriedenstellend erledigt werden. (Ja, es gibt Kinder, die zu Hause besser arbeiten können!!!)
Und dann finde ich so ein "Ganz oder gar nicht" bei der Nachmittagsbetreuung einfach unverständlich.
Trini
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