@Miolilo: Ich krieg die Krise...

Tut mir echt leid, aber ich krieg bei solchen undurchdachten, pauschalisierten Aussagen echt die Krise.
Ich bin selbst Lehrerin, aber auch Mutter. Ich liebe meinen Beruf und möchte nichts anderes machen. In den neun Jahren meiner Tätigkeit an Grund- und Förderschulen habe ich schon einige Kollegen kennengelernt. Einige waren fähiger andere weniger und ich möchte nicht bestreiten, dass es Lehrer gibt, die eben diesen Beruf ergriffen haben weil nachmittags frei und viele Ferien. Aber Lehrer die Kinder mit Absicht "ganz fies ärgern" wollen, sorry, noch nie.
Natürlich gibt es Klassen mit denen man besser oder schlechter auskommt. Es gibt Kinder die man sympathischer findet als andere.... natürlich. Das ist menschlich. Aus meiner Erfahrung aber weiß ich, das man Kinder die man nicht mag, immer extrem fair behandelt, aus Angst die Antipathie könnte am Kind ausgehen.
Meistens ist es ja sowieso so, dass sich nicht die Kinder fies behandelt fühlen, sondern deren Eltern. Und warum?
Weil man es wagt ein Kind nicht fürs Gymnasium vorzuschlagen?
Weil ein Kind eine unangenehme Konsequenz zu spüren bekommt, wenn es zum dritten Mal eine allseits bekannte Regel gebrochen hat?
Weil ein Kind mal länger als 20 Minuten vor den Hausaufgaben saß?
Oder weil die Eltern oft besser wissen, welche didaktischen, methodischen Maßnahmen sinnvoll sind und was in Proben abgefragt werden muß?
Ich bin jederzeit bereit (und die meisten Kollegen auch) mein Vorgehen und mein Verhalten transparent zu machen. Das Schlimme ist aber, die Eltern wollen das oft gar nicht. Sie glauben ihren Kindern alles und wollen sich lieber vor Schulschluß vor der Schulhaustür, wenn sie ihre Kinder abholen treffen und sich gegenseitig aufwiegeln und "heiß" machen. Nur selten wird Kritik offen und konstruktiv an mich herangetragen. Geht meistens alles hintenrum. Denn wenn nach einem offenen Gespräch alles geklärt wäre (und ich sage nicht, dass die Kritik nie berechtigt wäre) könnte man sich ja nicht mehr so schön aufregen und solche Parolen loslassen wie du in deinem Beitrag. Da fühl ich mich echt als mindestens 50 Wochenstunden (gern) arbeitende Lehrerin total angegriffen.
Allen Eltern die den Lehrerberuf ständig kritisieren und alles besser wissen und können sei noch gesagt: Deutschland ist ein Land mit freier Berufswahl. Jeder kennt die Arbeitszeiten eines Lehrers! Ich frage mich weshalb im Moment wieder Lehrkräfte händeringend gesucht werden, wo man doch in keinem Beruf so wenig zu tun hat!
Also auf auf, vielleicht ist es noch nicht zu spät für einen Berufswechsel!
Nix für ungut und sorry für den langen Text!
Aber solche Aussagen gehen gar nicht!!!
Susanne